Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Drittes Kapitel.
Wanderungen und Abenteuer in Deutschland.

1509-1512.

Hutten war, wie uns schon bisher nicht entgangen ist, ein unruhiger Geist. Wanderlust lag tief in seiner Natur. Sie lag auch in der Zeit, und besonders in der Geistesrichtung, der er sich frühzeitig angeschlossen hatte. Die »fahrenden Schüler« des ausgehenden Mittelalters sind bekannt. Unter den deutschen Humanisten jener Jahre waren die Celtis, Rhagius, Busch eigentliche Wanderlehrer. Bei Hutten kam der praktische Zug seiner Natur dazu. Er hatte das Bedürfniß, die Welt nicht blos aus Büchern kennen zu lernen. Städte und Länder zu sehen, Menschen aller Art zu beobachten, sich unter ihnen umzutreiben, mit ihnen zu messen, dazu empfand er einen unwiderstehlichen Trieb. Selbst die Verwicklungen, Stürme, Gefahren eines solchen Lebens reizten ihn als ein kühnes Spiel, dessen Gewinn ihn lockte, ohne daß der mögliche Verlust des Einsatzes ihn schrecken konnte. Er hatte auch Ehrgeiz. Er wollte etwas bedeuten in der Welt: da sah er wohl, daß er sich mit ihr einlassen müsse. Was einem Mutian glückselige Ruhe war, erschien ihm als träge Dunkelheit, von der er nichts wissen wollte.

Mit Selbstgefühl spricht Hutten mehr als einmal von diesem Drange. Während andere die lieben Eltern und die heimische Scholle nicht verlassen mögen, habe er das behagliche Leben, das er daheim hätte führen können, dem Wunsche geopfert, fremde Länder zu besuchen, um selbst etwas zu werden und durch Thaten seinem Namen Dauer zu verschaffen. Darin habe er zu Vorbildern die weisesten Männer der alten Welt, einen Pythagoras und Plato. Und was denn auch für einen frischen jungen Menschen mehr Reiz haben könne? Ich, bekennt er, wohne nirgends lieber als überall, meine Heimath ist allerorten. Diese Selbstbekenntnisse finden sich theils in verschiedenen Stellen der Querelen, theils in Hutten's großem Briefe an Pirckheimer über seinen Lebensplan, jene im 3., dieser im 1. Bande der Böcking'schen Ausgabe. Von beiden Schriften unten an ihrem Orte. Es war etwas vom fahrenden Ritter in Ulrich Hutten.

So litt es ihn denn, nachdem er sie oft genug gewechselt, überhaupt auf den akademischen Bänken nicht länger mehr. Wie lange noch, wissen wir freilich nicht genau. Für das Wintersemester 1507 auf 1508 hatte er in Leipzig inscribirt. Im Spätsommer 1509 treibt er krank und mittellos an die pommersche Küste. Und in einem Gedichte vom folgenden Frühling rechnet er bereits ein Jahr, daß er für die Freunde daheim verschollen sei. Querei. II, Eleg. 6. ad. Crotum Rnb. v. 9 f. Schriften III, S. 54. Also scheint er spätestens im Frühling 1509 Leipzig verlassen und seine Reise in den Norden angetreten zu haben. Was ihn aber dahin führte, was er auf der Ostsee wollte, darüber gibt es nur Vermuthungen, deren wir uns, wo sie auf keinem festen Boden beruhen, am liebsten entschlagen. Die in Frankfurt geschlossene Bekanntschaft mit den jungen Pommern, von denen zwei noch daselbst weilten, und nur einer (Val. Stoientin) vielleicht schon damals in seine Heimath zurückging oder zurückgegangen war, reichte doch für sich schwerlich hin, der Reiselust Hutten's gerade diese Richtung zu geben.

Ebenso wenig, wie über die Beweggründe, wissen wir über die Stationen und die einzelnen Begebenheiten dieser unglücklichen Reise, bis zu dem übeln Ausgang der Fahrt auf der Ostsee. Und seltsam, auch dieser Seefahrt gedenkt Hutten selbst nicht ausdrücklich, sondern nur des mannigfachen Ungemachs einer Wanderung zu Lande, welche auf diesen Unfall folgte. Joachim Vadian ist es, der zwei Jahre später berichtet, wie Hutten zu ihm und anderen Freunden nach Wien gekommen und von ihnen als vielgeprüfter Ulysses mit Auszeichnung empfangen worden sei. Auf ihr Verlangen habe er ihnen dann die Abenteuer seiner Reise der Ordnung nach erzählt, wie er auf dem deutschen Ocean, den er berührt, die Wuth der Scylla erfahren habe, sofort am nächsten Ufer in die Hände der Cyklopen gefallen sei u. s. w. Ob nun wohl in dieser Darstellung Vadian's auch weiterhin Manches augenscheinlich in die Formen der Odyssee gegossen ist, so dürfen wir doch nicht so weit gehen, auch was von dem Unfall zur See gesagt wird, blos für eine der homerischen Parodie zulieb vorgenommene Einkleidung zu halten: um so weniger, da Hutten selbst um jene Zeit, wenn auch nur poetisch und im allgemeinen, neben den Gefahren zu Lande auch von solchen zu Wasser spricht, die er durchgemacht habe. Vadian's Brief an Collimitius s. in Hutten's Schriften I, S. 22 f. Hutten's Gedicht ebendas. III, S. 159. Worin nun aber dieser Unfall bestand, ob nur in einem Sturm, oder ob das Schiff strandete u. s. f., wissen wir wieder nicht.

Es ist eine klägliche Gestalt, in welcher unser junger Rittersmann am Ufer der Ostsee uns wieder begegnet. Er war gänzlich mittellos, und überdieß schwer krank. Er bettelte sich durch das Land, klopfte an arme Bauerhütten um ein Stück Brot und ein Nachtlager, mußte aber mehr als einmal, abgewiesen, im Freien den harten Boden zum Pfühle nehmen. Umwege zu machen, um nach der Sitte fahrender Studiosen bei Gelehrten Unterschleif und Zehrung zu suchen, verboten ihm unablässig sich erneuernde Krankheitsanfälle. So schildert er bald nachher in den schon oft angeführten Klaggedichten seine damalige Lage; während mitten aus derselben heraus ein paar Verse an Trebelius geschrieben sind, die dieser im Frühling 1509 einem Buch Epigramme beidrucken ließ. Hier wird durchaus das unruhvolle kümmerliche Leben, das Hutten in der Fremde zu führen hat, sein Kampf um die Nahrung, seine Noth mit unsicherer Liebe, dem heimathlichen und häuslichen Behagen des Freundes entgegengestellt. Schriften I, S. 8 f.

Jene Krankheit beschreibt Hutten im folgenden Jahre, wo sie noch immer fortdauerte, als ein viertägiges Fieber, das ihn aufs äußerste geschwächt und abgemagert hatte, in Verbindung mit einer oder mehreren eiternden Wunden. Fragen wir: woher die Wunden? so spricht Hutten von einer garstigen Seuche, an der er (im Jahre 1510) schon seit zwei Jahren leide, und die, statt abzunehmen, immer heftiger werde. An welcher Krankheit Hutten später litt, ist bekannt. Es ist wie die Kehrseite seiner begeisterten Thätigkeit für die Ideen der Neuzeit, daß er an der eigenthümlichen Pest dieser modernen Zeit als einer der ersten litt und zu Grunde ging. Ausführlicher über diesen Punkt zu handeln, werden wir später Gelegenheit nehmen.

Mühselig schleppte sich der hülflose und kranke Wanderer endlich nach Greifswald, wo die Hochschule ihn Beistand hoffen ließ. Er wandte sich an die Lehrer derselben (die zwar sämmtlich nur bescheidene Lichter waren): und wirklich schrieb ihn der Rector, Prof. jur. Heinrich Buckow, in Anbetracht seiner gänzlichen Mittellosigkeit, unentgeltlich in die Universitätsmatrikel ein. Ein Datum ist nicht beigefügt: weil aber Hutten der viertletzte der im Sommerhalbjahr Eingeschriebenen ist, so nimmt man wohl nicht mit Unrecht an, daß seine Ankunft und Meldung gegen den Herbst (1509) hin erfolgt sei. Vgl. Hutten's Schriften I, S. 9.

Bald fand sich auch für die weiteren Bedürfnisse Rath. Eine der angesehensten Familien der Stadt schien an dem unglücklichen Jüngling Antheil zu nehmen. Henning Lötz, ordentlicher Professor des Rechts, zugleich Kanonikus der Collegiatkirche zu St. Nikolai und Generalofficial des Bischofs von Cammin zwischen der Swine und der Oder, nahm ihn in sein Haus auf. Ein reicher Mann; sein Vater, Wedeg Lötz, war Bürgermeister, und pflegte, vermuthlich als Kaufmann, die frankfurter Messe zu beziehen. Der Professor interessirte sich entweder wirklich für den jungen Poeten, oder wollte doch das Ansehen davon haben. Er kleidete ihn, wahrscheinlich aus den Vorräthen seines Vaters, und streckte ihm Geld vor. Auch war die Behandlung Anfangs ganz freundlich; Hutten konnte es nicht besser wünschen. Allmählich aber änderte sich die Stimmung. Man ließ den Gast im Hause die frühere Gefälligkeit vermissen, der Hausherr erschwerte ihm den Zutritt, herrschte ihn mit hochmüthigen Worten an, oder machte sich wohl auch über sein schöngeistiges Treiben lustig. Ein Freund, den Hutten mittlerweile am Orte gewonnen hatte, Ulrich Manow, warnte ihn vor dem Manne: den jedoch Hutten, wie er versichert, durch Duldung zu entwaffnen hoffte.

Hätten wir nun auch von der Lötz'schen Seite einen Bericht, wie wir ihn nur von der Hutten'schen haben Nämlich eben in den Querelen oder Klagegedichten, von denen sogleich mehr., so würde uns die Vergleichung beider wol manches erklärende Mittelglied an die Hand geben. Hutten war zu keiner Zeit seines Lebens das Lamm, wie er sich hier darstellt. Wir können nicht wissen, ob nicht auch in dem Benehmen des poetischen Junkers manches war, was den Professor verdrießen mochte. Hutten selbst stellt den Zorn desselben als eine Art von Eifersucht auf seine Ueberlegenheit an Kenntnissen dar. Als einem Juristen vom alten Schlage scheint dem Manne humanistische Bildung fremd gewesen zu sein; allein hier fragt sich eben, ob der junge Poet sich immer enthalten haben wird, die Blößen, die jener gab, empfindlich zu berühren. Wie sich dieß verhalten haben mag: genug, die Sache kam so weit, daß Hutten einsah, das beste sei, zu gehen. Nun wollten aber die Lötze erst ihre Vorschüsse wiedererstattet haben. Hatte ihnen der entblößte Ankömmling, wie er mit erlaubtem Ehrgefühle gerne that, manches von der Wohlhabenheit seines Vaters und seiner Verwandten vorgesprochen, so mochten sie bei ihren Gaben gleich Anfangs auf Ersatz, wohl auch auf reiche Gegengeschenke, gerechnet haben. Oder war es erst die seitdem eingetretene Erbitterung, was sie zu dieser Forderung veranlaßte. Hutten suchte ihnen begreiflich zu machen, daß gerade, wenn es ihnen um Bezahlung zu thun, es das klügste sei, ihn ziehen zu lassen: vielleicht gelinge es ihm, anderswo sein Glück zu machen und sie dann zu befriedigen; wozu ihm hier die Mittel immer fehlen würden. Gesetzt, daß es bei dieser Gelegenheit erst an den Tag kam, daß Hutten, von seinem Vater aufgegeben, von dieser Seite nichts zu erwarten habe, so war eine solche Entdeckung wenig geeignet, die Stimmung seines Wirthes zu verbessern. Endlich, erzählt er uns, habe dieser seinen Vorstellungen nachgegeben, und er mit dessen Wissen und Willen sich zur Abreise vorbereitet. Aber wir erfahren von ihm zugleich, daß Henning Lötz später in Abrede stellte, seine Einwilligung gegeben zu haben.

Es war mitten im Winter, in den letzten Tagen des Decembers 1509, als Hutten Greifswald verließ, um nach Rostock zu wandern. Die Kälte war streng, alle Wasser, selbst das Meer an der Küste, gefroren. Es war keine Kleinigkeit für den noch keineswegs von seiner Krankheit Geheilten, in solcher Jahreszeit einen Weg von 12 Meilen zu Fuße zurückzulegen: doch in der Hoffnung, auf der mecklenburgischen Universität eine bessere Aufnahme zu finden, pilgerte er munter zu. Gerade ging er über einen gefrornen Sumpf an einer Weidenpflanzung hin, als auf einmal Reiter aus den Büschen brachen und mit drohender Stimme ihm Halt zuriefen. Es waren Lötz'sche Diener, die ihm bedeuteten, wenig Umstände zu machen, und ihnen alles zu geben, was er habe. An Widerstand war nicht zu denken, sein Bitten und Flehen war vergebens, sie zogen ihm die wärmenden Oberkleider ab, und einer setzte ihm, wenn er nicht schwiege, die Hellebarde auf die Brust. Der alte Wedeg wollte die Kleider zurück haben, zu denen er wahrscheinlich den Zeug gegeben. Aber nicht genug. Der arme Musensohn trug ein kleines Bündelchen, in das er, nebst etlichen Büchern, auch eigene Dichtungen zusammengeschnürt hatte. Das könne sie doch nicht reich machen, meinte er, und wollte es an sich behalten: auch das nahmen ihm die Schergen ab. Und zum Schaden den Spott fügend, trösteten sie ihn, wenn er den Leuten eins vorsinge, werden sie ihm schon andere Kleider schenken. So Hutten's eigene poetische Erzählung.

Halb nackt wanderte er weiter: in welchem Zustande er in Rostock ankam, läßt sich denken. In einer elenden Herberge sank er auf das Siechbette, da Kälte und Blöße alle seine Uebel verschlimmert hatten. Mittel, sich Pflege und Erquickung zu verschaffen, hatte er keine. Nach und nach ließ er den Professoren der Universität, ließ er vornehmen Studirenden Kunde von seiner Noth, Proben seines Talents zukommen. Aufmerksamkeit, Theilnahme, blieben nicht aus. Ecbert Harlem, von seiner niederländischen Geburtsstadt so genannt, Professor der Philosophie und Regens der Burse zur Himmelspforte, suchte ihn auf und nahm ihn in sein Haus. Er lebte als Junggeselle; ein gelehrter und rechtschaffener Mann, der auch andern außer Hutten hülfreich war. Das war kein Lötz: seinen Gast hielt er so, daß Vadian Hutten's Quartier bei ihm mit dem des Ulysses bei Kalypso vergleichen konnte. Er sorgte für Arznei und Pflege, und gab dem Mittellosen Geld in die Hand. In seinem Hause, an seinem Tische, fing Hutten an, wieder aufzuleben. Auch andere Professoren erwiesen sich ihm günstig; ein Kreis von Studirenden sammelte sich um ihn, denen er schönwissenschaftliche Vorträge hielt. Er kam ordentlich in die Mode zu Rostock; man hieß ihn nur den neuen Poeten; bereits schien es der Mühe werth, ihn zu beneiden.

Nun fühlte er sich auch wieder im vollen Besitze seines Talents. Ja, er fühlte sich zum erstenmal darin. Der kurze Zeitraum seit dem Antritt seiner nordischen Reise war für ihn reich an Erfahrungen gewesen. Mit zweiundzwanzig Jahren war er vom Jüngling zum Manne gereift. Was aber das Entscheidende war: die Spitze dieser Erfahrungen war eine empörende Unbill, eine offene Gewaltthat gegen ihn gewesen, die seine ganze Entrüstung hervorrufen mußte und zugleich sein Talent entbinden sollte. Die Hebamme von Hutten's Geiste war der Zorn. Seine Werke steigen an Bedeutung in dem Verhältniß, als die Gegenstände seines Zornes bedeutender werden, dieser selbst reiner wird. Was Hutten dießmal hervorbrachte, waren die Klagen gegen Wedeg und Henning Lötz, oder die Lossier, wie er sie im lateinischen Verse nannte. Ulrichi Hutteni equestris ordinis poetae in Wedegum Loetz Consulem Gripesualdensem in Pomerania er filium eius Henningum Vtr. Iuris doctorem Querelarum libri duo pro insigni quadam iniuria sibi ab illis facta. Hinten: Excussa sunt haec Francophordii cis Oderam per Joannem Hanaw … 1510. Hutten's Schriften III, S. 19-83 und I, S. 10-15. Vgl. Böcking's Index bibliographicus Huttenianus Nr. IV, S. 4. Dieser Index wird von hier an nicht mehr für jede Schrift Hutten's besonders citirt, sondern hier ein für allemal, was Titel und Ausgaben der Hutten'schen Werke betrifft, auf denselben verwiesen. Diese Schrift nimmt auf der eben angedeuteten Stufenleiter zwar die unterste, aber eine wesentliche Stelle ein, als die erste, welche das volle Gepräge des Hutten'schen Geistes trägt. Seine bisherigen Versuche hätte auch ein anderer begabter Musensohn jener Tage machen können: die Querelen gegen die Lossier konnte nur Ulrich Hutten schreiben.

Die Schrift besteht aus zwei Büchern, jedes von zehn Elegien, die zum Theil von größerem Umfange sind. Vorangeschickt ist, vom 15. Juli (1510) datirt, eine prosaische Zueignung an sechzehn Professoren der rostocker Universität, die sofort noch jeder einzeln in einem ihm besonders gewidmeten Tetrastichon gepriesen werden.

In der ersten Elegie sodann, gleichsam der Einleitung, klagt der Dichter den Göttern, insbesondere dem leidenskundigen Christus, sein Unglück, und fordert sie zur Rache gegen denjenigen auf, der so Unmenschliches an ihm verübt habe. – Die zweite Elegie enthält die Exposition: sie erzählt die Frevelthat des Lossius ( facinus Lossii); die anschaulichen Züge unserer obigen Darstellung sind größtentheils aus ihr entlehnt. – Die dritte und vierte Elegie sind Hülfsgesuche: eins an den jungen Grafen Eberstein zu Naugarten, der damals zu Rostock studirte, das andere an den Collegiaten und Professor der Philosophie Joachim Nigemann gerichtet. Ohne Zweifel sind diese beiden Gedichte, wenn sie auch hier verbessert erscheinen mögen, an die bezeichneten Personen von Hutten um die Zeit geschickt worden, als er noch hülflos in der Herberge lag. Daß das letztere wenigstens nicht ohne Erfolg war, sehen wir aus dem für Nigemann bestimmten Tetrastichon. – In der fünften Elegie verklagt Hutten die Lötze bei ihrem Landesherrn, dem Herzog Buslav X., dessen Frieden sie gebrochen haben, und dessen Diener sie vielleicht bestechen möchten: wobei er von Vater und Sohn, als Rechtsverdrehern, Ehebrechern u. dgl. ein wenig schmeichelhaftes Bild entwirft und ihre Bestrafung fordert. – Die sechste Elegie ist das Begleitschreiben zur vorigen, an Hutten's frankfurter Universitätsfreund Valentin Stoientin, der unterdeß Secretär des Herzogs von Pommern geworden war, und nun bei ihrer alten Freund- und Brüderschaft gebeten wird, die Klagschrift seinem Herrn zu übergeben und bei ihm zu befürworten. – In der siebenten Elegie schickt der Dichter seine Muse an seinen Vetter und Wohlthäter Ludwig von Hutten, mit der Kunde von der ihm widerfahrenen Mißhandlung. Er zeichnet ihr den Weg vor, den sie zu nehmen habe bis zu dessen Schloß unweit des Mains, schildert die ritterlichen Uebungen, worin sie ihn antreffen, die Theilnahme, womit er die Nachricht von Ulrich's Unfall aufnehmen werde. Mit Selbstgefühl läßt er von dem hochangesehenen Vetter seine Muse als den Stolz des Hutten'schen Geschlechts bezeichnet werden. Das eigentliche Begehren nun aber, das er ihr an denselben aufträgt, ist echt ritterlich und echt Huttenisch. Sie soll dem Ritter von Frankfurt reden (wobei wir, wie fortan durchaus, uns erlauben, seine lateinischen Verse so leidlich als möglich zu verdeutschen):

Wohl ja kennst du die Stadt, vorlängst in den Kriegen der Franken
Ward sie erbaut und heißt nach den Erbauern noch jetzt.
Sie durchschneidet der Main, der unter der Brücke dahinfließt,
Und nicht ferne des Rheins mächtigem Strome sich eint.
Hoch aufragen die Mauern, es prangen die stolzen Gebäude,
Stolz auch ist auf den Ruhm ihrer Bewohner die Stadt …
Weither suchen die Völker sie auf und wandern die Menschen,
Denn für die Waaren der Welt ist sie der wimmelnde Markt.

Und nun das Anliegen:

Sie wird Lossius auch, zur Messe, der Vater, besuchen;
Ihm mit erlesener Schaar, Ritter, verlege den Weg:
Greif' und halt' ihn in Haft, weil ihn zu erstechen bedenklich;
Ihn zu bestrafen sodann bleibe des Dichters Geschäft.

– Die achte Elegie ist an Hutten's greifswalder Freund Ulrich Manow, der ihn vor Henning Lötz gewarnt hatte, – die neunte an den vormaligen erfurter Universitätsverwandten, jetzt mecklenburgischen Rath Nikolaus Marschalk gerichtet, der ihn, falls der Widerpart sich ruhig verhielte, von weitern Feindseligkeiten abgemahnt hatte. Aber Lossius stelle ihm noch immer nach und möchte ihn gern um's Leben bringen. – Die zehnte ist die Schlußelegie an den Leser, in welcher der Dichter über seine Herkunft, seine Persönlichkeit und seinen Lebensplan Auskunft gibt. Er schildert die Wohlhabenheit seines Vaters, das behagliche Leben, dem er aus Lern- und Reisebegier den Rücken gewendet habe, und stellt damit das träge Prassen des Lossius in Contrast. Für den Augenblick freilich habe das launische Glück ihm Alles genommen, bis auf seinen Geist und Muth: auch diese möchte Lossius gern vernichtet sehen.

Zum zweiten Buche ist die erste Elegie das Vorwort: noch könne er nicht schweigen, denn Lossius, aufgebracht darüber, daß Hutten zu Rostock in Ehren gehalten werde, suche nun auch sein Talent und seinen Ruf anzugreifen, und feinde jeden an, der ihm gut sei. – Insbesondere sei derselbe, führt die dritte Elegie aus, über den Beifall erbost, den Hutten bei seinen Zuhörern finde: die sich nichts darum kümmern und brav lernen sollen. – In der zweiten Elegie bringt sich Hutten seinem alten Gönner, dem Bischof Dietrich von Bülow, in Erinnerung; – in der vierten spricht er seinem Wirthe, Ecbert Harlem, seinen Dank aus; – in der fünften hält er einem Neider und Widersacher, den er Philopompus nennt (in dem aber mit Wahrscheinlichkeit Tilemann Heuerling, der neidische Gegner Hermann's von dem Busche, vermuthet wird), das warnende Beispiel des Lossius vor; – in der siebenten setzt er einem so eben verstorbenen Wohlthäter, Jakob Paver (Bauer) ein Denkmal; – die neunte ist an den Juristen Johann Lobering, der Hutten's Sache als Rechtsanwalt übernommen hatte, gerichtet. – In der sechsten Elegie wendet sich der Dichter an seinen alten Lehrer und Vertrauten, Crotus Rubianus, – in der achten an den Herzensfreund Eoban Hesse: an jenen mit einer kürzeren Andeutung, an diesen mit einer ausführlichen Erzählung der Lossischen Unthat, an beide mit der Bitte, gegen seinen unversöhnlichen Feind und Verfolger entweder auch etwas zu schreiben, oder doch das, was er gegen denselben geschrieben habe, ihm nicht zu verargen. – Endlich in der zehnten und Schlußelegie an die deutschen Poeten macht Hutten seinen Handel mit Lossius zur gemeinsamen Sache aller deutschen Humanisten. Zu dem Ende schickt er seine elegische Muse auf eine (von uns schon früher gelegentlich erwähnte) Rundreise im Vaterlande, und läßt sie bei allen Gelehrten der neuen Richtung, Meistern und Gesellen, einsprechen, um ihr Mitgefühl, wenn auch nicht ihre Mitwirkung, für das mißhandelte Glied ihres Ordens rege zu machen.

Dieser Gemeingeist, diese Solidarität unter den freien und schönen Geistern jener Zeit war nicht blos ein Wunsch Hutten's, sondern sie bestand in der Wirklichkeit. Wenige Jahre später, so zeigte sie sich glänzend in Reuchlin's Handel mit den Kölnern. Zugleich gibt uns diese Elegie gleichsam eine humanistische Statistik des damaligen Deutschlands. Im Mecklenburgischen zeigt sie uns den Geschichtschreiber und Dichter Nikolaus Marschalk; in Danzig die Gelehrten Christoph Suchten und Eberhard Verber; in Frankfurt a. d. O. die uns schon bekannten Freunde Hutten's, Vigilantius und Trebelius mit den beiden Osten; im Brandenburgischen sonst noch Eitelwolf vom Stein; in Schlesien Lorenz Corvin und Sigmund Fagilucus (Buchwald); in Böhmen den vielgepriesenen Mäcenas, Bohuslav von Hassenstein, mit seinem Freunde, dem Dichter Johann Sturnus (Star); in Wittenberg Balthasar Phacchus, Spalatin, sammt den beiden Poeten Sibutus und Sbrulius; in Leipzig Rhagius Aesticampianus und Hieronymus Emser; bei und in Magdeburg die Dichterin Nisa und den Dichterpatron Kaspar Steinbeck; in Erfurt Crotus Rubianus, Eoban Hesse und Temonius; in Gotha Mutianus Rufus; in Würzburg den Abt Trithemius. Am Spessart werden Capella und Hopfo aufgesucht; in Fulda der Coadjutor Hartmann von Kirchberg mit den Gebrüdern Mörlin und Petrus Axungia begrüßt; in Hessen Rivius; in Westfalen Rudolf Lange und Hermann von dem Busche, jener einer der Väter, dieser einer der eifrigsten Apostel des Humanismus, mit ihren Gehülfen Murmellius und Montanus; in Köln Jakob Gouda, Remaclus und Canter; in Koblenz und weiter rheinaufwärts die schon erwähnten Gresemunde, Fabricius, Wimpheling, Angst, Seb. Brant und Jak. Locher (Philomusus); in Schwaben endlich Heinrich Bebel und Johann Reuchlin. Man sieht: Nürnberg, Augsburg, Wien fallen noch nicht in den Gesichtskreis des Statistikers; des Erasmus konnte er schon deßwegen nicht wohl in diesem Zusammenhange Erwähnung thun, weil derselbe, kaum aus Italien zurückgekehrt, nach England gegangen war.

Die Handschrift dieser Dichtungen scheint Hutten nach Frankfurt a. d. O. an seine ehemaligen Lehrer, Vigilantius und Trebelius, geschickt zu haben: diese besorgten den Druck und fügten, nach der Sitte der Zeit, eigene kleinere Dichtungen bei, worin sie mit wärmster Theilnahme die Sache des Schülers und nunmehrigen Genossen zu der ihrigen machten. Der Grundgedanke ihrer Beigaben ist, wie gefährlich es sei, einen Dichter zu beleidigen, der alle Götter zum Schutz und alle Poeten zu seinem Beistande habe. Es zeigte sich aber in diesem Falle gerade höchst ungefährlich. Den beiden Lötzen, die, wenn sie auch so schlecht waren, als Hutten sie macht, durch Reichthum und Familieneinfluß gehalten wurden, schadeten die Hutten'schen Dichterpfeile so wenig, daß der Sohn nach wenigen Jahren vom Kanonikus zum Propst, der Vater vom zweiten zum ersten Bürgermeister aufstieg. Und auch der Schmach bei der Nachwelt, die ihnen Hutten bereiten wollte, schienen sie merkwürdigerweise entgehen zu sollen. Ob die Hutten'sche Schrift nur in wenigen Exemplaren gedruckt worden war, oder ob die Lötze sie aufkauften: genug, nach einigen Erwähnungen in der nächsten Zeit, sehen wir an 200 Jahre lang jede Kunde von derselben und ihrem Inhalte verschwunden. Noch im Jahre 1717 schrieb der gelehrte und umsichtige Burckhard über Hutten, ohne von der Schrift und von dem ganzen greifswalder Aufenthalte seines Helden etwas zu wissen. Erst seit 1722 taucht wieder eine Nachricht von derselben auf, ein Exemplar spukt in Schlesien, das aber immer nicht zum Vorschein kommt, bis es am Ende des Jahrhunderts in die Hände von Meiners fällt, und endlich im Jahre 1816 Mohnike, nach einem von ihm unterdeß zu Wolgast gefundenen zweiten Exemplar, mit Ergänzungen aus dem göttingischen, eine neue Ausgabe veranstaltet. Seitdem ist noch ein im britischen Museum zu London befindliches Exemplar bekannt geworden, das den Vorzug besitzt, von des Dichters eigener Hand durchcorrigirt und mit einer poetischen Widmung an den Wittenberger Juristen Kilian Reuter versehen zu sein.

Während Hutten im Norden solche Abenteuer bestand, war er unter seinen Freunden im mittleren Deutschland verschollen. Ein Brief von Crotus Rubianus hatte ihn vergebens in Sachsen und Franken, der Mark und Pommern aufgesucht. Einmal wollte verlauten, er lebe geplündert in Braunschweig. Erst aus den gedruckten Querelen erfuhr man etwas Genaueres über sein Schicksal. Crotus erhielt das Büchlein von Mutian zum Geschenke. Gegen Ende des Jahres 1510 hieß es, Hutten beabsichtige in Frankfurt a. d. O. als Lehrer aufzutreten: ihn zu hören, ging ein junger Mensch, Namens Johann Weiger, dahin ab, dem Crotus einen zweiten Brief an den Freund mitgab. So viel war richtig, Hutten war mittlerweile von Rostock abgegangen, und die Freunde, die er in Frankfurt wußte, zogen ihn an: aber am Schlusse des Jahres befand er sich in Wittenberg und schickte bald darauf seinen jungen Verehrern an der Oder, den beiden Osten, statt seiner das Gedicht von der Verskunst, das er auf ihren Wunsch verfaßt hatte, zu.

Hatten die Elegien gegen die Lötze nur wenig Verbreitung gefunden, so fand Hutten's »heroisches«, d. h. in lauter Hexametern geschriebenes Gedicht von der Kunst, Verse zu machen Ulrici Hutteni de arte versificandi liber unus heroico carmine ad Jo. et Alex. Osthenios Pomeranos equites. (1511). Hutten's Schriften III, S. 89-106. Die Zueignung an die Osten, I, S. 15 f., eine um so weitere. So wenig nämlich ein Gedicht dieser Art, dessen Inhalt lediglich technische Regeln, nach unserm Geschmacke ist, so sehr war es im Geschmacke jener Zeit. Längst gab es verschiedene ähnliche Werke, von Jakob Wimpheling, Heinrich Bebel u. a. Das Hutten'sche machte sich besonders beliebt. In Leipzig, Nürnberg und namentlich auch Paris erlebte es eine Reihe von Auflagen, zum Theil mit Commentaren: es ist Schulbuch geworden. Nach einer kurzen Einleitung handelt es erst von den Buchstaben: Vocalen, Consonanten, Diphthongen; dann von den Silben, langen und kurzen; hierauf von den Versfüßen; weiter von den Versmaßen, wobei aber nur Hexameter und Pentameter mit ihren Gesetzen und Licenzen zur Sprache kommen. Uebrigens können, macht Hutten bemerklich, diese Regeln nicht Alles umfassen, sondern müssen durch Lesen der Dichter ergänzt werden. Ueberhaupt braucht der angehende Poet viel Studium: in Philosophie, Naturkunde, Geschichte u. s. w. Insbesondere muß er die Gesetze der Redekunst sich einprägen und den Unterschied zwischen dichterischer und rednerischer Ausdrucksweise sich deutlich machen. Zuletzt wird noch von allerhand poetischen Redefiguren und Zierrathen, von Epitheton und Anaphora, Metapher und Metallage, Transposition und Diäresis, Allegorie und Ironie, gehandelt.

Anziehender als das Werk selbst ist für uns die vorangeschickte prosaische Zueignung an die Gebrüder Osten. Sie sollen sich durch den Spott derer nicht irren lassen, welche in ihrem Studium über die Humanioren hinweg zu angeblich höhern Fächern eilen: da doch ohne jene auch in diesen nichts Rechtes auszurichten sei. Sein in Eile auf ihr Verlangen geschriebenes Lehrgedicht mögen sie freundlich aufnehmen; obgleich kaum älter als sie, habe er doch keinen Anstand genommen, es für sie zu verfassen: für junge Leser schicke sich ein junger Dichter.

Dieses Gedicht vollendete Hutten am 13. Februar 1511 in dem Hause von Balthasar Fachus (oder Phacchus) in Wittenberg, wo er sich als Gast aufhielt. Dieser, Balthasar Fabricius aus Vacha an der Werra, war Hutten's, wie dieser selbst sagt, alter und redlicher Freund. Schon in den Querelen wird er als solcher erwähnt; aus Italien schrieb ihm Hutten später im Jahr 1512 einen vertraulichen Brief, und in Briefen an Luther und Melanchthon läßt er ihn grüßen. Er gehörte dem erfurt-gotha-wittenbergischen Kreise an, war Professor artium, einmal auch Rector der letztem Universität, scheint aber, wie Peter Eberbach, eine mehr beschauliche als thätige Natur gewesen zu sein. In Wittenberg befreundete sich Hutten auch mit Philipp Engelbrecht, von seinem Geburtsort Engen im Badischen Engentinus genannt, der sich in einem der Verskunst des Freundes beigegebenen Dodekastichon dessen Eidbruder ( conjuratus) nennt, und später als angesehener Lehrer in Freiburg i. Br. erscheint.

Während dieser Zeit muß Hutten wieder in brieflichen Verkehr mit seinem Vater getreten sein. Aus dem Umstande, daß Crotus diesem bereits das Jahr vorher ein Schreiben an den Sohn zur Bestellung gab, ist zu schließen, daß der Vater schon damals Briefe an ihn abgehen ließ. Ihr Inhalt scheint aber unfreundlich und Ulrich's Rückkehr ins Kloster als Bedingung alles Weiteren vorangestellt gewesen zu sein. Da wandte sich dieser an den alten Freund Crotus um Aufschluß und Vermittlung. Crotus, den wir seit Hutten's Abgang von Erfurt aus den Augen verloren haben, und über dessen Lebensgang während dieser Zeit uns auch nähere Angaben fehlen, hatte eine Erzieherstelle bei den jungen Henneberg'schen Grafen, dir er zuletzt, wir wissen nicht wo, bekleidet hatte, aufgegeben, und war im Jahr 1509 oder 1510 nach Erfurt zurückgekehrt, wohin der Kreis alter Studiengenossen, die noch daselbst lebten, ihn zog. Allein da fiel er gerade in die wüsten Unruhen hinein, welche in jenen Jahren, in Folge eines Streites zwischen Rath und Bürgerschaft, die Stadt zerrütteten, und auch den literarischen Kreis daselbst auseinandersprengten. Unter solchen Umständen kam im folgenden Winter dem Stille liebenden Crotus ein Brief aus Fulda sehr gelegen, der ihn dorthin einlud. Er sollte das gedoppelte Amt eines Lehrers an der Klosterschule und eines Instructors der Mönche übernehmen. Er wünschte Trennung beider Aemter: darauf ging man nicht ein, stellte ihn übrigens leidlich; noch Besseres versprach sein Gönner, der Coadjutor, so daß der genügsame Mann sich halten ließ.

Von hier aus erließ er nun an Hutten, der ihm aus Wittenberg geschrieben hatte, ohne weder den einen noch den andern von Crotus' frühern Briefen erhalten zu haben, unter dem 3. Februar 1511 ein ausführliches Antwortschreiben In Hutten's Schriften I, S. 17-21., das den Freund erst der Fortdauer, ja der Steigerung seiner Freundschaft und Hochachtung versichert, und ihn dann von dem Stande seiner Angelegenheiten in der Heimath unterrichtet. Er habe, schreibt Crotus, seit er sich in die fuldaische Einsamkeit zurückgezogen, nichts versäumt, wovon er habe vermuthen können, daß es dem Freunde Vorschub thun werde: oft habe er sowohl mit seinem Vater als mit den schwarzen Brüdern (den Benedictinern zu Fulda) ehrenvoll von ihm geredet und Fürbitten für ihn eingelegt. Aus seinem Vater, meint Crotus, sei schwer klug zu werden. So oft derselbe von dem Sohne rede, geschehe es in den verächtlichsten Ausdrücken, voll Spott über sein Treiben, als achtete er ihn keines Pfennigs werth. Auf der andern Seite jedoch mache es ihm unverkennbar Freude, den Sohn von Andern gelobt zu hören. Daher bringe er auch das Gespräch so oft auf ihn, und fange, wenn die andern fertig seien, von vorne an. Daraus glaube er, Crotus, schließen zu dürfen, daß es dem alten Hutten mit seinem Schelten auf den Sohn und seinem Dringen auf dessen Rückkehr in die Kutte nicht so ernst, daß beides vielmehr nur eine Maske sei, die er vornehme, um sich vor den Mönchen von jedem Verdacht, als wäre er mit der Entweichung des Sohnes einverstanden gewesen, zu reinigen. Neulich bei einem Schlaftrunke habe er, nach dem Abgang der übrigen Gäste, dem Crotus und noch zwei Andern sich ohne Rückhalt aufgeschlossen. Erstlich habe er geäußert, er wollte weiß nicht was darum geben, daß der Sohn nicht so viele Jahre im Kloster zugebracht hätte. Ferner habe er zugestanden, er zweifle sehr, daß sein Ulrich je einen guten Mönch abgeben würde. Drittens habe er eines Verwandten Erwähnung gethan, der in Italien lebe und als Jurist emporgekommen sei: wenn der Sohn zurückkehren, seine Narrenspossen (die bonas literas) aufgeben und sich dem Rechtsstudium widmen möchte, so wollte er ihn zu diesem Vetter schicken; es sei besser, er werde ein Rechtsverdreher ( rabula forensis), welcher der Hutten'schen Familie nütze, als ein Mönch, der bei seinen Obern übel angeschrieben sei. Mit Rücksicht auf diese Aeußerungen des Vaters ging nun der Rath des Freundes, wie schon in den beiden verlorengegangenen Briefen, dahin, Hutten solle zurückkehren, nicht um wieder in das Kloster einzutreten, sondern um erst einen tiefem Einblick in seines Vaters Absichten zu gewinnen. Traue er diesem nicht, so könne er ja einstweilen bei zuverlässigen Freunden und Verwandten abtreten, dem Vater seine Ankunft anzeigen, und denselben um Eröffnung seiner Willensmeinung bitten. Sei er mit dieser nicht einverstanden, so möge er es machen, wie Pomponius Lätus, der den Seinigen, die ihn aus Rom nach Hause beriefen, zurückschrieb: »Pomp. Lätus seinen Verwandten und Freunden seinen Gruß. Was ihr verlangt, kann nicht geschehen. Lebet wohl.« Dann stehe ihm immer noch die ganze Welt offen. Vorher aber solle er jenen Versuch machen; wozu der Freund ihn hiemit ermahne und einlade.

Um seiner dringenden Geldnoth abzuhelfen, hatte sich Hutten, der seines Vaters Starrsinn kannte, mit kecker Zuversicht an das Kloster selbst gewendet, dem er entsprungen war. Er hatte einen jungen Mann seiner Bekanntschaft, Zonarius (Gürtler) mit Namen, nach Fulda geschickt, mit Briefen, in denen er für den Fall, daß man ihn jetzt von jener Seite werkthätig unterstützen würde, seine Rückkehr ins Kloster in Aussicht gestellt haben muß. Die Väter ließen ihm durch Crotus ganz freundlich antworten; auch für sich versicherte dieser, daß die Mönche, besonders der Abt und der Coadjutor, dem Flüchtling wohl wollen, viel auf ihn halten und von ihm hoffen: aber Geld brachte der Bote keins zurück. Die klugen Väter wollten nicht die Geprellten sein: er möge nur erst seinem Versprechen nachkommen, ließen sie ihm sagen, so wollen sie für seine Studien auf's Beste sorgen.

So wenig aber die geistlichen Herren zu Fulda auf Hutten's, so wenig war dieser geneigt, auf seines Freundes Crotus Ansinnen einzugehen, und sich seinem Vater oder seiner Familie wieder zu stellen. Nachdem er im Februar noch zu Wittenberg sein Gedicht von der Verskunst vollendet hatte, erblicken wir ihn im Sommer desselben Jahres auf der Landstraße durch Böhmen und Mähren nach Wien. Und zwar abermals im kläglichsten Aufzuge und in der äußersten Dürftigkeit: also ohne Unterstützung von Seiten seines Vaters. Es scheint, er hatte sich noch nicht zu dem Versprechen herbeigelassen, sich dem Rechtsstudium widmen zu wollen, das nicht blos ihm, sondern auch dem Freunde Crotus als ein trauriges Studium erschien. Ganz so elend übrigens ging es dem Wanderer nur bis Olmütz in Mähren. Hier wurde er durch den gelehrten Propst Augustin, der schon des Konrad Celtis Freund gewesen war, bei dem trefflichen Bischof Stanislaus Thurzo eingeführt. Dieser, gleich seinem Bruder Johann, dem Bischof von Breslau, ein Verehrer des Erasmus und Förderer der auflebenden Wissenschaften, nahm den irrenden Ritter des Humanismus gastfreundlich in seinem Palaste auf, und beschenkte ihn beim Abschiede mit einem Pferde nebst Reisegeld, das bis Wien vorhielt, wozu der Propst einen goldenen Ring mit einem kostbaren Edelsteine fügte. Quelle hiefür ist Badian's Brief an Tannstetter, Hutten's Schriften I, S. 22-24.

In Wien hatte der Humanismus besonders durch Konrad Celtis, der, im Jahre 1497 von Kaiser Maximilian berufen, bis zu seinem 1508 erfolgten Tode daselbst gewirkt hatte, Fuß gefaßt. Celtis war der Stifter der gelehrten Gesellschaften in Deutschland, und so lebten in Wien die Anhänger der neuen Richtung zum Theil in freien Hausgenossenschaften zusammen. Ein solches contubernium vereinigte eben damals den St. Galler Joachim von Watt (Vadianus), einen gewissen Marius (Maier) Ob es Johann oder Augustin war, die sich später in verschiedenem Sinne bekannt machten, das zu entscheiden, ist hier nicht der Ort. und den Erfurter Peter Eberbach. Ihnen, von denen er vielleicht den Eberbach schon früher kannte, gesellte sich nach seiner Ankunft in Wien Ulrich Hutten bei. Schon am ersten Abend erzählte er ihnen von den Abenteuern und Unfällen seiner Reisen. Sie hörten mit Theilnahme und Bewunderung zu und glaubten, einen andern Dulder Odysseus vor sich zu sehen. Unter solchen Gesprächen griff Hutten in den Busen und zog etliche Blätter heraus, die mit Versen beschrieben waren: es sei ein Gedicht auf den Kaiser Maximilian, sagte er, das er während der letzten Tage unter den Beschwerlichkeiten der Reise geschrieben habe; sie mögen urtheilen, was daran sei. Den Freunden, wie sie es von den Sibyllinischen Blättern zusammenlasen, gefiel die Erfindung so gut, daß sie eine Abschrift nahmen und diese als ein Buch zusammenbinden ließen, bis nach Hutten's Abreise, zu Anfang des folgenden Jahres, Vadian sich entschloß, dasselbe in den Druck zu geben. Er widmete es dem Georg Collimitius (Tannstetter), Professor der Mathematik und Medicin und Vicekanzler der Universität, der dem jungen Dichter während seines Wiener Aufenthaltes viel Wohlwollen bewiesen hatte. Ad divum Maximilianum Caes. Aug. F. B. bello in Venetos euntem Ulrici Hutteni eq. Exhortatio. Am Schlusse: Viennae Pannoniae apud Hieronymum Vietorem er Joannem Singreninm. Mense Januario, Anno 1512. Zusammen mit der neuen Bearbeitung des Gedichts vom Jahr 1518, Schriften III, S. 123-158.

Das Aufmahnungsgedicht an den Kaiser Maximilian zum Kriege gegen die Venezianer bezeichnet einen wichtigen Punkt in Hutten's Entwicklung. Von den theils persönlichen, theils literarischen Interessen, denen seine bisherige Schriftstellerei gewidmet war, wendet er sich jetzt den Angelegenheiten des Vaterlandes zu. Er fühlt und bethätigt sich nicht mehr blos als Mitglied der Gelehrtenrepublik, sondern des deutschen Volkes; statt über das Privatunrecht, das die Lötze ihm und in ihm der ganzen Poeteninnung zugefügt, zürnt er jetzt über die politische Schmach, welche Deutschland und seinem Oberhaupte von den Venezianern widerfahren ist. Maximilian, in dessen hohem aber unstätem Geiste die alte Idee des römischen Kaiserthums deutscher Nation noch einmal aufflackerte, hatte nach alter Sitte seinen bewaffneten Römerzug machen und sich zum Kaiser krönen lassen wollen: aber die Venezianer hatten ihm den Durchzug durch ihr Gebiet verweigert (1508). Er hatte sich stärker gerüstet, um zugleich überhaupt die Verhältnisse Italiens wieder im Sinne der alten Oberherrlichkeit des Reichs zu ordnen: aber nach einem Glück versprechenden Anlaufe sah er sich zurückgeschlagen. Von den Ständen des Reichs nicht gehörig unterstützt, von der treulosen italienisch-französischen Politik geäfft (man denke nur an den Wechsel der Allianzen vom Abschluß der Liga zu Cambray, 10. December 1508, bis zu dem Bündniß von Blois, 24. März 1513), dazu selbst schwankend, setzte Maximilian seinen Kampf gegen die Venezianer mit vorübergehenden Erfolgen fort; aber die Hoffnung, einen Theil ihres festländischen Gebietes dem Reiche zurückzuerobern, mußte aufgegeben werden. Der reichen Republik kam es, um Ruhe zu bekommen, auf eine Anzahlung, ja auf das Versprechen einer jährlichen Abgabe an den Kaiser nicht an (1510): die Stände waren dafür, das Anerbieten anzunehmen, von dem der ritterliche Kaiser, in dieser Gesinnung auch durch Ludwig XII. von Frankreich bestärkt, für jetzt noch nichts wissen wollte.

Hier greift das Gedicht von Hutten ein. Nachdem die Venezianer – das ist der Hauptgedanke – sich im Glück übermüthig gezeigt und den Kaiser vielfach beleidigt haben, solle man ihnen jetzt, da sie den Frieden suchen, diesen nicht gewähren, da es ihnen nur um Frist, sich zu verstärken, zu thun sei. Dabei wird das Herkommen und Aufkommen der Venezianer in das gehässigste Licht gestellt: worin sich einestheils die Stimmung der Zeit gegen den lange ertragenen venezianischen Uebermuth, theils aber auch der Widerwille unsers armen Ritters gegen eine Republik reichgewordener Kaufleute ausspricht, dessen er sich, auch den deutschen Reichsstädten gegenüber, lebenslänglich nicht ganz hat entschlagen können.

Die Idee des Kaiserthums faßt der ritterliche Dichter in ihrer ganzen mittelalterlichen Höhe, doch nicht ohne die veränderten Zeiten in Betracht zu ziehen. Eigentlich und von Rechts wegen ist dem Kaiser die ganze Welt unterthan, und insofern stünde es ihm allerdings besser an, gegen die Türken zu ziehen, Asien und Aegypten zu erobern u. s. f. Doch da ihn das Geschick in engere Grenzen eingeschlossen habe, möge er immerhin das geringere Lob zu gewinnen suchen, das der Sieg über die Venezianer ihm verspreche. Dazu bedürfe er keiner fremden Hülfe: wenn die deutschen Stämme (welche sofort einzeln rühmend aufgezählt werden) zu ihm stehen, so sei er jedem Feinde gewachsen. Darum solle er sich nicht länger verhöhnen lassen, sondern endlich einmal losschlagen.

Das Gedicht, das Hutten in einem vorangeschickten Epigramm als eine Jugendarbeit bezeichnet, der hoffentlich reifere Früchte folgen werden (es selbst hat er sechs Jahre später sorgfältig umgearbeitet), ist zu weitschweifig und nicht ohne Wiederholungen: aber durchdrungen von Vaterlandsgefühl, und stellenweise auch der Form nach sehr gelungen. Das Bild von dem Adler (mit Anspielung auf das Reichswappen), der öfters prüfend und wie sich besinnend die Flügel entfaltet und die Klauen streckt, ehe er wirklich losbricht, ist echt poetisch; und ebenso echt rednerisch der Schluß, wo, nachdem alle Gründe für den Krieg entwickelt, und zur Verherrlichung des künftigen Siegs in Prosa und Versen bereits die Federn eines Erasmus und Crotus, Busch und Eoban bestellt sind, es zuletzt, als wäre die Ueberredung gelungen, heißt, Alles möge sich freuen:

Seht, Maximilian zieht gegen Venedig zu Feld.

Indem Hutten anfing, sich mit diesen Verhältnissen zu beschäftigen, mußte ihm der Widerspruch auffallen, welcher zwischen dem literarischen Zustande des deutschen Vaterlandes, der bis dahin sein Augenmerk gewesen war, und der politischen Stellung desselben obwaltete. Fand er in ersterer Hinsicht Deutschland in raschem Emporblühen begriffen, so war es in der andern unläugbar tief heruntergekommen; dort war Alles zu hoffen, hier Viel zu fürchten. Wie sich Hutten diesen Widerspruch damals auszugleichen suchte, zeigt uns ein Gedicht, das um jene Zeit entstanden zu sein scheint, da Vadian es seiner Ausgabe der Aufmahnung an Kaiser Maximilian beigefügt hat. Es ist das Gedicht, worin Hutten zu beweisen sucht, daß die damaligen Deutschen, mit dem Ruhm ihrer Vorfahren verglichen, noch keineswegs entartet heißen können. Quod Germania nec virtutibus nec ducibus ab primoribus degeneraverit, Heroicum. Später umgearbeitet unter dem Titel: Quod ab illa antiquitus Germanorum claritudine nondum degenerarint nostrates, Ulr. de Hutten eq. Heroicum. Beide Redactionen zur Vergleichung zusammengedruckt, Schriften III, S. 331-340. Zu diesem Behufe macht er zuvörderst auf das geschichtliche Gesetz aufmerksam, wornach auf die Periode der kriegerischen Kraft bei einem Volke die der friedlichen Cultur zu folgen pflege. Deutschland sei jetzt in der letztern begriffen: Wissenschaften und Künste, Handel und Gewerbfleiß blühen, das einst unfruchtbare Land sei allenthalben trefflich angebaut; dabei die Sitten, einige Ansteckung von Italien und insbesondere von Rom aus abgerechnet, noch rein und unverdorben. Die vorangegangene deutsche Kraftperiode aber sei mindestens sehr einseitig gewesen. Müssen doch die bildungseifrigen Enkel die Großthaten ihrer Vorfahren aus fremden (römischen) Geschichtschreibern zusammenlesen, da unsre kriegerischen Alten wohl Thaten zu thun, aber nicht zu beschreiben verstanden haben. Verstünden nun die jetzigen Deutschen nur, fremde Thaten zu beschreiben, ohne selbst etwas Großes thun zu können, so wäre das freilich nur die umgekehrte Einseitigkeit. So schlimm jedoch stehe es mit ihnen noch lange nicht. Wären sie, bei aller ihrer Bildung, nicht noch immer ein kriegerisches Volk, warum denn Niemand wage, sie innerhalb ihrer Gränzen anzugreifen? warum sich alle Nationen um die Deutschen als Kriegslehrmeister und Mitkämpfer bewerben? Und ein Zeichen von Herunterkommen, von Erschlaffung, sei es doch auch gewiß nicht, daß während dieser letzten Zeit die Deutschen zwei Erfindungen gemacht haben, denen weder das Alterthum noch das jetzige Italien etwas an die Seite zu setzen habe: die des Schießpulvers und des Bücherdrucks.

Noch ein kleines Gedicht fügte Vadian seiner Ausgabe der Aufmahnung an Maximilian bei: Hutten's Gruß an Wien bei seinem Eintritt in diese Stadt. Hutteni Viennam intrantis carmen, datirt Ex contubernio Vadiani, Marii et Aperbacchi. Schriften III, S. 159 f. Daß er, nachdem er unter mancherlei Gefahren beinahe ganz Deutschland durchwandert, erst jetzt nach Wien komme, möge ihm dieses nicht übel nehmen; hätte es von ihm abgehangen, würde er gerne vor Allem Wien besucht haben. Allein das Schicksal, dessen Rufe er folgen müsse, habe ihn zum Wandern und Dulden bestimmt. Um so wohler werde ihm jetzt die Erholung in Wien thun, wo er endlich Ruhe und gute Tage zu finden hoffe.

Daß Hutten in Wien einen längern Aufenthalt beabsichtigt habe, was in diesen Worten deutlich liegt, würde auch aus einer Erzählung in den Briefen der Dunkelmänner erhellen, wenn diese, wie sehr wahrscheinlich, auf ihn bezogen werden dürfte. Epist. obscurorum virorum, I, 14. Bei Böcking, U. Hutteni Operum Supplementum I, S. 22, und dazu Böcking's Erläuterungen, Suppl. II, S. 388 f., 554 f. Hier erinnert sich nämlich der M. Johann Krabacius aus Nürnberg, zur Zeit als er in Wien gewesen, sei einmal ein Gesell aus Mähren gekommen, von dem es geheißen, er sei ein Poet, auch habe er Verse geschrieben und über die Verskunst lesen wollen, und doch sei er weder Baccalaureus noch Magister, überhaupt nicht graduirt gewesen. Der damalige Rector, Magister noster Heckmann, aus Franken, ein eifriger Mann und Feind aller Poeten, habe Einsprache gethan; aber der Gesell sei so anmaßend gewesen, daß er sich daran nicht gekehrt habe. Nun habe der Rector den Studenten verboten, die Lectionen des Poeten zu besuchen. Da sei der Gesell ihm aufs Zimmer gestiegen, habe ihm übermüthige Reden gegeben und ihn sogar geduzt. Der Mensch sei dahergekommen wie ein Krieger, mit einem Hut auf dem Kopf und einem langen Messer an der Seite. Der Rector habe nach den Stadtknechten geschickt, um ihn in's Carcer führen zu lassen; aber Bekannte, die derselbe in der Stadt gehabt, haben sich in's Mittel geschlagen. Wirklich war Johann Heckmann eben im J. 1511 Rector der Wiener Universität; in dem Gesellen aber, der aus Mähren kommt, metra macht und über die artem nietrificandi lesen will, ohne graduirt zu sein, daherkommt wie einer, der in den Krieg ziehen will, und den Rector duzt, glauben wir unsern Hutten nicht zu verkennen.

Ob diese Schwierigkeiten, die sich seiner akademischen Thätigkeit entgegenstellten, oder was sonst seinen Aufenthalt in Wien abkürzte: genug, schon im Spätherbst 1511 verschwindet Hutten aus dieser Stadt Vgl. mit dem oben S. 59 angeführten Briefe Vadian's den Brief Peter Eberbach's vom 5. Oct. 1511, in Hutten's Schriften I, S. 22. und im Frühling des nächsten Jahres erscheint er in Italien.


 << zurück weiter >>