Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Heunt geht's in der Schul ganz mühsam z'samm,
Weil's ganz an fremden Weltstheil ham,
Der is weit hint, weitmächti' hint.
Jetzt hat's der Lehrer All's verkünd't:
Daß da die Leut kohlschwarz san, da drent,
Und daß ma die die Negger nennt.
Na fragt er an Buabn: »Jetzt sei fein g'scheid,
Wie hoaßt ma also die schwarzen Leut?«
So fragt der Lehrer.
In Buchau habens Prüfung g'habt,
Jetzt hat der Pfarrer an Buab'n g'fragt:
»Der heili' Geischt, gel Hans, dös woaßt,
Der is als a Taub'n da abig'roast,
Herniedergefahren.
Und jetzt sollst ma sagen – dös woaßt aa g'wiß –
An was für an Tag dös g'scheh(g)n is?«
Der Bua werd stöckisch mit der Sprach. – –
»No,« sagt der Pfarrer, »so denk nur nach,
Schaug her und b'sinn Di halt a weni,
War's z'Weihnacht oder an Dreiköni'??
So b'sinn Di nur; steh nit so da,
Und wie's Dir's einbildst, sagst es na.«
Dann.
»»Ja,«« sagt der Bua, »»i bild mir ein,
An – Fasnacht werd's halt g'scheh(g)n sein.««
Der Sepp, der kloane Spitzbua der,
Der fragt: »Wo kimmt denn 's Brüderl her?«
»»Ja, ja, dös Brüderl hamma g'funden,««
Sagt d' Muader glei', »»beim Brunnen drunten.««
Der Vader sagt: »Jetzt bleib schön z'Haus,
Hansirgl, und geh nur nit 'naus,
Sunst kimmt der Wolf und frißt Di z'samm,
Der möcht Di so schon allweil ham!«
»Schaug nur nit 'nein beim Ofenthürl!«
Sag'ns zu der kloana Annamirl,
Anna Maria.
»Sunst springt er außi, der Wauwau –
Dös waar' was, unser' liebe Frau!!«
»Und lang nur nit an d'Nudel hin,
Gretei, in dera Schüssel drin,
Sunst muaßt d' glei' sterben auf'm Fleck
Und na is aus und na bist weg!«
Ha, wie so Kinder
ang'log'n wer'n!
Es is gar nit zum sag'n und hör'n,
Und nachher möcht ma's do(ch) guat ziehg'n
Und sagt dazua: »Thäts nur nit
lüg'n!
A Holzknecht, der kimmt hoam auf d'Nacht
Und vor sein Haus,
Da bleibt er stehn und d'Nagelschuach
Die zieh(g)t er aus.
Drob'n auf der Laab'n
Altane. steht sei Wei(b),
Wie er's so thuat.
»Woaßt,« sagt er, »daß der Kloa nix merkt –
Er schlaft so guat!«
Beim Seewald
Name des Hofes. is der Vader g'storb'n,
Vier Kinder hat er;
Die Kloanst die is ganz auseinand
Um ihren Vader.
Die schlieft
Schlüpft. unter sei' Bettstatt 'nein
Und duckt si nieder;
»Wirst sehgn, er hat si nur versteckt,
Er kimmt scho wieder!«
In a jed's Haus im Dorf gehts 'nein,
In jede Kammer,
Und schaugt si üb'rall, üb'rall um
Und hat an Jammer!
Was suchst denn wieder, fragens d'Leut,
Sei nit so ruachi';
Begehrlich.
Na steckts ihr Köpfel 'nein und sagt:
»Mein Vader suach i.«
An alte Bäurin sitzt heraußt
Vor ihrer Thür,
A kloaner Bua in seiner Wieg'n
Schlaft neber ihr.
»Mei,« sagts, »dös Dirndl dem er g'hört
Hams heunt eingrab'n,
Aber i kunnt mein eig'ns Kind
Nit lieber hab'n.
Er is ja so
Ohnedem. an armer Tropf
Dem's schlecht gnua geht;
Was hätt denn na a so a Kind,
Wenn's d'Lieb nit hätt!«
Beim Söllbachbauer auf'n Hof,
Da hab'ns a ledigs
Unehelich. Kind,
Dös muaß wohl nix wie Hungerleid'n;
Sie san ihm nit guat g'sinnt.
Und bei der Nacht muaß's bei der Dirn
Drin schlafen allemal,
Und alle Nacht, da schleicht die Dirn
Si(ch) mäuslstaad in Stall
Und melkt a Kuah und bringt dem Kloan'
A warme Milli 'nauf,
Und d'Kuah schaugt drei', als möcht's gern sag'n:
Mir bringent'n scho auf!
Es war a arms Bübei
Ganz krump und ganz kloa,
Hat koan Vader, koa Muader,
Er is auf der G'moa.
Er wird aus Gemeindemitteln unterhalten.
Der kriegt wohl mehr Schläg
Als wie z'essen, woaß Gott,
Und wie er in d'Schul kimmt,
Na werd er derspott.
Nur a oanzigs kloans Dirndl,
Flachskopfet und fei'.
Die paßt auf ihm auf,
Und die sitzt neben sei'.
Ihm.
Und alle Täg brockt's ihm
An Buschen voll Bloam,
Sie tragt ihm sei Ranzl
Und geht mit ihm hoam.
Oft wacht der Bua auf
No(ch) eh's licht werd und Tag,
Vor lauterner Freud,
Daß'n aa ebber
Daß ihn auch Jemand. mag.
Was die großen Leut schuldi'
Oft bleiben – o mein,
Oft bringts unser Herrgott
Durch kloane Leut ein.