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Auf der scharfen Seiten.

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An Anfrag.

(1870.)

A Bauer hat drei Buabn im Feld,
Sie lassen gar nix hör'n,
Jetzt is er halt nach München 'nein
Zum Fragen in d'Kasern.

»Wie geht's mein Toni?« hat er g'fragt,
Den mag er halt vor Allen,
Da schaugens nach und sagens ihm:
»»Der is bei Wörth drin g'fallen.««

»O mein Gott, nei'! – und unser Hans?«
»»Der is mit siebez'g Mann
Bei Sedan g'fallen.«« – »Und der Sepp?«
»»Der liegt bei Orleans!««

Der Alte sagt koa Wort und geht.
Er hebt sich an am Kasten,
Am Stuhl, am Thürg'schloß, an der Stieg'n –
Er muaß a weni' rasten.

Drunt auf der Staffel vor'n Haus
Da is er niederg'sessen,
Er halt sein Hut no(ch) in der Hand,
Er hat auf All's vergessen.

Es gengant wohl viel tausend Leut,
Viel hundert Wag'n vorbei.
Der Vader sitzt no(ch) allweil dort ...
»Drei Buabn und – alle drei!«


's Wildern.

»Ha, Toni, gibst jetzt gar koan Ruah,
Zum sechstenmal kimmst jetzt schon zua,
(So sag'ns am Landg'richt) mit dem Jagen!«
Der Bua hat d'Augen niederg'schlagen;
»»Mei',«« sagt er, »»i kann nix dafür,
Dös Sach dös is halt so in mir,
A Bix, a Gambs, dös muß ja schnallen. Da muß ja ein Schuß krachen.
Mei' Ahndl hat si' drobn derfallen
Beim Wildern auf der rothen Wand.
Mei'n Vater hat's derrissen d'Hand,
Zwoa Brüder san derschossen worn,
As Martertafei steht da vorn
Am Steig! – Oft denk i mir: laß's sein, –
Verwind' di(ch) – aber, mein Gott, mein,
Es liegt im Blut, es liegt am Haus,
... I kann nit aus!!««


G'schwärzt.

Im Winter war's, um d'Weihnacht rum,
Da drin bei Bertelsgaden,
Da geht a Schwärzer Schmuggler. über'n Berg,
Hat wohl zwoa Centen Centner. g'laden.

Es werd scho Nacht, es blast der Wind,
Und wettern thuats und schneiben –
Er fallt schier z'samm; er muaß a weng
Am Gangstaig sitzen bleiben.

Und an a Felswand sitzt er hin –
Mei', es vergeht scho wieder,
Er trinkt a Schlückei Enzian
Und thuat sei Hütl nieder.

's werd ihm so ängsti' – von der Stirn
Wischt er si' wega d'Tropfen,
Und vor die Augen werd's ihm schwarz
Und drinna g'spürt er's klopfen.

Jetzt moant er, daß er's läuten hört,
Er sie(c)ht sei Hoam Sein heimisches Haus. – wie's schaugen
Und warten, ob er no(ch) nit kimmt –
Da fall'n ihm zua die Augen!

Er hat no' über'n Knie sei' Bix,
Sein schwaren spitzi'n Stecka,
Es schneibt und schneibt; er schlaft und schlaft ...
Den kann koa Mensch mehr wecka!


Am Hoamweg.

Es werd scho finster; über's Eis am See
Gengant Gehen. zwoa Holzknecht von der Arbeit hoam,
An Rucksack hint, mit ihre Schneereif' Schneereife = tellerförmige Reife, die man bei hohem Schneefall in den Bergen an die Füße schnallt. drin.
An Schlierser-Hans hoaßt man den oan, den schön',
Der ander is der Lenz von Sunnamoos;
Die zwoa san lang scho auf dem nämli'n Schlag; Holzschlag.
Es warn amal die besten Freund, die zwoa,
Aber dös Lenei – dös schö' Lenei halt! – –
Dem oan hat's g'hört, der ander hat's verdirbt,Verführt.
Und wie's na mit der Freundschaft geht, dös woaßt.

Jetzt schaugt der oa den andern nimmer an,
Und dengerscht könnens no(ch) nit von einand,
Bis in dem Schlag die Arbeit ferti(g) is,
A drei, vier Monat dauert's no(ch) allweil.
So scheiterns Scheiter machen. neb'nanand den ganzen Tag
Und koaner sagt zum andern mehr koa Wort;
A jeder macht sei Feuer für ihm selm Für sich selbst.
Und kocht alloa; und wenn ma Samsta(g)s läut,
Wenn's Feierabend is, packt jeder z'samm
Und geht alloa, der Hansei g'schwind voran,
Der Lenz an guat'n Büchsenschuß hintnach.
Und so, wie's allweil gengant, gengan's heunt.

Da kracht's im Eis – kracht no'mal und bricht ein,
Es hat an Schub dort und viel Kelchbrünn' aa, Schub = Sprung, Kelchbrunnen nennt man die offenen Stellen, wo unterseeische Quellen das Gefrieren hindern.
An Hans, der vorn geht, den reißt's 'nein in See.
Bald kimmt der ander nach; an Augenblick
Bleibt er dort stehn; er hebt an Arm scho auf,
Denn gar so bitte(n)d schaugt der Hansei her,
Er kann nit reden und nit schreien mehr,
Es hat ihm d'Sprach vor lauter Schreck verschlag'n;
Nur mit die Händ kreilt Krallt. er si' ein in's Eis.
Der ander steht und richt si(ch) schon auf d'Hilf.
Da fallt ihm 's Lenei ein! – – Der hat's verdirbt!
Und gluthi(g) werd' ihm 's G'sicht. »Na!« hat er g'sagt,
»Wenn unser Herrgott ihm as Leben gunnt,
Werd er scho wissen, wie er'n außibringt;
I müaßt mi schaama, wenn i d'Hand nur rühr.«
Na schaugt er weg, springt über'n Schub und geht.

Drei Vaterunserlang – so is er draußt
Beim Land am Weg, koa Mensch weit umadum.
Grad a kloans Häusl steht herbei beim Weg,
Da is der z'Haus, der draußten liegt im See.
Er kimmt vorbei und no(ch)mal bleibt er stehn
Und schaugt beim Fenster durch in d'Stuben 'nein.

Drin brennt as Licht und auf der Ofenbank
Sitzt d'Muader dort, dös älter Dirndl spinnt,
Der kloane Bua lest vor – die heili' Schrift.
»Mach' d'Suppen warm,« sagt d'Muader jetzt – (er hört's)
»Denn bald kimmt na der Hans vom Holzschlag hoam.«

Der Lenz steht draußt und schaugt beim Fenster 'nein,
Es schlagt ihm 's Herz! Sollt' er nit klopfen jetzt
Und nur a Wörtl sag'n – an oanzigs Wort?
No(ch) lebt er scho. Wenn's jetza mit an Seil,
Mit etli Bretter auf'n See 'naus gengant,
('s is kaum a Büchsenschuß) is er derrett'!
Sonst muaß er sterb'n, so nahet bei sein Hoam!
Schrei'n kann er nimmer, er is z'matt dazua – –
Es woaß's koa Mensch, wie der jetzt da verendt!
Sollt' er nit klopfen und a Wörtl sag'n? – –
Da fallt ihm 's Lenei ein. – Der hat's verdirbt!
Und wie a Gluthen fahrt's ihm über's G'sicht.

Er geht dahin; der Schnee kracht auf'm Weg,
Drin lesens weiter in der heili'n Schrift
Und draußt im See liegt oaner drunt am Grund.
As Lenei aber – die geht morg'n zum Tanz.


A G'schenk.

A Bauer, der werd frei beim G'richt
Von Straff und alle Schulden;
»No,« hat er g'sagt und springt in d'Höch,
»Was kost's? Da san fufz'g Gulden!«

»»Du Kerl,«« hat der Assessor g'sagt,
»»Moanst, daß mir zahlbar Uns bezahlen ließen. waaren?
Glei' thua Dein Geldsach wieder 'nein
Und halt uns nit für'n Narren.««

»No ja, na schick i Enk a Schmalz,
In drei, vier Täg werd's kemma!«
»»Hör auf,«« hat der Assessor g'sagt,
»»Mir derfen da nix nehma!««

Z'letzt thuat er's Nagerl Die Nelke. 'ra vom Huat,
Er is, als wie im Himmi!
»Na nehma's halt dös Nagerl an!«
»»Ja,«« sagt der oa, »» dös nimm i!««


's Zügenglöckl.

Sterbglöcklein, das geläutet wird, während Jemand aus der Gemeinde in den letzten Zügen liegt.

A Wild'rer is in Bergnan ganga,
Hoch auf der Schneid,
Da hört er, wie ma's Zügenglöckl
Im Dorf drunt läut'.

Mei' (denkt er si'), wer werd's wohl sein?
Wie's läut a so;
Vielleicht geht's Es = die Form des Neutrums wird stets gebraucht, wenn man im Allgemeinen spricht. bluthart aus der Welt,
Vielleicht is's froh.

Und is's, wie's is – an arme Seel,
Hat allweil Noth,
Da, auf amal war's Glöckei staad – –
Jetzt is er todt.

Der Wild'rer mit sein g'schwärzten G'sicht
Und braune Knie,
Er halt sei' Hütl in der Hand,
Er woaß nit wie.


Dertrunken.

Am Suntag is a junger Bursch
Dertrunken drin im Eis,
Dreimal hat's ihn no(ch) auffig'hebt –
Ganz nach der alten Weis'. Nach einem bekannten Volksspruche taucht jeder Ertrinkende noch dreimal empor.

»No, hat ma' d'Leich na g'funden z'letzt?«
»»O na, mir hab'n nit g'suacht,
Denn's hat'n Neamand extra mög'n,
Und dös macht Müah – verfluacht!

Fremd war er aa – na hat's koan Werth
Daß ma' lang schaugt und grabt,
Denn d'Sackuhr und sein Wochenlohn
Hat er nit bei ihm g'habt!««


Die Alten.

I denk mir's oft, wenn i's so betracht',
Wie's d'Leut so treiben und halten,
Da denk i mir's oft: die Besten, schaug,
Dös san halt dengerscht Doch. die Alten.

Weißkopfet san's und do(ch) lassens nit aus,
Im Summer nit und im Winter.
Ma' g'spürt's, daß's da san, im ganzen Haus,
Da steckt no(ch) a Schneid dahinter!

Ma' schaugt ihna zua und luust Hört. ihna zua,
Wie s' Alles so füribringa,Vorbringen, erzählen.
Wie alte Kerschbaam san's in der Bluah, Wie alte weißblühende Kirschbäume.
Wo d'jungen Vögel drum singa.

Es is halt do(ch) was ganz b'sunders d'ran –
Sie schaug'n halt anderscht und weiter,
Sie hab'n halt was, was a Junger nit hat
Und waar' er zehnmal der G'scheider'!


Vom Birkenstoa.

Berühmter Wallfahrtsort am Fuße des Wendelstein.

Im Neuhaus Wirthshaus zwei Stunden von Birkenstein. drin is Musi' g'west,
Da tanzens all' und springa,
Ma hört's bis hin zum Brecherspitz,
Wie's juchezen und singa.

Grad an oan Tisch, ganz draußt am Eck,
Is oaner zuwi' g'sessen, Hat sich hingesetzt.
A fremder Bursch im Sunta'g'wand,
Der hat nix g'redt und 'gessen.

Der kimmt grad z'ruck vom Birkenstoa
Und rast't da in der Stuben; –
»War d'Muader Gottes nit dahoam?«
Scherzt oaner von die Buaben.

»Hast was derbitt bei unser Frau,
Was is na Dei' Verlanga?«
Er aber sagt's zu koan, warum
Er fufzehn Stund is ganga.

Derweil's so singa, is dahoam
Vielleicht scho g'storb'n sei Schatz. – –
Ja mei – es ham oft an oan Tisch
Gar viel Gedanka Platz!


Verträuli.

Vertrauensvoll, zuversichtlich.

Und die Zeit is wohl schön,
Wo ma(n) no(ch) nix versteht
Und verträuli no(ch) is;
Aber lang dauert's net.

Steht a Rechei Rehlein. am Weg,
Schaugt mi an, rührt koan Lauf,
Aber bald kimmt Johanni, Starke Schußzeit für Rehwild.
Aber nachher paß auf!

Steht a Dirndl am Weg,
Ist kreuzlusti und lacht,
Aber bald kimmt der Hansl,
Aber nachher gib Acht!

Und die Zeit is wohl schön,
Wo ma no(ch) nix versteht
Und verträuli no(ch) is,
Aber lang dauerts net!


Der Fischer.

Im Schilf steht an Einbaum Altes Schiff aus einem einzigen Eichenstamm.
Und a Fischer dabei;
I frag: »Wie hat's ganga
Den Winter allwei'?«

»»O mei – wie hat's ganga,
Mei Bübei is g'storb'n,
Und seitdem is mein Wei(b)
Ganz zerrütt und verdorb'n.

Sie sagt nix, so oft i's
Bei'n Händen aa nimm,
Koa Pfüt gott, wenn i geh,
Nit Grüß gott, wenn i kimm.

Sie strickt ma koa Netz,
Nimmt koa Sichel in d'Händ',
Sie is nur grad allweil
Am Gottsacker drent. Am Friedhof drüben.

Und i kann's do(ch) nit schelten,
Sie is so Ohnedem. trauri gnua. – –
Jed's Haus hat sein Engel
Und der mei war der Bua.««


A Wildling.

Beim Bergwirth is Maitanz,
Da birscht um den Platz
A halbg'wachsen's Dirndl,
Hat Aug'n wiar a Katz.

Und zwoa kohlschwarze Zöpf
Und a z'sammg'rissens G'wand,
Und am Fuaß koane Schuach
Und an Bloam Eine Blume. in der Hand.

Und as Juchezen kann's
Daß ihr's G'sicht davon glanzt,
Und wenn man's nur gehn siecht,
So moant ma, si' tanzt.

Und sein Vader is todt
Und sei Muader schlecht g'sinnt.
Von an Wilddieb in Schliers
Is's as ledige Kind.

Und allweil kimmt's aus
Von dahoam wiar a Katz,
Und na schleicht's zu der Musi'
Und suacht si(ch) an Schatz.

Und die schönsten, die größten,
Ganz stolz schaugt's es o' (an),
Aber wie's oaner anrührt,
Na wischt's ihm davo'.

Und i bin dös schwarz Lenei
(Sagt's oft) von Schwarz-Eben',
Und i kost no(ch) gar manchen
Schön' Buab'n as Leben!


Die Plag.

Der alte Weberbauer sagt:
As Leben is a Plag!
Oft wer' i scho fuchsteufelswild
Und gron' Zürne. den ganzen Tag!

Na geh'n i halt auf d'Straßen naus
Und schaug mi dort so um:
Jetzt kimmt a Fuhrwag'n mit zwoa Roß,
Die ziehg'n dir fein so dumm!

An alter Mo' klopft Stoaner dort,
A Weibets schleppt sein Sack,
Da Schulbua tragt sein Ranzel hoam,
Der Postbot hat sein Pack,

Und hat aa no(ch) an krumpen Fuaß.
Da denk i mir: No ja!
Schaug', wenn si(ch) All's so plagen muaß,
Na plag i mi halt aa.


Die Kraft.

Der schwarze Hans, der Schmied von Zell,
Der hebt drei Zenten Zentner. von der Stell,
Der nimmt's alloa auf mit sechs Leut.
Jetzt war er drin beim Tanz in Kreuth
Und hat beim sellen Tanz auf d'Nacht
A ganz brav's Dirndl spöttisch g'macht. Verspottet, verläumdet.

G'lacht hat von alle wohl nit oaner,
Sein Ihr. Bruder aber, ganz a kloaner,
Fahrt auf ihm hin, rennt alles weg –
Der Schmied roast langsam z'ruck in's Eck
Und reißt an KreuzstockFensterbrüstung. aus der Wand;
Der Kloane hat a laare Hand.
»Leid's nit!« so schrei'n die oan daneben,
Die oan: »Geh z'ruck, dös kost Di' 's Leben.«
Die Tisch, die krachen; Alles rennt,
Dös gibt a Wetter Gewitter (Rauferei). – Sakrament!
Der kloane Bursch, der wagt's ja All's,
Oan Ruck – na hat er'n scho bei'n Hals.

Aber der Schmied steht hint' im Eck
Und rührt si' nit. »Geh weg! geh weg!«
Sagt er zum Brudern von der Dirn,
»Hör auf!« – und fahrt si' über d'Stirn.
»I woaß's, daß i im Unrecht bin,
Jetzt is mei' ganze Kraft dahin


Im Schnee.

A Bua von Zell is in der Stadt
Im Winter g'storb'n als Soldat.

Und wie er eingrab'n werd, der Bua,
Geht sein alts Muaderl 'nein dazua.

Und wie's am Grab so stehent draußt,
Hat's g'sturmt und g'schnieben, daß oan graust.

All' stehens ganz auf d'Seiten hin,
Sie kniet im Schnee vorn mitten drin.

Geh, sagens, geh do(ch) weiter fort,
Du werst ja krank im Schnee drin dort!

O mei Gott, sagt's, dös bißel Schnee,
Dös thuat mir heunt aa nimmer weh!


Hoch drob'n am Berg.

Hoch drob'n am Berg, da liegt a Hütten,
Am Herd brennt's Feuer in der Mitten,
Am Abend is und off' is d'Thür,
Zwoa Holzknecht sitzen da davür.
Der oa scho in die achtz'ger Jahr,
Der ander no(ch) nit zwanz'ge gar.
Im Wald schlagt no(ch) a Drossel nach
Und rauschen hörst an Almenbach;
Drob'n hallt a Schuß her über'n Grat
Und na is alles wieder stad. Still.

Da kimmt a Jagerbursch vorbei.
»Wer hat denn g'schossen?« fragen's glei(ch),
Der Jager sagt: »»Heunt liegt nix dran,
Mein'twegen hat's a Wildschütz than – –
Aber an andern Schuß hat's geben,
Der gang glei' auf a bessers Leben!
Habt's es scho g'hört von dera großen
Mordssach? – Am Kaiser habens g'schossen
Und troffen! – Er is ganz verwundt!««

»Was?« schreit der jung', »an so an Hund
Gibt's aa? Der sollt bei uns da sein,
Dem schlaget i as Leben ein!
Den packet i mit all zwoa Händ
Und wurf' ihn abi über's G'wänd!«Ueber die Felswände.

Der Alt' sinnirt und schaugt nur groß
Und legt die Händ z'samm auf der Schooß,
Na hat er g'sagt: »»I glaub's no(ch) kaam –
Am Kaiser? – – Wie an alter Baam
So steht der dort mit seiner Kron,
Und dös hat ihm a Deutscher thon!!
Is dös a deutsche Einigkeit?
Zum Stolzsein hab'n mir Wir. wohl no(ch) weit!««

's war grad Nur. a Holzknecht, der so redt'.
Oben glanzen d'Stern; er rührt si(ch) net,
Na Dann. legt'r a Scheit in's Feuer 'nein – – –
»»Heunt schlaf'ma do(ch) so bald net ein!««


Nach Münka eini

Auf dem Wege nach München.

Der Stellwag'n, der radelt
Am Straßel dahin,
Da sitzt so a halbg'wachsens
Bau'rnbübel drin.

Und am Weg springt a Füllei,
Am Weg plauscht der Brunn'
Und a Katzl, a schwarz's,
Liegt daneb'n in der Sunn'.

Und mit all seine Alm'
Steht der Wendelstoa dort,
Und dös alles derf dableiben,
Er aber muaß fort.

Er sollt halt g'studirn
Auf an geistli'n Herrn,
Und er möcht halt viel lieber
A – Hüterbua wern!


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