John Brinckman
Uns Herrgott up Reisen / 1
John Brinckman

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Dat föfte Kapitel

Wo de leiw Gott sin Nachtquartier namm, un woans un up weckehr Flach hei sick dat bequem maken ded. Weckehr stille Betrachtungen hei sick dorbi hengaff in den stillen Maanschin un in de Nacht vör heilig Abend.

De Sünn was jo nu all heil un ganz tau Rüst gahn, as de leiw Herrgott achter Eutin un Lübeck rümmer kamm, un dat was woll ne Stunn lang so stickendüster up de Landstrat wäst, dat, wen nich so gaut œwerall Bescheid wüßt, as de leiw Gott dat deit, sick licht hadd verbistern künnt. Dunn so wohrt dat œwersten nich so lang, gung de Vullmaand up, un hadd dat de oll Ierd den vierten Advent œwer nich smuck un sauber laten as ne Brut in ehren Hochtitsstaat, de dat duwwelt smuck lett in dat wittsiden Kleed, wil dat sei för Freud so blaß worden is, so let ehr dat nu wedder so smuck un sauber as ne junge Fru, de ünner ehr slohwitten Büren mit halfapen Ogen up ehren Brutmann täuwt. De leiw Gott was mitdes so wit kamen, dat de Schallsee nich alltau wit mihr af lagg.

»Je, ick kunn mi ok man leiwersten 'n lütt bäten dal setten!« hadd dunn de leiw Gott tau sick seggt, »nachtslapen Tit un Börgertit is dat jo nu. Vullmaan heww wi, un in en Maanschin sitt sick dat gaut.«

Un dor sick dat nu narends bäter sitten daun deit as up sin eigen Wehr un Acker un vör sin eigen Hus un Hoff, so gung hei nah den iersten besten Kirchhoff ruppe, un dat dröp sick jo nu, wat dat de Möllnsch Kirchhoff wäsen süll. Dor söcht hei sick den iersten besten Graffstein ut, wo grad kein Schnei up lagg, tröck den Kragen von sin Kittel tau Högd, sett't sick up den Stein 'n bäten dal, lähnt sick mit den Rüggen an den groten ollen Linnenbom, de hart achter den Stein œwer dat Graff rœwer recken ded, un makt sick dat nah de Umstänn' so bequem, as sick dat dunn un dor grad tau Schick kriegen laten wull.

De Möllnschen hadden dor nu jo woll all sößhunnert Johr un länger up ehren ollen Kirchhoff inpurrt un Ierd tau Ierd un Asch tau Asch leggt. De oll Kirchhoff was all riklich drüddhalf Faut oder so höger as de grot Kirchenpuurt. Dor stunn dat Krüz an Krüz un lagg dat Stein an Stein, un weck von de Krüzen wiren all olmiger as de Knaken, de dor ünner legen sößtehalf Faut deip, un weck von de Krüzen wiren all ümfollen, un weck von de Stein wiren deip insackt, so dat baben dat Graff, wo sei ehr Tit upleggt würden, wedder ne Kuhl worden wir, deip naug, dat dorin gaut un giern ne lütt unschüllig Kinnerlik inpurrt warden kunn up den Stein un œwer den armen Sünder, de dor sin Tit noch inleggt was un von den nu nicks nich mihre nah was as twei armselig Schänen un en Dodenkopp. De leiw Gott kek sick de Krüzen un Graffstein nahdenklich an, as 'n wirtschaftlichen Gautsherrn, de sinen Oewerslag maken deit œwer de Saat, de hei utstreut hett grad up dissenjenigten Slag. »An twintig Generatschonen«, säd hei halflut, »man blot up dissen einen lütten Placken hier, un dorœwer richtig Register tau hollen! Wenn Petrus dor nich so up inextert wir un duwwelt Bauk hüll, denn gung dat jo nich. Man dat bäten Afräknung, wat dat nahsten gäwen ward, wenn ierst Dag un Stunn' kümmt, un denn den heilen Globus rümmer! 'n schön Stück Arbeit ward dat gäwen, wenn dat gesamte Seeleninventorium upnahmen, nahwagen un nahmäten warden sall. Oewersten de Krœtendingers hewwen dat jo nich anners hewwen wullt. Ick hadd dat so gaut mit sei in 'n Sinn. Worüm hewwen sei mi ok den einen Profunt andan? Dor hadden sei leiwer von af bliwen süllt, dat was bäter för sei wäsen, un denn was dat all anners för sei kamen. Dor lett sick nu œwer einmal nicks wider mihr bi daun. Nu hewwen sei einmal de Erkenntnis, nu möten sei sick ok dörch de Erkenntnis sülwst helpen. Anners tau Hülp kamen kann ick sei för min Part nich, as ick dat all dan heff. Ick heff Moses de Gesetzen nich ümsüs gäwen. Ick heff sei nahst min Wuurt schickt un de Apostels dortau vermüntert. Jammert hett sei mi ümmer, de oll ballstürige Minschheit! Ick heff sei noch mit Jehann Wikleffen beraden, mit Hyeronimussen un Hussen un Mattinen. Un wat ok Paster Götz dorvon denken un dortau seggen mag, ick bün dat wäsen, de sei 'n bäten tau Hand gahn is mit Kolumbussen un Kopernikussen. Ick heff Guttenbergen den iersten Gedanken taufleiten laten, un wat Serr Eisack Juton uträkent hett, dor heff ick em den Ansatz tau makt, süs wir hei tau so richtige Fazitten nich kamen. Mihr daun lett sick bi den besten Willen nich för sei, so leid mi dat ok üm sei deit. Man dat sick dat mit sei so taunamm, as sick dat eigentlich mit sei taunähmen müßt, dat kann ick nich seggen. Min Leiw tau sei is noch ümmer nich ehr Leiw tau mi, un ihre sei dat nich is un ward, kann dor ok kein Segen nich bi wäsen. Ick kann doch unmœglich taum Leigenlœger an mi sülwst un min eigen Wuurt warden. Ick denk ümmer, kam ick mal tau de Generalentspektschon runner: Na, nu warst du doch ok mal eins din rechte Freud erläwen! – Nee, is nich! Is ümmer noch nich! Is städenwis ihre leger as bäter. Den Satan warden sei noch lang nich los. Tüm rechten Dörchbruch kümmt dat noch lang nich mit sei, dat seih ick woll in, un ick günn sei dat doch so giern! Wenn sei doch man blot ierst eins anfangen wullen tau begripen, dat dor œwerall kein Heil för sei is as dörch de Leiw allein; denn wo kein Leiw nich is, dor is ok kein Glow nich, un wo kein Glow is, dor kann ok kein Hoffnung nich wäsen. De Krœtendingers de! Mit de Choralen œwer, dat möt ick seggen, dat geföllt mi woll, dat lett mi de Hoffnung noch nich ganz upgäwen un noch ümmer Geduld mit sei hewwen, sonn wedderdänsches Takeltüg, as dat ok is.«

So sünn de leiw Gott, as hei up den Graffstein ünner den ollen Linnenbom satt; un up den Möllnschen Kirchhoff was dat so still, dat du de enkelt Sneiflœk haddst dal fallen hüren kunnt von den Linnenbom, wo hei ünner sitten ded, un de Vullmaand schint so hell up den Kirchhoff un up den witten Snei, de dor flachwis up lagg, as ne Altorkart up de witt Altordeck, wo dat Brot un de Win up stahn deit, un in de lange Dodesnacht ünner all de Krüzen, Stein un Soden dor füll ok en Strahl rinne, heller un warmer as de Morgenstiern, von den de oll gichtbrüchig Fru in dat lütt kleimstaken Hüschen mit dat ein Fack Finster vör Altona noch so andächtig un hoffnungsvull den Nahmiddag sungen hadd. Un de Strahl was de Leiw in den leiwen Herrgott sin Og.


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