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Ehhalten-Stroach.

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Die Wasch.

Die Köchin sagt zur Kellnerin:
»Was hast denn Du für Wasch Für Wäsche in deinem Koffer. da drin,
Dös oane g'strickt, dös ander g'wirkt,
Jed's mit an andern Buchstab'n g'mirkt?«
»»Ja, mei Gott,«« sagt die Kellnerin –
»»Weil i auf viele Platz g'west bin,
Da hab i üb'rall ebbes g'numma.
Dös B is von dem Bräu, dem dumma,
Dös S, dös is vom Wirth im Stern,
Und's K is scho vom jetzi'n Herrn.««


D' Haushalterin.

Da hab i Jemand g'suacht, no mei',
Zum Hüten in mei' Häusl nei'!

»Schaug'ns,« sagt der Toni zu mir glei(ch),
»Da nehmen's mi jetzt mit mein Wei(b).«

»»So,«« sag i, »»mir is oans scho gnua!««
»Ja,« sagt er, » oans, dös gibt koan Ruah!

Denn schaug'ns, hab'ns a Mannsbild da,
Der bleibt nit z'Haus, der geht halt na

Zu'n Madeln. Wenn's a Weibsbild nehma,
Gehts so, daß d'Buabn zu ihr 'nein kemma.

Schaugen's, ihna zwoa san's allewei',
Drum moan i: 's g'scheidigist waar glei,

Sie nehment glei' uns zwoa mitsamm,
Na wissen's do(ch) voneh, wem's ham!«


Beim Fuhrwerk.

»Schaug'ns,« hat mei Kutscher zu mir g'sagt,
      »Dös is der Fleck,
Da schmeißt der Postwag'n allweil um,
      Grad bei dem Eck.«

Und nachher san ma weiterg'fahr'n
      So a kloans Trumm.
»Und bei dem Haus, da schmeißt allweil
      Der Stellwag'n um.«

»»So!«« sag i. »»Wo schmeißst Du na um?
      San ma vorbei
Schon bei dem Platz?«« – »Na,« hat er g'sagt,
      »Der kimmt jetzt glei.«


In der Lehr'.

Beim Seebräu hocken d'Herrn beinand,
Heunt wissens wieder allerhand.
Der Lehrer schnupft, der Wirth putzt's Licht,
Der Doktor der verzählt a G'schicht.
Der hat a schieche »Schiech« = im moralischen Sinne unanständig. Aussag g'macht,
Die Kellnerin sitzt im Eck und lacht.

»Was?« – hat der Lehrer g'sagt, »jetzt woaßt
Du aa scho, was dös Wort da hoaßt?«

»»Jawohl,«« sagt's, »»denn a Bruder von mir
War drei Jahr bei die Kürassier.««


Der Rechte.

»Heunt hat mi gar mein Knecht verklagt,
Jetzt müss'ma all auf's Landg'richt uma,
Weil i'n verläumd't han, hat er g'sagt,
Dös is a Handel, recht'r a dumma.

Er is ganz auseinand, der Bua,
Und hat an Gift Zorn. auf mi, großmächti!«
»»Warum – was hast denn g'sagt dazu?««
»Ja i hab g'sagt: – Du bist der Rechte


D' Hausmagd.

Die Hausmagd, die macht in der Fruah
An Wirth sein Bett, dös steht ihr zua.
Na findt's halt diemal drob'n beim Kopf Beim Kopfkissen.
Sein Fazinetl Sacktuch. mit an Knopf;
Den macht er, daß er nix vergißt.
Dös hat die Hausmagd ganz guat g'wißt
Und drum geht's wie a Ma(r)der drauf Und thuat vor all'n dös Knöpfei auf.

Denn schaug'ns (sagt's), mir fallt glei ein,
Z'letzt kunnt's für mi an Arbeit sein.


Von der Schiffahrts-G'legenheit.

A Herr fahrt über; drin im See
Sagt er zum Fischerdirndl: »Geh,
Geh, schleun' Di fein und fahr fein frisch,
Daß i an Zug Den Eisenbahnanschluß. halt no(ch) derwisch.«

»»So!«« sagt die, »»wenn's so frisch gehn muaß,
Na steig'ns halt aus und genga's z'Fuaß!««


Die schnelle Fahrt.

A Herrschaft die is g'fahr'n nach Kreuth,
Dös geht im Schritt die ganze Zeit;
Z'letzt sagt der Herr im Wagen hint:
»No, Kutscher, fahr nur amal g'schwind!«

Der Kutscher draht si(ch) schön staad Langsam. um,
»»Was?«« schreit er. »»San's nur nit so dumm!
Sie roasen ja do(ch) derentwegen
In's Kreuth, damit daß's ebbes seh(g)n,
Nit zum Schnellfahr'n – es is ja wahr.
San's froh, wenn i recht langsam fahr!««


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