John Brinckman
Uns Herrgott up Reisen / 1
John Brinckman

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Dat soebent Kapitel

Wo de gewisse Jemand, as hei up Nummer Säker sitten ded, in sick rinne räsonieren un wat em dorbi noch so ketteln ded. Wat dat för 'n Platz was, wo de leiw Gott sick up dal sett't hadd, un de Betrachtungen, up de hei dunn kem. Wat hei dorup all tau seihn kreg, as hei achter den Maand weg kek, un wo hei hen gung, as dat Morgen warden wull un hei den Möllnschen Kirchhoff verlet.

»De Oll is kumpabel un geiht noch nah Land Mäkelnborg rœwer«, säd de Düwel tau sick, as hei so baben up den Galgen un up Nummer Säker satt, »je, dor ward hei sick schön wunnern, wenn hei dor rin kümmt, wo dat dor nu in utsüht. Dor is hei sörre Anno Toback nich mihr wäsen. Dat kennt hei bald gor nich wedder. Dor ward hei sin Hänn' œwer sinen Kopp tauhop slahn, hi – hi – hi! Heww wi dor œwersten en bäten von richtigen Vörpahl sett't. Wenn was hei doch noch tauletzt dor? Was dat nich, as Korl Lepult noch sin dull Wirtschaft dor drew un ick denn' dat anschünnt hadd, wat hei Wulfradten in Dœmz den Kopp afslahn let, oder œwersten is dat tau Johann Albrechten sin Tit wäsen? Wo ick mi recht besinn, möt dat tau Hans Albrechten sin Tit wäsen sin. Ja, richtig, dunn ward dat woll wäst sin. Nu besinn ick mi. Dunn gefüll em dat dor jo noch so. Ward hei nu œwersten de Ogen upriten! Hi – hi – hi! Je, Olling, in Land Mäkelnborg dor sünd wi mitdes mal richtig wedder 'n bäten rinner wäst! Dor sœlen Sei Ehr Freud kriegen, Herring! Wo sünd dor nu all Sei Ehr leiwen Buern stawen un flagen! Je ja – je ja! Fläut du de Krickaanten von den Soll! Dor bün ick mitdes en bäten rinner wäsen, ierst mit dat scharp Putzmetz von den dörtigjöhrigen Krieg, nahsten mit Korl Lepulten sin Russen un tauletzt noch mit den ollen Fritzen sin Hungerhark. Un dat ierst, wo ick gründlich mit uprümt heff, dat sünd grad Sei Ehr leiwen Buern wäsen. De Gelegenheit kamm mi ok gor tau schön tau Paß. Je ja – je ja! Ick müßt jo 'n richtigen Schapskopp wäsen sin, wenn ick dor nich orig taulangt hadd. Nu hett dor de Junker dat meist in de Fick, wat vördesen den Buern tauhürt hett. Wo ick dat man jichtens farig kriegen kunnt heff, dor heff ick dinen leiwen Buern tau 'n Dagläuhner verdegradürt un an de Schull fastbunnen. Wi heww dat vull Dutzen 'n bäten mit söß dividiert, un wat dor nu noch von nah is, dat is nich dat Upnähmen wiert. De richtigen ollen Buerdörper kannst du nu an de Fingern aftellen, un von din schönen Lehnschulten dor is kein halwig Dutz mihr von nah. Anno so un so hewwen wi dat all en bäten in de Fedder nahmen un bündig makt. Je ja, je ja! wat du woll meinst? Mit Pitschaft un Siegellack, hi – hi – hi! Ick kann di seggen, dat Inslachten, dat hadd wi den Junker dor richtig bibröcht. Gah du man nah Land Mäkelnborg rinne, wi kamen di sacht noch en bäten nah, wenn di dat ok teihnmal nich recht is.«

So säd de Düwel tau sick un grint sick as 'n Pingstvoß, un dortau rew hei sick sachting sin Sugelsnut mit den Galgensnei.

De leiw Gott hadd sick œwer mitdes gedüllig den Kittel wedder los makt, de achter an den Linnenbom up den Möllnschen Kirchhoff fasthackt was, un as hei dunn upstunn un taukek, wat dat wäst sin kunn, sach hei dat woll, dat dor in den ollen Linnenbom rund üm den Stamm rümmer von ünnen bet baben nah de Telgens rupper Nagel an Nagel in de Bork rinne slahn wiren. An ein von de Nagels hadd sick de Kittel fasthackt hatt. Un as dunn de Vullmaand so prall up den Graffstein ünner den Bom sülwst schinen ded, dunn sach de leiw Gott dat woll, dat de Steinmetz up den Stein einen Speigel mit ne Ul dorœwer ingrawt hadd, un dat dat Ulenspeigel sin Graff was, wo hei sick up utrauht hadd. Hei kek dorup den ollen Graffstein ne Stot lang nahdenklich an un säd dunn halflut vör sick hen: »Is doch man 'n ollen dummen Deuwel, wenn hei meint, wat en Schalksknecht, as Ulenspeigel sin Tit wäsen is, 'n Dodsünder wäsen sall. Ick heff den Leihmklumpen, wo ick den Minschen ut makt heff, nich ümsüs so inricht't, dat hei lachen kann. Lachen kann hei un sall hei, un wenn mi wat vörnehmlich up min Ierd hier unnen tauseggen deit, denn so is dat sonn ihrliches un richtiges Lachen, dat so recht ünnen ut den Hartpungen ruter kümmt, wo de Näs bi bet ünner de Branen krus makt ward un de Mund so wit bi upräten warden möt, dat de achtelsten Weisheitskusen tau seihn kamen, de Ogenläder œwer so bi twinkeln daun as 'n blag Wäpstiert sin Swanz un de Tranen œwer de Backen platschen, as würd dor Marrettig ünner de Ogen afräwen. Sall sonn arm Minschenkind nich mihr lachen darwen, denn kreg 't dat jo nich farig mit de swore Prüfung, de ick em tau sin Heil einmal taudacht heff. Wen ihrlich lacht un lachen makt, de sündigt in de Tit nich. Kann ick mi doch sülben dat Lachen männigmal nich verbiten œwer minen braven ollen Petrussen sine Biestrigkeit. Nee, so is dat nich meint. Un wen noch recht von de Läwer un dat Hart runner lachen kann, de is noch lang nich för den Düwel rip, dor is ringstens noch Hülp an. Grad de lütt Mann achter de Plaugschor un den Hakenstiert, achter Huwelbänk un Ambolt, in den Kneireem un up den Sniderdisch, dor paßt sick sonn Ulenspeigelstückchen sihr gaut hen; dat vermüntert un verfrischt sei dusendmal bäter bi ehr ewige Arbeit as den Düwel sin knäpigsten duwwelten Kœm. Dat is sei jo so notwennig as dat Solt up dat Brot, un de lustige Weisheit, de ut den Volksmund flütt, höllt dat ok nich gegen min Evangelium Stich, so rangiert sei doch glik achter Salamonissen un Jesus Sirachen. Nee, dit wœlen wi doch man fört ierst leiwersten noch gefälligst 'n lütt bäten so laten. Wenn de Düwel dat nich gaut heiten deit, üm so mihre is dat man 'n Bewis, dat dat nich schaden kann. Allein de ein Witz von Ulenspeigeln mit den Klang von sin Geld, de ward so olt warden as de Welt sülwst.«

Un dormit sett't sick denn ok de leiw Gott ruhig wedder up Ulenspeigel sinen Graffstein dal un kek sinnig vör sick hen, sin beiden Hänn' up sinen Krückstock, un dorup kamm hei so bi lütten un lütten von dat lütt Regiment hier ünnen up dat grot Regiment dor baben tau denken un kek œwer den Möllnschen Kirchtorm un den stillen Vullmaand weg deip achter rinner in sinen blanken Häwen, so wit rinner, as noch kein Stiernkiker je käken hett un ok kein Stiernkiker je kiken ward, all de langen Reigen nah, all de välen Sünnen un all de Dusenden von Planeten, wo kein arm Poet noch sick wat hett von drömen laten, deip achter in sin eigen Warkstäd rinner, wo de Fixstiern afdresselt un de Kometen up de Helgen stellt warden. Un dunn smet hei dor 'n Blick hen, wat dor ok woll de nige Komet, den sin Erzengels dor utklarierten, richtig för de Fohrt staut würd von Rafaellen, ok 'n tauverlässigen Kumpaß von Gabriellen mit an Burd kreg un von Michaellen de nödigen Oktantens un Chronometers, dormit de Planet ok nahsten keinen von de lütten Planetens in sin Fohrt œwerseilen ded dor achter, wo de Peilung von de Unendlichkeit noch nich in de Himmelskort indragen was; un wat sin eigen leiwe Sœhn dor noch ümmer œwer de grot Sphärensymphonie sitten ded, de an 'n jüngsten Dag tau Upführung bröcht warden sall, wenn de Gerechten ingahn daun in dat Paradies der ewigen Seligkeit, un wat em dat Adagio von de grot Symphonie noch ümmer nich säut naug un dat Allegro nich freudig naug was.

Un as de leiw Gott dunn wit af achter in den stillsten Platz von sin Paradies den Heiligen Geist mit Paulussen un Sankt Johannissen ünner de ewig säuselnden Palmen sitten sach, un wo sei in de allerheiligsten Betrachtungen œwer de Mœglichkeit simulieren deden, de göttliche Weisheit so tautaurichten för 'n lütten Minschenkopp, de noch geburen warden sall, dat dat ewige Licht ut em so hell rute fleiten kann, dat de Flamm rund üm de oll Ierd in eine grote Glaut tausamen sleit; un as de leiw Gott nahsten sinen leiwen ollen Petrussen an den groten Schriwdisch achter de Himmelspuurt gewohr würd, wo hei so flitig œwer dat Hauptbauk her was mit en halw Dutz Engels as Actuvoriussen, üm dat Hauptbauk mit de Klatt un dat Journal un all de Registers tau kollatschonieren, dat de leiw Gott ok kein Monituren in vörfinnen süll, kamm hei von sin Reis wedder ant Hus; un as uns Hergott hüren ded, wo all de lütten Engels sick 'n nigen Choral inäuwten för sinen Empfang nah sin Ierdenreis, dunn steg em sonn warm Gefäuhl up, as ein rechtschaffen Husvader dat fäuhlen mag, de nicks as Freud erläwt an sin gesamte Famili bet up den lüttsten krusköppten Engel runner, de gistern ierst Aba seggen lihrt hett.

Dunn slög œwer de Klock up den ollen Möllnschen Kirchtorm söß, un dunn fung de grot Bädklock dor von sülm an tau stöten, wil dat de Köster de Tit verslapen hadd; un dorup besünn sick de leiw Gott wedder, dat hei up de Ierd wäsen ded un wat hei noch en bäten wider reisen wull. Un so stunn hei denn wedder up von Ulenspeigeln sinen Graffstein, schüddt sick den Snei von den Kittel, de von den ollen benagelten Linnenbom up em dal risselt was, makt sick den Rockskragen wedder dal un gung ut de Kirchhoffspuurt ruter, still as hei kamen was. Achter em in de Kirch fung de Örgel sachting an tau gahn, ok ganz von sülwst, un dat klüng dor as ne Cantat: Es wird gesäet ein verweslicher Leib und wird auferstehn ein unvergänglicher Leib! Man up den Kirchhoff sülben, as de Bädklock tau stöten uphürt hadd, was dat so still, as was dor noch ümmer den leiwen Herrgott sin Schatten. Blot de poor Knaken, de dor von den wantschapen ollen Junggesellen in dat Graff noch œwrig wiren, de dreihten sick noch ümmer tau in 'n Krüsel üm sick sülsten rümmer un felen tauletzt ganz utenanner, so dat dat Slœtelbein unner de korten Rippen un de Kinnlad unner den Stüzknaken tau liggen kamm, as stunn de Düwel dor noch ümmer up dat Graff, üm sei sick tau halen. De leiw Gott gung œwer stillswigens de Sünn entgegen, de dor nu bald in Osten upstigen süll.


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