Björnstjerne Björnson
Gedichte
Björnstjerne Björnson

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Stelldichein

Still ist der Abend;
Selbst sich begrabend,
Rollen die Stunden und scheidet das Licht.
Nur die Gedanken
Lauschen und schwanken:
Ob sie heut kommt oder nicht?

Frostiges Dämmern;
Wolken gleich Lämmern
Ziehen vorüber; der Sterne Heer
Zaubert im Glänzen
Liebe und Lenzen;
Kennt sie den Weg denn nicht mehr?

Sehnsuchtsleise
Unter dem Eise
Seufzt das Meer in wegmüder Ruh.
Schiffe vor Anker –
Ach, und ein Kranker
Fragt: wo verweilest du?

Schneeflocken stieben,
Bergwärts getrieben,
Märchenhaft wirbelnd zum dunkelen Hain;
Nachtvögel schwirren,
Schlagschatten irren;
War das ihr Schritt? – Ach nein!

Bist du so feige?
Sehnende Zweige
Starren von Reif; du wurdest verhext.
Doch ich bin stärker,
Sprenge den Kerker,
Wo du dich träumend versteckst.


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