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Sechzehntes Kapitel.

Sie gingen frei von Gefahr und Furcht
Quer über den Hof, und waren recht froh.

Christabel.

Sie hatten eine Zeitlang den von Magda gewählten Pfad verfolgt, als Jeanie Deans zu ihrer großen Freude Spuren von Anbau bemerkte, und bald darauf die Strohdächer niedriger, im Gebüsch verborgner Hütten erblickte, aus denen der blaue Rauch in kleinen Säulen emporstieg. Der schmale Fußweg führte dorthin, und Jeanie nahm sich vor, so lange ihre Gefährtin in dieser Richtung bliebe, keine Fragen an sie zu thun, um sie nicht wieder stutzig zu machen, und auf andre Gedanken zu bringen.

Magda plauderte daher ununterbrochen fort, wie ihre verwirrten Vorstellungen es ihr eingaben; eine Stimmung, in welcher sie gewöhnlich mittheilender über ihre Geschichte war, als wenn man sie auszuforschen suchte.

»Es ist wunderlich,« sagte sie, »manchmal kann ich von dem armen kleinen Würmchen sprechen, als ob es gar nicht mein eignes gewesen wäre; und manchmal will mir das Herz darüber brechen. – Hast Du je ein Kind gehabt, Jeanie?«

Diese verneinte es.

»Aber Deine Schwester hatte eins, – ich weiß auch, was daraus geworden ist.«

»Um der göttlichen Gnade willen,« rief Jeanie, ihrer Vorsicht vergessend, »sage mir, was aus dem unglücklichen Geschöpf geworden, und« –

Magda stand still, sah sie starr mit ernstem Blick an, und brach dann in ein lautes Gelächter aus. »Ei ja doch, Mädchen, fange mich, wenn Du kannst. – Dir ist auch leicht Etwas einzureden. Wie sollt' ich von Deiner Schwester Kind wissen? Mädchen müssen nichts mit Kindern zu thun haben, bis sie unter der Haube sind; aber dann kommt auch alles Nachbar- und Gevattervolk, und schmaust, als wär' es der lustigste Tag von der Welt. – Es heißt immer, der Mädchen Kinder gedeihen wohl, doch mit meinem und Deiner Schwester Kind ist's nicht eingetroffen. – Aber das sind traurige Geschichten, ich muß nur ein wenig singen, damit ich wieder lustig werde. Es ist ein Lied, das der hübsche Georg auf mich machte, als ich einmal mit ihm nach Lockington zur Kirmes reiste, ihn da in prächtigen Kleidern mit anderem Schauspielervolk spielen zu sehen. Er hätte sogar übel nicht dran gethan, mich damals zu heirathen, wie er es versprach, er kann noch wer weiß wie weit herum suchen, und trifft es nicht so gut. – Aber das gehört nicht zu dem Lied.

Ich bin Magda des Dorfs, ich bin Magda der Stadt,
Ich bin Magda, die zum Liebsten den Herrlichsten hat;
Blitzt die Gnäd'ge vom Schloß dort in Edelstein,
Sie kann doch so lustig als Magda nicht sein.

Ich bin Königin der Kirmes, ich bin Königin heut,
Wo man rund um den Maibaum im Tanze sich freut;
Wild lodert das Feuer, und strahlet so hell,
Doch ist's nicht so glänzend als ich und so schnell.«

»Das Lied ist mir das liebste von allen meinen Liedern,« fuhr sie fort, »weil er es gemacht hat. Ich singe es sehr oft, darum mögen mich wohl die Leute Magda Wildfeuer nennen. Ich antworte auch auf den Namen, obgleich es nicht mein eigner ist, denn was hilft es, sich darüber zu ärgern.«

»Aber am Sabbath solltest Du doch nicht singen,« sagte Jeanie, denn in all ihrer Angst und Noth war ihr doch das Betragen ihrer Gefährtin höchst anstößig, um so mehr, da sie jetzt sich jenem kleinen Dorfe näherten.

»Ach! ist heut Sonntag?« fragte Magda. »Meine Mutter führt solch ein Leben, den Tag zur Nacht, und die Nacht zum Tag zu machen, daß Einer ganz irr wird, und den Sonntag nicht mehr vom Sonnabend zu unterscheiden weiß.«

Sie schien hier in eine fromme und reuige Stimmung zu gerathen, und aus ihren verworrenen Reden leuchtete eine Absicht hervor, die Vergebung und Hülfe eines von ihr Beleidigten zu erlangen, den sie Staunton nannte.

Sie waren nun ganz nahe bei dem Dörfchen, eines jener anmuthigen des freundlichen Englands, in denen die Hütten nicht in zwei geraden Reihen zu beiden Seiten einer stäubigen Landstraße gebaut sind, sondern hier und dort in einzelnen Gruppen liegen, von hohen Eichen und dunkeln Ulmen beschattet, und von Fruchtbäumen umgeben. Sie standen jetzt in der Blüthe, und der Schmelz ihrer rothen und weißen Blümchen gab der schönen Landschaft ein noch regeres Leben. In der Mitte des Dorfs stand die Kirche mit ihrem kleinen gothischen Thurm, von dem so eben das Sonntagsläuten erscholl.

»Wir wollen hier warten, bis die Leute alle in der Kirche sind,« sagte Magda, »denn wenn sie mich sehen, schreien mir alle Buben und Mädchen aus dem ganzen Dorfe nach, das kleine Höllenvolk das; und dann ist der Büttel hinter uns her, als ob es unsre Schuld wäre. Ich kann ihr Geschrei so wenig leiden als er, sollt' er wissen. Ich wünsche wahrhaftig oft, es möchte ihnen Einer glühend Pech in die Kehlen gießen, wenn sie so anfangen.«

Die auffallende Kleidung und das unziemliche Betragen ihrer Gefährtin, und der Wunsch, ihren eignen Anzug erst wieder ein wenig zu ordnen, ließen Jeanie sehr gern in Magda's Vorschlag willigen, sich hier zwischen den Bäumen zu verbergen, bis der Anfang des Gottesdienstes die Leute zur Kirche gezogen habe. Sie fühlte, wie nothwendig es für sie sei, auf eine anständige Weise zu erscheinen, um sich Gehör bei irgend Jemand zu verschaffen, der sie schützen könne.

Sie setzte sich deshalb unter einem Eichbaum nieder, und im Spiegel eines ruhigen Quells, den die Dorfbewohner hier abgedämmt, begann sie ihre Kleidung zu ordnen, so gut es für den Augenblick möglich war. Allein sie hatte bald Ursach, diese Sorgfalt zu bereuen.

Magda Wildfeuer, mit einem gar gewaltigen Stolz auf jene Reize begabt, denen sie in der That ihr Unglück verdankte, sah kaum Jeanie ihr Haar schlichten, ihre Kleider und Schuhe vom Staube säubern, Halstuch und Aermel zurecht bringen, und so weiter, als ein nachahmender Eifer in ihr rege ward. Aus einem Bündelchen suchte sie allerlei Lumpen und bettelhafte Zierathen zusammen, und putzte sich so seltsam damit heraus, daß sie noch zehnmal grillenhafter und läppischer erschien als vorher.

Jeanie seufzte, doch wagte sie nicht, sich in eine so zarte Sache zu mischen. An den Mannshut, den sie trug, steckte Magda eine geknickte schmutzig weiße Feder, und eine andre, dem Schweif eines Pfauen entrissen, nebenbei. Rund um den Saum ihres langen Reitrocks befestigte sie einen großen Kranz völlig zerdrückter und verbleichter künstlicher Blumen, die ehemals eine Frau von Stande geschmückt, und dann zu ihrem Kammermädchen hinunter gestiegen. Eine gelbseidene Schürze mit Flittern gestickt, gleich ausgedient und eben so ehrenvoller Abkunft, ward wie ein Wehrgehenk schräg über die eine Schulter geworfen. Anstatt ihrer groben ledernen zog Magda ein Paar abgetragene Atlasschuhe an, mit sehr hohen Absätzen, und gleich der Schärpe beflittert und gestickt. Sie hatte früher schon sich auf dem Wege eine Weidengerte geschnitten, so lang wie eine Angelruthe. Von dieser begann sie jetzt sehr sorgfältig die Rinde abzuschälen. Als die Gerte ganz weiß und glatt war, sagte sie zu Jeanie, sie sähen nun beide recht anständig aus, wie es sich für junge Mädchen an einem Sonntagmorgen zieme; und da das Läuten aufgehört hätte, so wollten sie nur hinein gehen in's Dorf.

Jeanie seufzte tief, daß sie am Tage des Herrn, und während des Gottesdienstes obendrein, mit einer solchen Gefährtin durch bewohnte Straßen ziehen sollte. Allein die Noth kennt kein Gesetz; und ohne einen lauten heftigen Streit, gefährlicher noch unter diesen Umständen, war es unmöglich, sich von der Wahnsinnigen loszumachen.

Dies arme Mädchen aber war ganz aufgebläht von Eitelkeit, und im höchsten Entzücken über ihren glänzenden Putz und ihr schönes Ansehen. Sie traten in das Dorf, ohne von Jemand bemerkt zu werden, als einem halb blinden alten Mütterchen, die von Magda's Flittern geblendet, sich so ehrerbietig vor ihr verneigte, als wäre sie eine Gräfin. Dies erhob ihren Eigendünkel bis zur höchsten Stufe. Sie lächelte, zierte sich, trippelte, drehte sich hin und her, und winkte Jeanie mit vornehmer Herablassung, ihr zu folgen.

Die Augen zu Boden geschlagen, um nicht die Albernheiten ihrer Gefährtin zu sehen, folgte Jeanie ihr in Geduld. Allein sie schreckte auf, als das Hinansteigen einiger Stufen sie zum Kirchhof geführt hatte, und sie nun Magda gerades Weges nach der Kirchthür gehen sah. Da Jeanie nicht gesonnen war, sich in solcher Begleitung der Versammlung darzustellen, ging sie ein wenig bei Seite, und sagte mit entschiedenem Ton: »Magda, ich will hier warten, bis die Kirche aus ist, Du kannst allein hineingehen, wenn Du Lust hast.« Indem sie diese Worte sagte, war sie im Begriff, sich auf einen der Grabsteine niederzusetzen.

Magda war schon etwas voraus, als Jeanie seitwärts ging; allein schnell wandte sie sich um, schritt hastig auf sie zu, und ergriff sie zornglühend beim Arm: »Bildest Du Dir ein, Du undankbares Geschöpf, ich werde Dich auf meines Vaters Grab sitzen lassen? Der Teufel soll Dir auf den Kopf fahren! Wenn Du nicht gleich aufstehst und mitkommst, reiß ich Dir all Deine armseligen Lumpen vom Leibe!«

Sie schien die Drohung wahr machen zu wollen; denn sie riß Jeanie den Strohhut vom Kopf und eine Handvoll Haare obenein, und warf den Hut hinauf in einen alten Eibenbaum, wo er an den Zweigen hängen blieb. Erschrocken wollte Jeanie laut um Hülfe schreien, doch sie faßte sich schnell; ungeachtet die Kirche so nah war, konnte die Wüthende ihr tödtliches Leid zufügen, ehe Jemand herbeieilte. Es schien weniger gefährlich, ihr zu der versammelten Gemeinde zu folgen, wo sie mindestens Schutz gegen ihre Gewaltthätigkeiten hoffen durfte. Als sie jedoch mit mildem Ton ihre Einwilligung andeutete, waren schon wieder andre Vorstellungen in Magda's unstätem Sinn herrschend geworden. Sie hielt Jeanie mit der einen Hand fest, mit der andern zeigte sie auf die Inschrift des Grabsteins hin, und befahl ihr, sie zu lesen. Jeanie gehorchte, und las folgende Worte:

»Dem Gedächtniß Donald Murdockson's vom 26sten Königlichen Regiment, einem frommen Christen, einem braven Krieger, einem treuen Diener, errichtete dieses Denkmal sein dankbarer, ihn betrauernder Herr, Robert Staunton.«

»Du hast gut gelesen, Jeanie; gerade die Worte sind's,« sagte Magda, deren Zorn nun in eine tiefe Schwermuth übergegangen, und mit ungewöhnlich ruhigem, trauerndem Schritt führte sie Jeanie zur Kirchthür.

Es war eine jener alterthümlichen ehrwürdigen Dorfkirchen, die man sehr häufig in England findet. Der anständigen Feierlichkeit ihres Aeußern ungeachtet, hätte jedoch Jeanie, den Grundsätzen der Presbyterianer treu, sich nie bewegen lassen, eine bischöfliche Kirche zu betreten, wäre nicht die Veranlassung dazu so dringend gewesen. In ruhigern Augenblicken hätte sie geglaubt, die ehrwürdige Gestalt ihres Vaters in den Kirchgängen schweben zu sehen, wie er ihr ernst mit der Hand winkte, umzukehren, und mit feierlichem Ton ihr zurufe: »Laß ab, mein Kind, zu hören auf die Zucht, die da abführt von vernünftiger Lehre.« Allein in ihrer gegenwärtigen Angst eilte sie diesem verbotenen Aufenthalt zu, wie das gejagte Wild zuweilen in den feindlichen Wohnungen der Menschen eine Zuflucht gegen die noch drohende Gefahr sucht. Selbst die Töne der Orgel und einiger Flöten, die den Kirchengesang begleiteten, hielten sie nicht ab, ihrer Führerin in die Kirche zu folgen.

Kaum hatte Magda den Fuß hinein gesetzt, und war sich bewußt, daß sie die Aufmerksamkeit der Versammlung auf sich ziehe, als sie wieder in jene ausschweifenden Thorheiten verfiel, die durch einen Anflug von Traurigkeit auf Augenblicke verbannt worden. Sie ging oder vielmehr schwamm mit eitler Selbstzufriedenheit den mittlern Gang hinauf, und zog Jeanie bei der Hand hinter sich her. Gern wollte diese in den ersten besten Kirchstuhl schlüpfen, und Magda ihren Weg allein fortsetzen lassen. Dies war jedoch ohne gewaltsamen Widerstand unmöglich. So ward sie denn von ihrer aberwitzigen Hüterin als Gefangene durch das Gotteshaus geschleppt, während jene, mit halb geschlossenen Augen, einem süßlichen Lächeln auf den Lippen, einer gezierten Wendung der Hand, die ihren gekünstelt niedlichen Schritten vollkommen entsprach, das verwunderte Angaffen der Gemeinde für etwas sehr Schmeichelhaftes hielt, und es mit Kopfnicken und halbem Verneigen erwiederte. Ihre Albernheit trat noch stärker hervor durch das seltsam Entgegengesetzte der Erscheinung Jeanie's, die mit fliegendem Haar, gesenkten Augen, schamglühendem Antlitz, gleich einer Besiegten, von ihr nachgezogen wurde. Ein fester, mitleidiger, ernst verweisender Blick des Geistlichen traf zuletzt die arme Bethörte, und machte ihren Zierereien ein Ende. Sie öffnete hastig einen unbesetzten Kirchstuhl und trat hinein, Jeanie mit sich ziehend. Sie ließ hier auf wenige Minuten das Haupt in die Hand sinken, und gab Jeanie durch einen Kniestoß ein Zeichen, nach ihrem Beispiel zu thun. Die Sitte, auf solche Art seine Andacht zu bezeigen, war jedoch Jeanie völlig fremd; anstatt dem Wink zu folgen, sah sie umher mit starrem Angstblick, den ihre Nachbarn, sie nach ihrer Gefährtin beurtheilend, sehr natürlich dem Wahnsinn zuschrieben. Alle, die in der Nähe waren, zogen sich von diesem seltsamen Paar zurück, so weit sie nur konnten. Einem alten Mann nur gelang es nicht, schnell genug aus Magda's Bereich zu kommen, so daß sie ihm das Gebetbuch aus der Hand riß, um die Stellen des heutigen Vortrags nachzusehn. Sie zeigte sie dann Jeanie, wobei sie durch die höchste Uebertreibung in Benehmen und Geberde, sich den Schein der Andacht zu geben suchte. Das Gebet sagte sie so laut, daß man ihre Stimme aus allen übrigen hervorhörte.

Wie tief und schmerzlich es Jeanie auch empfand, sich in einem Gotteshause solcher Schmach ausgesetzt zu sehen, sie mußte doch sich einigermaßen zu fassen suchen, und umher schauen, bei wem Hülfe zu finden sei. Es war natürlich, daß ihre Gedanken sich auf den Geistlichen richteten. Er war ein ältlicher Mann von würdigem Ansehn, und seine ernste feierliche Ruhe bei Verrichtung des Gottesdienstes brachte die Mitglieder der Gemeinde, die Magda's ausschweifendes Betragen gestört hatte, zur geziemenden Aufmerksamkeit zurück. Dies Alles bestärkte Jeanie in dem Entschluß, sich an ihn zu wenden, sobald der Gottesdienst beendet sei.

Der priesterliche Rock, mit dem er bekleidet war, und von dessen Gebrauch sie viel gehört, ihn aber nie an einem Prediger gesehen hatte, gab ihr freilich etwas Anstoß. Auch verwirrte sie das wiederholte Aufstehn und Niedersitzen der Gemeinde, um so mehr, da Magda Wildfeuer, bekannter mit diesem Kirchengebrauch, die Gelegenheit wahrnahm, ihre Macht über Jeanie auszuüben, und sie jedesmal in die Höhe und wieder hinunterriß, mit einem geräuschvollen Eifer, der stets von Neuem eine für Jeanie höchst peinliche Aufmerksamkeit erregte. Aller dieser Vorurtheile und Störungen ungeachtet, war es ihr verständiger Vorsatz, sich so viel als möglich nach dem Beispiel der Uebrigen zu richten. »Der Prophet,« dachte sie, »erlaubte Naaman dem Syrer sogar im Hause Rimmons anzubeten. – Und wenn ich, in dieser Noth, den Gott meiner Väter in meiner eignen Sprache preise, so wird er gewiß mir vergeben, daß ich es auf eine mir fremde Weise thue.«

Durch einen stillen Ernst ihre wahrhafte Andacht bezeigen zu können, zog sie sich von Magda zurück, soweit der Raum es gestattete. Ihre Peinigerin würde ihr jedoch nicht lange Ruhe gegönnt haben, wäre sie nicht, von Müdigkeit überwältigt, in der andern Ecke des Kirchstuhls fest eingeschlafen.

Jeanie's ruhig fromme Aufmerksamkeit während der Predigt entging dem Geistlichen nicht. Magda Wildfeuer's Eintritt hatte ihn eine Störung befürchten lassen. Er richtete seine Blicke oft dorthin, wo sie und Jeanie saßen, und erkannte bald, wie verschieden der Gemüthszustand beider sei, hatte gleich ihr aufgelöstes Haar und das Aengstigende ihrer Lage Jeanie ein ungewöhnliches wildes Ansehen gegeben. Als er die Versammlung entließ, sah er sie mit bangem ungewissem Schreckensblick umher schauen, und er bemerkte, wie sie sich einigen Leuten von anständigem Aeußern näherte, um sie anzureden, und sich wieder furchtsam zurückzog, da jene sie zu vermeiden schienen. Alles dies verrieth etwas Ungewöhnliches, und als ein wohlwollender Mann und wahrhaft christlicher Seelsorger, nahm er sich vor, genaue Erkundigung über die Sache einzuziehen.


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