|
Öfters nennt man mich verdrießlich,
Trüb und gräulich, nur die Schwächen
Andrer sehend und Gebrechen –
Und ich glaub es selber schließlich.
Aber sitz ich vor der Tonne
Meines alten Wirts, die Nase
Über'm duft'gen Rheinweinglase –
Lacht mein Herz vor Freud und Wonne.
Und es schwillt in tollster Neigung,
Glüht im Hochgefühl der Freundschaft,
Haß entsagend. Groll und Feindschaft,
Lechzend nur nach Lieberzeigung!
An die Brust dann möcht ich pressen
All die Meinen. die geliebten,
Jenen selbst, die mich betrübten,
Freudig ihre Schuld vergessen!
Und ich weiß und fühl es innig,
Fühl's mit des Gehirns Erhellung:
All mein Wesen war Verstellung
Und erst wie ich jetzt bin, bin ich! |