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SONNET XII

  

DAS ZWÖLFTE SONETT

LUT, compagnon de ma calamité,
De mes soupirs témoin irreprochable,
De mes ennuis controlleur veritable,
Tu as souuent auec moy lamenté:
LAUTE, Genossin meiner Kümmernis,
die du ihr beiwohnst innig und bescheiden,
gewissenhafter Zeiger meiner Leiden:
wie oft schon klagtest du mit mir. Ich riß
Et tant le pleur piteus t'a molesté,
Que commencant quelque son delectable,
Tu le rendois tout soudein lamentable,
Feignant le ton que plein auoit chanté.
dich so hinein in diesen Gang der Klagen,
drin ich befangen bin, daß, wo ich je
seligen Ton versuchend angeschlagen,
da unterschlugst du ihn und töntest weh.
Et si te veus efforcer au contraire,
Tu te destens et si me contreins taire:
Mais me voyant tendrement soupirer,
Und will ich dennoch anders dich verwenden,
entspannst du dich und machst mich völlig stumm.
Erst wenn ich wieder stöhne und mich härme,
Donnant faueur à ma tant triste pleinte:
En mes ennuis me plaire suis contreinte,
Et d'un dous mal douce fin espérer.
kommst du zu Stimme, und ich fühle Wärme
in deinem Inneren; so sei es drum:
mag sanft als Leiden (was stets Leid war) enden.

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