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Schlaflose Nacht

Plötzlich aus dem Schlaf emporgetaucht,
Jäh von kalten Schauern überhaucht,
Sieht die Seele, tief erschrocken,
Wie ums Bett, mit Zügen seltsam hart,
Schuld und Schicksal und der Gegenwart
Furchtbare Dämonen hocken.

Trotz der Nacht dem Auge klar und bloß,
Wachsen all die Schemen riesengroß.
Wie sie tappen, wie sie tasten
Und, vereint mit eignem herbem Leid,
All die Schrecken dieser ungeheuern Zeit
Überschwer mein Herz belasten!

Ächzend ruf' ich: Schlaf, du reinstes Glück,
Zieh aus all der Wirrnis mich zurück
In des Nichtseins holde Wonne! –
Aber wachen muß ich, schaurig lang
Dehnt die Nacht sich mir, und zukunftbang
Harr' ich, harre auf die Sonne.

 

*

 


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