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Dreizehnter Tag.

Noch drei merkwürdige Studenten. Ich treffe Heines poetischen Schneider, dem ich einen größeren Auftrag in Garderobe gebe. Nummerierte Bäume und Menschen und die Straßenspülung in Northeim. Künstliche Schneefälle im Harz, nebst einer gefährlichen Löwenjagd.

 

Ich verließ die liebe Stadt Göttingen in aller Morgenfrühe und beschloß, wenn ich noch einmal auf die Welt käme, dort als Student geboren zu werden. Der Friede dieser Leute hatten es mir doch angetan, und ich war überzeugt, ein zweites Mal würde ich in ihrer Gesellschaft nicht mehr einschlafen. Ich fühlte mich ja jetzt durch den überwundenen Anfall der afrikanischen Schlafkrankheit vollständig für Göttingen akklimatisiert.

In Bovenden traf ich zu meiner Freude noch drei Prachtexemplare der Studentenrasse, die sehr mitteilsam waren, da sie sich seit zwei Tagen auf einem Frühschoppenbummel befanden. Sie nannten Göttingen das gemütlichste kleine Dörfchen, das es gäbe, und meinten, ich sollte mir nur keine Mühe geben, etwa das Universitätsgebäude hier zu suchen. Sie suchten es schon seit drei Jahren, ohne es zu finden, und im Vertrauen gesagt, es sei wohl überhaupt nicht mehr vorhanden. Der Staat habe es abgebrochen oder an eine andere Provinz verkauft.

Ich wurde anfangs nicht recht klug aus ihren Reden, bis mir der kleine dicke Gastwirt leise zuflüsterte, ich sollte doch die Studenten um Gotteswillen nicht darüber aufklären, daß Bovenden und Göttingen nicht derselbe Ort wäre. Die Herren seien vor drei Jahren etwas angeheitert hier ausgestiegen in dem Glauben, die berühmte Universitätsstadt erreicht zu haben. Seit der Zeit studierten sie hier, hauptsächlich bei ihm, und hätten ihren Irrtum noch immer nicht gemerkt.

»Aber,« sagte ich zu dem Wirt, denn die Studenten waren singend weiter gezogen – »die Herren wollen doch aber eines Tages ihr Examen machen?«

»Sollen sie auch!« antwortete er. »Meinen Sie, so behandle ich meine Gäste? Wenn sie hier genug studiert haben, laste ich sie zum Examen in Göttingen anmelden, bringe sie total betrunken selbst auf einem Leiterwagen hin, und ich garantiere Ihnen, sie werden von der ganzen Prozedur nichts merken, bis sie ihren Doktor und die sonstigen Examina mit Auszeichnung bestanden haben!«

»Aber das geht doch nicht!« warf ich etwas ungläubig ein. »Ein wissenschaftliches Examen –«

»Junger Mann!« unterbrach er mich mit freundlicher Überlegenheit. »Man merkt, daß Sie nicht akademisch gebildet sind. Ich selbst habe zwei Söhne. Der eine war Mediziner, der andere Jurist. Aber am Examenstage stiegen sie jeder in ihrer Betrunkenheit in das verkehrte Examenszimmer und bestanden beide glänzend. Der Mediziner, der das Korpus juris nicht von einem Regenfaß unterscheiden kann, ist heute Landesgerichtspräsident und über seine juristischen Entscheidungen werden dicke Bücher geschrieben. Der andere, der Jurist, der heute noch glaubt, daß der Körper des Menschen ein Schlauch zur Aufnahme von Bier ist, er bestand sein medizinisches Examen summa cum laude und gilt heute für den hervorragendsten Vertreter der deutschen medizinischen Wissenschaft.«

»Ja,« sagte ich, »wenn das so ist, dann könnte ich ja schließlich auch noch den Doktortitel erobern?«

»Natürlich, bleiben Sie ruhig hier in Bovenden und studieren Sie hier ein paar Semester. Ich garantiere Ihnen, Sie werden noch Professor. Und kein einziges Buch brauchen Sie aufzuschlagen!«

Das Angebot des braven, dicken Gastwirts war verführerisch genug, und ich habe lange geschwankt, ob ich es annehmen sollte oder nicht. Wie würde ich, wenn ich erst zu der Klique der Professoren gehörte, das faule Leben dieser Leute aufgestört haben. Die. komischsten Theorieen hätte ich aufgestellt und wie ein Wilder verfochten. Kein einziger hätte sich wissenschaftlich mehr an mich herangewagt. Ja, das waren schöne Träume, ich konnte sie leider nur nicht verwirklichen. Ich überlegte mir nämlich den zweitägigen Frühschoppen der drei Studenten – nein, es ging wirklich nicht, so viel Bier vertrug ich nicht mehr. Aber als ich dann Bovenden verließ, war es mir doch, als ob ich ein Stück meiner Zukunft hier hinter mir ließe.

Eine halbe Stunde vor Nörten holte ich einen dicken, fetten Mann ein, und es stellte sich heraus, daß er ein Schneider war. Er fragte auch nach meiner Profession und geriet in große Begeisterung, als ich mich als einen hervorragenden lyrischen Dichter vorstellte. »Ich mache nämlich auch in Poesie!« meinte er und drückte mir als Kollege die Hand.

»Ich habe nämlich früher von der Dichterei gar nichts wissen wollen,« gestand mir der Schneider Klaasmann, denn so hieß er. »Aber bei uns Schneidern kommt so was früher oder später doch immer zum Durchbruch. Vor drei Jahren brach ich ein Bein und mußte lange Zeit im Bette liegen, wo ich absolut nichts zu tun hatte. Da ist mir denn zum ersten Mal die poetische Ader geflossen. Ich kaufte mir dann ein Buch: ›Wie werde ich poetisch? Anleitung in sechs Stunden die Poesie zu erlernen. Für Dichter und solche, die es werden wollen!‹ Dieses Buch habe ich studiert und heute geht es wie geschmiert.«

Dieser poetische Schneider Klaasmann interessierte mich. Trotz des ungeheuren geistigen Abstandes fühlte ich doch das Verwandte zwischen ihm und mir heraus. Ich bin nämlich gar nicht eitel. Neulich las ich den Satz: »Es ist das Merkmal großer Menschen, daß sie an andere weit geringere Anforderungen stellen als an sich selbst.« Diese Worte scheinen direkt auf mich gemünzt zu sein. Trotz meiner hervorragenden künstlerischen und wissenschaftlichen Begabung, erwarte ich von andern Leuten auf diesen Gebieten eigentlich gar nichts, ja ich bin sogar erstaunt, wenn sie wirklich auch einmal etwas leisten. Deshalb ermunterte ich meinen dicken Schneidersfreund.

»Aller Anfang ist leicht!« sagte ich. »Aber Sie müssen die Sache auch mit Schwung betreiben. Es ist ein verkannter Genuß, ein verkannter Genius zu sein. Nur auf die Masse kommt es an. Göte, dieser Esel, hat hundert Bände zusammengeschmiert und gilt heute für den größten, deutschen Dichter. Natürlich ist fast alles gestohlen, aber wer kann ihm das jetzt noch nachweisen. Machen Sie es auch so, nehmen Sie, was Sie nur finden und lachen Sie die Leute aus, die von Abschriftstellern reden. Alle stehlen sie, das ganze Dichten ist nichts als Stehlen. Sie sollen sehen, ich werde diese Reise, die ich jetzt mache, in einem Buche beschreiben. Jedes Wort darin wird irgend woher gestohlen sein, aber den Kritiker möchte ich sehen, der davon auch nur das geringste merkt. Im Gegenteil, sie werden einstimmig meine Erfindungsgabe loben.«

Klaasmann sah mich mit Bewunderung an. Man merkte, ich imponierte ihm. »Ich habe mir jetzt ein Reimlexikon angeschafft!« sagte er schüchtern.

»Ein Reimlexikon? Aber lieber Freund, wie unpraktisch! Sehen Sie, ich will es nur gestehen, ich habe mir auch einmal in meiner Jugend ein Reimlexikon erstanden und begann nun danach zu dichten. Bei der ersten Strophe suchte ich einen Reim aus Liebe. Ich fand natürlich Hiebe, Herzenstriebe und so weiter und schließlich einen Hinweis: siehe übe! Ich schlug übe auf: zwanzig Wörter und Hinweis auf ub. Bei ub zwanzig Wörter, Hinweis auf abe. Und so ging das weiter. Ich war damals noch sehr energisch und ausdauernd. Ich schwur, sämtliche Reime, die sich aus die Liebe bezogen, zu finden, und suchte weiter, bis ich nach dreiwöchentlicher Arbeit bei aurig ankam und traurigschaurige Gedanken bekamen. Nein, lieber Klaasmann, schmeißen Sie das Reimlexikon weg, und machen Sie es so wie ich. Ich lasse mir jeden neuen Band Lyrik, der gelobt wird, vom Verlag zur Besprechung schicken (selbstverständlich fällt es mir gar nicht ein, auch nur ein Wort darüber zu schreiben), und dann sollen Sie einmal sehen, wie geschickt ich diese Verse durcheinander rüttele und daraus neue mache. Die ganze Kritik lobt meine Poesie, während sie die Bücher, aus denen ich abdichte, in gebührender Weise unter den Tisch fallen läßt.«

Wir waren während dieses Gespräches in Nörten angekommen, wo Herr Klaasmann mich in seinen Laden hineinführte und einstweilen das Gespräch über die Dichtkunst unterbrach, indem er mir in nachdrücklicher Weise allerlei Kleidungsstücke anmaß. Mir war das zuerst etwas peinlich, da ich meinen eigenen Schneider habe, aber als Klaasmann sich nach meiner Adresse erkundigte, fiel mir die Visitenkarte ein, die mir den Abend vorher der Göttinger Student in die Hände gedrückt hatte, und ich gab sie ihm. Von jetzt ab war ich weniger zurückhaltend im Bestellen von Anzügen. Im Gegenteil, ich gab noch ein paar schwarze Anzüge extra in Auftrag, und Herr Klaasmann versicherte mir schließlich, solch einen Kunden hätte er noch nicht gehabt, ich möchte ihn doch auf jeden Fall meinen Göttinger Freunden empfehlen.

»Sehr gerne!« sagte ich mit herablassendem Wohlwollen. »Sie sollen die ganze bessere Kundschaft in Göttingen bekommen, und wenn Sie schlau sind, dann verkaufen Sie dieses Häuschen und ziehen in unsere Stadt. Sie sehen, wie ich Anzüge und Paletots bestelle – so sind dort alle feineren Leute. Wir warten überhaupt nur auf Sie. Und stets wird nur bar bezahlt. Sehen Sie, ich könnte ja jetzt schon diesen kleinen Betrag begleichen, aber ich habe zufällig mein Scheckbuch nicht bei mir. Jedenfalls sorgen Sie dafür, daß die ganzen Sachen in vierzehn Tagen fertig sind und mir mit quittierter Rechnung ins Haus gebracht werden. Eine vorherige Anprobe ist nicht nötig.«

Wie leicht ist es doch, einen Menschen glücklich zu machen! Bei dem Wort Scheckbuch war Klaasmann vor Ehrfurcht zusammengeknickt und jetzt verneigte er sich andauernd. Ich hatte ihm schon vorher mit meinem Vortrag über das Schaffen des echten Dichters imponiert, nun aber ging seine Hochachtung in direkte Verehrung über.

»Nur noch eins,« sagte ich beim Abschied. »Finden Sie es nicht sehr merkwürdig, daß mein Kollege Heinrich Heine auf seiner Harzreise hier ebenfalls einen poetischen Schneider traf und sich mit ihm über doppelte Poesie unterhielt?«

»Wieso merkwürdig?« meinte Herr Klaasmann unschuldig. »Wie, sagten Sie, daß der Kollege hieß? Heinrich Heine? Ja, jetzt erinnere ich mich, das war ich ja selbst, mit dem er über doppelte Poesie sprach. Er bestellte bei mir auch verschiedene Sachen und war sehr zufrieden mit mir. Ich kann Ihnen heute noch seine Bauchweite angeben.«

Schade daß ich jetzt aufbrechen und Herrn Klaasmann verlassen mußte. Er hätte mir vielleicht noch manches über Heine erzählt, was für die Literaturgeschichte von großem Wert ist. Oder war Klaasmanns ganze poetische Begabung nur ein Schwindel, um sich bei mir beliebt zu machen und mir Anzüge zu verkaufen? Na, den Zweck hatte er jedenfalls erreicht, und ich möchte nur fürs Leben gern das Gesicht des Göttinger Studenten gesehen haben, als der Bote ankam mit sechs Anzüge, zwei Paletots und einer quittierten Rechnung von über siebenhundert Mark.

Die Landstraße nach Nordheim ist mit Obstbäumen bepflanzt, was ich für sehr unpraktisch halte, indem so die Gendarmen den ganzen Sommer über aufpassen müssen, daß die reisenden Handwerksburschen das herabgefallene Obst nicht einstecken oder aus Schikane verzehren. Was mir aber andererseits an den Bäumen gefallen hat, war, daß sie sämtlich fortlaufend nummeriert sind, rechts die graden, links die ungraden Nummern. Die Regierung hat das vorgeschrieben, der besseren Übersichtlichkeit halber und damit man gleich Bescheid weiß, wenn einer gestohlen wird. Die Idee ist wirklich sehr schön, man soll auch die Regierung loben, wenn sie praktisch ist. Aber, so frage ich, warum geht man mit dieser Methode nicht weiter? Warum nummeriert man nur die Bäume im deutschen Vaterland, warum nicht auch die Menschen? Wenn jeder Deutsche mit einer Nummer auf die Welt kommt – sie kann ihm ja auch aufgebrannt werden – braucht er für sein ganzes Leben keine weitere Legitimation, und die Behörde spart eine Menge Schreiberei. Alles wird dann einfacher werden im Leben. Nummer 12779711 teilt ihre Verlobung mit Nummer 38191206 mit. Die alte Nummer 716 stirbt, tiefbetrauert von einem Dutzend anderer Nummern. Auf Steckenbriefverzeichnissen, Ordenslisten und dergleichen findet man nichts als Nummern, kurz die Zeitungen würden so interessant werden, wie es heute nur die Ziehungslisten der Lotterie sind.

In Northeim an der Rhume aß ich zu Mittag, aber ich hatte kaum den ersten Löffel Suppe zum Munde geführt, als die berühmte Northeimer Straßenreinigung losging und der Kellner seine Serviette hinwarf, der Wirt den Bierhahn losließ, worauf beide einträchtig und besenbewaffnet auf die Straße stürzten. Jeden Mittag nämlich pünktlich um dieselbe Zeit versperrt man der Rhume durch ein schlau angelegtes Fallgatter das Bett und läßt die ganzen wilden Wogen lustig schäumend durch die Straßen laufen, aber nur auf fünf Minuten. Und was in Northeim Beine hat, Männer und Frauen, Hunde und Katzen, springt wie wild hinaus, fegt und kratzt und scheuert, bis dann ebenso plötzlich, wie es gekommen ist, das Wasser versiegt, und eine sauber geputzte Stadt zurückbleibt. Die Methode ist so billig, so verblüffend einfach und wirkungsvoll, daß es wirklich nur an der Kurzsichtigkeit der andern deutschen Stadtverwaltungen liegt, wenn sie diese Methode bisher noch nicht eingeführt haben. Nichts ist einfacher, als zum Beispiel die Spree in Berlin, die Elbe in Hannover, den Rhein in Köln durch die Straßen zu leiten. Und fünf Minuten täglich kehren, scheuern und mit dem Eimer hantieren, das dürfte wohl jedem Großstädter eine gesunde Bewegung und sogar ein Vergnügen sein. Man könnte dabei gleichzeitig die jetzt so beliebten Freiübungen machen und dabei singen: ›Das Müllern ist des Wandrers Lust!‹ was das ganze Straßenbild in ungeahnter Weise beleben würde. Die Leitung des ganzen würde natürlich in die bewährten Hände der Schutzmannschaft gelegt werden, die zu dem Zweck extra hohe Wasserstiefel erhielten. Im Sommer könnten sie ja auch in Schwimmhose, nur mit Säbel und Helm bewaffnet, auftreten.

Hinter Osterode beginnt der eigentliche Harz, ein Gebirge, welches wie kein zweites in Deutschland für den Fremdenverkehr eingerichtet ist. Darum singt auch die Dichterin Frida Schanz mit Recht so schön:

O Rauschebäche, alte Eichen!
O traumhaft tiefe Waldesnacht!
O heitre, blumenbunte Steige!
O Quellensturz und Felsenpracht!

Aber die richtige Ahnung von der Großartigkeit des ganzen Betriebes bekam ich erst, als ich einen langen, schwerbeladenen Wagenzug überholte, der gleichmäßig und ruhig über die Landstraße zog. Die Karren waren mit einer schneeweißen Masse gefüllt, und ich erfuhr zu meinem Staunen, daß es frischer Schnee war, der hier schon im Sommer in Fabriken künstlich angefertigt wird. In engen, dunklen Schluchten, die gegen die Sonne geschützt sind, wird er abgelagert, um dann im Spätherbst zu Rodelbahnen verwendet zu werden.

»Ja,« sagte mir der Leiter des Zuges, »man muß mit der Kultur fortschreiten. Früher war man noch vielfach von den Launen der Natur abhängig, jetzt aber wird das ganze Wetter künstlich angelegt. Besonders im Winter. Oben auf dem Berge haben wir eine Filiale unserer Schneefabrik errichtet, und wenn im Januar die Berliner mit ihren Schneeschuhen und Schlitten ankommen, dann stürzen wir ganze Karren voll von dem Dreck hinunter, bis das Tal von Flocken stäubt, und die Fremden halb erfroren, aber äußerst vergnügt sind.«

Ich war aufs höchste erstaunt über diese moderne Erfindung. »Aber im Winter schneit es doch sowieso schon!« sagte ich. »Wäre es da nicht praktischer, den künstlichen Schneefall als besondere Attraktion bereits im Sommer vorzuführen?«

Der Mann lachte mich aus. »Wie kommen Sie denn auf die Idee, daß es im Winter hier von selbst schneit?«

»Es schneit doch in ganz Deutschland!«

»Aber nicht im Südharz. Hier sind wir gegen Norden so geschützt, daß wir nur warme Südwinde haben. Im Gegenteil, wenn sich einmal der künstliche Schneefall mit Rodelbahnen nicht mehr lohnt, indem der Wintersport aus der Mode kommt oder die Konkurrenz zu groß wird, dann gründen wir hier ein subtropisches Klima mit Dattelbäumen, Palmen und Kaktusstacheldrähten. Die Verkehrsvereine haben schon bei Hagenbeck angefragt, was ein Doppelwaggon Affen oder ähnlicher Tiere kostet. Vielleicht erleben Sie es noch einmal, daß Sie hier auf die Löwenjagd gehen.«

»Ich würde jedenfalls gewaltig unter Ihren wilden Tieren aufräumen!« sagte ich, indem ich mich von dem Manne verabschiedete.

»Sind Sie solch ein guter Schütze?« fragte er bewundernd.

»Aber selbstverständlich!« meinte ich herablassend. »Das heißt, bisher habe ich es noch nicht versucht.«

Immerhin nahm ich mir vor, in einer Schießbude einmal einige Probeschüsse abzugeben, man kann dann doch bei Jagdgesprächen bester mitreden.

Spätabends kam ich in Clausthal an und ging bald zu Bett, worauf ich die ganze Nacht von einer Löwenjagd irgendwo am Nordpol träumte. Aber die Bestie hat mich nicht erwischt.


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