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VII. Rostflecke

Baumwolle

Die Flecke werden mit Zitronensäure befeuchtet, dann wird der Stoff in Regenwasser ausgewaschen, wieder mit der Säure befeuchtet und so fort, bis der Fleck verschwunden ist.

Blech

Der Fleck wird mit Kochsalz abgerieben. Handelt es sich um veraltete Flecke, so sind sie vorher mit Öl einzufetten.

Eisen

Der Gegenstand wird mit Petroleum befeuchtet und mit einem harten Lappen kräftig gerieben. Frische Rostflecke verschwinden dadurch sofort.

Tief eingefressener Rost wird mit Schmirgelleinen bearbeitet. Man muß vorsichtig ans Werk gehen, um den Gegenstand nicht zu beschädigen.

Flecke an getriebenen Eisengegenständen werden mit einer Auflösung von Oxalsäure beseitigt, die man im Wasser verdünnt hat. Dann wäscht man alles gut ab. Oxalsäure ist giftig!

Man nimmt ein Stück Bienenwachs, legt es in einen nicht zu dicken Lappen und verreibt es auf der betreffenden Roststelle. Das Wachs muß durch das Leinen hindurchtreten, wird also ein wenig erhitzt, so daß die Roststelle bewachst ist. Dann nimmt man einen zweiten Lappen, taucht ihn in pulverisiertes Kochsalz und reibt Wachs und Salz ab.

Eiserne Töpfe verlieren den Rost, wenn man sie tüchtig mit Speckschwarten einreibt.

Von eisernen Töpfen entfernt man Rostflecke am raschesten durch Einreiben mit Baumöl oder Talg.

Ausreiben mit Asche vertreibt an Töpfen jeden Rostfleck.

Stark verrostete Topfböden bestreicht man einige Tage lang mit Petroleum und koche sie zuletzt mit Soda aus.

Gummimäntel

Handelt es sich um einen Rostfleck neueren Ursprunges, der nicht zu groß ist, so stelle man eine Lösung von Schwefelsäure und Wasser her. Auf einen Liter Wasser 8 Tropfen Schwefelsäure. Der Fleck wird mit einem Schwämmchen betupft, das man in die Flüssigkeit taucht. Man läßt sie einige Zeit einwirken und wäscht mit lauwarmem Wasser nach.

Man reibt den Fleck mit fünfprozentiger Tanninlösung ein. Nach fünf Stunden wird der Stoff ausgespült, mit Seife eingerieben und nach abermaliger Ausspülung mit fünfprozentiger Oxalsäure behandelt und weitere fünf Stunden deren Einwirkung ausgesetzt.

Leinen

Die betreffende Stelle wird zunächst mit Wasser angefeuchtet, dann hält man den Stoff über kochendes Wasser. Währenddessen tropft man Zitronensaft auf die Roststelle, bis der Fleck verschwindet.

Der Fleck wird mit Zitronensaft beträufelt, dann legt man ihn zwischen Löschpapier und stellt ein warmes Plätteisen darauf. Später wird mit klarem Wasser nachgewaschen.

Bei alten Rostflecken taucht man das Stück Leinen in kochenden Zitronensaft und spült mit kaltem Wasser nach.

Man löst eine Messerspitze des giftigen Antifer in heißem Wasser auf (etwa ein achtel Wasser) und betupft damit den Rostfleck. Die Flüssigkeit muß einige Zeit lang einwirken, dann wird mit klarem Wasser nachgespült.

Der Fleck wird gut angefeuchtet und über einen Topf mit kochendem Wasser gehalten. Dann wird gepulvertes Sauerkleesalz darauf gerieben. Weicht der Fleck nicht bei erster Anwendung, so wird das Verfahren wiederholt und mit sauberem Wasser nachgespült.

Man verreibt auf dem angefeuchteten Fleck behutsam etwas Kleesalz und wäscht mit warmem Wasser nach. Das Kleesalz muß etwa eine Stunde lang auf den Fleck einwirken.

Man legt das Leinenstück eine halbe Stunde lang in ein Halbliter destilliertes Wasser, dem man 8 Gramm Salzsäure hinzugefügt hat. Dann wäscht man den Fleck in reinem Wasser aus und bezieht ihn mit einer Mischung, die zur Hälfte aus Wasser und Schwefelammonium besteht. Das Mittel läßt man 10 Minuten lang im Freien wirken, dann wird das Leinenzeug in klarem Wasser gewaschen, die Flecke aber mit einer Mischung, die aus 15 Teilen destilliertem Wasser und einem Teil Salzsäure besteht, begossen. Darauf spült man mit klarem Wasser nochmals nach.

Erst weicht man den Fleck in lauwarmem Wasser ein, streut dann einige Körnchen unterschwefligsaures Natron darauf, alsdann ein wenig gestoßene Weinsteinsäure. Nach einer Stunde träufelt man Wasser darüber.

Man wäscht den Fleck mit einer Lösung von Ammoniak und Wasser, 1:15, legt dann den Fleck über Nacht in Buttermilch und wäscht mit warmem Wasser nach.

Man legt das Wäschestück in eine Mischung, die aus einem Liter Wasser und 6 Tropfen Schwefelsäure besteht. Dort bleibt es eine Stunde liegen, kommt darauf in eine Lauge von Seife und Soda und wird mit reinem Wasser nachgespült.

Bittersalz wird mit Wasser zu einem Brei verrührt. Damit werden die fleckigen Stellen eingerieben und drei Minuten lang in ein mit kochendem Wasser gefülltes Gefäß gelegt. Darauf wird mit weichem Wasser nachgewaschen.

Man hält das Leinenstück über siedenden Tee und beträufelt den Fleck mit Zitronensaft.

Marmor

Flecke von Eisenrost werden mit in Benzin getränkter französischer Kreide dick bestrichen. Damit der Benzin nicht so rasch verflüchtet, deckt man am besten ein fest schließendes Gefäß auf den Fleck und erneuert den Brei alle sechs Stunden.

Ein anderes Mittel ist das Beträufeln mit Chloroform, das man nach einer Stunde abwäscht.

Nickel

Man reibt den Gegenstand mit Schweineschmalz ein und läßt ihn einige Tage stehen. Darauf nimmt man ein wollenes Tuch, auf das man etwas Salmiakgeist geträufelt hat, und reibt die Flecken ab.

Veraltete Flecke werden ebenfalls zunächst eingefettet, dann reibt man sie mit Ammoniak ab. Falls dieses Verfahren nichts hilft, bringt man nachträglich verdünnte Salzsäure zur Anwendung. In beiden Fällen spült man mit Wasser nach, trocknet den Nickelgegenstand ab und reibt ihn mit Schlemmkreide ein.

Nickelbügeleisen

Bei auftretenden Rostflecken wird das Eisen erst erwärmt, dann trägt man mit einem wollenen Lappen weißes Wachs auf und reibt das Eisen gründlich ab.

Man schabt von einem Bleistift etwas Graphit ab und scheuert den Fleck damit. Größere Roststellen werden vorher mit Öl eingerieben.

Seide

Das Verfahren ist aber nur bei haltbaren Farben anzuwenden: Der Fleck wird mit scharfem Essig befeuchtet, darauf einige Zeit mit Buchenholzasche bedeckt und mit Seifenwasser nachgewaschen.

Stahl

Die rostige Stahlklinge eines Messers wird mit einer Mischung von gesiebter Holzasche und Petroleum, die einen dicken Brei abgeben muß, eingerieben. Man läßt den Brei längere Zeit einwirken, dann reibt man mit einem Stäbchen auf den Rostflecken hin und her und wischt schließlich mit einem weichen Lappen nach.

Man wickelt ein Stück Bienenwachs in ein weißes Leinenläppchen. Mit diesem Beutelchen reibt man auf dem erwärmten Stahl so lange hin und her, bis sich darauf eine dünne Wachsschicht gebildet hat. Diese Schicht bleibt einige Minuten liegen. In der Zwischenzeit zerstampft man Kochsalz im Mörser zu Pulver. Dieses Pulver streut man auf einen Wollappen und reibt damit das Wachs von der Stahlklinge herunter.

Man taucht einen Korken in Schmirgel, darauf in Spiritus und reibt die Klingen ab.

Man mischt Putzstein und Schmirgel, taucht eine zerschnittene, rohe Kartoffel hinein und putzt die verrosteten Stahlklingen, die später sorgfältig abgerieben werden.

Man fertigt einen Brei von Petroleum und Steinkohlenasche an und reibt damit die Rostflecke von den Stahlklingen.

Man benutzt einen Radiergummi und radiert die Rostflecken ab. Dieses Mittel ist der Politur durchaus nicht schädlich.

Die Rostflecke werden mit Salmiakgeist betupft. Dann reibt man mit feinem Sandpapier nach.

Ältere Rostflecke auf poliertem Stahl werden mit Olivenöl bestrichen, das man mehrere Tage darauf läßt. Dann werden die Flecke mit Schmirgel abgerieben, der mit Weinessig befeuchtet wurde. Schließlich putzt man mit Roteisenpulver, das man auf einen Lederlappen schüttet, die entfleckten Stellen nach.

Wolle

Die fleckige Stelle wird mit starkem Essig befeuchtet. Dann bedeckt man alles mit Buchenholzasche. Wenn nötig, muß man den Essigaufguß erneuern.

Bei echtfarbigen Stoffen träufelt man Weinsteinsäure auf den Fleck und läßt sie längere Zeit einwirken. Dann spült man mit warmem Wasser nach.

Man läßt einige Tropfen eines Stearinlichtes auf den Stoff niederrinnen und wäscht Stearin und Rostfleck mit konzentrierter phosphorsaurer Natronlösung aus.

Man legt die fleckige Stelle auf eine erwärmte Zinnplatte. Vorher hat man Bittersalz und Cremortatari zu gleichen Teilen zu einem Brei gemengt. Mit dieser angefeuchteten Mischung wird der Fleck bestrichen. Man läßt den Brei eine Stunde darauf liegen und schweift mit reinem Wasser nach.

Zarte Gewebe

Drei Gramm reine Salzsäure werden 250 Gramm destilliertem Wasser zugesetzt. Damit werden die Flecken betupft und mit reinem Wasser nachgespült. Alsdann benetzt man den noch feuchten Fleck mit Schwefelammonium und läßt dieses etwa zehn Minuten lang einwirken. Der Fleck, der jetzt eine schwärzliche Färbung angenommen hat, wird nochmals mit verdünnter Salzsäure angefeuchtet und mit reinem Wasser ausgewaschen.


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