John Brinckman
Uns Herrgott up Reisen / 1
John Brinckman

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Dat föfteihnst Kapitel

De drei Gesellen arbeiten an ehr Meisterstück un de drei Wittfrugens an ehren Hochtitsstaat, un wat dor süs noch wider bi vörfollt un an bimmelt un bammelt.

Hadden uns drei Gesellen œwer nu ne fette Woch dorvon hatt, o du meins! Güngen de Wittfrugens nu œwer ehr jungen Brutmanns richtig ünner de Ogen! Würd dat nu œwer Hülle un Fülle un eitel liebliches Wesen ut Kœk un ut Keller. Wiren de drei jungen Brutens einmal orig un fründlich un tauvörkamend, un keken de sei dat einmal an de Ogen af! 'n bäten sihr verklamt, pewerig un küm, dat is wohr, von de Ümschichtigkeit un de beiden kollen Nachten dor baben in dat Vagelbunden-Burken, wiren Bunzlauer un Konsorten dor wedder ant Hus kamen. 'n Spaß was dat nich wäsen, as de Herr Burmeister de Fingerhannschen uttrocken un dat heit Isen so fast anfat't hadd. Sei mußten för gaut glik tau Bedd, kregen en heiten Stein tenzen Fäuten un heiten Fleedertee, so väl as sei muchten, bet ehr Blaut wedder in 'n Zirkus, sei sülben richtig in Sweit un dorup in den rechten gesunden Slap kemen. Un as de smucken jungen Brutmanns dorup de ganze Nacht dörchslepen un den annern Morrn so grell un grall wedder upwakten, as sick dat ne junge Brut von ehren Schatz sœben Dag' vör de Hochtit man wünschen kann, dunn hülp Fru Grüttmann ehren leiwen, leiwen Bunzlauer mit afwellt Warmbier up de Bein; dunn kreg dat Berliner Kind so väl Eier taum Frühstück un so väl Selleriesalat taum Middag, as hei man jichtens Herr warden kunn; un wat de Westfälinger was, de kunn sick sinen Panzen so vull Suerkrut, dick Arwten un Poten un Snuten slahn, dat de Hälft dorvon förn halwig Dutz naug wäsen was. As de drei jungen Brutens dat œwer mit sünstige Taudaunlichkeit un anderweitiges liebliches un frames Wesen kriegen wullt hadden, dunn wehrten de drei jungen Brutmanns, de sick dorœwer jo woll in dat Burken up dat Rathus bespraken hewwen müchten, dat sanfthartig von sick af, un as Grüttmannsch ehren leiwen Bunzlauer unverwohrens eins rund ümfaten wull un em verschamt den iersten Kuß androg, dunn hadd de Bunzlauer seggt: »Nee, alleweile noch nicht, Frau Grittmannin, erscht kummt 's Meisterstück, dann kummt 's mit der Hochzeit, un dann erscht kummt 's mit'n Schpohß!«

Na, dunn was dat jo nu los gahn in de drei Warkstäden mit de bewußten drei Meisterstücken; man ümmer bi af slaten Dören un half tauhängt Finstern. Bi Grüttmannsch hadd de Pötter-Oltgesell dat mächtig hild mit Letten un Lackmaus, mit Zinnober, Menning un Bremergräun; man Fru Grüttmannen de wunnert sick, wat dat woll in de Welt warden kunn, 'n Pott würd dat unmœglich, so väl hadd sei man dörch dat Slœtellock seihn, un bi de Dreihschiw hadd min leiw Bunzlauer ok nich säten. Un wat dat einmal warden kunn, wat de Westfälinger in ehren Seligen sin Warkstell taurecht filen ded, hadd Plückhahnsch tau Murrjahnsch seggt, dat süll sei woll swigen, un Murrjahnen hadd dunn antwuurt't: »Min lütt Berliner, je, de sall man gellen, je, dat is 'n fixen Kirl, de is dor all lang mit dörch, de hett man ein Platen Missingbleck dortau brukt; œwersten wat dat recht wäsen kann, dat weit ick ok nich.« Un dorup was jo nu Fru Murrjahn un Fru Plückhahn tausamen tau ehr leiw oll Grüttmanning gahn, un dor hadden de drei Brutens sick œwer den Hochtitsstaat bespraken un wen sei all inladen wullen tau ehr Hochtit un wat sei sick nich leiwer in de Kirch vör den Gottesdisch trugen laten süllen. O wo hild hadden de drei jungen Brutens dat nich hatt! Grad as wenn sei de Tit lang würd, sei ierst achteihn Johr olt un dit dat ierste Mal was. Dag för Dag, un dat leten sei sick ut Verschamtheit ümgahn, gung ein von sei hen un erkundigt sick, wat de Dispensatschon noch nich ankamen was ut Swerin, un as de dunn ok richtig kamm den vierten Dag, un dat was up en Dingsdag wäsen, as de Badengänger, de sei halen müßt, dormit wedder ant Hus kamm, dor hadden sei sick wedder mit enanner bespraken un hadden tausamen beslaten, dat sei sick den Fridag kopulieren laten un ok den negsten Sünndag noch Kirchgang hollen wullen, denn de Pöttergesell un de Schlösser de wiren nu ok all mit ehr Meisterstück farig, un so väl hadd Grüttmannsch von ehren leiwen Bunzlauer ok all ruter, dat hei sin Meisterstück vör dat Rathus un vör Rat un Börgerschaft baben in de Luft swemmen laten würd, söß Faut würd dat lang, einen Faut würd dat breit un baben un unnen dor sweift sick dat af, man fleigen kunn dat nich. Un as Fru Plückhahnen bi ehren Westfälinger up den Busch kloppt hadd, dunn hadd de jo ok nich ganz swigen kunnt un hadd dat man fallen laten, dat sin Stück drei Faut lang, man nich dicker as 'n Finger un 'n Pelikan würd, wo sick den kläuksten Burmeister sin drangste Weisheitstähn mit uttrecken let. Dat Berliner Kind hadd sick œwer nicks affragen laten wullt; de hadd Fru Murrjahnen en bäten sihr kort anlaten un sei bedüdt, dat sei de Klocken all tau rechter Tit lürren hüren würd. Un dat hadden sei jo nu nich laten kunnt, dat hadden sei ehr Nahwerschen vertellt, un de Nahwerschen de hadden dat ehr Manns vertellt un tauletzt wüßt dat de ganze Stadt. Un as dunn Twachtmann von den Herrn Burmeister Order dortau kreg un dat dörch de ganze Stadt utraupen müßt, wat de drei frömden Gesellen ehr Meisterstückens vör dat Rathus un vör Gott un aller Welt tau Ansicht utstellen würden un dat gemeine Börgerschaft nich verhollen sin süll, sick dat dorup antaukiken un ehr Ansicht un Urtel dorœwer aftaugäwen, dunn was dor ok kein Minsch nich, de nich so brandniglich wäsen was, dat hei sick nich in einschentau hadd kratzen müßt, so jœkt em dat.

As dunn œwer de drei Wittfrugens mit ehr Dispensatschon tau den Herrn Paster kemen, dunn hadd jo nu de Herr Paster seggt: »Je, dit is all soans recht gaut; man weiten möt ick dat doch ierst, wo de drei Gesellen sick benäumen mit all ehr Döpnams; anners daun lett sick dat einmal nich. Ick möt dat ierst swart up witt seihn; up falsche Namens trug ick juch nich, un presentüren möten sei sick ok ierst vör mi.« Na, dunn hadden jo de drei Wittfrugens nicks Iligers tau daun hatt un sick bi ehr Taukünftigen dornah erkundigt. De hadden œwer all drei antwuurt't, so prick wüßten sei dat nich buten 'n Kopp; wen all sin Vörnams woll ümmer so bi de Hand hewwen kunn; man in ehr Wanderbäuker dor stunn dat richtig un vullstännig in, so väl wüßten sei woll, de legen jo up dat Rathus. Nu besünn sick min leiw Grüttmannsch, Plückhahnsch un Murrjahnsch ok nich lang un stegen fuurtst tau Rathus tau den Herrn Stadtziktorivus un drögen em den Fall vör un säden, de Herr Paster wull dat nich anners; worup de Herr Ziktorivus denn ok kein Bedenken drog un säd: »Gaht man! Ick ward de Bäuker dörch Twachtmann an den Herrn Paster schicken.«

De Herr Paster de hadd jo nu grad œwer en sworen Text för 'n Sünndag sitten müßt, un as de drei Gesellen sick nu vör em presentüren deden un hei fragt hadd, wat dat ehr Will was, dunn schrew hei sick ehr Namens ut de Wanderbäuker up 'n Zettel dal un gaff nahsten jedwen sin eigen Wanderbauk wedder, denn min leiw Twachtmann hadd dat rein utsweit't hatt, dat hei sei wedder afhalen un an de Registratur afliewern sull.

Bäter kamen kunn dat jo nu nich. Dat was de gröttst Sorg wäsen, dor hadden Bunzlauer un Konsorten de meist Angst vör hatt, un dit was sei nu inslahn wäsen as Hagel in de Finstern. Sei kammen ok so vergnäugt wedder an dat Hus, as dat jungen Brutmanns bikümmt, de den drüdden Dag Hochtit hollen sœlen.


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