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VII.

Ernst Berenberg war am Morgen nach dem Zusammenstoße, den er im Gardeklub gehabt hatte, zu seiner eigenen Überraschung aus tiefem, traumlosen Schlummer in ruhiger und klarer Stimmung erwacht. So empfing er den Prinzen Périgord, der sich im Laufe des Vormittags einstellte, um mit dem Freunde die weiteren Maßnahmen zu beraten. Über die schwierige Lage, in der Ernst sich befand, gaben sich beide keinem Zweifel hin. Er hatte eine körperliche Mißhandlung erlitten, die nach den Ehrbegriffen der Offiziers- und Beamtenkreise nur im Zweikampf gesühnt werden konnte. Aber der Gegner war der zweitnächste Agnat des regierenden Hauses, der mit Sicherheit zur Thronfolge berufen war, da niemand sich mehr in Hoffnungen über das unheilbare Leiden des jungen Kronprinzen wiegte. Es war ausgeschlossen, daß das Leben des Prinzen Theodor, auf dem die Fortdauer der Dynastie beruhte, der Gefahr eines Duells preisgegeben würde. Trotzdem wollte der Assessor nicht daran glauben, daß er selbst das Opfer des ihm zugefügten Unrechts werden könne. Er fühlte sich schuldlos an der Entstehung des Zwischenfalls, war bereit, Genugtuung zu fordern und zu geben und glaubte sich in dieser unantastbaren Stellung gesichert.

Périgord zeigte sich weniger vertrauensvoll. Er war durch Geheimrat von Werden schon über den Verlauf des Besuchs unterrichtet, den dieser gleich nach der Unterredung mit dem Polizeipräsidenten dem Kommandeur des Bezirkskommandos abgestattet hatte. Der General hatte ihn in heller Verzweiflung empfangen:

»Mein lieber Herr Geheimrat, welcher Teufel hat mich geritten, als ich mich auf diesen Posten verlocken ließ. Nichts als Ehrenhändel und Stänkereien mit den – nehmen Sie es einem alten Soldaten nicht übel – verflixten Reserveoffizieren. Ich versichere Ihnen, an der Spitze meiner Brigade bei dem Durstfeldzuge in Süd-West war mir wohler als in diesem Schwitzkasten von Paragraphen und Vorschriften.«

Die Andeutung Werdens, ob die ganze Sache nicht totgeschwiegen werden könne, da alle Teilnehmer das Geheimnis wahren würden, hatte der Kommandeur sofort zurückgewiesen. Die Notiz in der Arbeiterzeitung, die er auf Mitteilungen eines Klubbedienten zurückführte, hatte bereits einen Befehl des Militärkabinetts zu schleuniger Berichterstattung eingetragen. Trotzdem zeigte der alte Offizier Verständnis für den Hergang und das redliche Bestreben, einen für Ernst günstigen Ausweg zu finden. Dann aber war der Bezirksoffizier erschienen, ein Hauptmann z. D., der den Fall bearbeitete, und hatte das Ergebnis seiner sofort eingeleiteten Ermittlungen vorgetragen. Die beteiligten Herren waren von ihm schon abgehört worden. Gegen Mittag werde Prinz Theodor geruhen, ihn zu empfangen, und seine Äußerung abzugeben. Das Gesamtbild stehe aber bereits fest:

»Leutnant d. R. Berenberg reizte Se. Kgl. Hoheit sofort bei der Vorstellung durch übertriebene Lobpreisung der Polizei und der von ihr beliebten milden Behandlung der sozialistischen Demonstranten, wobei deutlich eine Herabsetzung der angebotenen militärischen Hilfe herausklang. Der Reserveoffizier knüpfte daran Belehrungen über die Notwendigkeit sozialer Rettungsarbeiten, obwohl Kgl. Hoheit die politischen Gefahren des Sozialismus betont hatten. Dann erfolgte die durchaus harmlose Bemerkung eines andern Offiziers über Fräulein Rothagen, deren Vorname verwechselt wurde. Herr Berenberg ließ sich hinreißen, den älteren Kameraden ohne jede Rücksicht auf die Anwesenheit Sr. Kgl. Hoheit in herausforderndem Tone zurechtzuweisen. Schließlich verlor er so alle Selbstbeherrschung, daß er gegen Se. Kgl. Hoheit, die sich solche Szene in höchstihrer Gegenwart verbaten, den Arm erhob, worauf Sr. Kgl. Hoheit gar nichts andres übrig blieb, als sich hiergegen durch eine abwehrende Bewegung zu schützen. Es liegt zweifellos Notwehr bei Sr. Kgl. Hoheit vor.«

Nach diesem Vortrage war auch die Miene des Generals bedenklich geworden.

»Ja, wenn die Sache so liegt; einige Zurückhaltung in Gegenwart Allerhöchster Herrschaften muß man schon verlangen.«

Vergebens hatte Werden versucht, seine abweichende ebenfalls auf eigener Wahrnehmung beruhende Darstellung zur Geltung zu bringen. Der Hauptmann hatte höflich sein Protokoll ergänzt und darauf verwiesen, daß die vorhandenen Widersprüche durch die Äußerung des Prinzen geklärt werden würden. Dann hatte er gebeten, sich entfernen zu dürfen, um sich für die Meldung bei Prinz Theodor umzukleiden, die ihm augenscheinlich einen Lichtpunkt in der Einförmigkeit seiner Tätigkeit bedeutete. Und der alte General hatte den Geheimrat von Werden mit einem freundlichen Händedruck, aber vielsagendem Achselzucken verabschiedet.

Ernst war der Erzählung Périgords mit starrem Erstaunen gefolgt. Dann brach er los:

»Ist das eine Gemeinheit, so etwas von Verdrehung der Tatsachen. Was sagen Sie dazu, Sie waren doch selbst Augen- und Ohrenzeuge?«

Périgord versuchte ihn zu beruhigen, aber sehr ermutigend klangen seine Worte nicht. Es war vorauszusehen, daß die geschickt eingeleitete militärische Deckungsaktion für den Prinzen Theodor jedenfalls den Erfolg haben werde, ein trübendes Zwielicht zu verbreiten, in dem der wahre Sachverhalt unkenntlich zerfließen und die Persönlichkeiten der beiden Gegner ausschlaggebend in den Vordergrund treten mußten. Auf der einen Seite der künftige Thronfolger, auf der andern ein unbekannter junger Assessor – die Entscheidung konnte nicht zweifelhaft sein; die lehrreiche Moral der Geschichte vom eisernen und vom irdenen Topf sollte wieder einmal zu Ehren kommen.

Ernst nickte traurig:

»Und was geschieht mit mir?«

»Bis zum Äußersten werden sie es nicht treiben«, erwiderte Périgord, »man wird Ihnen nahelegen, als Offizier den Abschied zu nehmen.«

»Und als Verwaltungsbeamter bin ich dann ebenso erledigt«, rief Ernst zornig auf den Tisch schlagend, »das ist Ihnen ja auch klar.«

Périgord sah ihn prüfend an, dann sagte er:

»Ich will offen sein. Ja, Sie haben Recht, im Ministerium wird man nicht den Mut aufbringen, Sie an leitender Stelle zu beschäftigen. Aber Sie kennen doch meine Ansicht von diesen Dingen. Hängt denn die Seligkeit an der vielsprossigen Amtsleiter? Ich werde glücklich sein, wenn mein Ausbildungspurgatorium beendet ist und ich wieder ein freier Mann sein werde.«

Ernst lachte bitter:

»Ew. Durchlaucht haben leicht reden. Sie gehen auf Ihre Besitzungen, können dort schaffen und wirken und bleiben der Herzog von Périgord-Trauberg-Geyerstein.«

»Und Sie mit Ihrer Begabung und Ihren Kenntnissen finden ein Arbeitsfeld bereit, ausgedehnter und dankbarer als es die Bürokratie Ihnen bietet«, fiel Périgord ein und fuhr, als Ernst ihn fragend ansah, fort:

»Erlauben Sie mir ein offenes Wort. Sie lieben Agnes Rothagen und Ihre Neigung wird erwidert. Ihr zukünftiger Schwiegervater beherrscht die ausgedehntesten wirtschaftlichen Gebiete aller industriellen und kommerziellen Zweige. Mein Gott, was besinnen Sie sich da lange, zuzugreifen und sich eine Stellung auszubauen, zu der Se. Exzellenz der Herr Handelsminister mit zitternder Ehrfurcht aufblicken wird!«

»Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt«, brauste Ernst auf.

»Ich denke nicht daran, zu scherzen. Der alte Rothagen ist ein Finanzgenie, mit dem zusammenzuarbeiten ein Genuß sein muß – ganz abgesehen davon, daß es Gewinn bringt. Ich bin fest entschlossen, ihm mein freies Vermögen zur Verwaltung zu übergeben und habe meinem Vater bereits den Plan vorgelegt, Teile unserer Ländereien und Gruben mit den Rothagenschen Werken zu verschmelzen. Das wird dem alten Schlendrian unserer Kammerverwaltung etwas Beine machen. Die Firma Périgord & Rothagen dürfte auch Ihren assessoralen Ansprüchen genügen und wird es sich zur Ehre machen, Herrn Ernst Berenberg in ihr Direktorium aufzunehmen.«

Ernst war an das Fenster getreten und sah in das Straßentreiben hinaus, das sich unter der hellen Mittagssonne lebhafter zu regen begann. Als er sich umwendete, trug er feste Entschlossenheit im Gesicht.

»Sie sind ein guter Freund, Périgord«, sagte er, dessen Hand ergreifend, »und ein anständiger Kerl dazu. Aber das bin ich auch, und ich werde niemals einem Mädchen zumuten, ihr Leben an die verpfuschte Existenz eines geprügelten und hinausgeworfenen Offiziers zu hängen. Ich weiß, daß Agnes mich liebt. Mir ist auch bekannt, was sie von der Zukunft hofft: die sichere Stellung an der Seite eines geachteten Mannes. Kann ich ihr die nicht bieten, weil Bosheit und Lüge mich aus meiner Bahn schleudern, dann muß ich auch auf dieses Glück verzichten – dann weiß ich, was ich zu tun habe!«

Aber der kleine Prinz zeigte sich von dieser etwas pathetischen Rede nicht sehr erschüttert.

»Nun«, meinte er trocken, »ich weiß es auch, nämlich, was ich zu tun habe. Jedenfalls warten Sie zunächst ab, welchen Spruch die uniformierte Fehme fällt.«

Er winkte dem ziemlich ernüchtert blickenden Freunde zu und verließ das Zimmer.

Unten erwartete ihn sein Auto, mit dem er zum Ministerium fuhr. An den Anschlagsäulen drängten sich die Menschen und lasen erfüllt von Grauen und brennendem Interesse die roten polizeilichen Bekanntmachungen, die das fürchterliche Ende der nun bestimmt rekognoszierten schönen Schauspielerin mitteilten und zugleich zur Festnahme ihres Mörders und Geliebten, des Bildhauers Nadasny, aufforderten.

Auch im Ministerium beschäftigte man sich mit dem Falle, da die Vermutung nahe lag, daß der Flüchtige versuchen werde, das Ausland zu erreichen. Die Verfolgung mußte deshalb die diplomatische Vermittlung in Anspruch nehmen, da die Polizei nach den veralteten Vorschriften mit den ausländischen Polizeizentralen nicht unmittelbar, sondern nur auf dem Umwege über das Ministerium des Innern und durch das Auswärtige Amt verkehren durfte. Der Unterstaatssekretär Doktor Karge, den Périgord aufsuchte, hatte eben den Bericht unterzeichnet und stand im Begriff, in der Angelegenheit Ernst Berenbergs den Hauptmann des Bezirkskommandos zu empfangen. Er bat Périgord, an der Unterredung teilzunehmen, zu der auch Geheimrat von Werden zugezogen wurde. Der Bezirksoffizier begann mit einer Wiederholung seines dem General erstatteten Berichtes. Er hörte die abweichenden Schilderungen an, die Werden und Périgord – letzterer mit besonderer Deutlichkeit – auf Veranlassung des Staatssekretärs gaben, schien sich aber seiner Sache sehr sicher zu fühlen und spielte bald seinen Haupttrumpf aus. Prinz Theodor hatte an dem ihm vorgelegten Bericht »nichts zu erinnern« gefunden und bestätigt, daß er sich durch den erhobenen Arm des Reserveoffiziers ernstlich bedroht gefühlt habe. Und der Adjutant hatte erklärt, daß in seiner Erinnerung keine abweichenden Eindrücke haften geblieben seien.

»Die Stellung des Ehrenrates dürfte hiernach gegeben sein«, schloß der Hauptmann. »Ich habe mich aber auch noch des Auftrages meines Herrn Kommandeurs zu erledigen und anzufragen, ob das Ministerium es vielleicht vorzieht, von sich aus auf Herrn Berenberg einzuwirken und ihn sofort zur Einreichung seines Abschiedsgesuches zu veranlassen. Hiergegen soll ausnahmsweise mit Rücksicht auf die beteiligte hohe Persönlichkeit kein Bedenken erhoben werden. Andernfalls müßte das militärische Verfahren seinen Lauf nehmen, das voraussichtlich den schlichten Abschied nach sich ziehen würde.«

Der Unterstaatssekretär erklärte, daß er die Entscheidung des Ministers herbeiführen werde.

Périgord wußte genug. Nach wenigen Minuten hielt sein Wagen vor der Rothagenschen Villa. Diesmal zogen den Prinzen aber weder die Kunstschätze der Galerie noch die finanzpolitischen Belehrungen des Hausherrn an. Er ließ sich bei Agnes melden. Sein Besuch dauerte nicht lange. Schon nach wenigen Minuten verließ er die Villa wieder und setzte seinen Weg zu Fuß fort, während das Auto eine dichtverschleierte Dame davontrug, die der Prinz an den Wagen geleitet hatte.

Ernst hatte indessen die Zeit mit den angenehmen Beschäftigungen zugebracht, die dem Helden eines Romans nun leider einmal in diesem Stadium der Entwicklung obzuliegen pflegen. Er hatte Briefe geschrieben und versiegelt, Papiere geordnet, andere zerrissen und verbrannt, dann hatte er sich von dem tadellosen, wenn auch leise knackenden Funktionieren eines kleinen Instruments überzeugt, das er seinem Schreibtisch entnahm und wieder darin unterbrachte. Nun ging er sinnend in dem hübsch eingerichteten Arbeitszimmer seiner Junggesellenwohnung auf und nieder, blieb betrachtend vor diesem oder jenem Bilde stehen, strich mit der Hand über den einen oder anderen Gegenstand, zog ein Buch aus dem Regale, blickte hinein und schob es kopfschüttelnd in das Fach zurück. Wieder mußte er sich über die Ruhe wundern, die ihn erfüllte, und mit einigem Erstaunen feststellen, daß die in ihm auftauchenden Erinnerungen meist Bilder mit sich brachten, die versäumten Gelegenheiten mindestens sehr ähnlich sahen.

Ein Klingeln schreckte ihn auf. Er blickte gespannt nach der Tür, die sich leise öffnete und eine Dame eintreten ließ – Agnes Rothagen stand vor ihm.

Im ersten Augenblick überwältigte ihn völlig das selige Gefühl, das er stets in ihrer Nähe empfand.

»Agnes, Sie hier«, rief er glücklich und eilte auf das junge Mädchen zu. Aber dann bemerkte er ihre Blässe und wurde sich des Außergewöhnlichen dieses Besuches bewußt. Er blieb stehen und starrte sie wie eine Erscheinung an. Auch Agnes bewahrte nur mühsam ihre Fassung, als sie sagte:

»Ja, ich komme zu Ihnen, ich weiß, was geschehen ist und was Ihnen droht, ich muß Sie sprechen.« Sie hatte sich auf einen Sessel niedergelassen und bedeutete auch ihn, sich zu setzen. Plötzlich brach sie in Tränen aus.

»Um Gottes Willen, Ernst, sprechen Sie, was wollen Sie tun? Prinz Périgord war bei mir. Er sagte, daß Sie Entsetzliches vorhaben und daß nur ich es verhindern könne. Deshalb bin ich gekommen, ich kann diese Angst nicht ertragen.«

Ihr verzweifeltes Schluchzen brachte Ernst zur Besinnung und zur Ruhe. Er ergriff ihre Hand:

»Agnes, was auch geschehen möge, mit diesem Kommen haben Sie mich glücklich gemacht und für alles getröstet, was ein böses Geschick im Hexenkessel gegen mich zusammenbraut. Weinen Sie nicht, es wird alles gut werden. Wenn Périgord Sie eingeweiht hat, so wissen Sie auch, daß ich schuldlos bin und recht gehandelt habe. Kein Richter der Welt kann mich verurteilen. Meine Ehre muß als makellos anerkannt werden, und dann darf ich Ihnen sagen, was ich für Sie fühle.«

Agnes war still geworden und hatte mit gesenktem Haupte seinen Worten gelauscht. Aber der Blick, den sie jetzt auf ihn richtete, war tieftraurig und ihre Worte klangen halb erstickt, als sie sagte:

»Sie täuschen sich. Périgord kam aus dem Ministerium zu mir. Die Entscheidung ist schon gegen Sie gefallen. Man duldet Sie nicht mehr als Offizier.«

Ein Zucken durchflog die Gestalt des Assessors:

»Also bin ich ehrlos gesprochen und Sie, Agnes, werden Verständnis und Verzeihung für mich haben, wenn ich das nicht überleben kann.« –

»Ich kenne Ihre Ehrengesetze nicht«, erwiderte Agnes Rothagen leise, »man wird auch sagen, daß mir dafür Überlieferung und Gefühl abgeht. Ich weiß nur eins, daß Sie für mich eingetreten sind, und die Ehrbegriffe, in denen ich aufgewachsen bin, lehren mich, treu zu dem zu halten, der sich meiner angenommen und für mich Gefahr und Verderben auf sich gezogen hat.«

»Agnes, Sie zeigen mir ein Paradies, das ich nicht betreten darf. Sie ahnen nicht, welche Flut von Schmach und Verachtung sich über mich ergießen wird. Sie haben Ihre Neigung einem Manne geschenkt, der seine Stellung im Leben einnahm und zu wahren wußte, der Ihrer wert war und jetzt –« Er mußte sich erschüttert abwenden und konnte deshalb das hübsche, kleine Lächeln nicht bemerken, mit dem Agnes ihm antwortete:

»Sie irren wieder, Herr Assessor. Ich habe einen lieben und treuen Mann gesucht und gefunden. Den halte ich fest und keine Macht der Welt soll ihn mir entreißen.«

Agnes war auf ihn zugetreten und sah ihm tapfer in die Augen. Aber sie hatte ihren Kräften doch wohl etwas viel zugemutet, sie schwankte plötzlich und es war hohe Zeit, daß Ernst sich endlich entschloß, sie in seinen Armen aufzufangen. –

Der telephonische Anruf des Staatssekretärs Doktor Karge, der wenige Minuten darauf erfolgte und Ernst in dringender persönlicher Angelegenheit zum Minister berief, erschreckte ihn jetzt nicht mehr.


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