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XI.

Ich hatte die Verlobten mit der trefflichen Sora Filomela allein gelassen und mich in meine Kammer begeben, um in der Stille der Nacht auch in meinem Gemüte still zu werden und mich auf den nächsten Tag vorzubereiten, an welchem ich für das Kloster vom Tode auferstehen sollte – ach und wie gern, wenn es zu einem neuen christlichen und wahrhaft gläubigen Leben geschehen könnte! Denn meine Sehnsucht nach dem wahren Glauben und dem wahren Christentum hatte ein jeder Tag genährt.

Ich öffnete das Fenster und freute mich der schönen Nacht. Der Regen hatte aufgehört, der Mond war aus den Wolken getreten; und es hingen alle Blätter voll funkelnder Tropfen, als ob die Schöpfung heimlich in der Nacht geweint habe, gleich einem kummerbelasteten Menschen.

Da wurde an meine Thür gepocht. Es war die treffliche Sora Filomela, die sich noch einmal nach mir umschauen wollte, besorgt, daß ich sie so schnell verlassen hatte. Sie setzte sich, machte zunächst ihrem vollen Herzen durch endloses Seufzen Luft, weinte ein weniges und sprach:

»Ich habe es immer gesagt, dieser Sabiner ist ein wackerer junger Mensch. Heilige Mutter Gottes, und so verliebt! Auf die Kniee ist er vor ihr gefallen in seiner Glückseligkeit. Und wie er Euch verehrt! Mit dem könnt Ihr fortan auch beginnen, was Ihr wollt; dafür soll er aber die Clelia mit einer Mitgift bekommen, als nähme er eine Signora zur Frau. Von ihrem eigenen Gut will sie kein Stücklein behalten; nur das Gewand, das sie anhat. Sie wird mit Euch noch darüber reden. Ihr Verlobter will, was sie will, der brave junge Mensch! Zur Nacht habe ich ihn fortgeschickt. Es ziemt sich nicht, daß Braut und Bräutigam in einem Hause schlafen. Morgen in aller Frühe will er wieder da sein, gewiß mit den schönsten Geschenken; denn er ist ein lieber und gescheiter Jüngling. Der Herr segne ihn.«

Ich fragte:

»Und Clelia?«

»Ist sanft wie eine Taube. Das gibt sich alles. Sie liegt wohl schon zu Bett und – was gilt die Wette – diese Nacht weint und seufzt sie noch und möchte am liebsten ins kühle Grab und den blassen Tod zum Bräutigam, und morgen Nacht schon träumt sie von ihrem Verlobten; und ist sie erst seine Frau und hat sie ihm erst ein Kind geboren, so sind ihre Seele und ihr Leib wie reines Wasser, darin der Himmel sich mit Sonne, Mond und Sternen spiegelt. Ihr größter Kummer mag sein, daß Ihr sie nicht mit dem Terenzio zusammen geben könnt. Deswegen soll es auch auf der Hochzeit gar ernsthaft zugehen; nicht einmal ein ansehnliches Mahl darf ich den jungen Eheleuten bereiten. – – Ach, und Ihr wollt morgen wirklich fort?«

»Ja.«

»Ach, mein lieber Bruder Angelikus, betet nur ja recht ernstlich für unsere armen Seelen. Denn derjenige, für den Ihr betet, der springt gewißlich in die ewige Seligkeit nur so hinein. Ach, mein lieber armer Bruder Angelikus – –«

Sie wollte von neuem zu seufzen beginnen; ich ließ es indessen nicht dazu kommen, sondern sagte:

»Ihr wolltet mir die Geschichte von Clelias Eltern erzählen; nun gehe ich aber bereits morgen fort, deswegen hörte ich diese Erzählung gern noch heute aus Eurem Munde.«

Dazu war die treffliche Frau auch sogleich bereit und sie begann:

»Meine Eltern, die Antonio und Maddalena di Tomaso hießen, waren Römer, ehrliche und ansehnliche Leute. Denn diese treffliche Vigna gehörte bereits dem Großvater meiner Mutter; und sie versorgte die Familie das ganze Jahr über mit Oel und Wein, mit Gemüsen und Früchten. Was wir selber nicht verzehrten, wurde zu guten Preisen an einen Händler abgegeben, und es that mein braver Vater manchen Scudo beiseite, für die schlechten Zeiten, wißt Ihr.

»Diese blieben denn auch nicht aus; aber sie waren anders, als mein Vater sie sich gedacht, und seine blanken Scudi konnten ihm dabei wenig helfen.

»Ich und mein Bruder waren nämlich unserer Eltern einzige Kinder und mein Bruder Carlo war ein gar munterer, feuriger und schöner Jüngling, meines Vaters Stolz und Hoffnung. Ihm sollte dermaleinst dieser reiche Weinberg zufallen und auch sonst noch manches Stück des Ersparten. Da geriet der arme Knabe in eine gänzlich maßlose Leidenschaft zu einem überaus schönen und überaus schändlichen Weibe: Dionizia Baldi, aus dem sabinischen Städtlein Olevano, welches über Palestrina hinaus gelegen ist.

»Diese Dionizia war nach Rom gekommen, um daselbst ihre schöne Gestalt und ihr schönes Antlitz abmalen zu lassen; das soll sie nur darum gethan haben, weil sie an ihrer übergroßen Schönheit solche Freude gehabt, daß sie dieselbe vor allen Menschen leuchten lassen wollte, gleich dem Lichte der Sonne, welcher sündhafte Stolz denn auch vom Himmel schrecklich bestraft worden ist.

»Nun kommen aus den Städten vom Gebirge her jedes Jahr gar viele Mädchen und Frauen, um eines solchen schändlichen Erwerbes willen nach Rom. Hier stellen sie sich an der spanischen Treppe auf, woselbst sie sich von den Künstlern betrachten lassen, als wären sie Bestien und so lange stehen bleiben, bis einer kommt, der sie nimmt. Damit verdienen sie mehr, als wenn sie in ihrer Heimat zur redlichen Arbeit in die Vignen und Oliveten gingen, oder Seidenwürmer zögen, oder fleißig bei ihrer Spindel wären.

»Mit der Dionizia Baldi verhielt es sich indessen vollkommen anders, obgleich sie eine Waise war und arm wie eine Ciocciara.

»Sie that nämlich alles lediglich ihrer Schönheit zu liebe und nichts für Geld. Man erzählte sich, daß sie mutterseelenallein in einer Höhle am Tiber bei der Acqua acetosa hause, das ganze Jahr über nichts als Brot und Früchte genieße, häufig sogar Hunger leiden müsse, von welchem elenden Leben man ihr aber nichts anmerkte. Ging sie des Morgens nach der Stadt, so war sie stets prächtig gekleidet, wie zu einem Fest, trug auch einen schweren goldenen Schmuck. Aber sowohl Gewand als Schmuck waren nicht durch ihre Schönheit verdient, sondern mit der Arbeit ihrer Hände; denn sie soll eine meisterliche Spitzenklöpplerin gewesen sein.

»Sich mit den anderen an der spanischen Treppe aufzustellen, dort sich beschauen zu lassen und auf den Käufer ihrer Ware zu warten, solche schmähliche Dinge beging sie nicht. Auf Dionizia Baldi harrten viele, hofften viele wie auf ein großes Glück. Sie ließ sie harren und hoffen und ging zu dem, der ihr am besten gefiel. Dieser ward alsdann von allen beneidet, dieser dünkte sich alsdann wie ein Papst oder Kaiser. Aber die Herrlichkeit dauerte nur eine Weile; je nachdem, bald kürzer, bald länger. War dann die Zeit für den einen um, so kam für den andern die Zeit der Seligkeit und Freuden. Jener mochte beginnen, was er wollte, mochte flehen und schelten, toben und drohen – sie kümmerte sich nicht darum; sie verließ den einen und kam zu dem andern, dem es alsdann auch nicht besser zu teil ward. Es soll bereits damals um ihretwillen Mord und Totschlag gegeben haben. Aber sie that, als ginge sie alles, was ihretwillen geschah, nichts an, blieb auch in ihrer Höhle vor der Porta del Popolo, obgleich sie in einem Palaste am Corso hätte wohnen können. Denn beinahe noch eifriger als von den Künstlern, wurde ihrer wunderschönen Person von den großen Herren und feinen Kavalieren nachgestellt. Diese jedoch kamen schlecht bei ihr an, so daß man in Rom mehr noch als von ihrer Freigebigkeit gegen die Künstler, über ihre Zurückhaltung und Hartherzigkeit gegen die adeligen Herren sprach, von denen einer sie sogar zu seiner Gemahlin hatte machen wollen.

»Aber am lautesten ging das Geschwätz der Leute darüber, daß sie den Malern und Marmorarbeitern nicht allein ihr schönes Angesicht zum Abbilden hergab, sondern jenen schändlichen Männern auch ihren Leib überließ, um davon nach Gefallen ein Konterfei anzufertigen. Und sie machte aus dieser Nichtswürdigkeit nicht einmal ein Hehl, brüstete sich wohl gar damit und war noch stolz darauf. Wenn eines der anderen schönen und üppigen Weiber dergleichen mit sich geschehen ließ, so verbarg sie es wenigstens mit aller Sorgfalt, verbot den Künstlern, darüber zu reden, und gestattete nicht, daß man zu ihrem Leibe ihr Antlitz malte, oder in Stein nachbildete. Dagegen die Dionizia – –

»Ihre Gestalt, wie der Himmel sie erschaffen hatte, ohne ein Tüchlein darum! Ihre ganze Gestalt, vom Kopf bis zu den Füßen! Jeder in Rom kannte sie, und wer sie nicht kannte, der konnte es von jedem hören ›Das ist die Dionizia Baldi aus Olevano!‹ Zuweilen soll es sogar unter den Bildern geschrieben gewesen sein: ›Dionizia Baldi aus Olevano!‹ Und sollen die Künstler die Schrift mit ihrem Wissen darunter gesetzt haben. O, welche Verruchtheit! Zu den Bildern lief alsdann ganz Rom, und ganz Rom schaute sich die Dionizia Baldi aus Olevano an. Auch ich bin einmal dagewesen und habe sie mir angesehen. Mit mir waren meine Mutter und mein Bruder Carlo. Als der die zuchtlosen Bilder erblickte, ward er dunkelrot im Gesicht: dermaßen schämte sich der gute, unschuldige Jüngling vor seiner Mutter und Schwester.

»Es waren an jenem Tage zwei Malereien von der Dionizia zu sehen. Das eine war das allerheiligste Bildnis unserer lieben himmlischen Frau, deren süßem Antlitz der Gotteslästerer von Künstler die reizenden Mienen der Dionizia gegeben; das andere war die Teufelsgestalt einer blutjungen Hexe, welche nicht einmal ein Hemd auf dem Leibe hatte und deren weiße Glieder in ihre lichten Haare gleichsam eingewickelt waren. Aber ein schändliches Bildwerk war es indessen doch.

»Es soll auch in Rom ein Marmorbild geben: die Dionizia, wie sie leibte und lebte.

»Darum nun, und weil sie solche nichtswürdige Kunstwerke von sich anfertigen und sich keinen Bajocc' dafür zahlen ließ, wie denn überhaupt ihrer großen Schönheit und ihres Ruhmes willen, ward sie von den übrigen Modellen bitter gehaßt und verachtet. Keine von allen redete ein Wort mit ihr, sie durfte sich nicht zu ihnen gesellen und mußte gänzlich außerhalb ihrer Gemeinschaft leben. Zogen die Sabiner des Sommers in ihre Heimat, so war es der Dionizia verboten, mit ihnen zu wandern. Sie mußte den ganzen weiten Weg einsam hinter jenen drein gehen.

»Sommers in ihrem Heimatsort Olevano nahm das üble Wesen gegen sie erst recht seinen Anfang; alsdann war sie vollends eine Ausgestoßene. Ihre Eltern lebten nicht mehr, sie hatte keinen Bruder, und kein einziger der vielen Baldis, welche im Orte seßhaft sind, darunter reiche und angesehene Bürger, durfte ihr Schutz angedeihen lassen.

»Trotzdem kam sie jedes Jahr in ihre Heimat zurück; denn sie war ein über die Maßen stolzes und trotziges Geschöpf. Nur einmal soll die allgemeine Verachtung ihr nahe gegangen sein. Das war, als man sie bei dem Feste eines hohen Heiligen nicht mit in der Prozession gehen lassen wollte. Sie ist seitdem in keiner Kirche mehr gewesen.

»Alle diese Dinge und noch viel anderes erfuhr man in Rom über sie.

»Nun muß ich von meinem Bruder Carlo berichten, welcher der beste, hübscheste und bravste Bursche unter der Sonne gewesen.

»Eines Abends gingen wir, ich und mein Bruder, der um vieles jünger war als ich, von dieser unserer lieben Vigna in die Stadt. Es war wie heute im Oktober, im Monat der Traubenernte. Als wir bei Ponte Molle anlangten, kamen wir mitten hinein in die Lust. Da war es nun für meinen Bruder, der eine über die Maßen fröhliche Natur hatte, gar schmerzlich, so still und sittsam an all der lauten Freude vorübergehen zu müssen. Indessen wir hatten die Magd nicht mitgenommen und konnten daher nicht in eine der vielen Osterien eintreten, da solches für die Tochter eines Bürgers, ohne Geleit eines älteren, würdigen Frauenzimmers gänzlich unschicklich gewesen wäre, auch wenn der Bruder dabei war. Recht von Herzen betrübt schlich mein guter Carlo an allen Laubhütten und Weintischen, Dudelsackpfeifern und Tambourinschlägern vorüber; und überall, wo ein frischer Lorbeerbaum aufgepflanzt war, zu Ehren des lieben, lustigen Oktobers über und über mit bunten Bändern und goldigen Flittern verziert, schielten seine fröhlichen Augen sehnsüchtig hin: Könnte ich dabei sein!

»Nun hatte ich für meinen munteren, hübschen Carlino von Kind an eine rechte Narrenliebe gehabt; also, daß er mich von Herzen dauerte und ich ihn gar gern von meiner Seite hinweggelassen hätte. Aber das ging nun einmal nicht an; ich konnte doch nicht allein, ohne jede Begleitung weiter gehen. Und vom Ponte Molle bis an die Porta del Popolo, den ganzen flaminischen Weg, ergötzten sich die Römer mit Trinken und Musiziren, mit Singen und Tanzen, und war auf der langen Straße nicht ein Plätzlein, woselbst keine Fröhlichkeit und kein Gedränge gewesen wäre. Da wurden denn die Blicke und Mienen meines armen Carluccio immer trübseliger. Ihn zu trösten, sagte ich:

»›Laß uns rascher gehen. Hast Du mich nach Hause begleitet, begibst Du Dich eilends wieder vors Thor.‹

»Er darauf gar kleinmütig:

»›Ach, ich darf ja doch nicht.‹

»In diesem Augenblicke erspähte ich im Gewühl eine Nachbarin, die mit ihrem Manne und ihren beiden Töchtern vors Thor gezogen war, um auch ihr Vergnügen zu haben. Das waren redliche Leute, denen ich mich in allen Ehren anschließen konnte. Wie ich das voller Freude meinem Carluccino berichten will und auch, daß er jetzt gehen dürfte, wohin die Lust ihn trieb – da war er schon gegangen. In aller Hast und Heimlichkeit hatte er sich von meiner Seite losgemacht, war schon weit fort von mir, schaute sich nicht um, kümmerte sich nicht, was in dem Gedränge aus mir ward, hörte auch nicht auf mein Rufen, sondern lief einem jungen Frauenzimmer nach, welches ohne jede Begleitung vors Thor gekommen und welches so schön war, daß die Leute vor ihr auswichen und ihr nachsahen.

»Neben mir standen gleichfalls etliche und schauten dem fremden Weibe nach, dessen helles Haar, durch das sie einen großen goldenen Pfeil gesteckt hatte, weithin leuchtete.

»Sie war von hoher Gestalt, und trug eine rot und gelb gestreifte Manticella um die Schultern, so daß man sie leicht im Auge behalten konnte.

»Ich fragte die Leute, welche ihr nachblickten:

»›Wer ist die schöne Person?‹

»Sie antworteten:

»›Das ist ja die Dionizia Baldi aus Olevano. Habt Ihr nichts von Dionizia Baldi gehört?‹

»Das hatte ich nun freilich, bekreuzte und segnete mich im Geiste, dachte indessen nicht, daß meinem Bruder etwas Böses geschehen könnte.

»Die Leute neben mir sagten:

»›Seht dort den hübschen jungen Menschen, welcher ihr nachläuft. Den hält jetzt auch der Teufel beim Schopf.‹

»Ueber diese Worte erschrak ich heftig. Zugleich faßte mich jähe Angst um meinen Bruder, als befände er sich in großer Gefahr, aus der ich ihn retten mußte.

»Also ich, ohne mich weiter um die Nachbarin zu kümmern, meinem Carlino nach! Und ich fand ihn auch. – Maria, Gottesmutter, wie fand ich ihn! In wildem Streit mit zwei jungen Kavalieren, die der schönen Person irgend welche gröbliche Ungebühr angethan. Und das Volk dicht gedrängt um die Viere. Ich schaute meinen Carluccio an, der gar nicht mehr mein Carluccio zu sein schien, so rabiat war er, und so stark und stolz stand er da. Und ich schaute das Weib an, die Dionizia, und ich entsetzte mich schier, sowohl über ihre Herrlichkeit von Schönheit wie über anderes: Nämlich sie stand da, als kümmerte sie die Sache gar nichts und es konnte doch dabei einem Menschen ans Leben gehen, und zwar an das junge Leben desjenigen, der diesen Kampf um ihretwillen aufgenommen hatte. Denn der eine der beiden Kavaliere hatte bereits seinen Degen gezogen, mit dem er meinem armen Bruder zu Leibe ging, welcher es anders auch gar nicht zu wollen schien, sondern sich grimmig auf den vornehmen Schuft stürzte. Nun wollte der zweite seinem Kumpan zu Hilfe kommen, indessen das Volk hielt ihn fest und einige riefen: die beiden sollten ihre Sache allein ausfechten.

»Ich aber begann zu schreien, was ich vermochte:

»›Ach, Carlo, mein lieber Bruder, willst Du Dein junges Leben um dieser schändlichen Sabinerin willen lassen? Mein Carlino, ohne gebeichtet und kommunizirt zu haben, willst Du auf der Landstraße in allen Deinen Sünden dahinfahren? Mein Carluccio, ohne an Deinen Vater, Deine Mutter, Deine Schwester und an unsern Weinberg zu denken?! Wehe! Er ersticht Dich, der schändliche Bösewicht!‹

»Da hatte er bereits den andern erstochen: mit einem Dolchmesser durch die Brust, mitten ins Herz.

»Der Kavalier fiel hin, ohne einen Laut zu thun. Den gräßlichen Schrei, den ich vernommen, hatte das Volk ausgestoßen.

»Ich wollte zu meinem Bruder, der bewegungslos dastand und auf den Toten blickte. Aber schneller als ich war die Sabinerin bei ihm, faßte ihn bei der Hand, rief ihm etwas zu und – fort waren sie beide. Das Volk machte ihnen Platz und ließ keinen durch, der sie verfolgen wollte.«

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