Johann Carl August Musäus
Moralische Kinderklapper
Johann Carl August Musäus

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Nachschrift.

Dieß ist alles, was ich noch unter den Papieren meines verewigten Freundes, als hierzu gehörig, habe auffinden können. Seinem Plane nach sollte die Moralische Kinderklapper aus zwanzig solchen kleinen Erzählungen bestehen. Er konnte sie aber nicht vollenden. Das letzte Fragment schrieb er noch auf seinem Krankenbette, und es enthält, dünkt mich, Spuren, daß ihn seine Heiterkeit des Geistes und gute Laune auch da noch nicht verlassen hatte. Ich bin Zeuge davon; denn ich saß wenig Tage vor seinem Tode bey ihm, wo er noch aufs munterste über seinen Freund Hein mit mir scherzte. Die Stelle S. 164. in Freund Heins Erscheinungen, wo er sich selbst im Beschlusse als Dichter mit dem Tode redend einführt:

»Wir hätten zwar noch mancherley zu expediren.
»Wärst du, Freund Hein, kein unerbittlicher Vezir,
»So thätst du uns schon den Gefallen,
»Und giengst vor eine andre Thür.
»Doch muß es seyn, so folgen wir
»Dir willig ohne Gram und böse Laune.«

ist zu frappant, und zu sehr auf dem vortreflichen Musäus selbst passend, als daß ich sie hier nicht anführen sollte; denn so starb er wirklich. Sanft ruhe seine Asche, und sein Andenken sey allen guten Menschen heilig. Weimar, den 14ten November 1787.

F. J. Bertuch.


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