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XX.

Die dunkle Kammer.

Sudarschana

Herr, gib mir die Ehre nicht zurück, die du mir einmal genommen hast! Ich bin die Magd deiner Füße – ich suche kein andres Vorrecht, als dir zu dienen.

König

Wirst du jetzt imstande sein, mich zu ertragen?

Sudarschana

O ja, ja, das werde ich. Dein Anblick stieß mich zurück, weil ich dich im Lustgarten, in meinen fürstlichen Gemächern gesucht hatte: da sieht noch dein geringster Diener gefälliger aus als du. Dieses Fieber des Verlangens hat meine Augen für immer verlassen. Du bist nicht schön, o Herr – du stehst über allem Vergleich!

König

Was mit mir vergleichbar ist, liegt in dir selbst.

Sudarschana

Wenn es so ist, dann ist auch das unvergleichlich. Deine Liebe lebt in mir – du wirst gespiegelt in dieser Liebe, und du siehst dein Antlitz abgebildet in mir: nichts davon mein, es ist alles dein, o Herr!

König

Ich öffne heute die Tür dieser dunklen Kammer – das Spiel hier ist zu Ende! Komm, komm jetzt mit mir, komm hinaus – ins Licht!

Sudarschana

Ehe ich gehe, laß mich dir zu Füßen mich beugen, o Herr des Dunkels, du Grausamer, Furchtbarer, Unvergleichlicher!

 

Ende


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