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5. De Steen, de de Klock slan hürt.

Man seggt woll so to den Kindern, wenn man haselieren scherzen. un spaßen will: Sühst du då den groten Steen liggen? Wenn de üm Klock twelw den Hahn kraien hürt, so dreiht he sick dreemal üm. Un de Kinder vörwunnern sick un lachen, wenn se 't hüren; un is doch wåhr.

Nu weet ick eenen Steen, un ick dör darf. nich seggen, wecker welcher. et is, un dör em keenem Minschen wisen zeigen.. He liggt äwerst mank zwischen. veelen annern Steenen tüschen der Martenshäger un Langenhanshäger Schede Grenze. an dem Wege, wenn man von Barth kümmt; un de Steen mütt sick würklich alle Nacht ümdreihen. Vör langer, langer Tid (min Grotfader hett mi't vörtelld) hedden de Martenshäger un Langenhanshäger mal Strid üm Scheden un Grenzen, un in Martenshagen was een Vörwalter, een gottvörgetener un gottloser Kerl, de sine Kisten un Kasten nich swind geschwind. genog für den Düwel full kriegen kunn. Un he dacht man an disse Welt un swur un swur falsch, datt dår un dår de Grenz were. Un de Langenhanshäger müßten ehre Steene rücken, un de Martenshäger gewunnen woll viertig Morgen Land un Busch. Un up de Stell, de de Vörwalter wist gezeigt. hedd, wölterden wälzten. se eenen groten Steen, wo nu de Pahl an dem Graben steit; un de Vörwalter müßt sick an den Steen stellen, wo sin Finger de Stell wist hedd, un sweren, datt were de rechte Sched tüschen den beiden Dörpern, un wenn't nich wåhr were, schull de Düwel en mit Hut un Haar hebben. Un he lede sine Hand up den Steen un krüzte sick un sede, de Steen mügt Föt kriegen un up en springen un danzen, wenn he löge. Un wat geschah dårnah? Man schall mit dem olden Fiend keenen Spaß driwen, he is ook een gefährlich Herr un lett sick nich ümsünst herutfodern. Se gröben un gröben, un de Vörwalter nam ook eenen Spaden un hulp dat Loch graben, wo se den Steen herinsenken wullen. Un as he bi'm besten Graben was, då wurd de Steen den Lüden, de en up der Kant hüllen hielten., mit eenem Mal to mächtig un swippte weg un sprung dem Vörwalter grad upt Liw un quetschte em beide Beenen af un rullde em up den Buk, un muschdood was he un peep nich mehr pfiff nicht mehr, tat keinen Atemzug mehr.. De Lüde äwerst, de dat mit ansegen, kam een Gruwel an, datt se bi hellem, lichtem Dage binah dåvon lopen weren. Un de Mordsteen liggt up dersülwigen Stell bet an den hütigen Dag, un üm de Middnacht, wenn't twelw sleit, is't då nich richtig. De Steen, as he de Klocken in Langenhanshagen un Lüdershagen slan hürt, springt up un makt eenen Dreih eine Drehung., as wull he tor Hochtidsmusik des jüngsten Dags updanzen. Un as he sick rögt rührt., krüppt kriecht. een Mann unner em herut mit eenem grisen Rock an un eene witte Slapmütz up'm Kopp. De mütt eene ganze Stund up dem Steen sitten Winter- un Sommertid bi Mand- un Stiernschin, bi Hagel un Storm, ahne Rast un Rauh, bet et een vam Torm klingt. Un in der Tid wankt nüms wandert niemand. gern vör dem Steen vörbi. Då sitt de arme Sünner denn un wringt de Händ un winselt un günst bedeutet ebenfalls winseln, namentlich von Hunden. un mütt den gruwelichen Klang singen:

O Steen! O Steen!
Wo drückst du mine Been!
Wo hart is de Stell!
Doch harder de Höll.

Un de Herr hett ook woll vörtellen hürt erzählen gehört., wo hüpig bi dissem Steen Unglück schüht. Dat is eenmal wiß, wer bi deeper, nachtslapender Tid, wenn't vam Torm bald de meisten Släge dhon will, up de Landstrat mit eenem Wagen vörbi will, snurrig mütt et togahn, wenn de Räder nich herümslan edder eene Lüns Achsnagel. utspringt, un were de Weg glatt as eene Deel Diele.. Un wer to Perde kümmt, då geit et an een Prusten un Brenschen un Strüwen schnauben und sich sträuben., un wo fast he sick ook im Sadel hölt, he mütt herunner, då is keene Gnad vör. Un an dissem Wege was et ook, datt den vörleden verflossenen. Winter de Wewer Lang ut Wobbelkow sin Deel kreg, datt he dran glöwen müßt. De Herr hett de trurige Geschicht woll hürt: De arme Wewer was mit den Schatzgrawers utfåhren, un man süht noch een paar gewaltige Steen, de se up der Heid ut der Erd upwöltert herausgewälzt. hebben. Wewer Lang was de Lanterndreger un schull bi dem Wagen un Veh un dem Geschirr bliwen, dat an dem Wege hollen blew. Då is dem armen Schelm de Tid lang, un he is möd worden, derwiel de annern bi'm Grawen weren, un is herümsleken un hett sick up den slimmen Vörwaltersteen sett't. So was he dem Bösen in sin Vörbet Gebiet. kamen, un de hedd em eene Mulschell Maulschelle, Ohrfeige. streken, woran em ogenblicklich de Kopp dicker wurd as een Immenrump Bienenkorb., un den annern Namiddag was he een dooder Mann Dieselbe Geschichte erzählt Arndt auch in den Schriften für und an seine lieben Deutschen, III, 516-517..



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