Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

VIII. Säure- und Arzneiflecke

Holz

Flecke durch essigsaure Tonerde, die auf der Politur entstanden sind, werden mit einem in Essig getauchten Lappen abgerieben. Das Verfahren muß, wenn nötig, mehrfach wiederholt werden.

Leder

Bei Jodflecken wird das Leder mit Antichlor stark befeuchtet. Ist es angängig, so wird das ganze Stück in die Flüssigkeit gelegt. Man läßt es eine halbe Stunde darin liegen und spült wiederholt mit kaltem Wasser nach.

Leinen

Jodtinkturflecke werden eine halbe Stunde lang in eine Lösung von 5 Gramm unterschwefligsaurem Natrium und 75 Gramm Wasser gelegt. Dann wird der Fleck in reinem Wasser ausgewaschen.

Handelt es sich um einen frischen Jodtinkturfleck, so nimmt man einen Teil Salmiak auf 2 Teile abgekochtes und wieder erkaltetes Wasser, womit man den Fleck beträufelt und später nachwäscht.

Ebenso hilft Betupfen der Stücke mit Antichlor und oftmaliges Nachspülen mit kaltem Wasser.

Durch Betupfen mit Kaliumpermanganatlösung und mit verdünnter Salzsäure und nachfolgendem Abwaschen mit Salmiakgeist.

Jodflecke verschwinden durch Betupfen mit übermangansaurem Kali und nachträgliches Behandeln mit stark verdünnter Salzsäure.

Ebenso nützt eine Lösung von unterschwefligsaurem Natron und Wasser, wodurch die Jodflecke rasch weichen.

Höllensteinflecke betupft man mit einer wässerigen Jodkaliumlösung und spült gründlich mit Wasser nach.

Höllensteinflecke betupft man mit einer Lösung von 500 Gramm Wasser und je 3 Gramm Salmiak und Sublimat.

5 Teile Sublimat, 5 Teile Kochsalz und 40 Gramm Wasser werden gut vermischt und beseitigen Höllensteinflecke.

Essigflecke schwinden meistens bei der Wäsche; bleiben sie aber einmal zurück, so müssen sie mit warmem Chlorwasser behandelt werden.

Karbolsäureflecken reibt man zunächst mit Salmiakgeist ab, nimmt dann Petroleumäther und wieder Salmiakgeist. Danach spült man mit klarem Wasser mehrfach nach.

Hat Salz- oder Salpetersäure in Leinen Spuren hinterlassen, so sind diese Flecke mehrfach mit Salmiakgeist zu betupfen und darauf mit lauwarmem Wasser auszureiben.

Säureflecke, die beim Photographieren entstanden sind, beseitigt man, indem man den nassen Fleck mit Weinsteinsäure betupft. Das Wäschestück bleibt einige Zeit liegen. Darauf wäscht man den Fleck in heißem Seifenwasser nach.

Die gleichen Flecke kann man auch dadurch entfernen, daß man schwefelsaures Natrium mit ein wenig Wasser vermengt und damit die Flecke betupft. Dann wird mit lauwarmem Wasser nachgespült.

Marmor

Lysolflecke werden mit starkem Chlorwasser betupft und darauf mit klarem Wasser gründlich nachgespült. Man setze den Marmor zum Trocknen, wenn es irgend geht, den Sonnenstrahlen aus.

Die gleichen Flecke werden entfernt, indem man einen Brei aus frisch gelöschtem Kalk und Wasser aufträgt. Der Brei bleibt drei Tage auf dem fleckigen Marmor liegen, dann wäscht man ihn ab.

Ganz frische Lysolflecke werden einfach mit einer starken Salmiaklösung behandelt. Es muß gründlich mit lauwarmem Wasser nachgespült werden.

 

Möbelstoffe

Bei essigsaurer Tonerde genügt es, falls die Flecken ganz frisch sind, daß man Essig darauf gießt, den Essig einwirken läßt und behutsam mit warmem Wasser nachreibt.

 

Seide

Essigflecke wäscht man mit verdünnter Salmiakgeistlösung. Auf einen Teil Salmiak nimmt man 3–4 Teile Wasser.

Die Stärke der Lösung richtet sich nach der Feinheit des Gewebes und der Farbe des Stoffes.

Will man Höllensteinflecke beseitigen, so stellt man eine Mischung von 40 Gramm Wasser, 5 Teilen Kochsalz und 5 Teilen Sublimat her und wäscht darin den Fleck aus.

 

Silber

Essigflecke werden durch Abreiben mit Ofenruß beseitigt. Man muß mit Schlemmkreide nachpolieren.

Bei Arzneiflecken auf silbernen Löffeln taucht man einen Lappen in Schwefelsäure, reibt den Fleck ab und wäscht mit Seifenwasser mehrfach gründlich nach.

Arzneiflecke entfernt man aus Silber durch Einlegen des fleckigen Gegenstandes während vier Stunden in Seifensiederlauge. Dann streicht man feingepulverten Gips darauf, den man zuvor ein wenig mit Essig angefeuchtet hat, so daß er klebt. Der Gegenstand wird schließlich mit trockener Kleie gründlich abgerieben.

Stahlklingen

Essigflecke an Messern können, falls sie nicht schon zu alt sind, mit einer Mischung von Putzstein und Spiritus beseitigt werden. Dann wird mit Petroleum nachgerieben.

Wolle

Höllensteinflecke entfernt man aus Wollstoffen, indem man 5 Teile Kochsalz, 5 Teile Sublimat und 40 Gramm Wasser vermischt und damit den Fleck auswäscht. Gründliches Nachspülen mit lauwarmem Wasser ist zu empfehlen.

Man mischt einen Teil Salmiak und 4 Teile Wasser zusammen und betupft damit vorsichtig den Essigfleck.

Alkaliflecke werden durch mehrfaches Beträufeln mit Zitronensaft beseitigt. Man erkennt Alkaliflecke an ihrer Färbung. Sie sind auf roten Stoffen meistens blau, auf grünen und schwarzen Stoffen gelblich.

Bei schwarzen Stoffen stellt man einen Aufguß von Galläpfeln her und beträufelt damit die fleckige Stelle.

Essigflecke werden mit einer verdünnten Salmiakgeistlösung ausgewaschen, doch muß sich die Stärke der Lösung nach der Zartheit des Stoffes richten. Für gute, derbere Wollstoffe rechnet man auf 4 Teile Wasser einen Teil Salmiakgeist.


 << zurück weiter >>