Martin Opitz
Gedichte
Martin Opitz

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            DV schöne Tyndaris / wer findet deines gleichen /
Vnd wolt' er hin vnnd her das gantze Land durchziehn?
Dein' Augen trutzen wohl den edelsten Rubin /
Vnd für den Lippen muß ein Türckis auch verbleichen /
    Die Zähne kan kein Gold an hoher Farb' erreichen /
Der Mund ist Himmelweit / der Halß sticht Atstein hin:
Wo ich mein Vrtheil nur zu fellen würdig bin /
Alecto wird dir selbst des Haares halben weichen /
    Der Venus Ehemann geht so gerade nicht /
Vnd auch der Venus Sohn hat kein so scharff Gesicht.
In summa / nichts mag dir verglichen werden können:
    Weil man dann denen auch die vns gleich nicht sind wol /
Geht es schon sawer ein / doch gutes gönnen soll /
So wündsch' ich daß mein Feindt dich möge lieb gewinnen.

 


 


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