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XV. Flecke aller Art

Druckflecke

Zeigen sich Druckstellen in Samt, so werden diese mit unverdünntem, gutem Spiritus bestrichen, bis sie gänzlich durchfeuchtet sind. Dann legt man die Druckstelle über ein Gefäß mit kochendem Wasser und läßt den Dampf durch den Samt hindurchziehen. Während 5 Minuten läßt man den Stoff im Dampf ruhen, darauf wird er in noch feuchtem, warmem Zustande mit einer Bürste abgerieben, die man ganz leicht mit Mandelöl beträufelt hat. Die Druckstelle wird erst gegen den Strich und darauf mit dem Strich gebürstet.

Bei Plüsch macht man ein Plätteisen heiß, legt es auf die Seite und deckt ein feuchtes Leinentuch darauf. Dann zieht man den Plüsch von der linken Seite darüber und besprengt ihn dabei behutsam mit lauwarmem Wasser. Diesen Vorgang wiederholt man dann noch einmal; dabei bürstet man gleichzeitig auf der rechten Seit die Flecke mit einer weichen Bürste.

Eierflecke

Aus silbernen Löffeln entfernt man diese Flecke, indem man sie mit reinem Ofenruß reibt.

Man stößt Kochsalz im Mörser ganz fein, befeuchtet es mit Spiritus, legt die Masse auf einen wollenen Lappen und reibt damit den Löffel ab.

Von silbernen Löffeln werden Flecke beseitigt, indem man ganz fein gestoßenes Salz zu gleichen Teilen mit Mehl vermischt. In dieses Pulver taucht man einen mit Spiritus angefeuchteten Korken.

Auf Wollstoffen läßt man den Fleck erst ruhig eintrocknen, um ihn später mit Hilfe einer weichen Bürste zu entfernen.

Der letzte Rückstand wird mit einem sauberen Läppchen, das in warmes Wasser getaucht wird, abgerieben.

Eiweißflecke

Silberne Löffel, die durch Eiweiß fleckig geworden sind, reibt man tüchtig mit Ruß, den man auf ein Leinenläppchen streut.

Fingerflecke an weißen Wänden

Diese Flecke reibt man am besten mit einem Tintengummi ab. Auch bei einem Abreiben mit Brot verschwinden sie.

 

Fliegenschmutz

Zeigt sich der Schmutz auf Möbeln, so wird gewöhnliche Stärke mit Wasser zu einem dünnen Brei gemischt. Dann taucht man einen Wattebausch hinein, reibt die Flecke damit gründlich ab und poliert mit einem Wolltuche nach.

Auf Goldrahmen verschwinden die Flecke durch mehrfaches Betupfen mit Terpentinöl.

Ein anderes, sehr wirksames Mittel besteht darin, daß man eine Zwiebel zerschneidet, in Alkohol taucht und damit über die beschmutzten Stellen reibt.

Auf Bronze- und Metallgegenständen wendet man einfach Spiritus an. Man taucht ein Bürstchen in die Flüssigkeit und reinigt damit die befleckten Gegenstände.

Glanzflecke

Schwarze Seidenstoffe, welche diese Flecke aufweisen, behandelt man folgendermaßen: Ein weicher, schwarzer Wolllappen wird mit schwarzem Kaffee getränkt und damit die betreffende Stelle abgerieben. Fett- oder andere Flecke sind vorher zu entfernen, am besten mit Benzin oder Salmiak.

Man bereitet eine Mischung von einem Teil Salmiak und 10 Teilen kaltem Wasser, befeuchtet damit einen schwarzen, wollenen Lappen und reibt die glänzenden Stellen des schwarzen Seidenstoffes mehrfach ab. Dann plättet man sofort links mit einem nicht zu heißen Eisen.

Beinkleider werden wiederholt mit Honigessig betupft und in noch feuchtem Zustande unter Auflegen eines Leinentuches gebügelt.

Man tränkt ein Läppchen reichlich in Benzin und befeuchtet die Stellen am Tage mehrfach. Dann legt man den Stoff zwischen nasse Tücher und plättet mit einem heißen Eisen darüber.

Man bürstet die glänzende Stelle mit Gallseife gründlich und wäscht mit reinem Wasser nach.

Grünspan

Grünspan entfernt man von Messing, indem man Essig mit Salz vermengt und damit die Stelle beträufelt. Dann spült man mit klarem Wasser nach.

An Leuchtern erhitzt man den Fleck über einer Spiritusflamme und poliert darauf mit einem wollenen Tuch nach.

Von Silber beseitigt man diese Flecke mit Salmiakgeist.

Kalkflecke

Kalkflecke entfernt man aus Fußböden, indem man die fleckigen Stellen zuerst mit Heu oder Stroh abreibt und darauf mit einem in Essig getränkten Wollappen gründlich nacharbeitet.

Aus Leinen entfernt man Kalkflecke, indem man sie zunächst ohne Seife in klarem Wasser auswäscht und darauf mit einem in Essig getauchten Lappen ausreibt.

Bei Wollstoffen kratzt man den Kalk erst vorsichtig fort, die zurückbleibende helle Stelle reibt man gründlich mit dem Saft einer Zitrone ab.

Man träufelt auf einen Leinenlappen eine Lösung, die aus einem Teil Alaun und 2 Teilen Wasser besteht. Man legt das Läppchen auf den Fleck und stellt ein nicht zu heißes Bügeleisen darauf.

Befinden sich die Flecke in Leinen, so legt man das betreffende Stück in einen Liter Wasser, das 2 Eßlöffel Essig enthält und erwärmt es langsam auf 40 bis 50 Grad Celsius. Nach 10 Minuten nimmt man das Wäschestück heraus, spült es einige Male mit Wasser aus und kocht es mit einer Henko-Lösung (Henkels Bleichsoda) auf. Nach gutem Spülen sind die Flecke verschwunden.

Frische Kalkflecke werden möglichst rasch mit einem in Essig getauchten Läppchen abgerieben.

Leimflecke

Man hat nur nötig, sie mit reinem Seifenwasser auszuwaschen.

Handelt es sich um Fliegenleim, der an die Kleider gekommen ist, so reibt man den Fleck mit Terpentin heraus.

 

Loheflecke

Man macht sie naß, bestreut sie darauf mit gepulvertem Weinstein und wäscht sie nach 24 Stunden aus.

Nußschalenflecke

Man kocht weiße Bohnen ohne Salz ab und betupft den Fleck mehrfach mit dieser Flüssigkeit.

Hat man Nußschalenflecke in Leinen, so wäscht man den Fleck in einer verdünnten Lösung von Weinsteinsäure.

Die Flecke entfernt man von den Händen mit Salmiakgeist.

Hartnäckige Nußschalenflecke weichen an den Händen nur durch Schwefel.

Pechflecke

Finden sich in Leinen oder Wollstoffen derartige Flecke vor, so bestreicht man sie mit ungesalzener Butter, die man zunächst darauf liegen läßt. Ist der Fleck bei der ersten Behandlung noch nicht verschwunden, so muß das Verfahren wiederholt werden. Der entstandene Fettfleck wird darauf mit Benzin herausgewaschen.

Pomadenflecke

Man legt den Wollstoff oder die Leinwand zwischen Löschpapier und befeuchtet die Flecke vorher mit einer Mischung zu gleichen Teilen Äther und Spiritus. Dann bügelt man die Stelle und wäscht, falls sich noch Rückstände zeigen sollten, mit Wasser und Gallseife nach.

Rußflecke

in Tischwäsche reibt man mit weichem Brot vorsichtig heraus.

Eine andere Art ist folgende: Man mischt 4 Tropfen Schwefelsäure unter einen Liter Wasser und taucht den Fleck hinein. Darauf drückt man den Stoff aus und läßt ihn 12 Stunden in einer Lauge von Seifenwasser und Soda liegen. Dann spült man gründlich nach.

Rußflecke in Fußböden

Man löst Weinsteinsäure in Wasser auf und scheuert damit den fleckigen Fußboden. Dann wäscht man mit warmem Wasser nach.

Rußflecke in Marmor

entfernt man durch einen Brei aus Kreide und Benzin und darauf einen fest schließenden Glasdeckel. Die Masse bleibt einige Stunden darauf liegen. Dann wäscht man sie mit warmem Wasser herunter.

Schuhcremeflecke

Schuhcremeflecke beseitigt man aus Stoffen, indem man die Flecke mit Terpentinöl einreibt und darauf mit einer Mischung von Seifenspiritus und Salmiakgeist behandelt.

Von Türen beseitigt man diese Flecke durch weiche Seife, darauf reibt man mit Zitronensaft nach, und spült mit warmem Wasser.

Schwarze Flecke an Silber

Man bringt etwas aufgelöstes übermangansaures Kali mit einem weichen Flanelläppchen darauf, putzt mit reinem Flanellläppchen nach und reibt endlich alles mit fein gepulverter Kreide ab.

Man legt die fleckigen Silbersachen in mildes, warmes Essigwasser, wäscht sie mit einem weichen Lappen ab, spült in klarem Wasser nach und trocknet sie ab.

Schwarze Flecke auf Aluminium

Schwarze Flecke auf Aluminium reibt man mit einem weichen, in Benzin getränkten Lappen ab, legt den Aluminium-Gegenstand eine Viertelstunde lang in Sägemehl und putzt mit weichem Lederlappen nach.

an Nickelgeschirr

Schwarze Flecke an Nickelgeschirr weichen durch eine starke Abkochung von Zwiebelschalen. Man muß eine ziemlich kräftige Brühe haben, die man auf ein Läppchen gießt und damit die Flecke abreibt.

an Messerklingen

Schwarze Flecke auf Messerklingen weichen, wenn man Bimsstein pulvert, einige Tropfen Spiritus darauf fallen läßt und mit diesem Brei die Klingen abreibt.

Seifenflecke

Seifenflecke, die sich auf gestrichenen Waschtischen zeigen, werden mittels einer saftigen Zwiebel beseitigt. Man schneidet die Zwiebeln in der Mitte durch, hüllt sie in ein leinenes Läppchen und reibt den Fleck mit der Schnittfläche gründlich ab. Darauf wird mit einem Tuch nachpoliert.

Sengflecke

Bei Sengflecken, die durch ein zu heißes Plätteisen entstanden sind, untersuche man zunächst, ob nicht die Fasern zerstört worden sind. Ist dies der Fall, so nützt keine Hilfe mehr. Handelt es sich aber nur um eine versengte Stelle, so löst man 10 Gramm Chlorkalk in 90 Gramm heißem Wasser auf, taucht einen Wattebausch in die Flüssigkeit und bestreicht damit die versengte Stelle. Dann plättet man in noch feuchtem Zustande nach.

Bei Stärkwäsche wird zunächst die Stärke aus der versengten Stelle herausgewaschen, dann verfährt man wie eben gesagt.

Bei leichten Sengflecken genügt es, wenn man mit einem Leinenläppchen, das man in klares Wasser eingetaucht hat, mehrfach über die gebräunte Stelle streicht und das Wäschestück darauf in der Sonne trocknen läßt.

Man fertigt sich eine Boraxlösung an – in ein Weinglas ein haselnußgroßes Stück Borax –, taucht ein Leinenläppchen in die Lösung, betupft den Fleck gründlich und plättet mit heißem Eisen nach.

Weicht der Fleck, weil er zu stark eingebrannt ist, nicht, so muß mäßig starkes Chlorwasser angewandt werden. Der Fleck wird dann heiß überplättet, doch muß darauf sofort mit warmem Wasser nachgewaschen werden.

Auch Schwefeln hat guten Erfolg.

Hat man bei Wollsachen den Stoff versengt, so belegt man ihn mit einem Brei aus Tonerde, Zucker, Stärke, Gummi und Wasser und läßt diesen Brei eintrocknen. Nachdem er längere Zeit darauf gelegen hat, bürstet man die Masse ab.

Man nimmt einen achtel Liter Weinessig, 10 Gramm weiche, gelbe Seife und den Saft von 3 mittelgroßen Zwiebeln und kocht daraus einen gut gedickten Brei, den man auf den Fleck aufträgt und darauf eintrocknen läßt. Nach einigen Stunden wäscht man ihn heraus, worauf der Fleck verschwunden ist.

Siegellackflecke

Siegellackflecke aus Stoffen werden zuerst abgeklopft und nach Möglichkeit entfernt. Dann wird die Stelle mehrfach mit reinem Spiritus beträufelt.

Ebenso verfährt man mit Terpentin. Es ist gut, die Feuchtigkeit eindringen zu lassen und sie wiederholt darauf zu träufeln.

Von Möbeln schabt man die Masse vorsichtig mit einem erhitzten Messer ab. Der zurückbleibende Fleck wird mit einem in Möbelpolitur getauchten Lappen nachgerieben.

Spiritusflecke

Spiritusflecke, die auf Ölfarbenanstrich entstanden sind, verschwinden, wenn man die fleckige Stelle mit Essig übergießt.

Tabakflecke

Tabakflecke aus weißer Wäsche werden entfernt durch ein Gemisch aus gleichen Teilen Salmiakgeist, Äther und Seifenspiritus. Mit etwas Wasser verdünnt man die drei Substanzen und reibt die Lösung auf die Flecke. Sie muß gut einziehen. Wenn nötig, muß das Verfahren wiederholt werden.

Man rührt ein Eigelb mit 2 Eßlöffeln reinem Spiritus zusammen und beträufelt damit den Fleck. Nach einer Stunde reibt man die Masse mit Branntwein ab, wäscht mit heißem Wasser nach und spült in kaltem Wasser.

Teerflecke

Der Fleck wird zunächst mit ungesalzener Butter bestrichen, die längere Zeit darauf liegen bleibt. Dann wird mit Wasser und Schmierseife die Stelle gut durchgewaschen. Das Verfahren ist nötigenfalls zu wiederholen.

Handelt es sich um zarte, feine Stoffe, so streicht man ebenfalls Butter darauf, wäscht dann aber das Fett mit Benzin heraus und reibt auch mit Benzin über die Fleckstelle.

Handelt es sich um veraltete Flecke, so läßt man die ungesalzene Butter am besten einen Tag lang einziehen und wäscht dann erst mit Schmierseife und warmem Wasser den Fleck heraus.

Der Fleck wird etwa 5 Minuten lang mit heißem Chlorwasser begossen, darauf rasch ausgewaschen. Alsdann träufelt man etwas Saft einer Zitrone darauf, den man einziehen läßt. Mit Wasser wird nachgespült.

Bei sehr alten Teerflecken wird ein stärkeres Chlorwasser hergestellt, mit dem der Fleck mehrere Minuten lang begossen wird. Darauf rührt man eine Mischung von einem Teil unterschwefligem Natron auf 10 Teile Wasser zusammen und wäscht die fleckige Stelle gründlich aus, um die schädigende Wirkung des Chlors aufzuheben. Nun träufelt man aufgelöste kristallisierte Zitronensäure auf den Fleck und wiederholt dieses Verfahren mehrfach.

Der Fleck wird mit Weinsteinsäure beträufelt. Ist die Säure eingetrocknet, wird das Verfahren noch 3-4mal wiederholt. Dann wird mit Seifenwasser nachgewaschen.

Bei Seide und Wolle wird der Fleck am leichtesten durch Schwefelsäure entfernt, doch muß man dabei recht vorsichtig zu Werke gehen und später die entfleckte Stelle behutsam mit Salmiakwasser nachwaschen.

Man rührt bei beschmutztem Wollstoff ein Eigelb gut auseinander und beträufelt damit den Fleck. Dann wird mit reinem Wasser nachgespült.

Bei Seide werden Äther und Chloroform zu gleichen Teilen gemischt und damit der Fleck bestrichen. Man läßt die Flüssigkeit längere Zeit einziehen, streut dann geschabten Pfeifenton darüber, legt die befleckte Stelle zwischen weißes Löschpapier und fährt mit einem heißen Plätteisen darüber.

Urinflecke

beträufelt man mit dem Saft einer Zitrone, den man einziehen läßt, dann erst wäscht man mit warmem Wasser nach.

Aus Leinwand entfernt man diese Flecke durch Behandeln mit Weinsteinsäure. Es ist mit Seifenwasser nachzuwaschen. Bei veralteten und starken Flecken hilft Betupfen mit einer Oxalsäurelösung.

Wagenschmiere

Die an Kleidern befindliche Schmiere, die Flecke hinterließ, wird durch Einreiben mit ungesalzenem Schweineschmalz beseitigt. Man läßt das Fett einige Stunden einziehen, legt dann auf die fettige Stelle ein mehrfach zusammengelegtes Tuch und reibt später alles mit Benzin ab.

Man träufelt Terpentin darauf, läßt ihn einziehen, wäscht mit Wasser nach, träufelt neues Terpentin darüber, das man mit dem Finger gut verreibt. Ist das Terpentin unsauber geworden, muß es durch neues ersetzt werden.

Man bestreicht den Fleck mit Butter und wäscht ihn nach einigen Stunden mit Wasser und Schmierseife aus.

Zuckerflecke

Zuckerflecke lassen sich aus Seide, Samt und zarten Stoffen leicht entfernen, wenn man Wasser abkocht und es erkalten läßt. In dieses Wasser taucht man ein reines Leinenläppchen und reibt damit über die fleckigen Stellen.

Flecken unbekannten Ursprungs

Sie zeigen sich oft auf Glas oder Porzellan. Sie werden am raschesten mit Salzsäure entfernt, die man mit Hilfe eines Wattebäuschchens aufträgt. Dann wird mit heißem Wasser nachgewaschen.

Flecken aller Art

Eine Kochbrühe von weißen Bohnen, die ohne Salz bereitet sein muß, entfernt Flecken aller Art von Metall.

Wolkige, gelbe Flecken, die von künstlichen Farbstoffen herrühren, lassen sich beseitigen, indem man die betreffende Stelle über Nacht in heißes Essigwasser legt. Man rechnet einen Liter Essig auf einen Eimer Wasser.


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