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Anmerkungen und Quellennachweise

Die vergleichenden Literaturnachweise beschränken sich grundsätzlich auf die ›Deutschen Sagen‹ der Brüder Grimm. – Die zu den Seitenzahlen gesetzten Buchstaben (a, b, c usw.) meinen die erste, zweite, dritte Sage auf der Seite.

Zur Einleitung vgl. Ranke, Sage und Märchen. Eine Definition des Begriffes »Volkssage« ließe sich etwa so versuchen: Volkssagen sind volkläufige Erzählungen, deren objektiv unwahrer Inhalt in der Form des schlichten Berichtes als tatsächlich geschehenes Ereignis überliefert wird. – Doch ist zu beachten, daß diese Definition wie die in der Einleitung durchgeführte Scheidung zwischen ›Sagen‹ und ›Märchen‹ aus dem deutschen Material gewonnen wurde und für die Völker des Orients und die Primitiven nicht zu gelten scheint; vgl. z. B. I. Hertel, Indische Märchen (Jena 1919) S. 10: »Für die Hindu verschwimmen Geschichte und Märchen, Wirklichkeit und Dichtung völlig ineinander.«

S. 13a. Peter II S. 76; 13b. Gredt Nr. 908. Eine Untersuchung dieses Sagenkreises bereitet A. von Löwis of menar seit längerer Zeit vor; vgl. A. v. L. of m., Märchen und Sagen (1916) Anm. zu S. 41. – 14. Die Seele als Rauch: Grimm Nr. 249, als Schlange: Grimm Nr. 433, als Wiesel: Grimm Nr. 461. Über den Sagenkreis von Alp und Trude vgl. vor allem Laistner, Rätsel I Kap. 10 ff. – 14a. Wolf, Hessische Sagen Nr. 95. Als Maus erscheint der Alp auch: Grimm Nr. 248, als kleiner weißer Schmetterling: Grimm Nr. 81. – 15a. Schönwerth I S. 217. Der Schweizer Kaplan: Wallis I S. 61. – 16. Bonbun, Beitr. S. 42. – 17a. Birlinger, Volkstüml. I Nr. 481; 17b. Jahn Nr. 465. – 18. »Durchs Schlüsselloch bin ich gekommen«, vgl. das »Gesetz der Teufel und Gespenster« in Goethes Faust. – 18a. Kuhn und Schwartz Nr. 16. – 19a. Altbayr. S. 116. – 20. Wer zur Trude wird: Strackerjan I § 249a; Alpenburg, Mythen S. 267; Jahn Nr. 480. – 21a. Schönwerth I S. 218; 21b. Z. f. d. Myth. I S. 140. – 22a. Baader II Nr. 148. 22b. ZVV. VII S. 296. – 23. Mittel gegen den Alp: Schönwerth l S.218; Tettau und Temme S.286; andere: Grimm Nr. 81. Trudenfuß und Trudenstein: Leoprechting S. 25 und 92. – 24. Ein kräftiges Sprüchlein gegen die Trude ebenda S. 26:

Trudenkopf, ich verbiete dir
Mein Haus und Hof, mein Roß- und Kuhstall,
Ich verbiete dir meine Bettstatt,
Mein Fleisch und Blut, mein Leib und Seele.
Trude in ein ander Haus,
Bis du alle Bichel grattelst,
Alle Wasser wattelst;
Bis du alle Zaunstecken melkst
Und alle Läublein an Bäumen zählst;
Bis kommt der liebe Tag,
Da die Mutter Gottes einen zweiten Sohn gebären mag.

S. 24a. Strackerjan I § 251b. In dieser Sage ist die Nachbarin selber die Trude; auf dem Besenstiel wäre sie gern alle Nacht geritten, denn er ist das beliebte Reittier aller Hexen. – 25a. Alpenburg, Mythen S. 302, vgl. Grimm Nr. 81; 25b. Strackerjan I § 250i. – 14. Über die Vorstellung von den Hexen vgl. vor allem Soldan-Heppe, Geschichte der Hexenprozesse und Hansen, Quellen und Untersuchungen. »Aus jungen Truden«: Leoprechting S. 9. – 27a. Jahn Nr. 430,2. »Hätten sie die Katze blutig geschlagen«, so hätte die allen Zauber brechende Kraft des Blutes die Hexe in ihre Menschengestalt zurückverwandelt, wie ja auch zuletzt statt der Katzenpfote ein Menschenfinger am Boden liegt. Zum abgehackten Finger vgl. Grimm Nr. 408. – 28a. Wolf, Niederländ. Nr. 393; »tot adern«: durch Öffnen der Pulsadern Verblutenlassen, vgl. Grimms Wb. I Sp.180; 28b. Schell S. 345 Nr. 48. – 29a. Stöber Nr. 224, vgl. Grimm Nr. 252; 29b. Schmitz I S. 47. – 30a. Schell S. 75 Nr. 5. – 31. Melkzauber in Österreich: Peter II S. 252; Fruchtbarkeitszauber der Tschechen: Mannhardt, Wald- und Feldkulte l S. 390. – 32a. Schönwerth II S. 127; 32b. Schell S. 266 Nr. 25. Zum Wettermachen der Hexen vgl. auch Grimm Nr. 251. – 34a. Baader I Nr. 337; 34b. Schönwerth II S. 113; 34c. Gredt Nr. 220,2. – 35a. Gredt Nr. 244; 35b. Baader l Nr. 306; 35c. Baader I Nr. 300. – 37a. Schell S. 29 Nr. 28; 37b. Gredt Nr. 269. Ein feierlicher Bannspruch oder »Diebssegen« steht z. B. bei Kuhn und Schwartz, Gebr. Nr. 378:

Ein Segen, Diebe fest zu machen.

Unsere Mutter Gottes, die ging wohl über Land,
Sie nahm ihr liebes Kind bei der Hand;
Da kamen drei, drei, drei Diebe,
Die wollten ihr das Kind stehlen. Sie schrie:
Sankt Peter bind, Sankt Peter bind, Sankt Peter binde! –
Ich habe gebunden mit Gottes Hand
Und mit meinen eigenen Händen;
Mit Todeshänden,
Mit eisernen Bänden,
Daß Dieb und Diebin sollen stehn
Und nicht von der Stelle gehn.
Sie sollen stehen wie ein Stock
Und sehen wie ein Bock,
Zählen alle Sterne, die am Himmel stehn,
Und alle Tropfen, die in das frunde (tiefe) Meer gehn.

Diesen Spruch spricht man, indem man dreimal rund um die Stelle geht, zu welcher man vermutet, daß der Dieb kommen wird; dabei darf man sich aber nicht umsehen und muß genau an dem Punkte, wo man den Umgang begann, wieder aufhören, und zum Schluß dreimal »Im Namen Gottes« usw. sagen. Am anderen Morgen findet man den Dieb festgebannt an der Stelle; dann muß man ihn lösen mit den Worten:

Stehst du hier in Teufelsband,
So gehe hin in Gottes Hand;
Ich stoße dich von mir mit meiner linken Hand.
Im Namen Gottes usw.

Doch muß dies vor Sonnenaufgang geschehen, sonst wird der Dieb schwarz und muß (binnen Jahresfrist) sterben. – S. 37a u. 38a. b. Schönwerth I S. 131 u. 132. – 38c. Baader I Nr. 416, vgl. Grimm Nr. 115 – 118. – 39. Statt »Wasserzaubers« lies »Wetterzaubers«. 39s. Karl II S. 34. – 40a. Grässe II Nr. 689; 40b. Gredt Nr. 1050. – 41. Meiche Nr. 660, vgl. Grimm, Märchen Nr. 149. Andrer Blendzauber: Grimm Nr. 253.254. – 42. Im Jahre 1894 wurde in Knollengraben bei Grünkraut in Württemberg die mehrere hundert Nummern starke Bibliothek eines Hexenmeisters entdeckt: ZVV. XV S. 412 f.– 42a. Baader I Nr. 281; 42b. Blau S. 136 Nr. 3. Zum Rückwärtslesen des Zaubers vgl. Mitteilungen d. schles. Gesellsch. f. Volkskunde IV (1901) S. 45 ff. – 44a. Leoprechting S. 61; 44b. Baader I Nr. 393. – 45a. Kuhn, Westf. I Nr. 376; 45b. Bartsch l Nr. 304; zum sicheren Schuß vgl. Grimm Nr. 257. – 46a. Peter II S. 66, vgl. Grimm Nr. 258. Die Zauberkugel will durch den Hut in die Stirn und wird darum durch Ablegen oder Hochwerfen des Hutes unschädlich gemacht. – 47. Über den weitverbreiteten Werwolfsglauben vgl. besonders Hertz, Werwolf, und Andree, Parallelen; reiche Literatur über den Glauben an Tierverwandlung bei den verschiedensten Völkern findet sich auch ZVV. XIX (1909) S. 30 ff. Der Werwolfsgürtel erinnert an den Zauberhalfter der Trude und Hexe S. 25. – 47a. Gredt Nr. 568, vgl. Grimm Nr. 214. – 48a. Gredt Nr. 556; andere Werwolfsagen: Grimm Nr. 215. 216. – 49a. Wallis S. 206 Nr. 98. – In manchen Gegenden Norddeutschlands sagt man vom Werwolf, er springe den Menschen von hinten auf den Rücken und lasse sich von ihnen eine Strecke weit schleppen; damit wird die Verwandtschaft zwischen Werwolf und Trude noch enger (aber vgl. auch die aufhockenden Toten S. 57 u. 59). Bergische Sagen vom Werwolf: 1. Ein erwachsenes Mädchen ging einst von Baumberg nach Urdenbach. Dort hatte sie allerlei einzukaufen, und als sie sich wieder auf den Heimweg machte, war es Abend geworden. Da sprang ihr plötzlich ein großer Werwolf auf den Rücken. Sie spürte die Krallen des Untiers deutlich auf ihrer Brust; ächzend und stöhnend schleppte sie sich vorwärts. Erst in der Nähe ihrer Wohnung wurde sie von dem Werwolf verlassen und stürzte ganz ermattet in die Stube zur Mutter. – 2. Oberhalb des Beckhofs bei Barmen ging ein Werwolf um, der warf sich den Vorübergehenden, namentlich wenn sie Geld oder sonstige Wertsachen bei sich hatten, von hinten auf den Rücken und beraubte sie, indem er sie mit seinen Tatzen fest umklammerte. Aber einmal kam er dabei an den Unrechten. Der griff nach seinem Messer und schlug damit nach den Krallen des Tieres, daß ihm das Blut aus den Tatzen floß. Da mußte der Werwolf sofort in Menschengestalt erscheinen und hat seitdem sein böses Treiben eingestellt ( Schell S. 473 Nr. 20 und S. 187 Nr. 116). Zur Sagengruppe vom aufhockenden Werwolf vgl. Ranke, Huckup S. 19 f.

S. 51. Gebräuche beim Tode: Drechsler I S. 291. – 52a. Wurde mir 1909 in München von meiner Schreibmaschinendame, Frau B. Tr., erzählt, als ich ihr die erste Auflage dieses Buches in die Maschine diktierte; das Glas war ein einfaches Wasserglas mit völlig glatter runder Wand. – 52. Zum »lebenden Leichnam« und der Spukgestalt des Totengespenstes vgl. G. Neckel, Walhall (1913) S.37f. H. Naumann, Primitive Gemeinschaftskultur (1921) S.18f. W. F. Otto, Die Manen(1923).– Noch am 4. September 1912 brachte ein Witwer bei Erlangen seiner verstorbenen Frau Fleisch ins Leichenhaus und warf ihr bei der Beerdigung Würste ins offene Grab, »damit die Resl nicht zu hungern braucht«: Arch. f. Religionswissensch. XVI S. 320. – S. 53a. Baader I Nr. 304; 53b. Jahn 516. – 54a. Jahn 517; 54b. ZVV. IX S.386. Tote, die aus ihren Gräbern aufstehn und den Landesfeind vertreiben helfen: Grimm Nr. 328; 54 c. Z. f. d. Myth. I S. 452 und Schöppner II Nr. 907, vgl. Grimm Nr. 242. Die Mäuse, die den Grafen von Seefeld und den Bischof Hatto verfolgen, sind beide Male die Seelen der verbrannten Armen. – 55a. Müller Nr. 65; 55b. Rochholz II Nr. 350. Über das Bahrrecht: Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer II S. 593. – 56 a. Schambach und Müller Nr. 233, vgl. Grimm, Märchen Nr. 109, und Sagenbuch II2 S. 176; 56 b. Müllenhoff Nr. 223. – 57 a. Gander Nr. 213; 57 b. Vernaleken, Mythen S. 76. – 59. Aufhockende Geister auch Grimm Nr. 80. 146; vgl. Ranke, Huckup. – 59 a. Bartsch I Nr. 256,9, vgl. Grimm Nr. 286. – 60 a. Wallis S. 237 Nr. 128; 60 b. Meier Nr.306,4; 60 c. Bartsch I Nr. 242. – 61 a. b. Baader I Nr. 153. II Nr. 35, vgl. Grimm Nr. 225. 226. 227; 61 c. Bartsch I Nr. 246. – 62 a. Schambach und Müller Nr. 223,2; 62 b. ZVV. XV S. 348. – 63. Strackerjan § 183 s. – 65. Reiser I Nr. 441. Der »Fürwitz«, der dem Beschwörungsakt verstohlen zusieht, erinnert an den alten Mann in der Sage vom vergrabenen Schatz S. 252; vgl. auch Grimm Nr. 122. – 66 a. Meiche Nr. 77; 66 b. Gredt Nr. 1105. – 67 a. Gredt Nr. 1100; 67 b. Kuhn, Westf. I Nr. 245. – 68 a. Wallis S. 242 Nr. 133. Das Gespensterroß, das den Burschen zerquetscht hat, erscheint nicht wieder: der spukende Tote ist erlöst wie die Trude, die ein Lebendes zu Tode druckte. 68 b. Baader I Nr. 191. Daß der Wald, in dem sich das blaue Licht zeigt, »Schatzwäldchen« heißt, erklärt sich aus dem auf S. 246 Gesagten: wo das Licht brennt, liegt ein Schatz vergraben. – 69 a. Baader I Nr. 185; 69 b. ZVV. XI S. 339. Feuriger Spuk: Grimm Nr. 277. 284. – 70 a. b. Kuhn und Schwartz Nr. 88. 116. – 71 a. Gredt Nr. 665. – 72 a. Schambach und Müller Nr. 226; 72 b. Kuhn und Schwartz Nr. 169; 72 c. Wolf, Niederld. Nr. 262. 521. – 73 a. ZVV. I S. 427; 73 b. Gredt Nr. 770. – 74 a. b. Gredt Nr. 776; 74 c. Schönwerth I S. 305,11; 74 d. Wallis S. 78. – 75 a. Wallis S. 223 Nr. 116, vgl. Grimm Nr. 108. Das Motiv: eine leidende Seele erwartet ihre Erlösung, wenn aus dem Holz eines Baumes, der eben erst gepflanzt ist, ein Sarg gezimmert wird, begegnet vor allem in den Sagen von der weißen Frau im Berg (vgl. S.94/95. Grimm Nr. 224); nur heißt es da gewöhnlich, aus dem Baum müsse nicht ein Sarg, sondern eine Wiege gemacht werden: das Kind, das dann als erstes in dieser Wiege liegt, wird einst als Mann die weiße Frau erlösen. Das Motiv ist ein Sprößling der alten Legende vom Kreuze Christi, die im Mittelalter sehr beliebt war; vgl. Ranke, Erlöser.

S. 76a. Zingerle Nr. 345. – 77a. Bartsch Nr. 287. Der Schluß der Sage ist auffallend: eigentlich müßte der Küster durch den Glockenschlag wirklich gerettet werden, vgl. Goethes Ballade »Der Totentanz«. 77b. Schell S. 310 Nr. 34. – 78a. Peter II S. 121, vgl. Grimm Nr. 176; 78b. Baader II Nr. 43. – 79a. Baader I Nr. 428; 79b. Kühnau I Nr. 12. – 80a. Lyncker Nr. 6. – 81. Über die deutsche Kaiserweissagung: F. Kampers, Die deutsche Kaiseridee in Prophetie und Sage, München 1896. R. Schröder, Die deutsche Kaisersage, Heidelberg 1891. F. G. Schultheiß, Die deutsche Volkssage vom Fortleben und der Wiederkehr Kaiser Friedrichs II., Berlin 1911. Dazu Grimm Nr. 22. 23. 25. 28. 296. 297. 298. – 82. Besuch im Totenberg: Grimm Nr. 144. 147. 283. – 82a. Schell S. 448 Nr. 55. – 83a. Schell S. 448 Nr. 54. – 84a. Graber S. 101. – 85a. Baader I 434 (Mones Anzeiger 4 S. 409); 85b. Kuhn und Schwartz Nr. 247,10. Wein im Berg: Grimm Nr. 15. 107. – 86. Die Sagen von der Zeitlosigkeit im Totenreich erinnern an die im Mittelalter sehr beliebte Legende von dem Mönch, der lebend in die Ewigkeit verzückt wurde. Der ging an einem schönen Vormittag im Klostergarten und sann gerade über die Worte des Psalmisten nach: »tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache,« und konnte sie nicht fassen. Da hörte er im Wipfel eines Baumes einen Vogel singen; der sang so lieblich, daß der Mönch stehn blieb und lauschte. Nach einer Weile endete der Vogel sein Lied und der Mönch kehrte zum Kloster zurück. Aber dort fand er alles verändert, fremde Brüder gingen ihm entgegen und führten ihn zu einem fremden Prior; ihm selber war ein langer eisgrauer Bart gewachsen, und niemand kannte ihn oder seinen Namen. Erst mit Hilfe alter Seelbücher stellte der Prior fest, daß vor mehreren Jahrhunderten ein Mönch des gleichen Namens auf unerklärliche Weise aus dem Kloster verschwunden war. Da erkannte der Greis mit frommem Staunen, daß ihm Gott einen Vorschmack hatte geben wollen von der Zeitlosigkeit des Jenseits. Er erzählte noch den lauschenden Brüdern, was er erlebt hatte, und sank dann tot zu Boden (nach Caesarius von Heisterbach). Reiche Literatur über das Motiv bei R. Köhler, Kleinere Schriften (Berlin 1898-1900) II S. 239, vgl. auch F. Müller, Die Legende vom verzückten Mönch, Erlanger Dissertation, Leipzig 1912. – 86a. Pröhle, Deutsche Sagen Nr. 220. – 87. »Hätte er seine Jacke liegen lassen«, vgl. Grimm Nr. 316. 87a. Z. f. d. Myth. I S. 193. – 88a. Temme Nr. 211. – 90a. Gloede S. 78. – 91a. Z. f. d. Myth. I S. 440; 91b. Kuhn, Westf. I Nr. 227. – 92a. Jahn Nr. 313. Zur Erlösung der weißen Frau: Laistner, Rätsel I bes. Kap. 17-19 und Kap. 29. – 93a. Alpenburg, Alpensagen Nr. 232; über den heiligen Baum vgl. Zingerle Nr. 176. – 94a. Wolf, Hess. Nr. 42, vgl. Jahn Nr. 13.222.224. – 95a. Kuhn, Märk. Nr. 111; 95b. RochhoIz Nr. 173. – 97. Geldfeuer und Schatzblüte: S. 246. – 97a. Meier Nr. 36. – 98a. Kuhn, Westf. I Nr. 312, vgl. Jahn Nr. 9. 304.315. – 100a. Wolf, Hess. Nr. 2. – 101a. Müllenhoff Nr. 472. – 102a. Kuhn, Westf. I Nr. 138a. Mit der Sage von der Wittewiwerskuhle greifen wir schon in den zweiten Hauptteil hinüber: die weißen Weiber, in deren Macht die Kindbetterin gegeben ist, wenn sie vor ihrem ersten Kirchgang ausgeht, sind im heutigen Bewußtsein des Volkes nicht mehr mit den erlösungsbedürftigen weißen Frauen im Berge identisch, sondern viel eher den Zwergen und Unterirdischen verwandt und damit schon zu den ganz selbständigen Wesen des Volksglaubens zu rechnen. Es ist aber nach allem Vorausgegangenen klar, daß auch sie ihrem Wesen nach nichts anderes sind als die Bewohnerinnen des Totenreiches, dem die Bäurin durch ihren verfrühten Ausgang verfallen ist.

S. 105a. Birlinger, Volkstüml. I Nr. 39; 105b. Schönwerth II S. 145. – 106a. Wallis S. 212; 106b. Schönwerth III S. 125. – 107a. Bonbun, Beitr. S. 4; 107b. Birlinger, Volkstüml. I Nr. 46; 107c. Wallis S. 247 Nr. 140. – 108a. Cysat Nr. 116. – 109a. Leoprechting S. 36. – 110. Epileptikererlebnis: Ranke, Sage und Erlebnis. – 110a. Wallis S. 213 Nr. 104. – 111a. Zingerle Nr. 24; 111b. Kuhn und Schwartz Nr. 69, vgl. Ranke, Huckup S. 23 f. – 112a. Meier Nr. 151,2. – 113a.b. Bonbun, Sagen Nr. 42. »Notnagel«, das hier im Warnruf des Nachtvolks keinen rechten Sinn hat, bedeutet einen Menschen, der auf dem Wege der Pflicht und damit »durch die Not« geschützt ist. Wer »notnagel« dem wilden Heer begegnet, dem geschieht kein Leid: Einmal wachte eine Magd um Mitternacht aus dem Schlafe auf und sah im Rathaus gegenüber hellen Fensterschein. Da dachte sie, es müsse Morgen sein, und stand eilends auf, um an ihre Arbeit zu gehn. Sie wollte Licht machen, konnte aber unmöglich Stahl und Feuerstein finden. Da lief sie ins Rathaus hinüber, um Feuer zu holen. Im Rathaus aber war das Nachtvolk bei fröhlichem Trunk und Schmaus, und die Magd hatte kaum den Mut, ihre Bitte um Licht vorzubringen. Da rief einer aus dem Volk: »Wüßten wir nicht, daß du notnagel wärest, wir würden dich zermalmen so klein, als das Gestrüpp (!) unter der Sonne!« Das war im Rathause zu Feldkirch. ( Bonbun, Beitr. S. 10 Anmerkung.) – 113a. Meier Nr. 148. – 114. Das wilde Heer ohne Führer: Grimm Nr. 313; der getreue Eckhart geht ihm als Warner voran: Grimm Nr. 314, vgl. auch Nr. 7. Frau Berchtl in Tirol: Zingerle2 Nr. 29,4. 30,3. 33. 35. – Wode und Wodan: Hatte sich zur Zeit der Bekehrung der deutschen Stämme der Gott Wodan über den (älteren) Dämon Wode, mit dem er ursprünglich einmal eins gewesen war, längst weit hinausentwickelt und überließ das Schleudern von Pferdelenden und Frauenbeinen schon damals dem unheimlicheren Verwandten, der die Jahrtausende hindurch bis heute dem Ursprung aller Mythenbildung näher blieb, während der Gott mit seinem Kulte zugleich verschwand? – 115a. Haas Nr. 15; 115b. Müllenhoff Nr. 500. Man darf zur Zeit der Mittwinterstürme nicht backen, sonst geht das Mehl mit in die wilde Jagd. – 116a. Müllenhoff Nr.495. – 117. Die dürren Blätter im Wirbelwind als Waldgeister vgl. S. 177d; 117a. Kuhn, Westf. I Nr. 404; 117b. Jahn Nr. 16. – 118a. Witzschell Nr. 221, vgl. Grimm Nr. 271. Im Fichtelgebirge sagt man: Wenn man das Holzfräulein schreien hört, gibts schlimmes Wetter. Denn dann ist der wilde Jäger hinter ihm drein, und der bringt Regen und Wind mit ( Schmidt S. 46). – 119a. Kuhn und Schwartz Nr. 76, vgl. Ranke, Huckup S. 22f. – 120a. Sommer Nr. 4, vgl. Grimm Nr. 173; 120b. Schönwerth II S. 162, vgl. Grimm Nr. 48. – 121a. Grimm, Myth. II S. 768. – 122a.b. Kuhn, Westf. I Nr. 1. 3. – 123. Opfer an den Wind: Peter II S.258; Baumgarten I S. 38. – 123a. Kuhn und Schwartz Nr. 324,2. – 124a.b. Strackerjan I § 247i. – 125a. Z. f. d. Myth. III S. 34. – 126a. Kuhn, Westf. I Nr. 193. Der ewige Jäger hat sich gewünscht, ewig zu jagen: Grimm Nr. 309; 126b. Arndt I S. 401. Die grausame Strafe trifft den Baumfrevler nach ältestem deutschem Markrecht: Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer II S. 39.40. 269. – 127a. Kuhn und Schwartz Nr. 265,2 und Zeitschr. des histor. Vereins f. Niedersachsen 1878 S.77, vgl. Grimm Nr. 172.311. – 128. Im Garten des Klipperkruges bei Wülperode im Harz zeigt man noch Hackelbergs Grabstein; er zeigt einen Ritter auf einem Maultier, mit fliegendem, kurzem Mantel, in der Hand eine Reitgerte, neben ihm laufen zwei Hunde; auf dem Rand des länglich-viereckigen Steins ist eine Inschrift, nur noch zu einem kleinen Teile lesbar:– – Domini 1581. Den 13. Martii ( Kuhn und Schwartz Nr.203). – 129. Das wilde Heer in feurigen Wagen: Grimm Nr. 278; 129a. Z. f. d. Myth. II S. 193; 129b. Meier Nr. 146,1; 129c. Meier Nr. 132. – 130a. Bartsch I Nr. 6, vgl. Grimm Nr. 8. Zum Goldgeschenk der Geister vgl. auch S. 135. 152. (157.) 182. 183. 205 und Ranke, Huckup S. 30. – 130b. ZVV. XIII S. 180. – 131a. Voges Nr. 3.

S. 134a. Kuhn, Westf. I Nr.62; 134b. Müllenhoff Nr. 422; 134c. Kuhn und Schwartz Nr. 292; als Hebamme wird die Menschenfrau zu den Zwergen geholt: Grimm Nr.41.68. – 135a. Colshorn S.115, vgl. Grimm Nr.152. – 136. Wechselbalg als Angsttraum der Wöchnerin: Laistner, Rätsel I Kap. 13. Wechselbalgsagen: Grimm Nr. 82. 83. 88. 90.91. – 137a. Bartsch I Nr.64; 137b. Pröhle, Harzsagen I S. 192; 137c. Müllenhoff Nr. 425,2. – 138a. Müllenhoff Nr. 425,4. – 139. Rumpelstilzchen: Grimm, Märchen Nr.55. 139a. Temme Nr.216; 139b. Zingerle Nr. 93. Der Name Waldkügele erinnert an die Purzelbäume der Waldgeister S. 177. – 140a. Bartsch I Nr.61, vgl. Grimm Nr. 34.299. – 141a. Baader II Nr. 93; 141b. Haas Nr. 49; vgl. Ranke, Wie alt s. u. V. S. 10. – 142a. Müllenhoff Nr. 386, vgl. Grimm Nr. 110. – 143a. Müllenhoff Nr. 386; 143b. Kuhn und Schwartz Nr. 362,4, vgl. Grimm Nr.157. Über die hier geschilderte eigentümliche Form des Handelsverkehrs, den sog. »stummen Handel« vgl. H. Schurtz, Urgeschichte der Kultur (1900) S. 287. – 144a. Bartsch I Nr. 72, vgl. Grimm Nr. 33. 303; 144b. Bartsch I Nr. 66; 144c. Kuhn, Westf. I Nr. 269. – 146. Ein Holzfräulein muß so lange dienend »leiden«, bis ihr Kleid zerrissen ist: Schönwerth II S.379, vgl. Zingerle Nr.54.– 146a. Meier Nr. 66; 146b. Meier Nr. 69.– 147a. Zingerle Nr. 59; 147b. Kuhn, Westf. I Nr. 155. – 148. Schrettelesfüße: Meier S.172; 148a. Grimm, Myth. I S. 372, vgl. Grimm Nr. 150. – 149a. Kuhn, Westf. I Nr. 147. – 150a. Kuhn und Schwartz Nr.270,2. Die Zwerge halten selber Hochzeit: Grimm Nr. 31 und Goethes Ballade vom vertriebenen und zurückkehrenden Grafen; 150b. Peter II S. 9. – 151a. Harrys I Nr. 5, vgl. Grimm Nr. 156; 151b. Schambach und Müller Nr. 147,1; vgl. Grimm Nr. 153.154.156 und Ranke, Wie alt s. u. V. S.12. – 153a. Müllenhoff Nr.383; 153b. Kuhn, Westf. I Nr.270. – 154a. Haas Nr. 46. Die Zwerge scheuen wie die meisten Spuk- und Traumgestalten das Licht der Sonne; nach altnordischer Sage wird der Zwerg zu Stein, wenn ihn die Sonne bescheint. – 155a. Kuhn, Westf. I Nr. 363; 155b. Z. f. d. Myth. II S.432. – 156. Zum Abzug der Zwerge vgl. Grimm Nr. 36. 148. 149. 153. 154. Das Glockengeläut schreckt die Geister: ZVV. VII S. 360f. und die Fänggen: S.187. – 156a. Bartsch I Nr. 89; 156b. Kuhn und Schwartz Nr. 189,2; 156c. Müllenhoff Nr. 429. – 157. Grimms Bemerkung: Myth. I S. 380. Geschichtliche Deutung der Zwerge: W. Schaub, Über den Ursprung der deutschen Zwergsage. Progr. d. Kgl. Wilhelmsgymnasiums. Berlin 1904. – 158. Auch das Totenheer läßt sich gelegentlich von einem Fährmann übers Wasser setzen: Grimm Nr. 276; Grimm, Myth. I S. 694.

S. 159. Koboldsagen bei Grimm vor allem Nr. 75 und 76. – 159a. Meiche Nr. 380. – 160. Kobold im Voigtland: Köhler S. 476. Die Kobolde, als Seelen Ermordeter, tragen die Mordwaffe noch im Rücken: Grimm Nr. 72. –160s. Haas Nr.26. – 161a. Z .f. d. Myth. I S. 401; 161b. Müllenhoff Nr. 446,1; vgl. S. 62 und Grimm Nr. 74. – 162. Der Kobold Hinzelmann als Feder und in verschiedenen Tiergestalten: Grimm Nr. 76. – 162a. Haas Nr. 22; 162b. Kuhn und Schwartz Nr.48.–163a. Kuhn und Schwartz Nr. 86,4. – 164a. Grässe Nr. 505, vgl. Grimm Nr. 73; 164b. Meier Nr.90. – 165a. Sommer Nr. 24. Auch Hinzelmann sagt den christlichen Glauben nur zerrissen und stammelnd: Grimm Nr. 76. Bei Caes. v. Heisterbach kann der Teufel den Glauben und das Vaterunser nicht fehlerfrei beten. Ein anderer Kobold dagegen betet: Grimm Nr. 40. Hinzelmann ist ein Christ und hofft, dereinst noch selig zu werden: Grimm Nr. 76. Von einem Kobold in der Kirche bringt Kuhn, Märk. Nr. 151 eine sehr anschauliche Sage: Als die Stadt Neu-Ruppin am Ende des achtzehnten Jahrhunderts abbrannte und schon die Kirche in Flammen stand, sah man hoch oben aus dem Turm einen kleinen roten Kobold, der schaute bald da, bald dort aus den Lucken heraus und lachte die Leute unten aus; denn der ganze Kirchhof stand voll Menschen. Wie er aber hinaufgekommen war, wußte niemand zu erklären; die Türen zur Kirche und zum Turm waren alle fest verschlossen. – 165b. Jahn Nr. 150. – 166a. Haas Nr. 23. – 167a. Sommer Nr. 29; 167b. Schambach und Müller Nr. 152,1. – 168a. Panzer I Nr. 202; 168b. Jahn Nr. 129. – 169. Allgemein sagt man in Norddeutschland: wenn einer eine Sternschnuppe fliegen sieht und wünscht sich in dem Augenblick etwas, so geht sein Wunsch in Erfüllung; das ist ein Rest des alten Glaubens an den »Drak«. 169a Stöber Nr.227.– 170a.b.c. Bartsch I Nr.336; 170d. Schambach und Müller Nr. 182. – 171a. Wolf, Hess. Nr. 117. – 172a. Temme Nr. 253. – 173a.b. Z. f. d. Myth. II St. 139 und 141. Über das Volksheilmittel, ein bruchkrankes Kind durch eine gespaltene Eiche zu ziehen, vgl. Kuhn und Schwarz, Gebr. Nr. 340 mit der Anmerkung; dazu Hovorka und Kronfeld, Vergleichende Volksmedizin (Stuttgart 1908. 1909) I S.72; 173c. ZVV. II S.417. – 174a. Kuhn und Schwarz Nr. 219; 174b. Harrys II Nr. 2, vgl. Grimm Nr. 3. 37. – 175a. Kuhn, Westf. I Nr. 192; 175b. Wrubel II Nr. 61, vgl. Grimm Nr. 2 mit der Anmerkung.

S. 176. Über die Beseelung des Waldes vgl. vor allem Mannhardt, Wald- und Feldkulte I Kap. 2. Alte Landleute in Schlesien hüten sich, ohne Not in die Rinde eines Waldbaumes hineinzuschneiden; denn der angeschnittene Baum blutet und fühlt den Schmerz wie ein Mensch. Der Holzhacker leistet dort dem Baum Abbitte, ehe er ihn fällt; denn in jedem Baum wohnt eine arme Seele, und wenn er der Abbitte leistet, so wird sie erlöst; versäumt er es, so muß sie im Baumstrunk weiterleben und leiden: Peter II S.30. – 176a. Baader II S. 144. – 177a. Baader I Nr. 184; daß das Bäumchen am andern Tag verschwunden ist, fällt auf und ist gewiß nicht ursprünglich.– 177b. Reiser I Nr. 429; 177c. ZVV. IV S. 456; 177d. Leoprechting S. 129. – 178. Tauwäsche der Holzleute: Schönwerth II S. 358; 178a. Schönwerth II S.366; 178b. Eisel Nr.48.–179a.b. Eisel Nr.37 Anmerk.47; 179c. Witzschell S. 213. Ganz ähnlich lautet der Spruch des oberfränkischen Holzfräuleins:

Reiß nicht aus einen fruchtbaren Baum,
Erzähl keinen nüchternen Traum,
Back kein Feiertagsbrot,
So hilft dir Gott aus aller Not.

( Panzer II Nr. 260.)

180a. Panzer II Nr. 367.– 181a. Panzer II Nr. 258. Oft ist es auch ein Vöglein, das aus dem Wald fliegt und das Mittel gegen die Pest verkündet, z. B. Baumgarten II S.166.–181b. Wolf, Hess. Nr.82.87; 18lc. Witzschel Nr.236. – 182a. Köhler S.458 Nr. 25, vgl. Grimm Nr. 47; 182b. Eisel Nr.54; 182c. Eisel Nr. 41. – 183a. Eisel Nr.45; 183b. Witzschel Nr. 217. – 184. Die wilden Leute im Bernhardswald: Lyncker Nr. 91. Ein Waldgeist des Mittelgebirgs ist auch der bekannte Rübezahl: ZVV. XVIII S. 1 – 24; 151 – 160. Daneben scheint er aber auch ein Berggeist nach Art des Bergmönchs gewesen zu sein: K. Zacher, Mitteilungen d. schles. Gesellsch. f. Volkskunde 1903 Heft X S. 42. – 185. Alpenburg, Mythen S. 51.– 186. In Vorarlberg erzählt man, ein paar Knechte seien einmal in den Wald gegangen, eine Tanne zu fällen: und wie sie eben anfangen zu schlagen, kommt ein Fängg durch den Wald gelaufen und sagt:

Ich bin grad nett jetzt sovel Jor scho alt,
As Nodla hot dia Tanna do im Wald,
Drom sind so guat und tuand mer sie net fälla,
Sos könnt ich jo mi Alter nömma zälla.

( Bonbun, Beitr. S. 47.)

Ursprünglich muß der Fängg um das Leben des Baums gebeten haben, um sein eigenes damit zu retten. – 186a. Alpenburg, Mythen S.68. Das schon aus der Spätantike bekannte Motiv von der geheimnisvollen Todesbotschaft (»Der große Pan ist tot«) begegnet als heutige Volkssage durch ganz Deutschland und noch darüber hinaus; doch ist es nirgends so durchsichtig wie in der Tiroler Sage. Ein paar Beispiele mögen zeigen, nach wie verschiedenen Richtungen sich so ein Sagenmotiv entwickeln kann, und wie schwer oder besser unmöglich es mitunter ist, unter seinen verschiedenen Fassungen die »ursprünglichste« herauszusuchen, um sie in irgendeinem Sinne zu »deuten«: 1. Bei einem Bauern in Holl in Baden diente ein unbekanntes Mädchen, das war sehr fleißig und ordentlich, aber sie wollte durchaus nicht sagen, wie sie hieß. Als einst der Bauer mit einem Joch auf der Schulter vom Felde ging, rief ihm die Stimme eines Unsichtbaren mehrmals nach: »Jochträger! sage der Gloria, der Kanzelmann sei gestorben.« Erst beim Nachtessen erinnerte sich der Bauer wieder daran und erzählte es dem Mädchen und sagte dabei: »Nun wissen wir ja, daß du Gloria heißt.« Da sprang das Mädchen über Hals und Kopf davon und ließ sich niemals wieder sehen. ( Baader I Nr. 26.) – 2. In einer Küche im Wallis kam oft, wenn die Hausleute abends behaglich beisammen saßen, eine schöne goldgelbe Katze zu Besuch. In gemessenen Schritten kam sie zur Tür herein, ging bedächtig zum Herd und machte sichs dort in der warmen Asche bequem. Das ging eine ganze Zeitlang so fort und die Hausleute duldeten das schöne Tier gern in ihrem Kreis. Eines Abends besprachen sie wie gewöhnlich die Dorfneuigkeiten des Tages und dabei erzählte einer, Johannes N. sei gestorben. Da sprang die Katze aus der Asche auf und schrie: »Was? der Johannes?« und rannte in mächtigen Sätzen davon und kam nie wieder. Da merkten die verblüfften Hausleute, wer seit einiger Zeit alle ihre Familiengeheimnisse so fleißig auf die Gasse gebracht hatte. ( Wallis S. 204 Nr. 98.) – 3. In Jagel bei Schleswig war vor Zeiten ein Wirt, dem wurde sein Bier immer zu früh alle, er wußte nicht wie. Einmal fuhr er nach der Stadt, um neues Bier zu holen. Als er nun zurückkam und bei dem Jagelberg vorbeifuhr, wo ein Riesengrab ist, da hörte er ganz jämmerlich schreien: »Pingel ist tot! Pingel ist tot!« Darüber geriet er in große Angst und fuhr schnell nach Hause. Da erzählte er seiner Frau davon, und wie er eben die Worte sagt: »Pingel ist tot!«, da kam ein Unterirdischer aus dem Keller gesprungen und schrie:

Ach, ist Pingel tot, ist Pingel tot,
So hab ich hier Bier genug geholt!

Und damit lief er weg. Nachher fand man bei dem Faß im Keller einen Krug stehen, den hatte der Unterirdische dagelassen; denn er hatte immer für den kranken Pingel das Bier gestohlen. ( Müllenhoff S. 399.) – 4. Beim großen Tingberg östlich von Sommersted (in Schleswig) fuhr einmal abends spät ein Mann aus Oxenvad vorbei; da sah er den Berg aus Pfeilern in die Höhe gehoben und darunter tanzten eine große Menge Bergleute. Da nahm er sein Taschenmesser und warf es mitten unter die Tanzenden. Davon fiel einer tot nieder, das sah er; und dann rief ihm eine Stimme nach: »So grüße Find, die kleine Kind sei tot!« Der Mann fuhr, so schnell er konnte, heim und beim Abendessen erzählte er, was er erlebt hatte. Da hörte sein Dienstknecht aufmerksam zu. Und als der Bauer den Gruß bestellt hatte, griff er ein großes Brotmesser vom Tisch und stach es dem Bauern in die Brust, daß er tot umsank. Der Knecht aber verschwand vor den Augen der Leute. – Nun wußte man, daß er der Find gewesen war und wahrscheinlich der Mann oder der Bräutigam zu der kleinen Kind sei, die vom Bauern war getötet worden. ( Müllenhoff Nr. 401.) Ausführliche Literaturangaben bei G. A. Gebhard, Der Tod des großen Pan (Sitzungsber. d. Heidelberger Akad. phil. hist. 1915, 5). – 187a. Jäcklin II S. 127; 187b. Z. f. d. Myth. II S. 58. – 188a. Hauser Nr. 9. – 189a. Panzer I S. 12 (aus dem Jahr 1753), vgl. Grimm Nr. 50; 189b. Zingerle Nr. 43. – 190a. Zingerle Nr. 43. Wie die wilde Frau alle Sonn- und Feierabende, so kommt der gefangene und wieder entflohene Alp-Gemahl alle Jahr auf eine Nacht zu seinen schlummernden Kindern: Z. f. d. Myth. II S. 139; 190b. Alpenburg, Alpensagen Nr. 276; 190c. Vernaleken, Alpensagen S. 246, vgl. Grimm Nr. 95: die wiedergekehrte tote Frau verschwindet beim Fluch. – 191a. Baumgarten II S. 169, vgl. Grimm Nr.50. 71. – 192a. Alpenburg, Alpensagen Nr. 213, vgl. Grimm Nr. 301. 302 und Schillers Ballade »Der Alpenjäger«.– 193a. Zingerle Nr. 42; 193b. Jäcklin III S. 64. – 194a. Vernaleken, Alpensagen S. 214. Der berauschte Waldgeist (Silen, Faunus usw.): A. Kuhn, Mythol. Studien I (1886) S. 33 ff. – 195a. Bonbun, Beitr. S. 47; 195b. Bonbun, Beitr. S. 56.

S. 197a. Sommer Nr. 34; 197b. Haas Nr.74. – 198. Strackerjan I § 259b; 198b. Schambach und Müller S. 342, Anmerkung zu Nr. 90; 198c. Z. f. d. Myth. I S. 29. Auch in Deutschböhmen hält der Wassermann die Seelen der Ertrunkenen unter Töpfen gefangen, bis sein Nachbar, der Bauer, die Töpfe der Reihe nach umstülpt und die Seelen damit erlöst: Grimm Nr. 52. – 199. Jedes Jahr muß einer ertrinken: Grimm Nr. 61. 62; 199a. Kuhn und Schwartz Nr. l97,1; 199b. Wolf, Hess. Nr. 204; 199c. Strackerjan § 259g. – 200a. Kuhn und Schwartz Nr. 333; 200b. Kuhn und Schwartz Nr. 110, vgl. Grimm Nr. 64; 200c. Mitteilungen d. schles. Gesellsch. für Volkskunde 1903 Heft X S. 21, vgl. Grimm Nr. 53. – 201a. Peter II S. 15, vgl. Einleitung S.6. – 202a. ZVV. VII S. 443; 202b. Peter II S. 16, vgl. Grimm Nr. 58. 307 und Anmerkung zu Nr. 59. – 203a. Sommer Nr. 38. – 204. Kuhn und Schwartz Nr. 103. Der Wechselbalg, der geredet und seine Natur zu erkennen gegeben hat, müßte eigentlich sofort darauf verschwinden, nicht erst nach drei Tagen. – Daß der Wassergeist den Wechselbalg bringt, vgl. Grimm Nr. 83: Die Wechselbälge im Wasser. – 205a. Meier Nr. 78,4. Als Hebamme wird die Menschenfrau zur Nixe geholt: Grimm Nr. 49. 65. 69. 305. – 205b. Kuhn und Schwartz Nr. 111, vgl. S. 187. – 206a. Müllenhoff Nr. 346. Eine sehr motivreiche und in ihrem Aufbau nicht ganz klare Geschichte, die ähnlich schon im vierzehnten Jahrhundert in deutsche Verse gebracht wurde: Das Schretel und der Wasserbär, vgl. v. d. Hagen, Gesamtabenteuer Nr. 65, R. Köhler, Kleinere Schriften I S. 72. – 208c. ZVV. XI S. 203: 208b. Birlinger, Aus Schwaben I Nr. 175; 208c. Harrys Nr. 47, vgl. Grimm Nr. 59; 208d. Kuhn, Westf. I Nr. 335c. Eine Stadt durch den Übermut ihrer Bewohner untergegangen: S. 243. – 209a. Bartsch I Nr. 550; 209b. Reiser I Nr. 262, vgl. Grimm Nr. 59. 112.

S. 203. Über die Korntiere in Erntebräuchen und -Spielen, vgl. Mannhardt, Roggenwolf. 210a. Haas Nr. 12. Ein Korndämon in Bocksgestalt war ursprünglich wohl der Bilwitz, von dem man vor allem im südöstlichen Deutschland erzählt; heute ist er ein menschlicher Zauberer, der auf dem Teufel als einem Bock fremde Felder nachts durchreitet und mit einer am linken Fuß befestigten Sichel lange schmale Streifen durchs Korn schneidet; damit gehört ihm die Ernte des Feldes oder doch ein Teil davon: Leoprechting S. 20 ff. Laistner II, Kap. 82, Ein Korndämon in Menschengestalt ist die Roggenmuhme: Grimm Nr. 90. – 211 a.b. Alpenburg, Mythen S. 217. 59, vgl. Laistner, Nebelsagen S. 88 ff. und Anmerkung. – 212 a. Wallis S. 47 Nr. 43; 212 b. Wolf, Hess. Nr. 193. Wenn ein Gießbach von den Bergen stürzt, sagt das Alpenvolk: es ist ein Drach ausgefahren! Grimm Nr. 217. Auch daß die Wasserspeier im Mittelalter so gern als Drachen geformt wurden, weist auf die Verwandtschaft von Drachen und Gießbach. – 212 c. Meier Nr. 347. – 213a. Peter II S. 36. Drachenkämpfe: Grimm Nr. 218. 21g. 220. Ausführliche Literatur über die Drachenkampf-Sagen bei Panzer, Beowulf(1910) S. 294f. – 213 b. Wallis S. 149 Nr. 44. – 214. Im Sommer 1909 kroch in einer Erdgeschoßwohnung in München eine Ringelnatter unter der geschlossenen Tür durch in ein Zimmer hinein und wieder heraus und wurde nachher auf dem Hof mit einer Flaschenscherbe getötet; die Frau, die das tat, hörte von den anderen noch nach Wochen: es werde ihr dafür noch einmal schlecht gehen. – 214 a. Peter II S. 33; 214 b. Meier Nr. 228, vgl. Grimm, Märchen Nr. 105. – 215 a. Vernaleken, Alpensagen Nr. 172s, vgl. Grimm Nr. 221. – 216 a. Gredt Nr. 508; 216 b. Bechstein Nr. 151. – 217 a. Bonbun, Sagen Nr. 60, vgl. Grimm Nr. 247. Über den Tatzelwurm, ein sagenhaftes, vierfüßiges Schlangentier der Alpen, vgl. Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins 1887 S. 208 ff. – 218. Den Namen »Habergeiß«, der sonst meistens die Heerschnepfe mit ihrem wiehernden oder meckernden Ruf bezeichnet, führt die Nachtschwalbe in Tirol und Steiermark, weil man ihr dort den »plärrenden« Ton der kleinen Eule ( strix aluco) zuschreibt. Beschreibung der Nachtschwalbe: Laistner, Rätsel II S. 251f.– 219 a. Schambach und Müller Nr. 96; 219 b. Gredt Nr. 522; 219 c. Krainz Nr. 253. – 220 a. Krainz Nr. 253; 220 b. Zeitschrift für österreichische Volkskunde III S. 177. – 221 a. Kuhn und Schwartz Nr. 35. – 222 a. Panzer II Nr. 97; 222 b. Baader II Nr. 16. Zur Sage vom unheimlichen Ruf: Ranke, Hukup S. 27 f.

S. 224 a b. Schönwerth II S. 263. Der Bericht, die Riesen seien an der ersten Einrichtung der Welt beteiligt gewesen, ist sehr altertümlich; in den alten heidnischen Schöpfungssagen der Germanen und vieler andrer Völker spielen die Riesen eine wichtige Rolle. – 224 c. Schambach und Müller Nr.159, 4; 224 d. Voges Nr.24; 224 e. Eisel Nr. 23 Anmerkung.– 225 a. Strackerjan I § 258 a; 226 b. Grimm, Myth. S. 448, vgl. Grimm Nr. 324; 225 c d. Kuhn und Schwartz Nr. 167.80; 225e. Zingerle Nr. 146; 225f. Lyncker Nr. 36.– 226a. Kuhn und Schwartz Nr.108; 226b. Schönwerth II S.265. – 227a. Strackerjan I § 258i; 227b. Kuhn und Schwartz Nr.107, vgl. Grimm Nr.17. 325. – 228a. Lyncker Nr. 46. Andre Riesenbauten: Grimm Nr. 19; 228b. Zingerle Nr. 137; 228c. Baader Nr. 374. An der Kirche von Gaurettersheim fällt auf, daß sie keine Spuren von Löchern für ein Baugerüst hat: Panzer I Nr. 273. – 229a. Kuhn und Schwartz Nr. 149; 229b. Bartsch I Nr. 39. – 230. Riesenwürfe im Gewitter: Laistner, Nebelsagen S. 50 f. Nach böhmischem Aberglauben entsteht der Hagel dadurch, daß böse Geister sich in der Luft bekämpfen; sie schleudern Mühlsteine gegeneinander, die aufeinander stoßend in tausend kleine Stückchen zerspringen und als Hagelkörner herunterfallen: Laistner, Nebelsagen S. 53. Riesen werfen Kugeln und Hämmer hin und her übers Tal: Grimm Nr. 16. 20. – 230a. Schambach und Müller Nr. 159,1. – 230b. Kuhn, Westf. I Nr. 273a. – 231a. Kuhn Westf. I Nr. 209. – 231b. Kuhn und Schwartz Nr. 295.– 232a. Alpenburg, Mythen S. 11; 232b. Zingerle Nr. 136; 232c. Alpenburg, Mythen S. 43, vgl. Thors Erlebnis mit Utgardaloki (Skrymi): v. d. Leyen, Götter S. 152. – 233a. Stöber Nr. 80; 233b. Wolf, Hess. Nr. 67; 233c. Kuhn, Märk. Nr. 209. – 234. Der Riese Rapel: Strackerjan I § 2581. Zur Erzählung an die Kirchenmauer, vgl. die Ofenbeichte bei Grimm Nr. 519.– 235a. Kuhn und Schwartz Nr. 186.

S. 237a. Grimm Nr. 234; 237b. Kuhn, Märk. Nr. 236. Ein ähnlicher Tanzfrevel: Grimm Nr. 232 Die Bauern zu Kolbeck; diese Sage geht auf ein wirkliches Ereignis aus dem Jahre 1021 zurück; vgl. Edw. Schröder, Zeitschrift für Kirchengeschichte XVIII. – 238a. Kuhn, Märk. Nr. 233, vgl. Grimm Nr. 237; andrer Brotfrevel: Grimm Nr. 236. – 238 b. ZVV. XVI S. 177, nach dem Bericht einer älteren Aufwartefrau (Arbeiterwitwe); zum Schuß in den Himmel, vgl. S. 44 und 66. Andre Versteinerungssagen: Grimm Nr. 137. 229. 230. – 240. Über die Zerstörung von Martinique erzählte mir im Herbst 1906 ein Pfarrer aus den Rheinlanden im Schnellzug Hannover–Bremen: »Die Bewohner von Martinique waren so böse, das glauben Sie gar nicht. Am Karfreitag haben sie ein Schwein gekreuzigt, und am Himmelfahrtstag haben sie einen Hammel in einen Luftballon gesetzt und ihn so in den Himmel fahren lassen; natürlich nur, um das Christentum damit zu verspotten. Aber am Tag nach Himmelfahrt ist Martinique dann auch untergegangen.« Als ich ihn fragte, woher er das denn wisse, meinte er, das sei doch »in den Zeitungen« zu lesen gewesen! – 240a. Schell S. 363 Nr. 1. – 241a. Wallis S. 189 Nr. 81, vgl. Grimm Nr. 93; 241b. Zingerle Nr. 457B, vgl. Grimm Nr. 345.– 242a. Griedt Nr. 21; 242b. Kuhn und Schwartz Nr. 347, vgl. Grimm Nr. 239. 240; in beiden ist die Geschichte vollständiger: die reiche Frau gibt ihrem Schiffer den Auftrag, ihr das Edelste und Beste mitzubringen, was auf der Welt sei; darauf bringt der Schiffer den Weizen. – 243a. Kuhn und Schwartz Nr. 34. Über die historischen und geographischen Grundlagen der Vinetasage vgl. R. Hennig in der hist. Zeitschr. 1916 S. 20 ff. und I. F. Leutz-Spitta im Mannus VIII (1917) S. 270 f. Die große Handelsstadt Jumne, Jumneta (daraus durch Lesefehler entstellt: Vineta) scheint vor der NW.-Spitze von Usedom gelegen zu haben. Die Stadt wurde im Jahre 1121 von den Polen und Dänen erobert und zerstört. Andre Untergangssagen: Grimm Nr.97. 132; vgl. F. Schmarsel, Die Sage von der untergegangenen Stadt, Kieler Dissertation, Berlin 1913. – 244. Das »Wafeln« der versunkenen Stadt »Arkona« als Luftspiegelung gedeutet: Haas Nr. 120 Anmerkung, vgl. Schönwerth II S. 142.

S. 246. Die Schatzblüte wird zur Wunderblume, die am Schatzberg blüht: S. 97. Die Zwischenstufe haben wir in einer Tiroler Sage: Daß im Küchelberg seit alter Zeit ein Schatz vergraben ist, wissen alle Leute in der Umgegend. Einmal fand ein Bauernbursch auf seinem Gipfel mitten im Winter einen blühenden Kirschbaum; er brach sich verwundert ein Zweiglein davon ab und steckte es auf den Hut. Als er aber in das Dorf Thaur hinunterkam, da lachten ihn die Leute aus und meinten, ob er denn verrückt geworden sei, daß er sich das Geld auf den Hut stecke. Er nahm den Hut ab und richtig, da waren lauter nagelneue Zwanziger droben. Natürlich lief er gleich auf den Berg zurück. Aber es war vergeblich, er fand den Kirschbaum nicht wieder (Zeitschr. f. österr. Volkskunde 1898 S. 227). – 246a. Schambach und Müller Nr. 137,3; 246b. Z. f. d. Myth. II S. 89. – 247a. Baader II Nr. 114; 247b. Jahn Nr. 384; 247c. Gredt Nr. 452. – 249. Der Schatzhüter hockt dem Menschen auf dem Rücken: Meiche Nr. 856. – Wie man eine Wünschelrute schneidet, beschreibt Gredt Nr. 1093: Man stelle sich am Sonntag nach dem Neumond, früh vor Sonnenaufgang, vor einen Haselstrauch, mit dem Gesicht nach Morgen, und schneide sich mit drei im Namen der Dreieinigkeit geführten Schnitten eine zweizinkige Sommerlatte ab und taufe sie mit dem Rutensegen. – Einen solchen Rutensegen teilt Leoprechting mit (S. 98):

Ich schneide dich, liebe Ruten,
Daß du mir mußt sagen,
Um was ich dich tu fragen,
Und dich so lang nit rühren,
Bis du die Wahrheit tust spüren.

249a. Schnezler I S. 160. – 2S0a. Baader I Nr. 421; die lärmende Kutsche erinnert an die Geisterkutsche des wilden Heeres: S. 129. – 280b. Lyncker Nr. 155; 250c. Gredt Nr. 494. Die Gewinnung eines Grund- oder Erdspiegels beschreibt Wucke Nr. 577: Um einen Erdspiegel Zu erhalten, muß man, ohne zu feilschen, einen kleinen Schiebespiegel kaufen, dann nachts um 11 Uhr ganz nackt über die Kirchhofmauer springen und ein Loch in das Grab einer am Karfreitag begrabenen Wöchnerin machen. In dieses Loch steckt man den Spiegel, das Glas nach unten und entfernt sich dann im Namen Gottes, rückwärts gehend, die Augen auf das Grab geheftet. Solches tut man drei Nächte hintereinander. In der dritten Nacht zieht man den Spiegel in drei Teufels Namen heraus, drückt ihn fest an den Leib und geht rückwärts ab, ohne sich durch die Mißhandlungen des Teufels irren zu lassen, und springt wieder über die Kirchhofsmauer. In dem Spiegel kann man nun verborgene Schätze, Diebe, Hexen usw. erkennen. – 231a. Witzschel I Nr. 120, vgl. S. 96. Mißglückte Schatzhebungen bei Grimm Nr. 213. 334. – 252a. Müllenhoff Nr. 276. – Zu »twe Ogen seht« vgl. »he kikt« Grimm Nr. 122 und den »Fürwitz« S. 65. – 253a. Eisel Nr.483; 253b. ZVV. X S. 435, vgl. Grimm Nr. 212 und Bolte ZVV. XIX S. 289. – 254. Zum Abschnitt über die Glockensagen vgl. Sartori in ZVV. VII S. 113 ff., der nur leider jede Sagenglocke als ein »Wolkensymbol« zu verklären versucht. Die Glocken versunkener Städte klingen Sonntags unterm Wasser: Grimm Nr. 281. – 254a. Strackerjan II S. 259 § 594c. – 255a. Panzer I Nr. 153; 255b. Müllenhoff Nr. 149,5; 255c. Strackerjan I § 192c; 255d. Kuhn und Schwartz Nr. 355; 255e. Kuhn, Westf. I Nr. 314. – 256a. Herrlein S. 14. – 257a.b. Kuhn und Schwartz S. 477 Anmerkung zu Nr. 62. – 258a. Bartsch I Nr. 502,2. Die Ruinen der Dambecker Kirche zeigen noch durchaus romanischen Stil und werden aus dem ersten Viertel des XIII. Jahrhunderts stammen (vgl. Reifferscheid, Der Kirchenbau in Mecklenburg, Straßburger Dissertation, Greifswald 1910). – 259a. Müller Nr. 86; 259b. Eisel Nr. 762; 259c. Baader I Nr. 287. 260a. Alpenburg, Alpensagen Nr.48; 260b. Kuhn, Westg. I Nr.395, vgl. Grimm Nr. 126. 127. Von mörderischer Eisersucht eines Meisters gegen seinen kunstreichen Gesellen erzählen auch zahlreiche Bausagen, z. B. Müllenhoff Nr.145; Wolf, Hess. Nr. 224; Witzschel I Nr.164; Kuhn und Schwartz Nr. 166.

S. 262. Über den Teufel vgl. vor allem Roskoff, Geschichte des Teufels. Allerlei Teufelssagen bei Grimm Nr. 182. 183. 190-211. – 263a. Z. f. d. Myth. III S. 35. – 264a. Schönwerth I S. 136,5. – 265a. Wallis S. 255 Nr. 149; der Schluß: das vom Teufel gerittene und gejagte Mädchen sei eine Jungfrau gewesen, ist auffällig und kaum im ursprünglichen Sinn der Sage, vgl. das Volkslied bei Peter I S. 278. Eine ähnliche Sage: Grimm Nr. 208. – 266a. Z. f. d. Myth. II S. 176; der Teufel in Wechselbalgsagen: Grimm Nr. 81. 82. – 267a. Zingerle Nr. 474; 267b. Schambach und Müller Nr. 1742. – 268a. Bartsch I Nr. 6091; 268b. Zingerle Nr. 479. – 269a. Baader I Nr. 370, vgl. Grimm Nr. 209 und das bekannte Volks- und Soldatenlied, z. B. bei Marriage, Volkslieder a. d. badischen Pfalz Nr. 20. – 270a. Wallis S. 22 Nr. 14; 270b. Baader I Nr. 157; 270c. Kuhn und Schwartz Nr. 326; 270d. Witzschel I Nr. 195. – 271a. Baader II Nr. 77, vgl. ZVV. XVIII S. 6.11.13; 271b. Panzer I Nr. 274, vgl. Grimm, Myth. III S. 159 und Köhler, Kl. Schr. II S. 430f. Christus trägt einen Stein am Finger: Grimm Nr. 206. – 271c. Wallis S. 260 Anmerkung, vgl. Grimm Nr. 186. 337. – 272a. Baumgarten S. 118; über die drei Hähne vgl. R. Köhler, Kleinere Schriften (Berlin 1898-1900) III S. 581 ff. – 272b. Müllenhoff Nr. 412-, vgl. Grimm Nr. 184.189. – 273a. Müllenhoff Nr. 377. – 274. Zum angeschmiedeten Teufel vgl. v. d. Leyen, Unhold. – 274a. Zingerle Nr.516; 274b. Meier Nr. 180, vgl. Grimm Nr. 185. Näheres über den Kampf zwischen Gott und Teufel erfahren wir bei Laistner, Nebelsagen S. 37: Als einst der Teufel bei den heißen Quellen zu Baden aus der Hölle herauskam, stellte er sich auf einen Felsen zu Gernsbach, der noch jetzt die Teufelskanzel heißt, und Hub an zu predigen und die Menschen für sein Reich zu werben. Anfangs gab es einen großen Zulauf, aber dann verdroß es den Herrgott im Himmel und er sandte einen Engel herab, der auf der Engelskanzel gegenüber bei Eberstein zu predigen anfing und durch seine klare, himmlische Lehre das Volk von dem Höllenprediger abtrünnig machte. Da wurde der Teufel wütend und sprang in seiner Wut auf einen hohen Berg in der Nähe; auf dem baute er sich sieben Kammern und eine Mühle und fing nun an, da die Felsen mit Donnergepolter zu zermahlen, und dazu zerschlug er noch ein paar mit seinem Huf und andere zerrieb er mit den Zähnen oder schleuderte sie weit über Berg und Tal. Der Rumor war so groß, daß der Engel auf der Engelskanzel sein eigen Wort nicht mehr hörte und ihm die Zuhörer alle fortliefen. Gott Vater aber, der von dem höchsten Berg bei Baden, der sogenannten Herrenwiese, dem Spektakel zusah, wurde darüber böse und faßte den Teufel und schleuderte ihn so heftig an den Berg, daß noch seine Gestalt mit Pferdehuf und Schweif in dem Felsgestein sichtbar ist. Von da an verstummte der Teufel und regt sich jetzt nur noch zu Zeiten bei starkem Unwetter. – 275a. Meier Nr. 190. Von der Kirche wurde die freundliche Meinung des Origenes, Gregor von Nyssa und anderer, daß auch der Teufel noch einmal müsse selig werden, immer wieder als Ketzerlehre verworfen.

Die Veränderungen der zweiten Auflage trafen vor allem die von den Toten handelnden Kapitel (2-4): Hier hat die Forschung der letzten zehn Jahre (besonders die in der Anmerkung zu S. 52 genannten Schriften) dem Verfasser die Augen geöffnet für die verschiedenen Schichten der Totenvorstellung, die in unsern heutigen Volkssagen kaum mehr scheidbar durcheinander gehn. – Eine grundsätzliche Umgruppierung des Stoffes etwa nach den in dem Programm-Aufsatz »Sage und Erlebnis« vorgezeichneten Linien hätte ein völlig neues Buch ergeben; die Ausführung dieses Programms blieb daher lieber einer besonderen Arbeit vorbehalten.

Erklärung der abgekürzten Titel

I. R. v. Alpenburg, Alpensagen. Wien 1858. –, Mythen und Sagen Tirols. Zürich 1857.

Altbayerische Sagen, ausgewählt vom Jugendschriftenausschuß des Bezirkslehrervereins München. München o. J.

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