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Elftes Kapitel

Mit dem Planwagen in den Frühling hinein

Durch die Frühlingslandschaft trabte Mutter Milenzens Schimmel, rollte der graue Planwagen. Festlich hatte er sich herausgeputzt, über und über mit grünen Pfingstmaien war er besteckt. Wie ein fahrendes Birkenwäldchen sah er auf der staubigen Landstraße aus.

Heute beförderte er keine Gänse; wenigstens hatten die jungen Reisenden nachdrücklich dagegen Einspruch erhoben, als verschiedene Brüder eine diesbezügliche Anspielung sich nicht verkneifen konnten. Aber geschnattert wurde deshalb nicht weniger in Mutter Milenzens Planwagen. Alle waren sie vereint, die Maienkränzlerinnen, grüne Birkenreiser als Abzeichen an den Hüten. So fuhr man frohgemut zum ersten Maienkränzchen nach Neu-Trebbin zu Mariechen Dorfmüller. Auch Konterbande gab es in dem Wagen. Da war Kläre Doussin, die das gute Mariechen mit eingeladen hatte, und vor allem Renatchen Körner, ihr kleiner Liebling. Über beide Pfingstfeiertage sollte sich das Maienkränzchen ausdehnen; denn sonst lohnte sich die weite Fahrt nicht.

Mutter Milenzen hatte auf Bitten der jungen Damen die Plane eingerollt, und nun fuhren sie, über sich lichtgrünes Maiendach, hoch darüber blauer Frühlingshimmel mit übermütigen Flatterwölkchen, ebenso übermütig in die weite Welt hinein.

Horch, eine Drossel schlägt irgendwo im Hag! Ein Lied aus jungen Kehlen antwortet.

»Wenn der Frühling von den Bergen steigt ...
O wie wunderschön ist die Frühlingszeit – die Frühlingszeit!«

Mutter Milenzen und ihr Schimmel schmunzeln. Das ist heute doch eine lustigere Reisegesellschaft als sonst!

In Neu-Trebbin hatte man schon seit Tagen Vorbereitungen zum Empfang der jungen Gäste getroffen, eigentlich schon den ganzen Winter lang. Als das Kantorhäuschen noch tief in Schneebetten schlief, als noch die Bratäpfel in der Röhre zischten, hatte Mariechen es sich und den Geschwistern an den langen Winterabenden ausgemalt, wie es sein würde, wenn der Frühling käme und mit ihm das Maienkränzchen. Frühling und Maienkränzchen – das war für sie ineinander verschmolzen. Man träumte davon im Gleichmaß der täglichen Pflichten; es war das Ziel, auf das man sich freute, bis zu dem die Gedanken wanderten. Alle kannte man sie schon, die Schulfreundinnen, in dem Kantorhäuschen. Von jeder hatte Mariechen eine skizzenhafte, aber bezeichnende Beschreibung entworfen, in ihrer gutherzigen Art niemals die Schwächen, immer nur die schätzenswerten Eigenschaften der Freundinnen an das Licht kehrend.

Auch der Garten, Mariechens ureigenstes Gebiet, wußte, daß Berliner Besuch erwartet wurde; hatte sie doch jedem Baum, jedem Strauch, mit dem sie sich verwachsen fühlte, aufgegeben, seine schönsten Blüten für das Pfingstfest aufzusparen. Und der Garten dankte seiner jungen Gärtnerin die liebevolle Pflege. Er hatte sie nicht enttäuscht. Rotdorn und Schlehdorn standen in rosenrotem und weißem Pfingstkleide. Die Fliederbüsche konnten die Schwere der bläulichen, rötlichvioletten und weißen Blütendolden kaum mehr tragen. Goldregen gleißte in güldenen Blütentropfen. Die Schneeballbüsche bogen sich unter der Last der weißen Blütenbälle. Selbst der alte Apfelbaum vor dem Hause war Mariechens Wunsch, sein Blütenkleid erst zu Pfingsten anzulegen, nachgekommen. Über und über stand er in zartrosa Blütenschöne. Goldlack, Vergißmeinnicht und Primeln hatten sich zu duftenden, farbenfreudigen Feststräußen vereinigt. Die Vögel in dem blühenden Gezweig jubilierten, als wüßten sie, daß Dorfmüllers Mariechen mit ihnen dem Pfingstfest entgegenjubelte.

Drinnen im Kantorhäuschen hatte man geputzt und gescheuert, den Winter gründlich zur Tür hinausgekehrt. Blitzblank schaute das Häuschen mit seinen hellen Fensteraugen in den Frühlingstag. Ein kleines, bescheidenes Häuslein war es, das sich äußerlich nur durch das rote Ziegeldach von den meist strohgedeckten Bauernhäusern des Dorfes unterschied. Aber es hatte doch etwas Besonderes; das war die dunkelrote Kletterrose, die es bis zum Giebel umspann, und das Storchnest droben auf dem Dach. So lag es inmitten des Frühlingsgartens an der Dorfstraße.

Man hatte die Kaffeetafel draußen unter blühenden Obstbäumen gedeckt. Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen mit Mariechen. So golden hatte die Sonne noch nie geschienen, wie an diesem Pfingstsonnabend.

Ein wichtiges Gesprächsthema hatte die Kuchenfrage zwischen Madam Kantor und ihrem Mariechen gebildet. Die Mutter war dafür gewesen, Quarkkuchen und Blechkuchen zu backen. Aber das war Mariechen noch nicht fein genug. Die Mutter kannte ihre bescheidene Älteste gar nicht wieder. Nichts war ihr gut genug für die Freundinnen. Apfelkuchen mit Sahnenpimpe, Madam Kantors Spezialität, sollte den Maienkränzlerinnen unbedingt vorgesetzt werden. Die letzten aufgesparten Winteräpfel mußten dran glauben.

Und nun war alles so weit. Die beiden Pfingstmaien, welche die Buben sich vom Onkel Förster erbettelt hatten, standen links und rechts vor dem Eingang des Kantorhäuschens Posten. Ein Transparent war von einem zum andern gespannt. Die Kinder hatten all ihre Kunst, all ihre Buntstifte daran verwendet. Dafür war es aber auch so farbenleuchtend geworden, daß man Augenschmerzen davon bekommen konnte. »Willkommen zum Maienkränzchen!« prangte darauf.

Seit zwei Uhr standen Kantors fünf, wie sie allgemein im Dorf genannt wurden, empfangsbereit aufmarschiert, die beiden Jungen, der Hans und der Peter, in frischen Waschanzügen, die drei Mädel, Mariechen, die Älteste, das dreizehnjährige Ännchen und Lütt Lowising, das Jüngste, in nagelneuen, steifen Kattunkleidern, die schön gestärkte weiße Schürze davor. Die neuen Kattunkleider, von der Mutter und Mariechen eigenhändig genäht, wetteiferten mit der Himmelsbläue und mit Mariechens Vergißmeinnichtaugen. Es war nicht so einfach für die wilden Schlingel und für die nicht weniger wilden Mädel, so lange ruhig zu bleiben und die sauberen Anzüge, die eigentlich erst am Pfingstsonntag angezogen werden sollten, tadellos zu halten, wie man versprochen hatte.

»Kinder, nehmt euch was zu tun vor! Unsere Gäste können frühestens um halb vier hier sein«, rief der Vater vom Klavier, auf dem er Festchoräle spielte, durch das offene Fenster hinaus. Der fleißige Mann konnte es nicht sehen, wenn jemand müßig ging. Selbst die jüngeren Kinder wurden schon dazu angehalten, in Haus und Garten leichte Arbeiten zu verrichten. »Ein Mensch, der keine Langeweile kennt, wird niemals auf schlechte Gedanken kommen«, war sein Wahlspruch. Danach erzog er seine fünf.

Aber heute fruchteten Vaters Worte nichts. Wer mochte jetzt ein Buch vornehmen oder ein Spiel, wo man voller Erwartung die Dorfstraße entlang äugte! Zu helfen gab es nichts mehr; die Gartenwege waren sauber geharkt, wohin man blickte, alles tadellos. Selbst das Federvieh, die Gänse, Enten und Hühner blieben wohlerzogen in dem ihnen zugestandenen Hof und wagten heute keine Überfälle auf Mariechens Garten. Hinzpeter, inzwischen ein stattlicher Kater geworden, putzte und leckte sich, als wüßte er, daß Besuch käme. Bello lief von seiner Hundehütte zum Garteneingang, hin und her, genau so unstet wie die Gören.

Mariechen erbarmte sich der ungeduldigen Geschwister und ihrer eigenen Ungeduld. »Wir könnten dem Wagen ein Stück entgegengehen«, schlug sie vor.

Ihr Vorschlag wurde mit Begeisterung aufgenommen. »Man zu, Mariechen, man zu!« Von der einen Seite hängte sich Ännchen mit den himmelblauen eingeflochtenen Bändern in den steif vom Kopf abstehenden Blondzöpfchen in den Arm der großen Schwester, von der andern angelte Lütt Lowising, deren widerspenstiges Flachshaar mit dem Krummkamm zurückgehalten war, an ihr empor. Bello setzte sich in Trab. Er wartete nicht einmal Mutters Antwort ab auf Mariechens pflichtbewußte Frage: »Du hast doch nichts dagegen, Mutter? Zum Kaffeemachen bin ich wieder da.«

»Lauft nur, lauft nur, Kinder! Für den Kaffee will ich schon sorgen«, nickte die Mutter freundlich.

Von der kleinen Kirche schlug es drei Uhr. Unschlüssig blieb Mariechen am Dorfteich neben dem letzten Bauerngehöft stehen, wo die Landstraße nach dem Städtchen Wriezen abzweigt. Von dort mußten sie kommen. Sie legte die Hand über die Augen und spähte die sich zwischen Feldern und Wiesen entlang windende Landstraße hinunter. Ännchen und Lowising zerrten links und rechts. »Man weiter, Mariechen, man zu!«

Mariechen legte die Hand über die Augen und spähte die sich zwischen Feldern und Wiesen entlang windende Landstraße hinunter.

»Ich sehe was«, verkündete Mariechen, auf eine Staubwolke ganz in der Ferne weisend. »Das ist sicher Mutter Milenzens Grauschimmel.«

»Sie kommen – sie kommen!« schrie es da auch schon von der Landstraße. Hans und Peter, die mit Bello bereits ein Stück voran waren, kamen in vollem Galopp zurückgejagt. »Sie kommen – sie kommen!«

Ja, sie kamen, endlich! Immer größer und dicker wurde die Staubwolke. Jetzt unterschied man schon ein Gefährt, einen Gaul. Allerdings, ob es ein Schimmel war, ließ sich noch nicht erkennen.

»Es ist ein Brauner«, stellte Hans, der die schärfsten Augen hatte, enttäuscht fest.

»Das ist Küttner seiner«, pflichtete sein Bruder sachkundig bei.

Mariechen fühlte merkwürdigerweise keine Enttäuschung. Sicher kamen Küttners, der Hermann und der Emil, ihre Freunde aus Kindertagen, zu den Pfingstferien heim. Die Küttnerschen Gutskinder hatten von klein auf gute Freundschaft mit Kantors Mariechen gehalten. Als sie größer wurden, hatte der Vater sie zusammen in deutschem Aufsatz, Literatur und in Französisch, den Fächern, die in der Dorfschule nicht gelehrt wurden, privat unterrichtet. Trotzdem die Jungen mehrere Jahre älter waren als sie, hatte Mariechen sich redlich bemüht, nicht zurückzubleiben. Nun studierte Emil bereits an der Tierarzneischule in Berlin, während Hermann in der Nähe von Wriezen auf einem Gut praktisch die Landwirtschaft erlernte. Er sollte einmal das väterliche Gut übernehmen.

In vollem Galopp stürmte der Küttnersche Jagdwagen heran, eine Schar Gänse, die gerade aus dem Dorfteich großspurig angewatschelt kam, in die Flucht jagend.

»Brrr!« Da stand er plötzlich, von kräftigen Fäusten gezügelt. Die Freunde hatten die Kantorskinder erkannt. »Tag, Mariechen. Nett von euch, daß ihr uns als himmelblaue Ehrenjungfrauen einholt. Na, wie geht's, wie steht's? Was machen die Alten?« Hermann war vom Bock gesprungen und schüttelte Mariechen erfreut beide Hände. »Tag, Gören. Wieder ein Ende länger geworden? – Mariechen, das Ännchen wird dir bald über den Kopf wachsen.« Er tat, als sähe er nicht, wie rot die Jugendfreundin wurde; foppte er sie doch schon als kleine Dirn damit, daß sie ebenso breit wie lang sei. Auch Emil hatte inzwischen Dorfmüllers fünf begrüßt. »Tag auch«, sagte er gemütlich. »Mariechen, du glühst ja wie 'ne Pfingstrose! Gilt der feierliche Empfang uns?«

»Ja, bildet euch man was ein!« Mariechen hatte ihre Unbefangenheit zurück. »Besuch erwarten wir, meine Berliner Schulfreundinnen zum Maienkränzchen. Habt ihr sie nicht mit Mutter Milenzen unterwegs getroffen?«

»Mutter Milenzens Gänsewagen? Hahaha, darin hat's nicht schlecht geschnattert! Aber niedliche Gänschen hatte sie aufgeladen«, entgegnete der Student lachend.

»Du, Emil, du bist in der Großstadt schon so schnodderig geworden wie ein echter Berliner«, meinte Mariechen bekümmert.

»Dirn, Mariechen, wenn du auf Mutter Milenzen ihren Grauschimmel wartest, da laß dir man die Zeit nicht lang werden! Der zuckelt gemütlich – kommste nicht heute, kommste morgen – noch in der Nähe von Wriezen herum«, neckte Hermann.

»Bis zum zweiten Feiertag ist er sicher da«, tröstete Emil. Als er aber Mariechens enttäuschte Miene sah, setzte er gutmütig hinzu: »Laß dir von dem Schlingel« – er wies auf den stattlichen älteren Bruder – »nichts weismachen, Dirn! – Jungs, ihr müßt es wie die Indianer machen: das Ohr auf die Erde legen. Dann könnt ihr das Wagenrollen und das Mädelgeschnatter am Ende schon hören«, empfahl er augenzwinkernd.

»Untersteht euch, in den reinen Pfingstanzügen!«

Zu spät! Mariechens Warnruf kam einen Posttag zu spät. Hans und Peter lagen bereits im Landstraßenstaub und lauschten angestrengt wie die Rothäute.

Hermann knallte mit der Peitsche. Der Braune, der den Heimatstall witterte, wollte sich nicht länger zügeln lassen. Die jungen Herren saßen wieder auf und winkten zurück: »Na, adjüs denn inzwischen, Kinnings! Wann werden wir denn zum Maienkränzchen eingeladen?«

»Wenn ihr euch nicht besser benehmt, überhaupt nicht«, gab Mariechen lachend zurück.

»Dann kommen wir uneingeladen«, versicherte Hermann keineswegs beleidigt. Hüteschwenken – und davon rollte der Gutswagen.

Jetzt erst sah Mariechen die Bescherung. Herr du mein, wie sahen die Jungen aus! Die Vorderfront der von ihr eigenhändig voll Sorgsamkeit gebügelten hellen Pfingstanzüge glich grauem Sackleinen. »Himmel, was wird Mutter dazu sagen! Und vor meinen Freundinnen könnt ihr euch auch nicht in dem Aufzug sehen lassen.« Die Schwestern klopften und rieben an den mit langen Gesichtern an sich herabschielenden Brüdern herum.

Keiner hatte acht, daß eine neue Staubwolke auf der Landstraße sichtbar geworden war und immer näher kam. Nicht einmal die kleinen Indianer, denen so leicht keine Fährte entging, bemerkten sie in ihrem Entsetzen über den verdorbenen Feststaat. Als man das Wagenrollen endlich vernahm, da war Mutter Milenzens Grauschimmel auch schon beinahe heran, da rief es und winkte es schon mit Taschentüchern aus grünen Pfingstmaien heraus: »Mariechen! Hallo, Mariechen, da sind wir!«

Ja, da waren sie, vollzählig. Eine nach der andern kletterte, etwas steif von der langen Fahrt, vom Planwagen herunter, denn Mutter Milenzens Schimmel fühlte sich nicht mehr verpflichtet, die Reisegesellschaft noch weiter zu befördern. Bis zu Kantors Mariechen hatte er sie getreulich gezogen, er hatte seine Schuldigkeit getan.

Daß man auch nur zwei Hände hatte! Mariechen wußte nicht, wen sie zuerst begrüßen sollte. »Lisabeth, meine alte, liebe Lisabeth!« Die Base war ihr bereits um den Hals gefallen.

»Fränze Doussin – je, was bist du groß und schön geworden! – Ach, und Klärchen auch bald erwachsen! – Tag, Hanna! Du mußt dir bei uns rote Backen holen und Eva auch; ihr zwei habt Stubenfarbe. – Gustel, hast du dich doch freigemacht? Ich hätte es dir auch nie vergeben, wenn du dem ersten Maienkränzchen fern geblieben wärest. – Willkommen Martha und Änne! – Himmel, Änne, du bist ja eine mächtig elegante Dame geworden!« In fast scheuer Bewunderung strich Dorfmüllers Mariechen über die knisternde Taftseide von Annes gekraustem Rock und über die Polkajacke.

»Die Seide hat mein Onkel aus Italien mitgebracht; geschneidert habe ich es allein mit Hilfe von Mamsell Letius.« Änne empfand es jetzt selber, daß das Taftseidene hier in der schlichten Dorflandschaft neben Mariechens Kattunkleid sich etwas merkwürdig ausnahm. Aber als die Mutter zu Hause derartige Bedenken äußerte, hatte das Fräulein Tochter nicht darauf hören wollen. Das Taftseidene mußte durchaus dem Maienkränzchen vorgeführt werden. Auch stimmte es nicht ganz, daß Änne sich das Kleid mit Hilfe von Mamsell Letius selbst geschneidert hatte. Eigentlich war die Sache umgekehrt gewesen und Ännes Hilfe dabei nicht einmal immer fördernd. Aber wer dachte jetzt daran, das näher zu untersuchen! Ihrem lieben Mariechen hing die kleine Base Renatchen am Halse. Sie streichelte und küßte Mariechens frische Wangen. »Wie schön, daß ich wieder bei euch bin!«

Nun mußten doch auch die Geschwister vorgestellt werden. Vorläufig standen sie noch etwas verlegen und blöde daneben. Nur mit dem Bäschen Lisabeth und Renatchen hatte es ein freudiges Wiedersehen gegeben. »Und das hier sind unsere Gören. – Ännchen, beiß deinen Zopf nicht ab! Es gibt nachher Kuchen. – Das ist unser Kleines, Lütt Lowising – Dirn, willst du wohl deinen Knicks machen! Und hier die beiden Banditen, Hans und Peter, sind nicht mehr recht empfangsfähig, weil sie sich bereits im Straßenstaub gesielt haben. So, und nun wollen wir heim! Auf, zum ersten Maienkränzchen!« Es war erstaunlich, wie sicher und natürlich das in Berlin manchmal etwas schüchterne Mariechen hier in der Heimat wirkte.

»Auf, zum ersten Maienkränzchen!« echote es hell im Chor. Und Arm in Arm ging es, als Sehenswürdigkeit der Neu-Trebbiner, die Dorfstraße entlang.


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