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IV.

Helfrich konnte sich nicht sattsehen an dem Städtchen, das ihm so lieb war. Hier gab es keinen beleidigenden Reichtum, keine aufreizenden Schaufenster, in die er am liebsten hätte dreinschlagen mögen, keine neugebackenen Kriegsmillionäre mit frechen Gesichtern, denen einen Denkzettel zu geben ihn stets verlockte.

Die große weiße Turmuhr blickte von allen Seiten des viereckigen Turmes. Stand man so, daß einem zwei Zifferblätter entgegenschauten, so hatte man den Eindruck, ein ungeheurer hockender Vogel sehe einen mit angstvoll aufgerissenen Augen an.

Die Pflastersteine unter den Lauben hatten phantastische Formen und lagen umher wie flachgetretene Köpfe; die hohen Stufen, die zum Ringplatz führten, waren schiefgetreten durch die Jahrhunderte, welche über sie hingestapft waren mit den ehernen Schritten der Ereignislosigkeit.

Helfrich versprach sich hier von einem ruhigen Aufenthalt, auf den er immerhin zählen konnte, eine Kräftigung der Gesundheit und seiner Börse – die Leute gaben ja doch kleine Trinkgelder für die Hilfeleistungen – und schließlich jenen großen Genuß, den der geistig Ueberlegene im Verkehr mit frischen Naturkindern empfindet, auf die er mit väterlicher Milde und Nachsicht herabblickt.

Hinter einem straff gespannten durchsichtigen Tüllvorhang stand der Zuckerbäcker in weißer Mütze und Schürze und legte zierlich allerlei Süßigkeiten auf flache Bretter. Der lichte Tüll milderte das Allzumenschliche, und der Konditor erschien als Vision, als seine eigene Verklärung. Im Laden wartete seine Ehefrau auf Käufer, vergnügt, als wäre sie 16 Jahre alt und innerlich so wenig verändert wie die Kringerl, Ringerl und Torten, die immer die gleichen geblieben sind wie zu Großvaters Zeiten.

Frauen in kleinen Städten bewahren oft bis ins höchste Alter einen Hauch von Mädchenhaftigkeit, dachte Helfrich, während in großen Städten ihn nicht einmal die Mädchen haben. Er aß eine Torte und ließ sich von dem freundlichen Ehepaar die neuen Ereignisse berichten.

»Hoffentlich geht's unsern gefangenen Söhnen in Rußland gut – wie man hört, sind ja die Russen keine so bösen Menschen,« sagte Frau Frimmel und strich über die weiße Schürze mit der Rechten, auf der der verwaschene Ehereif glänzte. Schon ganz wertlos, sagte sich Michel.

»Bei den Tschechen hat ihnen das Schicksal Ihrer Kinder gewiß viele Freunde gemacht,« meinte der Gast.

Der Zuckerbäcker schüttete vor Helfrich sein Herz aus. Er war immer seinem Beruf treu geblieben, aber der Krämer Mandelbaum ihm zur Linken unter den Lauben, der war das reinste Chamäleon geworden … Er bot alles mögliche feil, vom schlechten Zuckerwerk bis zu Madonnen, Puppen, Rosenkränzen, Kruzifixen, Hosenträgern und Hoppepferdchen, und ahmte so die großen Warenhäuser der Großstädte nach. »Kaum bleibt einer auf der Straße stehen, erscheint auch schon der Mandelbaum vor seinem Geschäft und muntert zum Eintreten auf in der Sprache, die er dem Wartenden an der Nase absieht: »Kommen Sie nur herein – racte se podivat« – so klagte der Zuckerbäcker. »Man kauft beim Mandelbaum billig, manchmal auch gut – das Billige bildet stets die Zugkraft, und von dem Schlechten oder Guten überzeugt man sich erst später. Der Herr Dechant glaubt, die Seele seiner Pfarrkinder durch die heilige Beichte zu kennen – aber der Mandelbaum braucht gar keinen Beichtstuhl und kennt doch die Seelen aller Leute besser als der geistliche Herr. Manchmal hilft Mandelbaum einem wirklich aus der Not. Darum genießt er Ansehen und Vertrauen und hat das Ehrenbürgerrecht der Stadt. Sein Ladenschild ist natürlich rein tschechisch, nicht doppelsprachig wie das meine. Man sagt, daß er schon von ein paar Filialen träumt, die er in nächsten Städten errichten will. Ich bring's zu keiner Filiale.«

»Aber das tut doch nichts,« sagte Frau Frimmel lächelnd. »Geh, geh, du regst dich wieder unnütz auf. Aendern kannst es doch nicht!«

»Nur wenn ein Fremder kommt, dem ich das alles erzählen kann, werd' ich wild, sonst denk' ich ja gar nicht daran. Wenn man den ganzen Tag arbeitet, hat man keine Zeit, sich zu ärgern,« erwiderte der Zuckerbäcker und sah wieder sanft und gütig aus, weiß bestaubt von Mehl, Zucker und Jahren.

Jetzt blickte der Nachbar zur Glastür herein. »Wen haben Sie denn als Gast, Herr Frimmel? Ich habe gesehen, daß Sie um einen Siphon geschickt haben, aber schon vor fünfundzwanzig Minuten, und da möcht' ich doch gern wissen, wer so lange bei Ihnen sitzt.«

»Habe die Ehre, koschamer Diener, Herr Mandelbaum!« rief Frimmel und verneigte sich. »Treten nur weiter.«

»Koschamer Diener,« erwiderte Mandelbaum, mit der üblichen Abkürzungsformel für »gehorsamster Diener«. »Ach – der Herr Helfrich – sehr erfreut!«

So weiß der Konditor aussah, so schwarz war Mandelbaum; doch daß seine bürgerliche Bedeutung bei weitem die des Zuckerbäckers überstieg, zeigte sich in dessen ergebener Haltung. Helfrich dachte: nicht einmal Mandelbaum reicht mir die Hand, obwohl er selbst einmal sechs Wochen abgesessen hat wegen falscher Krida und es wohl verdiente, in Mürau die Korbflechterei zu lernen …

»Will aus Diskretion nicht fragen, was haben alles erlebt in den letzten drei Jahren, Herr Helfrich,« sagte Mandelbaum und zwinkerte mit den braunen Augen, die durch schwarzumränderte Gläser listig schauten.

»Nichts Besonderes. Eigentlich immer dasselbe, genau so, wie vermutlich Sie selbst, Herr Mandelbaum. Schließlich kommt keiner aus seinem Kreise heraus.«

»Sehr richtig! Haben immer einen gescheiten Kopf gehabt – wenn ich wär' gewesen Sie, hätt' ich heute müssen sein a Bankdirektor – mit Ihren Fähigkeiten.«

»Nun, Sie haben es besser getroffen.«

»Wie heißt, besser getroffen? Muß ich mich plagen von früh bis abends. Jede Weile geht einer pleite. Ich sag' Ihnen, das Leben ist in dieser Zeit kein Spaß. Und jeden Monat muß man geh'n zur Musterung. Ist noch ein Glück, daß ich hab' Krampfadern und Herzfehler – aber wer kann wissen, ob die Heeresleitung mit der Zeit nicht auch wird nehmen Krampfadern mitsamt die Herzkranken? Ich sag' Ihnen, aus der Angst kommt man nix heraus. Ich bin schon oft ganz meschugge, und die Rosalie weiß nicht mehr, wo ihr steht der Kopf. Glauben nicht, wie schwer es heute ist, billig einzukaufen – steigert man eine Ware um zehn Heller, wird die ganze Stadt rebellisch.«

»Und in der Großstadt geht der Millionenwucher glatt aus!« meinte Helfrich. »Aber Sie verdienen doch genügend?«

»Wie heißt verdienen? Kann man verdienen von allein? Muß immer einer da sein, der gibt zu verdienen. Also wenn solche sind, was geben zu verdienen, was schimpft man über die, was nehmen? Soll man mehr schimpfen über die, was geben.«

»Sie haben recht. Von Ihrem Standpunkt sollte man die einsperren, die sich bestehlen lassen, und nicht die armen Teufel, die stehlen. Mit dieser Neuerung auf gesetzlicher Basis wär' ich vollkommen einverstanden!«

»Oh, Sie Spaßvogel, Sie!« Mandelbaum zeigte eine Reihe goldener Zähne, die unter dem glänzenden Schnurrbart hervorblitzten. »Aber ich muß gehen zu meinem Geschäft. Adje, Herr Frimmel; machen Sie mir nix zu viel Konkurrenz.«

»Die Konkurrenz macht ja er mir!« stöhnte Frimmel.

Helfrich begleitete Mandelbaum zu seinem Laden. Im Hintergrund, hinter Heringsfässern und Kattunstoffen, saß die dicke Frau Rosalia in brauner Zwirnperücke und sah mißtrauisch die Eintretenden an.

»Ich hab' alles, al–les, sage ich Ihnen, Herr, vom Schnürschuh bis zur Perücke, vom Kartoffel bis zur feinsten Delikatesse in Blechdosen. Mein Lager war schon vor drei Jahren komplett, es ist aber jetzt kompletter als komplett. Wollen Sie sehen?«

»Ich weiß,« wehrte Helfrich ab.

»Sie haben hier große Beziehungen, Herr Helfrich, und Sie können leicht überall ein Wort für mich fallen lassen. Animieren Sie den Herrn Richter und den Herrn Dechant – die sind noch immer nicht meine Kunden. Auch die frommen Nonnen weichen mir aus wie dem Satan. Wie gesagt – könnten viel für mich tun. Vielleicht brauchen einmal eine Referenz. Ich kann, wenn nötig, ein Paar Jahre verschwinden lassen –, das heißt, meine Verwandten angeben, bei denen Sie sie zugebracht haben – in ehrenvoller Stellung.«

»Ich danke Ihnen sehr; vielleicht könnten Sie mir wirklich eine Hilfe erweisen,« sagte Helfrich.

Mandelbaum wich erschrocken zurück.

»In ein paar Monaten gehe ich fort von hier, und ich weiß nicht, wohin ich mich wenden soll. Könnten Sie da vielleicht bei Ihren Verwandten für mich …«

»Ja – lieber Helfrich – das ist allerdings sehr schwer …«

Helfrich nickte. »Ich verstehe … Es ist doch sonderbar. Geschwindelt haben wir beide, jeder in seinem Kreis. Sie sind zu Ehren und Geld gekommen, das heißt, erst zu Geld und dann zu Ehren, mir hat man gleich die Ehre genommen, und darum bin ich ein Bettler geblieben. Ob es nicht irgendwo ein Leck gibt im Bürgerlichen Gesetzbuch?«

»Wollen Sie sich vielleicht mit mir vergleichen?« fragte Mandelbaum verdrießlich.

»Gott bewahre mich davor!«

Eben fegte ein Sturmwind den Staub vom Kirchplatz bis unter die Lauben. Rosalia erhob sich langsam, trat mit einem Bettuch vor den Laden und bedeckte die Süßigkeiten auf den Tischen. Mit dem Häftling sprach sie nichts; sie verachtete ihn.

Eine Stunde später saß Helfrich auf der Bank im Schloßtor und flickte den schwarzen Talar für den Richter. Die Kerkermeisterin stand vor ihm, eine rote Schürze über dem hochgewölbten Leib, und erzählte. Ihre Dreijährige spielte zu Füßen des Häftlings mit einer weißen Katze. So boten sie ein Familienbild.

»Und daß ich nicht vergesse,« sagte die Kerkermeisterin, »die Frau Oberin hat heute herübergeschickt und läßt Euch bitten, ins Kloster zu kommen, ihre Nähmaschine ist zerbrochen. Der Herr Gerichtsrat hat auch eine kleine Reparatur an der neuen Hose nötig – und Ihr wißt, Eure Vorgesetzten gehen voran.«

»Aber selbstverständlich. Wo ist denn der Herr Züngel?«

»Bei der Probe. Er ist Kapellmeister von der Stadtkapelle.«

»So … so …«

»Gestern ist wieder ein Häftling eingebracht worden, der wird heute Eure Zelle teilen …«

»Oho!« fuhr Helfrich auf.

»Ein jugendlicher Dieb. Er ist auf frischer Tat ertappt worden …«

» In flagranti, sagt man, Frau Züngel! Es ist mir nicht angenehm, einen Fremdling aus dem Uebertretungsverfahren zu mir aufzunehmen.«

»Das tut doch nichts. Was man jetzt für Sachen mit euch treibt! Mein Großvater, der hier auch Kerkermeister war, hat mir erzählt, daß man damals die Gefangenen zu zwanzig in eine Zelle pferchte … Und meine Großmutter hat ihnen Erdäpfel gekocht …, wie für Schweine, das war alles … Was für eine Plag' hab' ich heut' mit dem Kochen für euch! Schmackhaft soll das Essen sein und reichlich, und genügend Fleischkost und Gemüse und Gewürze und Brot und Fett, nur damit eure Mägen sich kräftigen und eure Körper gedeihen,« schwatzte sie und zeigte die Zahnlücke ihres jungen Gebisses. »Aber mit der geistigen Kost sieht's bei euch grad so windig aus wie vor fünfzig Jahren. Da hat sich gar nichts geändert. Ihr seid noch immer imstande, wie vor Anno dazumal, im Winter um den eisernen Ofen herumzusitzen und eure Läuse zu braten …«

»Au!« schrie Helfrich empört.

»Ja, freilich – das war das Sonntagsvergnügen der hiesigen Gefangenen damals, als der Vorgänger des Herrn Rat kam …«

»Frau Züngel – Sie berichten Schreckliches!« sagte Helfrich und nähte einen Knopf nach.

»Ganz recht hat meine Frau,« nickte der Kerkermeister, der sich der Familiengruppe zugesellt hatte. »Früher, ja, da war es eine Strafe, wenn man hier einen ins Loch steckte. Das Grausen kam ihm, er sah in ein Spinnennest, der Mörtel war abgefallen von den Mauern, und Ungeziefer gab's, daß es eine Lust war. Da wußte man, daß so ein Kerl gepeinigt wird Tag und Nacht. Er merkte, daß er ein Ausgestoßener war, und hat oft monatelang aus Angst vor dem Kerker nichts angestellt …«

Michel hatte die Arbeit sinken lassen. »Das ist alles sehr richtig, Herr Züngel.«

»Aber jetzt ist das anders. Der größte Chachar, den man uns einliefert, glaubt, er ist plötzlich ein Graf geworden. Er wird gebadet, was ihm seit seiner Säuglingszeit nicht passiert ist. Er wird spazieren geführt wie eine Prinzessin. Man muß immer darauf achten, wieviel Kubikmeter Luft so eine Kanaille verbraucht. Klagt der Kerl über einen Floh, dann muß ich auf ihn Jagd machen – zu einer Wanze wird meine Frau beigezogen – und zeigt sich ein Rattenschwanz, dann rennt der Herr Richter um sein Gewehr … Kurz, wenn so ein Haderlump seine Strafe abgesessen hat, kennt er nur einen Wunsch: so schnell als möglich wieder etwas anzustellen, um sich das Leben sorglos und angenehm zu machen. Es gibt auch Ehrenmänner, die mir beim Fortgehen ein Trinkgeld geben wollen und sich beim Herrn Richter für die genossene Gastfreundschaft am liebsten bedanken möchten. Das sind die berühmten Neuerungen.«

»Ausgezeichnet beobachtet, Herr Züngel,« lobte Helfrich. »Ich kann Ihnen noch mehr sagen. Ein modernes Strafhaus ist heute ein Hotel, das Gäste beherbergt, die vorzüglich untergebracht sind, elektrische Beleuchtung haben, Bedienung, Sauberkeit, eine Kapelle je nach ihrer Religion, ein Aerztezimmer, eine Schule, in der sie das Abc und anderes kennen lernen können, sie haben Beschäftigung, nicht nur freie Station, sie kriegen sogar noch bezahlt, und Gärten stehen ihnen zur Verfügung. Aber nun vergessen Sie nicht die Fortsetzung. Früher fragte man nicht lange, ob der oder jener eine Strafe abgebüßt hatte. Wer kümmerte sich um die Vergangenheit! Der aus dem Gefängnis Entlassene bekam wieder Arbeit, denn es gab keine Arbeitsbücher, die den Nachweis für jede verlorene Stunde zu bringen haben. Der Mann hatte seine Strafe abgebüßt und gehörte wieder dem Leben … Aber wie ganz anders steht es mit uns, wenn wir den angenehmen Aufenthalt in den reinlichen Zimmern bei gedeckten Tischen wieder verlassen müssen! Nehmen Sie so einen armen Teufel, der die Strafe abgesessen hat. Er möchte jetzt, von der Reue über sein Verbrechen erfüllt, für sein Leben gern durch ehrenhafte Arbeit sich eine ehrenvolle Stellung erwerben unter zufriedenen Menschen. Aber sie nehmen ihn nicht auf! Sie schließen gerade vor ihm ihre Türen, unbekümmert darum, daß er sein Vergehen gegen die Gesellschaft gebüßt hat, gebüßt auf die läppische Art, die sie als Buße vorschreibt: durch den Verlust der körperlichen Freiheit.«

Der Kerkermeister setzte sich und steckte seine Pfeife an.

»Ihr wäret ein guter Anwalt geworden,« sagte er.

Ein merkwürdig langgezogener Schrei hallte durch das Haus. Er schien durch die Fenster des Oberstockes herabzudringen. Helfrich und Frau Züngel blickten empor.

»Cäcilie«? fragte Helfrich.

Frau Züngel nickte. »Es geht immer schlechter mit ihr, vormittags ist sie im Kloster – bei den Nonnen fühlt sie sich wohl – aber nachmittags treibt sie's bei der Mutter um so ärger.«

Wieder klang der lange, unheimliche Schrei nieder, ein Schrei, wie einer, der die hinfallende Krankheit hat, ihn ausstößt, ehe der Krampf ihn erfaßt. Frau Züngel schüttelte es.

»Warum gibt die Frau Forstmeister das Kind nicht in eine Anstalt?« fragte Helfrich.

»Sie hält es für ihre Mutterpflicht, es bei sich zu behalten. Es ist ja schrecklich. Nun ist auch ihr zweiter Sohn gefallen, und nur die Blödsinnige ist ihr geblieben.«

»Wenn man solche Sachen hört, freut man sich, daß man allein steht,« sagte Helfrich und nahm seine Arbeit wieder auf.

Ein Fenster wurde oben aufgerissen. »Frau Züngel – Frau Züngel!« rief eine Stimme. »Ich bitte Sie, bringen Sie mir eine Kanne frisches Wasser!«

»Gleich – gleich!« rief Frau Züngel eilfertig zurück und eilte, ein Gefäß zu holen.

»Soll ich Ihnen helfen?« fragte Michel.

»Nein, nein – lassen Sie nur, Frau Walpurga hat es nicht gern, wenn jemand ihre Hilflosigkeit sieht.«

Mit ein paar Pumpengriffen zog Frau Züngel den Wasserstrahl aus der Tiefe, ließ ihn in einen Eimer rinnen, den sie rasch vom Boden hob und stiegenaufwärts trug.


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