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Georg Bötticher
Allerlei Schnick-Schnack
Inhalt

Inhalt

  • Georg Bötticher.
  • Feuchtfröhliches.
  • In vino veritas.
  • Die erste Erdbeerbowle.
  • Das Lied vom Wein und Wasser.
  • Die Ausnahme.
  • Beim Neuen.
  • Dichterbedenken.
  • Trink- und Lebenskunst.
  • Aus alten Tagen.
  • Die Frauschau.
  • Der Schiedsspruch.
  • Die Rathaustreppe zu Fulda.
  • Ein heikler Fall.
  • Bruder Liffard.
  • Die Süßigkeit.
  • Der »Unverbesserlich.«
  • Der Luxemburger.
  • Der König und die Harfnerin.
  • Kapitel 20
  • Unsere Neuesten.
  • Moderne Kunst.
  • Moderne Architektur.
  • Plakate.
  • Moderne Tapetenmuster.
  • Die Über-Originellen.
  • Natürlich!
  • Guter Rat.
  • Klage.
  • Chansons und Überbrettl.
  • Humor.
  • Spitzen.
  • Der Musik-Philister.
  • Die Absonderlichen.
  • Der werte Ich.
  • Ratschlag.
  • Mein Freund, der Mime.
  • Dichter und Verleger.
  • Dem Autor.
  • Kurorts-Elegien.
  • Deutsch.
  • Etwas vom Esel.
  • Sprach-Ökonomie.
  • Stoßseufzer.
  • Ratschlag.
  • Erkenntnis.
  • Das Ewig-Weibliche.
  • Sonderbar.
  • Anonyme Schmähbriefe.
  • Kein Geist.
  • Seltsam.
  • Der Ohrwurm.
  • Schnurren.
  • Ballade.
  • Das Lied vom Rad.
  • Wurst und Dichtung.
  • Das Festspiel.
  • Etwas vom Fluchen.
  • Frei nach Heine.
  • Die Schatzgräber.
  • Fatal.
  • Das Genie.
  • Zur gefälligen Notiz!
  • Merkwürdig!
  • Doppelte Abrechnung.
  • Die Vorstellung.
  • Dichter-Pech.
  • Der Grundfalsche.
  • Der Hagestolz.
  • D'r Sakkse.
  • D'rnähm.
  • Thal-i-a un Thal-ja.
  • Widmungen.
  • Das Lied von der Elgersburg.
  • Den Herren Gymnasiasten.
  • Den Rettern der Nation.
  • Zur Jahreswende.
  • An Leibzg!
  • Mainacht am Rhein.
  • An die Poeten und Kritiker.
  • Humoresken.
  • Auf der Höhe.
  • Salembier.
Georg Bötticher

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Die erste Erdbeerbowle.

Eine römisch-rheinische Legende.

      Zu Bonn in seiner Villa
Hemdärmlich saß Trajan
Und flucht: »Charybd und Scylla!
Ich glaub, man brennt noch an!

So hoch – so lang ich denke –
Stand nie der Reaumur . . .
Weiß keiner ein Getränke,
Das süffiger als Bier?!«

Ein Sklave war zur Stelle
Aus fernem Thüringland,
Der sagte dreist und schnelle:
»Mir wär schon eins bekannt!

Befiehl, o Imperator,
Daß man mir schaff herein
Den größten deiner Krater
Und Zucker, Eis und Wein.

Dann laß im Warmhaus pflücken
Erdbeern, der Liter zwei –
Und gleich soll dich erquicken
Das köstlichste Gebräu.« –

Man bracht ihm das Verlangte.
Der mischte alles das –
Und bald im Krater prangte
Ein rosig-goldnes Naß . . .

Trajan nippt' einen Becher
Und rief: »Beim Dionys!
Der Trank olymp'scher Zecher
Ist Spülicht gegen dies!« –

Und der der Welt dies feine
Getränk dereinst ersann,
Man weiß noch heut am Rheine:
Faßbinder hieß der Mann.

Er nannt' in Thüringlanden
Mit anderm Namen sich,
Der aber dem genannten
In der Bedeutung glich.

Und brennt wie glühnde Kohle
Der Sonne Strahlenkranz,
Dann trinkt man Erdbeerbowle
Und denkt voll Dank des Manns.


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