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Vorwort zur dritten Auflage

Die schwäbischen Geschichten sollen abermals einen Zug durch die Welt antreten und versuchen, ob sie noch dieselbe freundliche Ausnahme wie vor Jahren finden. Ihnen werden sich die Bilder aus dem Frauenleben anreihen, denen ein neuer, zweiter Band beigefügt werden soll.

Es sind verschiedenartige Geschwister, die hier vereint erscheinen, wenn sie auch den gleichen Ursprung nicht verläugnen können und sollen.

Die schwäbischen Geschichten enthalten zum großen Theil Gestalten und Bilder, die, unbewußt und allmälig ausgenommen und in der Erinnerung gehegt, fast unwillkürlich in's Leben gerufen wurden, während die Bilder aus dem Frauenleben eigene und fremde Herzenserfahrungen und Lebenswahrheiten in lebendigen Gestalten zur Anschauung bringen möchten.

Möchte ich auch diesmal wieder freundlich verstanden werden, möchten die Kinder meiner Feder auch auf diesem neuen Zuge klaren Augen und warmen Herzen begegnen, Bienennaturen, die verstehen, auch aus den unscheinbarsten Blumen Honig zu saugen.

Ich weiß ihnen kein weiteres Geleitswort mitzugeben als die Worte, die zum Motto unter das Titelbild bestimmt waren:

Was zu erreichen Du gestrebt,
Das kann die Welt nicht wissen,
Und wenn Du Deine Zeit gelebt,
Wird niemand Dich' vermissen.

Doch wenn Du Einen hellen Tag
Den Herzen nur geschenket:
So gräme Dich nicht um die Zeit,
Wo niemand Dein mehr denket.

Tübingen , im Januar 1857.

Ottilie Wildermuth.


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