Rudolph Stratz
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Rudolph Stratz

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XVII.

Es war schon beinahe Mitternacht, als der Hauptmann Gisbert vor seinem Hause stand. Er hatte sich, in Berlin angelangt, von den Menschenwellen des Potsdamer Platzes aufnehmen und durch das heute, in der Nacht zum Sonntag doppelt lärmende Gewimmel der Leipziger Straße und der Friedrichstadt dahintragen lassen, einsam unter den Zehntausenden und manchmal förmlich verwundert in diese unendlichen Fluten fremder Gesichter blickend, die weiß und seelenlos im grellen Lichtschein der Bogenlampen und Schaufenster an ihm vorbeitrieben. Dann ward es ruhiger um ihn, – stille Gassen, schweigende Plätze – drüben im Hansaviertel schlug eine Turmuhr elf, und er fuhr im Dunkel des Tiergartens aus dem Zustand wachen Träumens auf, in dem er sich seit dem Abschied von Vera befand, und lenkte seine Schritte der Meinekestraße zu.

Daheim wandte er sich gleich aus dem finsteren Flur in sein Arbeitszimmer zur Linken. Das war jetzt sein ausschließlicher Aufenthalt, wenn er in seiner Wohnung war. In die anderen Räume ging er nicht mehr. Seit ein paar Tagen erschien er auch nicht mehr zum Essen, sondern trat auf dem Rückweg vom Dienst irgendwo in ein Restaurant, wo er Offiziere sitzen sah, und nahm hastig, zerstreut, eine Zeitung vor dem Gesicht, seine Mahlzeit ein. Auf dem Kanapee in der Ecke hatte ihm der Bursche eine Art Feldbett zurechtgemacht. Da schlief er und erhielt morgens das Frühstück von dem Musketier in das Zimmer gebracht. Otti hatte er seit vorgestern – nein, seit vorvorgestern abend, nicht gesehen. Er wußte auch, sie kam nicht mehr und klopfte an seine Türe. Sie lebte in den Hinterzimmern bei den Kindern. Die Wohngemächer dazwischen standen verödet. Es war zwischen ihr und ihm eigentlich schon alles aus. Es war ein Zustand, der schon der Dienstboten wegen kaum mehr lange so dauern konnte.

In der tiefen Stille, die ihn umgab, hörte er deutlich vom rückwärtigen Korridor her noch Gehen und Türschließen. Dort waren sie noch auf, länger als sonst. Das wunderte ihn einen Augenblick, aber er dachte nicht weiter darüber nach. Er drehte die elektrische Lampe auf dem Schreibtisch zu gelber Helle. Daneben lag eine Depesche. Die öffnete er und las:

»Versetzung in 29. Ostfriesisches Infanterieregiment Nr. 240 unter Entbindung vom Berliner Kommando.

Regimentsbureau.«

Dies war nur eine vorläufige private Mitteilung des Adjutanten. Das dienstliche Schreiben, das Georg Gisberts Aufenthalt hier den Garaus machte, kam wohl erst morgen oder übermorgen nach. Er ging ohne ein besonderes Zeichen der Bewegung nach dem Bücherpult und schlug die Rangliste auf. Die 240er waren ein ganz neu gebildeter Truppenteil. Adelige Namen? Fast keine. Die Garnison? Elshusen – das zweite Bataillon Dünersum! In einer weltfernen Drostei, nah am Wattenmeer. Dort sagten sich Fuchs und Wolf Gutenacht, an der preußisch-holländischen Grenze. Es war eine Kaltstellung in schönster Form, vielleicht für immer. Man drillte da seine Kompanie, lief noch ein, zwei Jahre als Major so mit und wurde dann nach irgend einem Bezirkskommando abgehalftert. So hatte es, schien es, die Vorsehung in der Behrenstraße beschlossen.

Der Gedanke an solch einen Lebenslauf dünkte ihm lächerlich, die Vorstellung, daß er mit Otti und den Kindern und dem ganzen Hausstand in die Strafgarnison übersiedeln solle, fand überhaupt in seinem Kopfe keinen Platz. Er riß das Telegramm in vier Stücke und versenkte die in den Papierkorb. Er war ganz froh, daß sich das entschieden hatte. Nun brach alles auf einmal zusammen. Nun hieß es nur ebenso kaltes Blut haben, als das Herz heiß war.

Er war müde, todmüde. Er legte sich nieder und schloß die Augen und konnte doch nicht schlafen. Er hörte hinten immer noch Türenknarren und leise Stimmen und frug sich: ›Ob Otti es am Ende schon weiß, daß es hier ein Ende hat?‹ – und dachte weiter: ›Vielleicht steht sie doch noch auf, mitten in der Nacht, und pocht, um mich zur Rede zu stellen!‹ – und das erschreckte ihn so, daß er sich aufrichtete und es ihm durch den Kopf fuhr: ›Natürlich müssen wir miteinander sprechen, morgen. Zum letztenmal!‹ Dabei hatte er ein bitteres Gefühl im Herzen, in der Kehle. Es tat ihm weh, Otti weh zu tun! Er hätte sie so gern geschont, die sanfte, kleine Frau da drüben, die ihn in ihrer Art so sehr geliebt hatte. Aber er wußte keinen Rat. Wer selbst auf Dornen ging, mußte auch auf Herzen treten. Weder kam ihm der Fatalismus: ›Nicht ich handele! Es drängt und treibt uns! Wir haben den Sturm im Rücken, Vera und ich . . . Mag man uns noch so sehr nachschreien, wir sollten stehen bleiben – wir können nicht . . . wir müssen weiter . . .‹

Es rührte sich nichts mehr im Hause. Aber den Schlaf fand er nicht. Nur einen unruhigen Halbschlummer – sonderbare Träume, – ein Zimmer voll Offiziere – seine drei Brüder – auf dem Tisch die Photographie des verstorbenen Vaters mit allen Orden – und der älteste Bruder, der Major, sagte, Georg ansehend, scharf und bestimmt, dabei mit dem Zeigefinger wie bei einer Befehlserteilung auf den Tisch schlagend: »Ich hab' es mir zur Richtschnur gemacht, bei allem, was ich tu' und lasse, mich vorher zu fragen: ›Was würde der Vater dazu sagen?‹ –« aber der Bruder Konrad war doch selber tot – schon seit drei Jahren – jetzt, wo Georg Gisbert wieder ganz wach war, fiel ihm das ein, und er stützte in der tiefen Dunkelheit, die ihn umgab, mit einem leisen Grauen, als seien unbekannte Menschen im Zimmer, den Kopf in die Hand und frug sich: ›Ja – der Vater! . . . Er war ein nüchterner, ruhiger Mann gewesen. Er würde vor allem fragen: Wovon wollt ihr denn leben – du und sie?‹

Du hast nichts, sie nichts. Er lag mit offenen Augen und sann und sann. Es war immer das gleiche Lied: Die Gisberts waren alle arm wie die Kirchenmäuse. Die konnten nichts geben. Der alte Vogt auf Neetzow biß sich lieber die Zunge ab, als daß er diesen einstigen Schwiegersohn unterstützte, und selbst wenn, so konnte man es nicht annehmen. Und andere hilfsbereite Menschen waren nicht vorhanden.

Er stand auf und trat an das offene Fenster. Es war die stillste Zeit Berlins – am Morgen gegen drei. Ein Automobil huschte blitzschnell mit weißglühenden Augen drüben auf dem Kurfürstendamm vorüber. Dann regte sich nichts mehr. Plötzlich bekam Georg Gisbert einen Zorn gegen sich selbst. Er ballte die Fäuste und frug sich: ›Herrgott – bin ich denn noch ein Mann, daß ich mich vor dem Leben fürchte –? jung – stark, gesund und geliebt – was will man denn noch mehr? Wer da nicht die Kraft für zwei aufbringt – für sie und für sich – der verdient sein Schicksal nicht.‹

Er fühlte in der Finsternis, daß seine Wangen ganz heiß vor Ärger geworden waren. Er sagte sich noch einmal: ›Zum Donnerwetter, ich bin doch keiner von denen, die gleich, wenn's schief geht, auf den Zigarrenfritzen oder Versicherungsagenten geraten, oder schließlich bis auf den Schneeschipper und ins Asyl für Obdachlose! Da hätte doch besser schon früher eine Boxerkugel oder ein Massaispeer mir den Garaus gemacht, als solch eine Misere!‹ Dann dachte er weiter: ›Es kommt alles nur aus der Unklarheit unserer Lage, weil Vera und ich noch nicht wieder vermählt sind. Alle Menschen sehen uns da mißtrauisch und merkwürdig an. Das macht uns selbst so unsicher. Heute abend wieder der Oberst . . .‹

Und wie er an den alten Vorgesetzten und Kriegskameraden dachte, atmete er tief auf. Ein Stein fiel ihm vom Herzen. Draußen in den Kolonien war doch für einen früheren bewährten Afrikaner, wie den Hauptmann Gisbert, der schließlich doch auch in Ehren die Uniform ausgezogen und seine erste Frau wieder geheiratet hatte, gewiß ein Platz! Bei einer der großen Siedelungsgesellschaften fand sich sicherlich eine Anstellung. Da halfen ihm schließlich auch der Oberst und die anderen Gönner von dazumal, wenn es galt, einen an sich tüchtigen Kerl wieder in den Sattel zu setzen. Da konnten Vera und er, frei von dem allem hier, leben.

Eine stürmende Tatkraft erwachte in ihm, eine Stimmung wie gestern abend auf dem Marsch, Arm in Arm mit Vera durch Wald und Haide. Er sog tief die Luft in die Lungen, diese schwüle, von Staub und Glut der Steine gesättigte Berliner Nachtluft, er ballte die Fäuste, er fühlte die Ungeduld in sich zittern, frei, ganz frei zu sein – mit ihr, und vor sich das Leben.

Hinten in der Wohnung, ganz in der Ferne, hustete jemand. Das waren die Menschen, von denen er abhing. Er trat vom Fenster weg und öffnete vorsichtig die Türe. Er ging den dunklen Flur hinunter bis zum Eßzimmer. Da blieb er stehen und lauschte wie ein Dieb in der Nacht. Es war nichts mehr zu vernehmen. Eine Weile stand er so im Dunkel, mit hämmerndem Herzen. Dann kehrte er um. Als er wieder in seinem lampenhellen Arbeitsgemach war und sich an den Schreibtisch setzte, auf dem noch die verstaubte Photographie Ottis stand, da sah er die lange an – das schmale, hübsche Kindergesicht mit den freundlichen Augen und dem dunklen Scheitel über der niederen Stirne, und nickte düster und faltete die Hände im Schoß vor der Notwendigkeit. Er und die da, die Mutter seiner Kinder, mußten auseinander. Sie mußte ihn freigeben. Darauf kam jetzt für ihn alles an. Er wußte nicht, wie sie es aufnehmen würde, wenn sie ja auch schon seit Tagen, seit mehr als einer Woche gewiß, darauf gefaßt war. Er sagte sich nur: ›Morgen muß es geschehen!‹ Und von der Art, wie es geschah, hing alles ab. Es hieß die schwere Kunst üben, die Worte zu finden, die ihr zum Herzen drangen und ihr doch nicht das Herz brachen.

Es war ihm nicht wohl dabei zumute. Er hätte gewünscht, diese schwerste Stunde schon hinter sich zu haben. Aber sie blieb ihm nicht erspart, und er entschloß sich: Dann wenigstens bald. Morgen war Sonntag. Er hatte früh keinen Dienst. Da wollte er gleich hinübergehen und mit ihr reden.

Am liebsten hätte er das Morgengrauen wachend hier im Sessel erwartet. Aber nun, nachdem die Qual des Entschlusses vorüber war, senkte sich die Müdigkeit bleiern über ihn. Er warf sich auf sein Lager und schlief sofort wie ein Toter.

Als er erwachte, war es heller Tag. Das war an sich nicht verwunderlich in diesem Arbeitszimmer, das, drei Treppen hoch nach vorn gelegen, keine Läden, sondern nur Vorhänge an den Fenstern hatte. Da kam der Morgen jetzt zur Sommerszeit früh. Aber auf dem Tisch stand das Kaffeezeug bereit. Ein Brief lag daneben. Der Bursche mußte, ohne daß sein Herr ihn gehört hatte, im Zimmer gewesen sein. Also war auch da draußen das Leben schon im Gange.

Er trat an den Tisch. Sein Gesicht erhellte sich. Auf drei Schritte erkannte er Veras große schwungvolle Schriftzüge. Er nahm ihr Schreiben in die Hand und betrachtete es andächtig und küßte stumm die Zeilen der Aufschrift, und legte sie sich mit geschlossenen Wimpern, wie ein Heilmittel, auf die gebräunte Stirne. Dann öffnete er den Umschlag. Sie schrieb:

»Ich liebe Dich und ich liebe Dich und weiter weiß ich heute nichts und möchte nur allen Leuten sagen, daß ich Dich liebe. Ich bin so froh und zuversichtlich. Unser Nachtmarsch heute von Machnow nach Zehlendorf hat mir solchen Mut gemacht. Ich bin ganz übermütig und ungeduldig auf unser Schicksal. Und ich liebe Dich! Das heißt alles, Du einziger – Da liegt alles darin!

Ich hab' morgen die Schneiderin im Hause, Trauertoiletten aus Mamas Zeit umändern. Ich will sparen und hab' alle Hände voll zu tun. Ich will mit diesen Sachen fix und fertig sein, ehe ich von hier ausziehe. Es ist höchste Zeit. Seit der Auseinandersetzung vorgestern ist das Verhältnis zwischen mir und den Pfennigreuters, gelinde gesagt, ungemütlich. Beide, die Alte und die Junge, gehen im Hause herum wie die Eulen, als hätte ich sie tödlich gekränkt und ihr Vertrauen mißbraucht – Und ich bin doch nur ein Mensch, und ich lieb' Dich!

Sie – die alte Pfennigreuter – hat eben erklärt, daß sie keinen weiteren Besuch von Dir gestatten würde. Also können wir uns morgen hier nicht sehen. Gib mir gleich Nachricht, wann und wo wir uns sonst treffen. Ich komme, wohin Du willst. Ich bin so verzweifelt, daß ich Dich nicht gleich zu sehen kriege. Ich schicke Dir tausend und tausend Küsse. Ich zähle die Stunden bis zum Wiedersehen! Dein bin ich!

Vera.

Nachschrift. Eben fällt mir erst ein, daß ja morgen Sonntag ist und die Schneiderin nicht kommt und Du keinen Dienst hast. Ich bin schon ganz verwirrt im Kopf, so lieb' ich Dich! . . . Da ist es am besten, ich komme gleich früh nach Berlin. In die Gedächtniskirche – so wie schon ein paarmal. Um zehn Uhr. Nicht wahr? Ich werde die ganze Nacht nicht schlafen können. Ich möchte immer die anderen Leute auslachen und springen und tanzen, so glücklich bin ich! Viele Menschen werden geliebt, keiner so wie Du von mir! Tausend Küsse! In Eile. Ich trag' den Brief noch selbst heut nacht zum Kasten, damit die Muhmen nicht spionieren!«

Georg Gisbert preßte noch einmal das leise nach Veilchen duftende steif-elfenbeinerne Blatt an Mund und Herz und schob es in die Tasche des Sommerzivils, das er anlegte. Dabei fiel sein Blick auf die Uhr. Herrgott – zehn Minuten vor zehn! So hatte er verschlafen! Und niemand hatte ihn geweckt. Die Wohnung da hinten war still wie ausgestorben. Gott mochte wissen, wo die alle staken.

In fliegender Hast machte er sich fertig, trank im Stehen eine Tasse Kaffee und sprang, drei Stufen auf einmal nehmend, die Haustreppe hinab. Die Straßenbahn, die er eben auf dem Kurfürstendamm abfing, brachte ihn noch zu rechter Zeit vor die Kaiser-WiIhelm-Kirche. Gerade als er ausstieg, sah er von der anderen Seite her Vera über den breiten, asphaltbelegten Platz kommen. Sie hatte ihren Taxameter, der hier doch nur Schritt fahren durfte, verlassen und schritt rasch zu Fuß, vornübergebeugt gegen den Sommerwind ankämpfend, der ihren langen Trauerschleier hinten flattern ließ, daß das Blondhaar in der Sonne leuchtete. Ihre Gestalt erschien in dem schwarzen Kleid auf der weiten Fläche noch schlanker und höher als sonst. Ein Herr blieb stehen und sah ihr lange nach, bis sie in dem Portal des Doms verschwand. Dort erst, gleich zur Linken am Eingang, traf sie sich mit Georg Gisbert. Diese Stelle kannten sie schon von früher. Es war da so dämmerig, so voll von Menschen, aller Blicke nach vorn gerichtet, daß es niemandem auffiel, als sie beide, nachdem sie eine Zeitlang stumm, atemlos vom schnellen Gehen, nebeneinander gestanden, sich verstohlen bei der Hand ergriffen. Sie preßten ihre Finger ineinander, sie schauten sich an und lächelten heiß und küßten sich mit den Augen, zwei-, drei-, zehnmal hintereinander. Eine trunkene Seligkeit, wieder beisammen zu sein, erfüllte sie. Eine Gleichgültigkeit gegen alles umher. Mochten die Leute beten und singen. Das war gut. Da konnte man ungestört flüstern. Er raunte: »Um ein Haar wäre ich zu spät gekommen! . . . Denk nur: Vor 'ner Viertelstunde hab' ich erst deinen Brief aufgemacht . . .«

Und sie, immer noch außer Atem: »Ich hatt' auch solche Angst! . . . Um zehn kam er gestern erst in den Kasten! Die Postbestellung in den Vororten ist doch so miserabel!«

Sie redeten Alltäglichkeiten und hatten gerade das Gegenteil im Sinn. So schwiegen sie. Von der Kanzel scholl das Gebet. Sie senkten beide die Köpfe und ließen die Hände auseinander, um sie zu falten, und wurden ernst. Beide im Bewußtsein: ›Uns tut's auch not, zu beten! Vielleicht mehr als allen anderen, die außer uns in der Kirche sind!‹

Dann murmelte er: »Vera . . .«

Sie wandte stumm, fragend den Kopf zu ihm.

»Vera! . . . Es ist entschieden! Ich soll von hier fort! . . .«

Sie zuckte nur verächtlich die Schultern.

»In irgend ein dämliches Nest an der Nordsee, in einer unglaublichen Gegend, wo es mehr Seehunde als Menschen gibt! . . . Also das ist natürlich Unsinn. Aber morgen krieg' ich den Befehl! Was geschehen muß, das muß sich heute entscheiden!«

Vera sah ihm ruhig ins Gesicht. Er fuhr fort: »Und deswegen ist es ganz gut, daß wir jetzt im Gotteshaus sind! . . . Vera . . . Ehe die Würfel fallen . . . ich muß heute mit meiner Frau sprechen und ihr sagen, daß sie mich freigeben muß . . . es ist kein Kinderspiel, ihr das zu sagen – es ist eine Unterredung, wo beide um zehn Jahre älter auseinandergehen – also, Vera – ehe ich meine Frau verstoße, meine Kinder wegjag', meinen bunten Rock in die Ecke schmeiße, mich zum Bettler mache – ehe ich das alles tu' – Vera – schwöre mir noch einmal, daß du mich liebst . . .«

»Ich leb' und sterb' für dich!«

». . . mich immer lieben wirst . . .«

»Ich bin dein und bleibe dein in Ewigkeit!«

»Und ich will dich und sonst nichts auf der Welt!«

Ihre Hände schlangen sich leidenschaftlich ineinander. Ihre Augen leuchteten. Ihre Gesichter waren blaß. Sie zitterten, als ständen sie irgendwo im Sturm auf der Haide. Es rauschte in ihren Ohren, die Orgel dröhnte, um sie brauste der Gesang der Gemeinde und aus ihm tönten hell, dicht vor ihnen, die Stimmen der jungen Offiziersfrauen:

»Wir sind ein Volk, vom Strom der Zeit
Gespült zum Erden-Eiland.
Voll Unfall und voll Herzeleid,
Bis heim uns fühlt der Heiland . . .«

Die beiden sahen sich an, und es war ein verzweifeltes Lächeln um ihre Lippen: ›Wir beide müssen – du und ich! Uns beide reißt es hin, dich und mich! . . . in Unfall und Herzeleid . . . du . . . nur du . . .‹

Man wurde auf ihr Getuschel aufmerksam. Blicke richteten sich da und dort von den Banken der Andächtigen auf sie. In einer dieser Reihen war es einer Dame in der Menschenmasse nicht wohl geworden. Sie suchte den Ausgang. Es entstand ein kleines Gedränge. Das benutzten Georg Gisbert und Vera und schlüpften auch durch die sich öffnende Türe hinaus in Sonnengold und Sommerhitze und schritten langsam den Kurfürstendamm entlang. Beide waren noch tief bewegt. Es war ihnen feierlich zumute, so, als hätten sie da drinnen in dem Gotteshaus ein Gelübde abgelegt und seien wieder miteinander verbunden, wie schon einmal vor dem Altar. Darum störte es sie auch gar nicht, daß sie durch diese belebten Straßen gingen, wo es jetzt am Sonntag vormittag von Offizieren in Helm und Überrock mit ihren Damen, die einander Besuche machten, wimmelte. Sie gehörten ja zusammen. Endlich sagte Vera: »Heute hab' ich einen Brief von Papas Rechtsanwalt aus Stendal bekommen. Er nennt das eine Auseinandersetzung. Ich kapiere nur, daß mich Papa auf mein Pflichtteil gesetzt hat. Das ist aber schon weg! Das ist unser Kommißvermögen von damals – weißt du!«

»Also mit anderen Worten: Dein Vater hat dich enterbt!«

Sie nickte. Es schien ihr keineswegs nahezugehen. Dann sagte sie ruhig: »Er hat mir auch geschrieben, daß er mich nie mehr sehen wolle! Er habe andere Kinder, die ihm mehr Freude machten! . . . Nun gut!«

Nach einer Weile meinte sie: »Ich bin offenbar nicht dazu da, anderen Leuten Freude zu machen! Es gelingt mir nie – aber auch nie im Leben!«

»Du hast mich und ich hab' dich! Alles andere ist gleich!«

Er lächelte ihr leidenschaftlich zu. Aber sie blieb ernst und frug, während sie weitergingen, leise: »Hör mal, Georg! . . . ich glaube, wie wir uns vor einem halben Jahr an dem Abend bei Muthardts wiedergesehen haben, in der Zeit vorher warst du eigentlich ein ganz zufriedener Mensch . . .«

Er zuckte die Achseln und schwieg.

»Ich meine: da hast du so alles gehabt, was man im Durchschnitt im Leben braucht. Nun ist das alles wieder weg – durch mich!«

»Ist denn Zufriedenheit das Höchste im Leben, Vera? Man muß sich manchmal hinterher schämen, daß man zufrieden war!«

Sie schüttelte den schönen, blonden Kopf.

»Da gibt es eine Stelle in eben dem Brief von Papa . . . da schreibt er: ›Es ist wie ein Verhängnis über dir! Du bringst allen Menschen Unglück, die dir nahe stehen oder nahe treten! . . . Mir, deinem Vater, deinem Mann, deinem Bräutigam, deinem Kind, nun wieder deinem Mann . . .‹ . . . ja . . . es ist ja eigentlich wahr . . . ich habe manchmal ein so schlechtes Gewissen – gerade dir gegenüber, Georg, daß ich mir sage, so jemand wie ich, der verdiente gar nicht, zu leben . . .«

»Nun sei still!« Er versetzte es beinahe hart. »Hab Mut zum Leben! . . . Das verlang' ich von dir! Und lern' vergessen! Das ist das zweite!«

Sie neigte demütig das Haupt und schwieg. Sie gehorchte ihm blindlings. Wie sie die Augen niederschlug, schien ihm ihr Gesicht in diesen letzten Wochen verändert. Es war mädchenhafter, jugendlicher geworden. Die ruhige, kühle Sicherheit der eleganten Frau von Welt war daraus geschwunden. Es erinnert ihn jetzt in seinem weichen, träumerisch hingegebenen Ausdruck an die ersten Abende ihrer Verlobung in Neetzow, als sie im hellen Mondschein über die abgeernteten Stoppeln dahingegangen waren, er und das junge Mädchen im weißen Kleid an seiner Seite, das nachdenklich, einen vom Boden aufgehobenen Strohhalm zwischen den Lippen, seinen Worten lauschte, mit einem glücklichen Schein in den Augen.

Es dünkte ihm kaum denkbar, daß das schon zehn Jahre her war. Sie waren doch nie getrennt gewesen! Was dazwischen gekommen, das war jetzt wie ein böser Traum. Er sagte: »Wir wollen an die Vergangenheit gar nicht mehr rühren! Das macht bloß schlapp und halbherzig. Und wir brauchen unseren ganzen Mumm für die Zukunft! Es ist kein leichter Weg, den ich dich führen werd', Vera!«

Er fing an, ihr von seinen überseeischen Plänen zu erzählen, und daß er sich doch an den Oberst von Schefflenz wenden wolle. Der war der Mann, ihm zu helfen – der alte, ausgepichte Afrikaner, der noch unter Wißmann gegen Buschiri gefochten. Der half auch! Man mußte ihm die Geschichte nur vernünftig auseinandersetzen! Daß er gestern kopfscheu geworden, das sei ja schließlich kein Wunder.

Er redete weiter und weiter von dem dunklen Erdteil. Sie hörte ihm gläubig zu. Sie bauten sich Luftschlösser zusammen, drüben überm Meer. Die trockene Asphalthitze Berlins, die sie umgab, verwandelte sich in die Glut der Tropen, die bestaubten Eichen und Buchen des Tiergartens wurden zum Palmenwald, die Leute auf der Straße bekamen schwarze und braune Gesichter und trugen farbige Turbane über weißen Mänteln und Pantherfelle über der Schulter und Federkronen auf dem Kopf. Die beiden wachten erst auf, als sie am Potsdamer Platz bei der Wannseebahn angelangt waren. Es war Zeit für Vera, zum Mittagessen heimzufahren. Sie reichten sich die Hände und schauten sich in die Augen. Er sagte: »Leb wohl bis morgen! Jetzt kommt für mich das Schwerste!«

Die Aussprache mit seiner Frau! Sie erwiderte nichts. Es war um sie ein Gewimmel und Gedränge von Sonntagsausflüglern, die hinaus nach dem Grunewald wollten, daß sie nicht beisammen stehen bleiben konnten. Es riß sie auseinander. Noch einmal sah er sie auf dem Treppenaufgang, wie sie ihre tannenschlanke, das Alltagsvolk um sie überragende Gestalt nach ihm wandte und ihm mit der Hand zuwinkte, dann drehte auch er sich um und schritt langsam in der sengenden Hitze gen Westen.

Er ging absichtlich zu Fuß. Er kam noch früh genug zu Otti. Er wollte ihr kein Leids antun – und es war doch, als ob man einen kleinen Vogel erwürgte. Es war schrecklich, ihr das zu sagen, schrecklicher noch für sie, es zu hören ..

Um ihn waren wenig Menschen längs des Landwehrkanals. Er vernahm seinen eigenen straffen und gleichmäßigen Tritt. Es war wie ein Doppelschlag, der immer klang: ›Du mußt . . . Du mußt . . . Du mußt‹ . . . eintönig – endlos in der Stille des Mittags, der schonungslosen Helle des Stadtsommers. Er suchte sich mit Härte zu wappnen. Er sagte sich: ›Warum ist sie so? Warum ist sie immer neben mir hergegangen in unserer Ehe und hat mich doch schließlich einsam gelassen und vieles gar nicht geahnt, was ich bin – ein Frauchen und nicht mein Weib? Sie konnte eben nicht anders. Und ich kann auch nicht anders.‹ Aber da, an der Böschung, die zu dem Wasser hinabführte, spielten ein paar kleine Mädchen, und bei dem Gedanken: ›Sie ist die Mutter deiner Kinder!‹ zuckte es in ihm förmlich wie von einem körperlichen Schmerz, und er biß die Zähne zusammen und schritt weiter.

Plötzlich bekam er einen Schrecken. Er hatte nicht daran gedacht, daß sie katholisch war! Die Ehe freilich war protestantisch geschlossen, die Kinder protestantisch getauft. Auf Otti selbst hatte in diesen Jahren norddeutsche Art und Glaube so stark gewirkt, daß die Eindrücke vom Rhein dagegen verblaßt waren – nein – er beruhigte sich: von dieser Seite war bei ihr nicht viel zu befürchten! Es kam alles darauf an, wie sie selber es aufnahm.

Er hatte vor dem Feinde in Afrika und Asien kein solches Herzklopfen gehabt wie jetzt beim Betreten seiner friedlichen vier Wände. Lange stand er düster, unschlüssig in der Mitte seines Zimmers. Dann reckte er sich endlich in den Schultern, holte tief Atem und ging auf den Flur hinaus. Die Türe zu der Hinterwohnung war geschlossen. Dort bewegten sich Leute. Er erkannte den schweren Tritt des Hausmädchens. Sie schien zu räumen. Natürlich: nachher hatte sie ja Ausgang. Es war ja Sonntag nachmittag. Bald waren die Dienstboten aus dem Hause, die Kinder mit der Wärterin draußen im Freien, alles leer – dann konnte er Otti ungestörter sprechen als jetzt.

Er war froh über die paar Stunden Galgenfrist. Hier warten wollte er nicht. Er sah auf die Uhr und plötzlich verließ er wieder sein Haus und fuhr zurück nach der Potsdamer Brücke und erkundigte sich in den Räumen der Berliner Kolonialgesellschaft dicht nebenan nach dem Hotel, in dem Herr von Schefflenz abgestiegen sei, und suchte es auf. Er traf den Oberst daheim.

Er wurde empfangen. Er setzte sich und erzählte stockend und halblaut, den Blick am Boden, alles, was mit ihm war. Der grauköpfige, wettergebräunte Hüne ihm gegenüber hörte stumm mit gerunzelter Stirne zu. Sein grimmiger Bismarckkopf verhieß nichts Gutes. Als jener geendet, sagte er: »Das ist ja 'ne nette Geschichte! . . . Jefällt mir jar nich! . . . ich hab' Sie von früher her anders in der Erinnerung . . . hatte mir, weiß der Kuckuck, eingebildet, Sie hätten sich die Sache bei uns glücklich aus 'm Kopp geschlagen – nee – himmlischer Vater – geht das nu wieder von vorne los!«

»Also hab' ich keine Hoffnung auf Fürsprache, Herr Oberst?«

»Das steht ja nun wieder auf einem anderen Blatt! Wir brauchen tüchtige Leute da unten. Die beizuschaffen, ist unsere verfluchte Pflicht und Schuldigkeit. Sie sind einer! Also kommen Sie mit Ihrer ersten Frau oder mit Ihrer zweiten oder doch wieder mit Ihrer ersten . . . Herrjeses ja – man wird ja selber schon rein verdreht dabei – wenn es nur überhaupt Ihre Frau ist . . . ›Cousinen‹ können wir da drüben nicht brauchen – das wissen Sie! . . . Und wenn mich da 'ne Plantagengesellschaft fragt, so kann ich nur nach bestem Gewissen antworten: ›Verrückt – aber nehmt ihn in Gottes Namen! seine Stelle füllt der Mann reichlich aus – na, und fürs übrige kriegt er ja nicht bezahlt!‹ . . .«

»Ich danke gehorsamst, Herr Oberst!« Georg Gisbert erhob sich. Nun war ihm leichter zumute. Der Oberst von Schefflenz sagte, ihm die Hand zum Abschied reichend: »Ich will ja schließlich auch 'ne gewisse Situation nicht vergessen, wo mir ein gewisser Leutnant Gisbert von der Seite her aus dem Busch zu Hilfe kam, wie es mir gerade anfing, höllisch ungemütlich unter den schwarzen Biestern zu werden. Ohne Sie ging' ich wohl kaum jetzt hier Unter'n Linden spazieren! . . . Ich bin also auch kein Unmensch. In punkto afrikanische Brotstelle machen Sie sich keine Sorgen! Die verschaff' ich Ihnen! . . . Mög' Ihnen nur im übrigen Gott jnädig sein!«

Als der Hauptmann Gisbert draußen war, war sein Gesicht fest und entschlossen. Er hatte Kräfte gewonnen aus der Berührung mit der Wirklichkeit, mit der Erde des schwarzen Weltteils. Wohl zwei Stunden und länger saß er auf der Terrasse eines Cafés, die jetzt halb verödet war. Denn alle Welt war draußen im Grünen. Und in dieser ganzen Zeit sammelte er in sich nur Willen – so viel Willen, als er nur vermochte – so viel Willen, daß er stärker sein mußte als seine Frau. Dann stand er auf und zahlte und ging heim. Und fühlte jetzt: er würde siegen . . .

Zu Hause blieb er eine Sekunde in seinem Arbeitszimmer stehen und legte die Hand über die Augen. Er dachte, daß Otti vielleicht doch vorne sein könne. Er glaubte ein Geräusch nebenan gehört zu haben, und stieß die seit vielen Tagen geschlossene Türe auf, die hinüber in die Wohnräume seiner Familie führte. Der große Salon war leer. Das angrenzende Boudoir, das Rauchkabinett, alle Räume in der weiten Zimmerflucht, die er langsam durchschritt. Er ging auf den Flur hinaus und schaute in die Kinderstube. Sonderbar – auch da war nichts. Und es war doch schon gegen Abend. Das erste Dämmergrauen strich durch die offenen Fenster, deren Gardinen ein schwüler Sommerhauch von draußen blähte. Wo konnten die Kleinen nur sein, statt in ihren Bettchen? Von einer wachsenden Unruhe getrieben, über die er sich gar nicht mehr Rechenschaft zu geben wagte, nahm er seinen Weg hinüber in das große Eßzimmer. Seine Schritte hallten förmlich an den stillen Wänden wider. Der Tisch war aufgeräumt, alles verschlossen. Keine Menschenseele, auch auf dem Hinterflur nicht, den er bis zur Küche durchmaß. Da hing die Sperrkette vor der Treppentüre, der Herd war kalt, eintöniger Tropfenfall klatschte auf dem Wasserstein – sonst vernahm man keinen Laut.

Der Hauptmann Gisbert schaute wirr um sich. Er konnte immer noch nicht begreifen, was das bedeutete. Da endlich hörte er ein Gepolter. Der Bursche, der sein Kommen gehört, schob sich scheu und verängstigt aus seinem kleinen Stübchen zur Linken. Sein Herr frug ihn gedämpft, mit etwas zitternder Stimme: »Wo ist die gnädige Frau?«

»Die gnädige Frau ist doch abgereist!«

»Abgereist?«

»Ja.«

»Wann?«

»Schon heut früh um sechs!«

»Mit den Kindern?«

»Ja. Und die Friederike hat die gnädige Frau auch mitgenommen!«

Ein eisiges Grauen überlief Georg Gisbert. Heute früh um sechs, als er in die paar Stunden bleischweren Morgenschlafs verfallen war! Den ganzen Tag hatte er sich noch von den Schatten der Seinen umgeben geglaubt, die längst nicht mehr da waren – Schatten – es waren ja nicht mehr die Seinen – die Würfel waren gefallen und alles entschieden – er stand allein, ohne Weib und Kind auf der Welt.

Der Bursche berichtete tränenschluckend, auch die Luise, das Hausmädchen, dem die gnädige Frau den Lohn ausbezahlt habe, sei vor ein paar Stunden weg. Sie habe gesagt, die gnädige Frau komme doch nicht wieder und sie könne doch nicht allein mit dem Herrn Hauptmann und ihm, dem Musketier, die Nacht über in der Wohnung bleiben. Georg Gisbert hörte gar nicht darauf hin. Er gab dem Mann eine Mark und sagte mechanisch: »So – iß du heute auswärts Abendbrot! . . . Und heule nicht! Dir hat doch niemand etwas getan!« Dann ging er schweren Schritts in die Vorderzimmer zurück. Tiefes lähmendes Schweigen empfing ihn da. Es haftete noch wie ein letzter schwindender Hauch von warmem Menschenleben und hellem Kinderlachen an den Dingen und löste sich in Nichts, in die Schatten der Nacht, die langsam aus all den Ecken der prunkvollen Gemächer krochen. Und er sagte sich mit einer Ruhe, die ihm selber unheimlich war: ›So. Nun bist du allein! . . .‹ Und gleich hinterher zuckte das zweite: ›Nun bist du frei! . . .‹

Wenn Otti mit den Kindern ohne eine Silbe des Abschieds von ihm ging, dann gab sie ihn frei! Das war doch deutlich genug! Er richtete sich auf. Seine Augen leuchteten in wilder Freude. Damit war das Schwerste überstanden, für Vera und für ihn! Heute war es zu spät, sie noch aufzusuchen! Er konnte es nur rasch schreiben! Die Nacht kam. Niemand machte die Zimmer der Gisbertschen Wohnung hell. Sie lagen schwarz und finster. Und in einem lehnte ein Mann und schaute Stund' um Stunde hinaus ins Leere und dachte sich in starrer Ruhe: ›Der heutige Tag nahm mir Weib und Kind – mein Waffenkleid – alles! Nun sind nur noch zwei Menschen auf der Welt – sie und ich . . .‹



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