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Elfter Tag.

Über die abscheuliche Erfindung der Zahnärzte, nebst einer geharnischten Erklärung gegen Zahnärzte, Zahnbürsten und ähnlichen Unsinn. Warum sich unsere Freunde so freuen, wenn uns ein Unglück zustößt. Die rote Nase. Der schwerhörige, alte Schäfer.

 

»Ich weiß nicht, was es bedeuten soll, daß ich so traurig bin.« So beginnt eines der schönsten Gedichte von Heinrich Heine, und es ist allerdings traurig genug, daß Heine den Grund nicht kannte. Ich aber im Gegensatz zu dem Dichter wußte genau, was mir fehlte, als ich an diesem Morgen im Frühstückszimmer vor dem duftenden Kaffee saß, nach dem ich nicht das geringste Verlangen hatte; als ich mit finsterm Blick hinaus auf die Straße sah, die von den Strahlen der Morgensonne durchflutet wurde; als ich ächzend der schönen Stadt Eisenach und dem ganzen Thüringer Wald den Rücken kehrte, ohne sie überhaupt nur noch eines Blickes zu würdigen. Ich hatte nämlich Zahnschmerzen, und die ganze Geschichte kam natürlich daher, daß ich gestern ganz gegen meine sonstigen Grundsätze ins Wasser gegangen war.

Warum mußte ich mich auch in den ganzen Wolkenbruch hineinmengen? Konnte ich nicht auf dem Großen Inselberg geblieben sein, um die Früchte meines Sieges über die Sachsen-Koburg-Gotha-Eisenacher zu genießen? Ich machte mir an diesem Morgen lauter Vorwürfe. Mein englischer Anzug gefiel mir lange nicht mehr so wie gestern, und an die Verhaftung der Mecklenburgischen Pastorenschwester dachte ich ohne bemerkenswerte Befriedigung.

Zahnschmerzen drücken selbst das poetischste Gemüt in seiner Stimmung herab, Zahnschmerzen wecken alle verborgene Niedertracht, die wir Kulturmenschen so geschickt vor einander verbergen, Zahnschmerzen ersticken selbst in einem Charakter wie mir, alle diese edlen Gefühle, die für gewöhnlich meine Brust erfüllen. Als königstreuer Patriot war ich aufgestanden, um schon bei dem ersten bohrenden Gefühl im linken Unterkiefer mit liberalen Gedanken zu liebäugeln und jetzt, kaum aus der Stadt heraus, für den Simplizissimus und ähnliche rote Organe eine entschiedene Sympathie zu empfinden.

Von allen törichten Erfindungen einer verworfenen Neuzeit sind die Zahnschmerzen die niederträchtigste. Wer hat früher etwas von schlechten Zähnen oder Zahnschmerzen gewußt? Kein Mensch. Wer von unseren Vorvätern hat sich überhaupt jemals die Zähne geputzt? Nicht im Traume ist ihnen so etwas eingefallen, und die Leute konnten Kokosnüsse und Pflastersteine aufknacken und lebten froh und glücklich miteinander.

Man sehe sich in der ganzen Natur um, ob man ein einziges Tier mit plombierten Zähnen findet. Sogar in den Zoologischen Gärten kennen sie so etwas nicht, und ein Löwe mit einem falschen Gebiß würde in seiner Heimat nur Gelächter erregen. Selbst der verrückteste Förster ist noch nicht darauf verfallen, seinen Wildbestand mit Zahnbürsten zu versehen.

Aber wir Menschen wollen ja immer so klug sein. Wir haben die moderne Erfindung der Zahnärzte gemacht, wir putzen unsere Zähne morgens und abends, sogar die armen Kinder quälen wir damit. Und die Folge ist natürlich, daß die guten Zähne von früher längst ausgestorben sind, daß viele Leute sogar schon mit einem falschen Gebiß auf die Welt kommen. Wer heute in Geldverlegenheit ist, der nimmt seine Frau und trägt sie aufs Pfandhaus, er bekommt sofort den Goldwert ihrer Plomben herausbezahlt. Selbst Leute, die sonst den ganzen Schwindel der modernen Wissenschaft durchschauen, halten einen Zahnarzt für ein mindergefährliches Individuum und begeben sich, weil es einmal so Mode ist, in seine Behandlung. Sie kommen jung, gesund und blühend, mit einem Gebiß von Elfenbein bei ihm an, und heraus wanken sie als hohlwangige Ruinen, die in ihrem ganzen Leben keinen Erbsenbrei mehr beißen können.

Ich weiß es noch gut, wie ich in meinem jugendlichen Leichtsinn zum ersten Mal zum Zahnarzt ging. Das heißt, eigentlich wollte ich nur etwas für meine Bildung tun, weil ich mich in Gesellschaft immer so hilflos fühlte, wenn die Damen über Zahnfisteln und Zahngeschwüre sprachen. Eines der wichtigsten Merkmale großstädtischer Kultur fehlte mir.

Übrigens fühlte ich mich in einer Hinsicht auf diesem Gange etwas beklommen. Wird der Arzt auch etwas bei dir zu tun finden? fragte ich mich, und ich dachte daran, wie mich noch vor kurzem ein Zirkusdirektor, der mein Gebiß gesehen hatte, mit enormem Gehalt als Zahnathlet engagieren wollte. Aber der Mann beruhigte mich vollständig.

Nie habe ich einen Menschen ein so bedenkliches Gesicht machen sehen wie diesen Zahnarzt. »Haarsträubend!« sagte er, und dann gratulierte er mir, daß ich nicht zur Konkurrenz gegangen sei, denn sonst wäre ich verloren gewesen. »Ihnen fehlt eine gründliche Zahnbehandlung wie das liebe Brot.«

Ich wollte dem Manne versichern, daß mir das liebe Brot durchaus nicht fehle, aber er hatte schon ein Stück Eisen ergriffen und fuhr mir damit im Munde herum. Nach einer Weile erklärte er, er hoffe, mein Gebiß noch zu retten. »Drei – sieben – elf Plomben müssen angebracht werden!«

Wiederum wollte ich eine Einwendung machen, aber er ließ mich nicht zu Worte kommen. Mit einer Art Korkenzieher bohrte er Löcher in meine Zähne und verstopfte sie mit in Vitriolöl getauchten Wattepfropfen. »So, und nun kommen Sie morgen früh wieder.«

Ich kam den nächsten Tag wieder – etwas erschöpft von einer schlaflosen Nacht und mit einem chronischen Magenleiden behaftet, weil mir das Vitriolöl die Speiseröhre hinabgelaufen war. Ich kam auch den übernächsten Tag und so weiter, und jedesmal wurden die Löcher tiefer gebohrt, wobei die Wattepfropfen auch zur Abwechslung einmal nach übermangansaurer Tinte schmeckten, bis ungefähr zwei Wochen später die Plomben fertig waren.

Seitdem war ich Stammgast bei diesem Zahnarzt. Immer neue Löcher bohrte er in meine Zähne hinein, solange noch irgendwie Platz daran war, und als ich schon dachte, es sei nun endlich mit seiner Kunst zu Ende, da begann er die alten Plomben zu versetzen und umzupflanzen, bis mein Mund aussah wie ein ausgegrabenes Römerlager, das die Archäologen nach Altertümern durchsucht haben.

Heute würde mich kein Zirkusdirektor mehr als Zahnathlet engagieren, heute zerbeiße ich ungestraft keinen Malzbonbon mehr, aber dafür sind mir Zahnfisteln und Zahngeschwüre die vertrautesten Dinge, und ich kann mich mit jeder Dame darüber in das gebildetste Gespräch einlassen.

In dem feinen alten Städtchen Kreuzburg, das so romantisch in einem Winkel des Werratales liegt und von den steilen Kalkfelsen, die da herumstehen, fast erdrückt wird, besuchte ich ein verräuchertes Wirtshaus und kam dort mit einem Dutzend Stammgästen ins Gespräch, die sofort begeistert waren, als sie von meinen Zahnschmerzen hörten, und mir vierzehn verschiedene Heilmethoden anpriesen, denn der Wirt und seine Frau redeten auch mit. Sie zankten sich meinethalben ganz wütend und warfen sich gegenseitig gröbliche Ignoranz vor, aber wenn ich mich irgendwie in ihre Behandlung begeben hätte, so lebte ich heute nicht mehr, ich wäre mindestens gevierteilt worden. Die gelindeste Methode, die sie von mir verlangten, war noch, mich mit einem Schluck Branntwein im Munde auf einen heißen Ofen setzen, bis ich ins Schwitzen kam. Inzwischen wollte ein anderer meine Beine in einen Eimer kaltes Wasser stecken, ein dritter hätte mich gänzlich in Lehm eingepackt, ein vierter mir als Sympathiemittel einen Regenwurm auf die Nase gebunden wobei ich dann die ganze Zeit: »Weiche, weiche! In fünf Minuten eine Leiche!« deklamieren mußte. Was die übrigen, die noch in der Gaststube waren, von mir verlangten, weiß ich heute nicht mehr. Ich rettete mich, indem ich dem Wirt eine kleine Flasche alten Korn abkaufte, worauf er befriedigt war und mir half, hinauszukommen. Aber noch in der Haustüre riet er mir dringend, doch auf jeden Fall eine Kröte, die bei Vollmondschein unter einem Venuskraut säße, zu verbrennen und das Pulver ins Meer zu streuen. Dann wäre ich die Zahnschmerzen mit einem Schlage los.

Wie gut doch eigentlich die Menschen sind! Das merkt man immer, sobald einem etwas fehlt. Man kann nämlich kein Bein und kein Genick brechen, ohne daß sich nicht sofort eine freudestrahlende und teilnahmsvolle Menge versammelt, die helfen will. Ja die meisten Leute sind tiefunglücklich, wenn es ihren Bekannten gut geht, wenn sie nicht wenigstens einen Freund haben, der an einer unheilbaren Krankheit leidet, sodaß sie ihm mit bekümmerter Miene versichern können, es würde wohl wieder besser werden, und im übrigen käme natürlich die ganze Geschichte nur durch das unsolide Leben und das viele Rauchen. Die Kerle, die so etwas sagen, nehmen dabei die Zigarre nicht aus dem Munde. Noch teilnehmender als unsere Freunde sind natürlich unsere Freundinnen und überhaupt die Frauen, diese geborenen Krankenpflegerinnen, die es als ihre Lebens- und Liebesaufgabe betrachten, auch den robustesten und gesundesten Mann langsam aber sicher zu einem hilflosen und gehorsamen Patienten zu erziehen. Das Weib, das einem gesunden und zufriedenen Manne zulächelt, verstellt sich nur. Lieben tut sie ihn erst, wenn er nicht mehr einschlafen kann ohne einen nassen Halsumschlag und eine moralische Predigt. Sie können mir das ruhig glauben, ich weiß das aus Erfahrung, und kein Mensch ahnt, wie verheiratet ich bin.

Was nun meine Freunde angeht, so steht zum mindesten die eine Tatsache fest, daß noch nie einer von ihnen an mir eine sympathische Seite entdeckt oder sonst einen Anlaß gefunden hat, sich für mein Wohlergehen zu interessieren. Aber als ich mir eines Winters die Nase erkältete (der Engrospreis für Spiritus war damals besonders niedrig!), da fielen sie wie ein Bienenschwarm über mich her und begannen mich mit guten Ratschlägen zu überschütten. Nun muß ich zugeben, daß meine Nase dieses allgemeine Wohlgefallen verdiente, und daß ich sie heute noch mit Erfolg als Kalender benutze. Im Frühling ist sie tiefrot, so etwa wie eine Klatschrose am roten Meer bei Sonnenuntergang, im Sommer bräunt sie sich und die Maler drängen sich, sie zu sehen, im Herbst übertrifft sie bedeutend die bunten Farben des Laubes und versetzt Farbenblinde in einen Rausch, im Winter aber ruht sie sich bei einem tiefen Böcklinblau aus. In der neuesten Zeit beginnt sich sogar das Wetter nach meiner Nase zu richten, und die Landwirte fragen mich um Rat, ob sie mit dem Aufforsten ihrer Misthaufen oder dem Blühen ihrer Apfelbäume beginnen sollen.

Meine Freunde hätten sich mit meinem Talent für die Witterung zufrieden geben sollen. Aber das taten sie nicht, im Gegenteil, sie stellten sich auf einmal alle so an, als ob der Zustand meiner Nase ihnen den Schlaf raube, und sie prophezeiten mir den Tod mit nachfolgendem langjährigen Siechtum, wenn ich mich nicht sofort in ihre Behandlung begäbe. Gott, ich war damals noch jung und nachgiebig, ich wußte noch nicht, daß man gegen seine Freunde in solchen Fällen grob und handgreiflich werden muß, denn sobald sie nur eine Spur von Ängstlichkeit bemerken, ist man verloren. Ich erinnere mich jetzt nicht mehr an jede einzelne Pferdekur, die ich durchmachte, ich schaudre heute nur noch, wenn ich an die Folgen denke. Sie verwandelten meine rote Nase zuerst in einen Halskatarrh, was der Abwechslung halber ganz interessant war, und aus dem sich dann ein Magenkrebs entwickelte, der sich seinerseits bei einer anderen Kur zu einer mit Fleckfieber verbundenen Gehirnerschütterung umbildete. Sie jagten die rote Nasenfarbe durch meinen ganzen Körper bis in die Zehenspitzen und von da wieder zurück. Sie setzten mich unter Wasser bis mir Flossen auf dem Rücken wuchsen, und ließen mich bei einer Trockenkur zu einem Stockfisch zusammenschrumpfen. Als ich es schließlich satt bekam und mich meiner Freunde etwas gewaltsam entledigte, behaupteten die überlebenden von ihnen noch jahrelang, wenn ich nur mit der Kur ausgehalten hätte, wäre ich die rote Nase schon los geworden. Aber wie gesagt, ich hielt es nicht aus, die rote Nase besitze ich noch heute und außerdem eine eiserne Gesundheit, die durch nichts mehr zu erschüttern ist. Denn sie hat die sämtlichen Kuren meiner Freunde durchgehalten.

Von Kreuzburg gelangt man in zwei Stunden zum Heldrastein, einem steilen Kalkfelsen, von dessen Aussichtsturm ich natürlich wieder einmal weit über Lande und Berge schauen konnte. Ich gab mir alle Mühe, aber ich entdeckte nicht den geringsten Unterschied gegen irgend einen Berg im Thüringer Wald, nur daß ich hier in dem Gasthaus ein geradezu ausgezeichnetes Essen bekam. Spanferkel mit Knödel gab es – es war einfach idyllisch. Ich saß in einer offenen Laube, über mir der strahlend blaue Himmel, vor mir tief unter meinen Füßen weite Täler, aus denen üppige Fluren und friedliche Dörfer hervorlugten, zehn Schritte von mir ab unter einem verkrüppelten Apfelbaum ein alter Schäfer, der auf einer geschnitzten Flöte meine Lieblingslieder, den Postillon von Peter von Säkkingen und das gefühlvolle: »Auch ich war Prinz einst von Akazien!« spielte. Der alte Mann interessierte mich, er mußte an irgend einem Kummer leiden, das sprach aus den sehnsüchtigen Blicken, die er zu meinem Tische herüberwarf.

»Es ist schönes Wetter heute!« sagte ich zu ihm, um ein Gespräch anzuknüpfen.

Aber der Alte war offenbar sehr schwerhörig, da er den Sinn meiner Worte falsch verstand. »Danke!« antwortete er. »Ich hab schon gegessen!«

»Es ist schönes Wetter heute!« rief ich ihm deshalb von neuem und lauter zu, aber schon wieder verstand er, ich hätte ihn zum Essen eingeladen.

»Danke, danke! Ich hab schon gegessen.«

Mir tun immer die schwerhörigen Leute leid, aber man muß geduldig gegen sie sein. »Es – ist – schön – Wetter – heute!!« brüllte ich, so laut ich es vermochte.

»Na,« sagte er, indem er sich langsam erhob und an meinen Tisch herankam. »Ich hab zwar schon gegessen, aber wenn Ihr nicht anders wollt –« Damit hatte er aber auch schon Platz genommen und fiel in einer Weise über meine Knödel und Spanferkelvorräte her, die mir ein grenzenloses Staunen abnötigte. Der Wirt mußte dreimal neu auftragen, ehe mein Gast, der beim Essen natürlich auch das Trinken nicht vergaß, sich erhob und nach einem herzlichen Dank langsam von dannen schlich. Ein Riesenappetit, besonders wenn man bedenkt, daß dieser schwerhörige Mann doch eigentlich schon gegessen hatte und nur, wie er glaubte, auf meine dringende Einladung sich noch einmal an meinem Mahle beteiligte!

»Dieser alte Schäfer ist wohl sehr schwerhörig?« fragte ich den Wirt, als ich die nicht unbeträchtliche Rechnung bezahlte.

»Schäfer?« meinte der Wirt. »Der Mann ist kein Schäfer – ja er sieht wohl so aus. Und schwerhörig? Keine Spur! Er ist Musiker und Instrumentenmacher. Er hat das feinste musikalische Gehör, das es hier in der Gegend gibt. Er könnte Geld genug verdienen, wenn er nicht so herumbummelte. Aber die Herrschaften müssen sich doch für ihn interessieren, denn jeden Mittag kommt er hierher und jedesmal lädt ihn einer zum Essen und Trinken ein.«

Ich war natürlich zu höflich, diesem Wirt zu widersprechen, aber ich glaubte ihm kein Wort. Denn daß der alte Mann schwerhörig war, hatte ich doch selbst gesehen, und wie schwerhörig er war, das merkte man schon daraus, daß ihm dieses Mißverständnis jeden Mittag passierte.

In Treffurt mußte ich auf allgemeines Verlangen der Bevölkerung noch eine große Burgruine, den Nordmannstein, bewundern, obgleich ich schon wegen meiner Zahnschmerzen durchaus keine Lust hatte, auf das zugige Gemäuer hinaufzuklettern. Aber was wollte ich machen. In den Ortschaften mit Fremdenindustrie ist man sowieso schon geneigt, jeden Sommerfrischler und Touristen für überspannt oder geistig beschränkt zu halten, da man es nicht begreifen kann, wie jemand, statt Geld zu verdienen, in höchst unnötigerweise Geld ausgibt. Die Treffurter hätten sich also nicht gewundert, wenn ich auf dem Kopfe stehend, durch ihre Stadt gehüpft wäre. Aber reisen und einen sehenswürdigen alten Kirchhof, ein Hotel, in dem schon Karl der Große logiert hat, einen Aussichtsturm, auf dem im dreißigjährigen Kriege eine Schlacht stattfand, reisen und diese Dinge nicht zu besichtigen, das wäre ihnen als ein Zeichen offenbarer Gemeingefährlichkeit erschienen. Sie hätten mich eingesperrt, und ich säße vielleicht heute noch da und unterhielte mich mit einer alten Feuerspritze.

Ziemlich spät kam ich abends in Albungen an, wo ich in eine Gesellschaft von fidelen, alten Herrn geriet, die einmal ausnahmsweise gegen meine geschwollene Backe das richtige Rezept wußten. Sie luden mich von oben bis unten mit steifem Grog voll, sodaß ich leider jetzt gezwungen bin, dieses Kapitel zu schließen, indem von den ferneren Ereignissen jenes sicherlich interessanten Abends mir am nächsten Morgen auch nicht ein Schimmer mehr erinnerlich war.


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