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IX. Schmutz- und Staubflecke

Baumwolle

Es werden 150 Gramm Weingeist und eben so viel Gramm Äther mit 25 Gramm gereinigtem Terpentinöl und 15 Tropfen Zitronenöl zusammengemengt. Beim Gebrauch befeuchtet man ein reines weißes Läppchen mit dieser Lösung und reibt damit die Flecke heraus.

Für schwarze Baumwollstoffe mischt man 250 Gramm 90prozentigen Spiritus mit 10 Gramm reinem Benzin. Diese Flüssigkeit läßt man fest verkorkt einige Tage lang stehen, fügt noch 25 Gramm Salmiakgeist hinzu, schüttet alles vor dem Gebrauch um und reibt mit einem reinen Leinenläppchen die Flecke heraus.

Marmor

Bei hartnäckigen Flecken, die Wasser und Seife nicht weichen wollen, mengt man auf 30 Teile Salzsäure 70 Teile Wasser. Dann wäscht man mit reinem Wasser nach. Darauf wird mit feingesiebter Schlemmkreide die Marmorplatte nachpoliert.

Man bereitet aus 30 Teilen Pottasche und 60 Teilen Wasser eine Flüssigkeit, die zum Abwaschen des Marmors dient.

Samt

Man beträufelt ein weißes Leinenläppchen mit Terpentinspiritus und reibt den Fleck stets nur nach dem Striche des Samts, bis er verschwunden ist.

Um die häßlichen Schmutzflecke aus Samthüten zu entfernen, taucht man ein Samtläppchen vom gleichen Stoff in warmen Spiritus und reibt damit den Fleck tüchtig ab. Dann bürstet man mit sauberer Bürste nach. Das Erwärmen des Spiritus darf nur in verschlossener Flasche, die man in ein heißes Wasserbad stellt, erfolgen.

Seide

Man legt die fleckige Seide zwischen mehrere mit Salmiak befeuchtete Lagen weißes Löschpapier und setzt darauf ein kaltes Bügeleisen. Das Verfahren muß einige Male wiederholt werden.

Weiße Seide wird gereinigt, indem man einen Leinenlappen in erwärmtes Kartoffelmehl taucht und damit den Fleck herausreibt.

Man bereitet einen ziemlich steifen Brei aus Stärkemehl und etwas Benzin und reibt die unsauber gewordene Stelle damit ab. Darauf klopft man das Mehl heraus.

Stickereien

Bei grauen Stickereien reibt man den Fleck mit etwas harter Semmel ab.

Bei zartfarbiger Stickerei gießt man kaltes Wasser auf Quillayarinde, läßt die Flüssigkeit zwölf Stunden ziehen und reibt damit den Fleck heraus.

Bei nicht so empfindlichen Stickereien macht man einen Sud von Quillayarinde und wäscht damit behutsam den Fleck aus.

Mit einer Gallseifenlösung werden die Flecke behutsam behandelt, darauf mit Salzwasser nachgespült.

Teppiche

Zur Winterszeit ist der Schnee das allerbeste Reinigungsmittel für die in den Teppichen sich einnistenden Staubflecke. Der Schnee darf allerdings nicht klumpen, sondern muß ganz trocken sein. Man umwickelt die Hand mit einem Leinentuch und verreibt den trockenen Schnee gründlich auf dem Fleck. Der schmutzige Schnee muß oftmals durch sauberen ersetzt werden. Das Mittel muß natürlich auf dem Balkon oder im Garten angewendet werden, damit der Schnee nicht schmilzt.

Tuchstoffe

Staubflecke in Tuch werden erfolgreich mit einer Mischung von Eidotter und Branntwein eingerieben.

Man mischt 8 Teile Wasser und 1 Teil Salmiak, wählt eine recht weiche Bürste, die man in die Lösung eintaucht und damit die fleckige Stelle abbürstet. Mit weißem Flanell wird nachgerieben.

Man kocht 40 Gramm gewöhnlichen Rauchtabak in zwei Liter Wasser, taucht eine saubere Bürste in die noch warme Brühe und bürstet das Tuch damit nach dem Strich.

Quillayarinde wird gekocht, eine Bürste in die Flüssigkeit getaucht und der Fleck damit herausgerieben.

Türen

Weißlackierte Türen reinigt man von Schmutzflecken, indem man Schlemmkreide auf einen feuchten Lappen schüttet und damit die fleckigen Stellen abreibt. Nachspülen mit warmem, klarem Wasser muß erfolgen.

Wolle

Man bürstet die befleckte Stelle mit dünnem Kaffee ab und reibt mit Benzin nach.

Bei hellen Wollstoffen nimmt man frisches Brot und verreibt es auf dem Fleck.

Man verdünnt 90prozentigen Spiritus mit Wasser zu gleichen Teilen, taucht ein Leinenläppchen hinein und reibt den Fleck heraus.

Aus schwarzem Wollstoff schwinden die Flecke, wenn man sie mit einem Brei aus Spiritus und Eigelb bestreicht. Ist die Mischung eingetrocknet, entfernt man die Eigelbreste mit lauwarmem Wasser.

Man schneidet eine Kartoffel mitten durch und reibt den vorher ausgebürsteten Fleck gut damit ein. Weicht der Fleck bei der ersten Behandlung nicht, muß das Verfahren wiederholt werden.


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