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12. De frame Bur.

In Rubitz bi Kenz lewde een Bur, dat was een still, gottsfürchtig Minsch, un he hedd eene leewe un frame Husfrau, un se lewden mennig schön Jåhr mit eenanner un hedden Glück un Kinder. Då sturf de Frau, un de Mann was sehr trurig, denn se was een Wif west as een Engel un so fründlich un godhartig, datt se keener Fleg wat to Leeden dhon kunn. Un de Mann were woll för all sin Lewen een Wittmann blewen, hedd he de lütten Kinderken nich hett, de en in ehrer Vörlatenheit jammerden. Un he ging denn to un nam sick de tweede Frau, äwerst sin Hart was jümmer noch sehr bedröwt. Un ook disse Frau was een recht fram und fründlich Minsch un hölt de lütten Kindekens reinlich un nett un ertog se im Christendom un in aller Gottseligkeit; un de Bur hedd se recht leew un lede ook noch twee Kinder mit ehr to. Awerst sine erste Frau kunn he nich vörgäten, un dat was ook woll nich nödig. Se seggen, se besöchte en oft un kam binah jede Nacht an sin Bedd un sprak em fründlich to un ging denn rund üm de Bedden, worin ehre Kinder slepen, un runde en wat in de Ohren un segnede se. Dat is äwerst gewiß, datt de Bur mennige Nacht keene Rauh hedd un upstahn müßt un in't Feld gahn. Un nüms wüßt, wo he hen ging. He ging äwerst nah Kenz un up den Kenzer Karkhoff un lag up dem Grawe, worin sin Schatz vörgraben lag, un he meende, denn were em am nüdlichsten to Mod in sinem ganzen Lewen. Un he hedd dat nich heemlich vör siner jetzigen Frau, datt dat sines Hartens Froidestunden weren, un datt he dat Nachtwandeln nich laten künn. Un då lag un satt he in dem schönen, grönen Sommer un in dem kolden, bittern Winter, wo de Wülw un Vöß vör Frost hülen un de Tunköning, de Lütte, üm de Finster flüggt un piept. Un då hebben de Kenzer Lüde en eenen Morgen funden, datt he lang utstreckt lag, as hedde he dat Graf küssen wullt un mit sinen Armen ümfaten. Un so hett he eenen schönen, seligen Dood nahmen, un Gott un sine olde Leewste hebben en to sick ropen in dat himmlische Paradies, wo he nu de Kron dreggt. Un he hett so früntlich då legen, as de in Froiden un disser Welt henäwergahn. Un se hebben en in't Graf leggt bi sinen Schatz un em då mit köhler Erd de warme Leewe todeckt. Un datt hett sick begewen, as dat Gras un de Böm bloihden, då wussen de schönsten Liljen un Rosen ut ehrem Grawe allen tom Teken, datt twee true Harten då begrawen sünt. Un de Blomen sünt jedes Fröhjåhr wedder utbraken un hebben mennig schön Jåhr bloiht, bet se eenen groten Steen up de Gruft leden. Don was't vörbi.



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