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XII. Tintenflecke

Bronze

Man bereitet eine schwache Sodalauge und bringt sie in kochenden Zustand. Dann bürstet man mit weicher Bürste die von Flecken betroffenen Bronzegegenstände gründlich ab und schweift sie mit lauwarmem Wasser nach.

Cuivrepoli

Man taucht ein Läppchen in Spiritus und reibt die Tintenflecke gründlich damit ab.

Fußböden

Man fertigt einen dicken Gipsbrei an, den man auf die fleckigen Stellen aufträgt, um ihn dort einige Stunden einwirken zu lassen. Ist das geschehen, wäscht man mit Seife und Soda nach.

Man gießt verdünnte Salzsäure auf die Flecke, die einige Zeit darauf stehen bleibt. Dann wird mit Wasser, Seife und Soda nachgerieben. Bei gut gestrichenen Fußböden ist dieses Verfahren nicht ratsam, nur dort, wo die Farbe bereits etwas abgetreten ist.

Man mischt 180 Gramm Wasser mit 25 Gramm Schwefelsäure. Die Flecken werden zunächst mit warmem Wasser angefeuchtet. Dann gießt man ein wenig der obigen Flüssigkeit darüber und reibt mit einem groben Lappen nach. Das Verfahren muß mehrfach wiederholt werden.

Man schüttet in einen halben Liter Wasser 60 Gramm Vitrio-Öl und rührt alles gut durcheinander. Man erwärmt die Mischung und wäscht die Flecke damit gut ab, benutzt darauf feinen Scheuersand, reibt über die beschmutzten Stellen hinweg und bearbeitet alles erneut mit der genannten Mischung. Dann spült man mit warmem Wasser nach.

Hände

Man reibt in trockenem Zustande die Finger an angefeuchtetem Bimsstein hin und her, taucht den Bimsstein in starke Sodalösung und reibt so lange, bis die Flecke verschwunden sind.

Leder

Frische Flecke werden einfach mit einer saftigen, frisch aufgeschnittenen Zitrone eingerieben. Man achte darauf, daß die Schnittfläche sauber ist, was durch mehrmaliges Abschneiden einer Zitronenscheibe erreicht wird.

Man befeuchtet die befleckte Stelle wiederholt mit warmer Milch, wäscht mit guter Seifenlauge nach und reibt die Stelle trocken.

Leinen

Es werden weiße Bohnen in ungesalzenem Wasser weich gekocht, die Brühe dient als vorzügliches Fleckmittel. Man wäscht in dem Bohnenwasser die Tintenflecke durch, die sehr rasch verschwinden.

Hartnäckige Flecke werden in verdünnte Zinnchloridlösung getaucht und darauf in warmem Wasser nachgespült.

Die Flecke werden mit Wasserstoffsuperoxyd betupft, dem man ein klein wenig Salmiak zugesetzt hat. Man läßt die feuchten Stellen bei Tageslicht trocknen.

Man träufelt, wenn die Flecke noch frisch sind, einige Tropfen Zitronensaft darauf und wäscht die Leinwand nach einiger Zeit aus.

Die befleckte Stelle wird erst in Wasser eingeweicht, dann wird kristallisierte Zitronensäure aufgelöst und darauf geträufelt. Man muß dann den Fleck sehr rasch auswaschen, da diese Säure ziemlich scharf ist.

Man läßt einige Tropfen eines brennenden Lichtes auf den Tintenfleck fallen und wäscht dann mit einer Lösung von phosphorsaurem Natron nach.

Man nimmt eine Messerspitze voll Kleesalz, mischt sie mit einem Löffel voll Regenwasser, hält den Löffel über eine Spiritusflamme, erhitzt die Flüssigkeit und benetzt nun das befleckte Stück damit. Sobald sich der Fleck verflüchtet hat, wird die Stelle mit heißem Wasser ausgewaschen.

Ist der Fleck noch ganz frisch, so braucht man nur Seifenspiritus anzuwenden und die betreffende Stelle mehrmals hinein zu tauchen.

Handelt es sich um rote Tinte, so betupft man die fleckige Stelle mit Weinsäure-Pulver und tröpfelt dann langsam lauwarmes Wasser darüber. Das Pulver muß immer wieder erneuert werden, falls der Fleck nicht sogleich verschwindet.

Rote Tinte weicht ferner bei der Behandlung mit Oxalsäurelösung. Da dieselbe giftig ist, muß man vorsichtig damit umgehen. Der Stoff ist gut nachzuwaschen.

Hektographentinte läßt sich leicht mit Terpentin entfernen, das man auf den Fleck träufelt, mit Wasser abspült, wieder neu beträufelt und so weiter.

Bei Anilin-Tinte wendet man gewöhnlichen Brennspiritus an, den man auf ein Läppchen tropft, das allerdings immer wieder, wenn es schmutzig wird, erneuert werden muß.

Ganz veraltete Flecke von schwarzer Tinte werden zehn Minuten lang in eine Mischung zu gleichen Teilen Benzin und Essig gelegt. Dann wäscht man die Stelle gut nach.

Ein eben so gutes Mittel ist es, wenn man den Fleck in die kochende Lösung von 5 Gramm Zitronensäure mit 50 Gramm Wasser hält. Der Stoff muß 5–10 Minuten in der Lösung bleiben und dann mehrfach mit reinem Wasser ausgewaschen werden.

Veraltete Flecken von roter Tinte werden in Buttermilch eingeweicht und mit warmem Chlorwasser nachgewaschen.

Linoleum

Die Flecke werden mit warmem Wasser angefeuchtet, dann nimmt man zwischen die Finger etwas Weinsteinsäure und reibt damit den Fleck ein. Er färbt sich anfangs rötlich und verschwindet, sobald mit warmem Wasser nachgerieben wird.

Marmor

Handelt es sich um polierten Marmor, so weichen Tintenflecke mit Wasser und Seife.

Ältere Flecke schwinden durch Anwendung von Kleesalz. Nachspülen mit warmem Wasser ist notwendig.

Bei rauhem Marmor muß man Weinstein- oder Zitronensäure anwenden, die man aufträufelt und einige Zeit einziehen läßt. Dann wird mit Seifenwasser nachgespült.

Papier

Man mengt vier Teile Spiritus mit einem Teil Salzsäure, taucht einen Pinsel hinein und streicht damit über den Fleck. Dann wäscht man mit reinem Spiritus nach und läßt das Papier zwischen Löschpapier trocknen.

Ein Stück feines Glaspapier spannt man glatt über den Finger und reibt den Fleck damit vorsichtig, bis er verschwindet. Dann wird die Stelle behutsam wieder geglättet.

Schreibzeuge

Handelt es sich um silberne Schreibzeuge, so bereitet man einen Brei aus Chlorkalk und Wasser und trägt ihn mit einem Pinsel auf die betreffenden Stellen auf. Man läßt den Brei einige Zeit wirken, spült mit klarem Wasser nach und putzt dann das Schreibzeug wie üblich. Sollte es sich um recht veraltete Flecke handeln, so ist das Verfahren zu wiederholen.

Ebenso zweckmäßig ist ein Beträufeln mit Oxalsäure. Auch hier muß nach kurzer Frist mit Wasser nachgespült werden.

Seide

Man bereitet von warmem Seifenwasser und Salmiakgeist eine nicht zu scharfe Lauge und feuchtet damit behutsam den Fleck an. Mit einem ebenfalls in diese Flüssigkeit eingetauchten Wattebäuschchen wird über den Fleck gerieben, wieder eingetaucht und wieder gerieben. Es wird dann mit warmem Salzwasser nachgewaschen.

Teppiche

Man träufelt auf den Fleck süße Milch, die man mit Watte wieder aufsaugt. Das Verfahren wird mehrere Male nacheinander wiederholt. Zum Schluß wird der Fleck mit Seife ausgewaschen und mit einem Tuch trocken gerieben. Je älter der Fleck ist, um so öfter muß das Verfahren wiederholt werden.

Bei soeben verschütteter Tinte saugt man zunächst jede Flüssigkeit mit Löschpapier oder Baumwollwatte auf. Dann wird die Stelle mit Zitronensäure benetzt; man legt Löschpapier darüber, beschwert es, und wäscht schließlich den Fleck mit reinem Wasser aus.

Man schneidet eine reife Tomate in zwei Hälften und reibt damit den Fleck kräftig ab. Das unsauber gewordene Tomatenmark muß öfters erneuert werden.

Benetzen der befleckten Stelle mit Weinsteinsäure führt bei nicht zu veralteten Flecken ebenfalls zum Ziel.

Tischdecken (bunte)

Tintenflecke werden mit süßer Milch angefeuchtet, darauf mit Löschpapier belegt und sehr starkem Druck ausgesetzt. Man achte darauf, daß das vollgesogene Löschpapier öfters erneuert wird. Dann wird die Stelle wiederholt mit Zitronensäure benetzt, mit Löschpapier erneut belegt und später in reinem Wasser ausgewaschen.

Tischplatten

Bei hellen Eichentischplatten wäscht man den Fleck mehrmals mit warmem Bier ab. Ist er frisch, wird er weichen, ist er aber bereits tief in das Holz eingedrungen, so muß man zunächst mit feinem Glaspapier den Tisch abschaben und darauf erst mit Bier waschen. Die Stelle muß mit Parkettwichse gewachst werden. Dann wird mit einem Wollappen nachpoliert.

Man bereitet aus Salzsäure und Wasser eine Mischung und trägt sie mit einem Schwämmchen auf die fleckige Stelle auf. Dort läßt man sie einige Stunden einwirken. Dann wäscht man die Flüssigkeit ab, reibt mit Seifenwasser nach und trocknet alles mit einem wollenen Lappen. Ein Nachpolieren ist erforderlich.

Ein dicker Gipsbrei wird auf die befleckte Platte gelegt. Dort läßt man ihn einige Stunden einwirken und wäscht ihn darauf ab. Das Verfahren muß, wenn nötig, zwei- bis dreimal wiederholt werden.

Tuch

Um Tintenflecke aus Schreibtisch- oder Billardtuch zu beseitigen, stellt man einen Brei aus Kleesalz und heißem Wasser her, den man 2–3 Minuten auf dem Fleck ruhen läßt, dann aber sogleich mit klarem Wasser nachspült. Etwa zurückbleibende Spuren werden mit verdünnter Salzsäure beseitigt.

Flecke aus Schreibtischtuch lassen sich in frischem Zustande entfernen, wenn man einen Schwamm in Benzin tränkt und damit über den Fleck reibt. Es ist aber darauf zu achten, daß der Schwamm stets eine saubere Reibefläche aufweist.

Waschstoffe

Bei farbigen Waschstoffen nimmt man heißen Talg, taucht den fleckigen Stoff hinein und läßt ihn eintrocknen. In der Wäsche verschwindet dann Talg und Fleck.

Man legt den befleckten Stoff mehrere Tage lang immer wieder in eine Flüssigkeit, die aus 2 Teilen Milch und einem Teil Essig besteht. Dann wäscht man gründlich nach.

Wolle

Man reibt die Flecke mit Glyzerin tüchtig ein und wäscht dann mit warmem Wasser und guter Seife nach.

Bei weißen Wollstoffen wendet man Zitronensäure an, mit der die Flecke betupft werden. Die zurückbleibenden gelben Stellen werden vorsichtig mit Kleesalz behandelt.

Auf die fleckige Stelle träufelt man süße Milch und saugt diese mit einem Wattebäuschchen auf. Das Verfahren ist so lange zu wiederholen, bis die Milch weiß bleibt. Dann wird mit reinem Wasser nachgewaschen.

Bei veralteten Flecken legt man den Stoff in süße Milch, hebt ihn hin und wieder heraus, reibt mit einem in Milch getauchten Läppchen und läßt den Stoff dann wieder in der Milch liegen. Später wird mit reinem Seifensud ausgewaschen und der Stoff getrocknet.

Man bereitet eine Lösung aus Weinsteinsäure mit Wasser, 1:5, und beträufelt damit den Fleck. Handelt es sich um ältere Flecke, so muß die Lösung etwas stärker sein.

Hat man Gallustinte verschüttet, so läßt man erst einige Tropfen einer Talgkerze auf den Fleck träufeln und wäscht dann mit einer Lösung von phosphorsaurem Natron nach.

Handelt es sich um Anilintinte, so ist ein sofortiges Waschen mit Weingeist ratsam.


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