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»Halt!« – schreit der Hofwirth, »Bräundl halt –
Schaug, da ham's d'Thür no(ch) offen!
Ööh! – in dös Wirthshaus gehn ma 'nein,
Da werd a Maßl g'soffen!«
»»Geh!«« sag i, »»Hofwirth, scham Di' do(ch),
Geh – aber Du bist oaner,
Ha, kehrst jetzt üb'rall, üb'rall ein?««
»Dös,« sagt er, »wollt i moana!
I will ja aa, daß d'Leut bei mir
Einkehren und brav leben,
Zehren.
Schaug – nachher muaß i do(ch) dieweil
Selm a guats Beispiel geben!«
Der alte Wirth is voller Gift
Und arbeit rum und schreit,
Jetzt is heunt wieder 's ganze Haus
Ganz voll von fremde Leut.
I bin der alte Wirth von Krain
Und hab mi g'ärgert gnua,
I trink mei Bier scho selber aus
Und jetzt möcht i mein Ruah!
Wirthshäuser gibts ja gnua im Dorf –
Soll's do(ch) der Teufel holen,
Die Lumpenleut, die Spitzbubnleut,
Daß's all zu
mir 'rein wollen!
A Herrschaft hat im Wirthshaus g'wohnt,
Da drent am Zellergraben,
Jetzt werd der Herr auf d'Nacht halt krank
Und möcht a Suppen haben.
Und d'Frau geht selm in d'Kuchl na
Und fragt und bitt halt nacha,
Ob's nit a Suppen haben kunnt?
Und daß's ihr oane macha!
»Ja,« sagt der Wirth, »die is grad da,
Jawohl, Sie kriegn scho oane,
Aber dös sag i Ihna scho:
G'macht hätt' i Ihna koane.«
Da bin i g'west in Hinterstoa
Und bin zum Sellwirth 'nein,
Dort han i gessen auf Mittag,
Da kehr i allweil ein.
Um
halbe Zwoa
Des Nachmittags. – na bin i furt,
Daß i mei Sach no(ch) hol,
B'hüt Gott, hat d'Kellnerin zu mir g'sagt,
Guat' Nacht! – und schlaffens wohl!
Der Jackel steht vom Wirthstisch auf,
Dem kann dös Bier fein an!
Ankönnen = überwältigt werden.
»Jetzt,« sagt er, »muaß i's halt probirn,
Ob i no(ch) hoamgehn kann?
Und wenn i
nimmer gehn kann, woaßt
(So hat er g'sagt), woaßt
was?
No ja, na kimm i wieder z'ruck,
Na – trink'ma no(ch) a Maß.«
Beim Brandnerwirth, ah, da geht's zua,
Da könnens gar nit schreien gnua,
Bis weit in's Dorf 'naus hört ma's grüllen.
Brüllen.
»Ja,« han i g'sagt, »um Gotteswillen –
Was gibts denn heunt da drin bei Dir?«
»»Nix,«« hat der Wirth g'sagt, »»an alts Bier.««
»Geh, Wirth, b'halt do(ch) den Herrn heunt Nacht,
Schaug nur, wie's regna thuat –
Es san ja alle Zimmer laar
Und woaßt, er zahlt ja guat.«
»»Ja,«« sagt der Wirth, »»daß i oan g'halt,
Da thuats as Zahlen nit,
Da reicht es nicht aus, daß er bezahlt.
Da muaß mir oaner
taugen
Auch wohlgefallen. aa
Und der da
taugt mir nit.««
Der alte Steffelwirth, ah Freund,
Der kann dir nit schlecht saufa.
Oft werd's glei Zwoa,
Zwei Uhr Nachts. as Licht geht aus,
Na find't er nimmer auffa,
In d'Kammer auffa und ins Bett;
Und dös verdriaßt'n nacha,
Drum laßt er bis vor d'Bettstatt hin
An Strick in d'Mauer macha.
Der geht von seiner Ofenbank
Am Gang 'naus über d'Stiegen,
Da kann er si' na alle Nacht
In's Bett schön auffizieh(g)n.
Der Sepp kimmt z'Nacht ins Wirthshaus 'nein,
»Geh, Nandl,« sagt er, »schenk mir ein!«
Na hat er a paar Schlückei'n than,
Und nach an Weilei fangt er an:
»Draußt liegt der Martl – gar nit weit,
Mir zwoa ham g'habt an kloana Streit.
Z'letzt han i an Tremel
Einen Zaunpfahl. außig'rissen
Beim Zaun und hab'n ihm nachig'schmissen,
Z'sammg'fallen is er wunderschön. – –
Jetzt sollt' ma dengerschtDenn doch. außigehn,
I möcht do(ch) wissen, wie's ihm geht,
Han i'n derworfen
Ob ich ihn todtgeworfen habe oder nicht. oder net?«
»»Geh,«« sagt der Wirth, »»jetzt gebts an Ruah –
Dös seh(g)n ma na
scho morgen fruah.««
Der Posthalter jammert: i bin nit z'neiden –
Heuntz'tag, dös san scho schlechte Zeiten!
Bringst oan a recht a G'fraaß
Recht schlechtes Essen. daher,
Ja schaug, dös
frißt dir koaner mehr.
Is's Bier verderbt, dös spannen's geschwind,
Bist grob, na bleibst von Anfang hint.
Bleibst du im Nachtheil.
Na sollst no(ch) sauber sein dabei,
Dös is ja do(ch) a Sauerei!
Ja, so a Wirth is nit zum Neiden,
Heuntz'tag, dös san scho schlechte Zeiten:
Und's
schlechtest is no(ch) dös – jawohl!!
Daß aa no(ch) alles
guat sein soll!