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Zehntes Kapitel.

Erst am folgenden Tage sah Friedrich Cornelie und die beiden alten Freunde wieder. Hatte er sich Regina gegenüber fremd gefühlt, von der er durch sein halbes Leben entfernt gewesen war, so war es ihm dagegen mit den Anderen, als hätten sie sich nie getrennt, denn der lebhafte Briefwechsel der letzten Jahre hatte alle Lücken zwischen ihnen ausgefüllt, und nur weniger Stunden hatte es bedurft, bis Friedrich sich in die neuen, günstig veränderten Verhältnisse seiner Freunde eingelebt.

Um so lebhafter aber ward er schon in den ersten Tagen nach seiner Ankunft von dem Unterschiede zwischen seiner bisherigen und seiner jetzigen Umgebung beschäftigt und ergriffen. Der Abstand von dem einsam ernsten Forum romanum zu den menschenwogenden Boulevards, von den schweigenden, traumstillen Villen des ewigen Roms zu dem Tuilleriengarten voll fröhlicher Spiele und voll lustigen Geplauders, war nicht größer, als der Unterschied zwischen dem geistigen Leben von Rom und von Paris.

Hatte dort eine mächtige Vergangenheit so feste Wurzeln geschlagen, ihre Aeste so dicht in die Gegenwart hineingedrängt, daß sie ihr Fortschreiten und Bewegen hinderte, so sah er sich nun plötzlich in eine Welt versetzt, in der alles Bestehende wankend geworden war, in der Alles fluthende Bewegung zu sein schien. Alles drängte nach einer Zukunft hin, deren umgestaltendem Erscheinen die Einen mit freudiger Hoffnung, die Andern mit banger Sorge entgegensahen, und von der doch Niemand anzugeben wußte, wie sie sich entfalten, auf welche Art sie ihre Herrschaft gründen werde.

Mit großer Deutlichkeit trat ihm bei diesen Beobachtungen ein Ausspruch entgegen, den Herr von Plessen einst über den Idealismus der Franzosen gethan hatte, als er und Friedrich sich zum ersten Male begegnet waren. Frankreich hatte sich zwar nicht von der befreiten Erde zum Himmel erhoben, wie Plessen es verheißen; aber die Geister hatten sich dem höchsten Ziele zugewendet, das staatlich zu erreichen ist, der Befriedigung Aller durch gegenseitige Gerechtigkeit und Liebe. Waren die Versuche, welche man zur Erlangung dieses Zustandes seit den Zeiten Babeufs bis auf St. Simon und Fourier hinab gemacht hatte, auch nicht geglückt, so wiesen die Verbindungen der communistischen Arbeiter und der Ikarier doch unverkennbar darauf hin, daß das Bedürfniß nach einer socialen Umgestaltung und das Streben nach ihr sich gleich geblieben waren. Und wie die vereinzelten, lichtdurchstrahlten Wölkchen, die dem Sonnenaufgange vorangehen, mit unwiderleglicher Gewißheit den Aufgang des neuen Tageslichts verkünden, vor dem sie selbst als bleiche Nebel verlöschen, so unwiderleglich verkündete die Richtung der Geister auf die sociale Frage, daß das Bedürfniß nach einer neuen Staatsform vorhanden, und daß der Tag auch nicht fern sein könne, an dem sie, wenn auch nicht gleich in voller Herrlichkeit, in's Leben treten werde.

Friedrich's Studien, seine poetischen Arbeiten sogar, wurden von der Theilnahme für die Ereignisse des Tages unterbrochen, denn die Triebkraft der Zeit war so mächtig geworden, daß der dürrste Stab Knospen zu treiben anfing, wenn das Volk ihn berührte, daß selbst in dem vollendeten Absolutismus von Friedrich's Heimath, die Keime eines neuen staatlichen Lebens sich zu entfalten begannen. Die Sehnsucht der Männer nach dem Vaterlande ward dadurch nur um so reger. Der Doctor, selbst behindert an der Rückkehr, trieb Friedrich zu derselben an. Auch Erich, in die politische Bewegung seines Landes hineingezogen, wünschte, daß der Freund sich der Heimath nicht zu sehr entfremde. Er bemerkte ihm, daß in diesem Augenblicke Niemand vom Vaterlande fern bleiben dürfe, der ihm nützlich zu sein vermöge, und er selbst hatte mit der ganzen Wärme seines Herzens für die Bewegung in Preußen Partei genommen. Je mehr er Widerwärtigkeiten zu bestehen gehabt durch die Hindernisse, welche man Seitens der Behörden der freien Gemeinde auf seinem Gute in den Weg gelegt, um so lebhafter war seine von Jugend auf gehegte Bewunderung der englischen Verfassung geworden, in der die kirchlichen Angelegenheiten Sachen der Gemeinde sind. Seine Hoffnung, aus der zum ersten Male in Preußen zusammenberufenen allgemeinen Ständeversammlung allmälig eine freie, constitutionelle Volksvertretung werden zu sehen, sein Hang zur Thätigkeit und sein Ehrgeiz, hatten gleichen Antheil an dem Eifer, mit dem er sich als Landstand den Arbeiten der Versammlung unterzog, mit dem er alle diejenigen Bestrebungen unterstützte, welche der größeren, persönlichen Freiheit der Staatsbürger förderlich werden konnten.

Das hatte eine erneuerte Annäherung zwischen Erich und dem Doctor, und endlich eine völlige Ausgleichung zwischen ihnen zu Wege gebracht, da das Glück der Schwester den jungen Baron schon seit lange geneigt gemacht hatte, sich mit der Weise zu versöhnen, in der sie es gefunden. Ein lebhafter Briefwechsel war davon die nächste Folge. Er galt ebensowohl den Vorkommnissen des Tages, als den Angelegenheiten der Familie, und mehrmals hatte Cornelie die Besorgniß ausgedrückt, Erich werde seine lebhafte Parteinahme für die Sache des Rechtes und der Freiheit mit schweren persönlichen Opfern zu erkaufen haben. Auch konnte sich Niemand über die Conflicte täuschen, in die er durch seine politische Thätigkeit mit seiner Frau und mit seinem Vater gerathen mußte, aber er selbst hatte ihrer nie erwähnt. Um so häufiger hatte Friedrich daran gedacht. Er wußte und hatte es oft genug erfahren, wie wenig Erich's weiches Gemüth für den Kampf mit seiner Gattin gemacht war, wie sehr dieser Kampf ihn lähmte. Mit vorsichtiger Schonung hatte er den Freund gebeten, ihm Auskunft über diese Verhältnisse zu geben, und es war ihm eine Genugthuung, als schon wenige Tage nach Abgang seines Schreibens, der Postbote ihm einen Brief überbrachte, dessen Aufschrift ihn die Antwort Erich's erwarten ließ.

Indeß kaum hatte er das Couvert erbrochen, als er gewahr ward, daß es nur als Träger eines Briefes von Auguste gedient hatte, der unter Erich's Adresse nach Berlin gegangen war, um Friedrich nachgesendet zu werden.

Nachdenkend hielt er das Blatt in der Hand. Er hatte seit seiner Scheidung die Schrift nicht wieder gesehen. Alle jene Augenblicke, in denen die kleinen, scharf zugespitzten Buchstaben der Adresse ihm Verkünder irgend einer Mißempfindung gewesen waren, traten ihm deutlich in das Gedächtniß. Es zog wie eine düstere Wolke durch seinen Sinn, so daß er wie von kalter Luft berührt, zusammenzuckte, und doch überkam ihn eine tiefe Wehmuth, als er den Brief entfaltete und die ersten Worte las.

»Lieber Friedrich!« hob er an, »es ist mir feierlich zu Muthe, da ich Dir seit so langer Zeit zum ersten Male schreibe, doppelt feierlich, da ich Dich um Versöhnung bitten, da ich mit der Vergangenheit abschließen möchte, wie der Sterbende mit ihr abschließt, der in ein neues Dasein eingehen soll.

Du selbst hast es ausgesprochen, daß unsere Verbindung aus einem Irrthum unserer Einsicht hervorgegangen sei, und wir haben diesen Irrthum Beide gebüßt. Unsere Scheidung, zu der Dich Deine Ueberzeugung drängte, ohne daß Du sie durchzusetzen wagtest, bis des Onkels Energie mich zu ihr zwang, ist für uns Beide wohl ein Segen geworden. Ich wenigstens hoffe durch sie zu einem Lebenswege zu gelangen, der mich zu einem glücklichen Ziele führen wird, weil ich an meinem Platze sein werde.

Du selbst, darauf gestellt, Dich zu dem Dichter zu vollenden, der Du geworden bist, fordertest ein Verständniß, das ich nicht besaß und zu dem Deine mit sich selbst beschäftigte Natur mich nicht zu erziehen vermochte. Du bedurftest einer andern Frau, ich eines andern Mannes, und nun ich die milde Hand und den klugen Sinn gefunden habe, die mich zu leiten wissen, hoffe ich mit Gottes Beistand, das zu werden, was ich hätte sein müssen, um Dich zu befriedigen.

Deine Entfernung von der Heimath, die mir als das größte Unglück erschien, ist unser Aller Heil geworden, und ich habe die Hand Gottes seit jener Stunde segnend über mir gefühlt. Ich habe Dir von Anfang an bekannt, wie sehr meine Neigung mich zu Stillberg hinzog, und wie viel ich seiner Theilnahme, seinem Rathe dankte. Du wirst wohl auch erfahren haben, daß durch eine wundersame Fügung der Vorsehung er grade in dem Augenblick eine Pfarre in der Stadt erhielt, als der Onkel mich wieder zu sich nahm. Seitdem haben die Treue und Liebe, die Geduld und Nachsicht, die er mir in der langen Zeit bewiesen, deren ich bedurfte, mich an den Gedanken unserer Scheidung und an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen, mich so sehr zu seiner ewigen Schuldnerin gemacht, daß ich mich ihm zu eigen fühle, und nun, da er es von mir fordert, auch nicht weiter anstehen darf, ihm meine Hand zu reichen und eine neue, zweite Ehe einzugehen.

Es ist mir seltsam und in doppelter Rücksicht beweglich, Dir dies zu schreiben. Aber ich kenne ja Deine Ansicht und weiß, Du wirst mir das Glück nicht mißgönnen, das ich in Stillberg's Liebe zu finden sicher bin. Es wird Dich sogar freuen, daß sich mir ein Wirkungskreis an der Seite eines Mannes bietet, dem ich mit dem Wenigen was ich bin und kann, zu genügen vermag, weil er mein redliches Streben sieht, ihm zu dienen, mich nützlich für ihn zu machen, und damit seiner immer würdiger zu werden.

Der Fürsprache der Frau Prinzessin, deren hoher Sinn ihn und sein edles Wesen erkannt hat, dankt er seine Ernennung zum Superintendenten, und jetzt, da er diese erhalten, hat er eben in mich gedrungen, das schöne, neue Haus, das er beziehen wird, nicht länger einsam zu lassen. Der Onkel billigt den Schritt vollkommen, zu dem ich mich entschlossen habe. Es thut ihm wohl, mich in so ansehnlichen Verhältnissen in seiner Nähe zu behalten, und es ist ihm wahrlich auch zu gönnen, daß eine treue Seele bei ihm bleibe, da seine Töchter doch nicht um ihn sind. Ich selbst fühle mich jung und muthig genug, ein neues Leben zu beginnen, in das ich mit noch höherer Zuversicht eintreten werde, wenn auch Deine Wünsche mir in dasselbe folgen.

Ich werde Dich nicht vergessen, und könntest Du einst erreichen, was Dein Herz von Jugend an erstrebt hat, so sollte – und Gott weiß es, ob ich die Wahrheit rede – auch in meinem Innern kein unholder Gedanke sich gegen Dich und die arme Helene erheben, die ja so beklagenswerth ist, daß ich aus dem Hafen meines Glückes nur mit Thränen des Mitleids ihrer, sowie Corneliens gedenke, mit deren Ehe der Onkel sich nie und nimmer versöhnen wird!

Und so nimm denn das beifolgende Blatt theilnehmend auf, und laß mich recht bald hören, daß Deine Seele nicht wider mich und meinen künftigen Gatten ist. Ich erflehe von Gott auch für Dich das Beste!

Auguste.«

Das beifolgende Blatt, dessen der Brief erwähnte, war die lithographirte Anzeige ihrer Verlobung mit dem Superintendenten von Stillberg. Weder sein rother Adlerorden, noch Augustens adliger Familienname fehlten in der Meldung. Friedrich las sie und las sie wieder in einer Art Zerstreuung.

Endlich legte er das Papier aus der Hand. »Möge es ihr wohlgehen!« sagte er, und ein feuchter Flor zog über seinen Blick, als er die beiden Blätter wieder aufnahm, um sie in sein Portefeuille zu legen. Alle seine Gedanken waren auf die Vergangenheit gerichtet. Es zog ihn davon zu sprechen, und am Abende ging er früher als gewöhnlich zu Cornelie, um sie allein zu sehen, ehe die Anderen, wie immer, wenn Regina nicht beschäftigt war, sich zum Thee bei ihr versammelten.

Er hatte den Brief Augustens zu sich gesteckt und theilte ihn Cornelien mit. Als sie ihn gelesen hatte, sagte sie: »Was Sie, mein Freund! bei diesem Ereignisse bewegt, verstehe ich Ihnen vollkommen nachzufühlen, aber eben so vollkommen bin ich überzeugt, daß es Augusten Ernst ist mit Allem, was sie sagt, und daß sie Stillberg glücklich machen und mit ihm glücklich sein wird!«

»Ich wünsche und ich hoffe es!« entgegnete Friedrich.

»Zweifeln Sie nicht daran!« meinte Cornelie, und fügte dann lächelnd hinzu: »man hat so viel gespottet über manche Dichtungen, in denen die Frauen von unwiderstehlichem Herzensdrange getrieben, nach dem Rechten suchen, nach dem Manne, der für sie geschaffen ist, und auch mich hat diese Parodie der platonischen Idee vielfach belustigt. Dennoch hat sie ihre ernste Seite, die auf ein tiefes Mysterium in der Natur des Weibes begründet ist, ja man könnte sie in gewissem Sinne eine Wahrheit nennen.«

»Eine Wahrheit?« fragte Friedrich.

»Ja! denn es ist eine Wahrheit, daß die Erziehung des Weibes sich nur durch den Mann vollendet. Der Mann kann sich selbst erziehen, das Leben, die Nothwendigkeit besitzen die Kraft, alle seine Fähigkeiten hervorzulocken oder herauszuhämmern, je nach dem. Die Frauennatur aber bedarf der männlichen Hand, sie bedarf der männlichen Kraft eines Vaters, eines Bruders, eines Geliebten, um das Höchste aus ihr zu machen, dessen sie fähig ist.«

»Und wenn sie diesen Mann nicht findet?«

»So kann sie unter Verhältnissen Tüchtiges leisten, sich vielfach bewähren, aber sie wird nicht zu der ihr möglichen Vollendung kommen. Und kettet das Leben eine Frau vollends an einen Mann, der nicht der Rechte ist, diese Entwicklung in ihr zu fördern, so sinkt sie unter die Bedingungen ihrer Natur herab.« Sie hielt inne bei diesen Worten, da sie sah, daß Friedrich sie nicht zu billigen schien, und fügte dann erklärend hinzu: »Was wäre aus mir geworden, hätte Plessen's Einfluß auf mich fortgedauert, hätte ich nicht an meinem Manne von Jugend auf einen Freund, ein Bild der Stärke und der Festigkeit vor mir gehabt, an dem ich mich erheben konnte!«

Friedrich lächelte. »Wie liebenswürdig sind Sie geworden, Cornelie!« sagte er, »seit Ihre Liebe Ihren scharfen Verstand besiegt hat, seit Sie aus Liebe unklar sein können. Das ist so weiblich!«

»Nun denn!« rief Cornelie, »so sehen Sie ja deutlich, daß eben nur die Liebe zu dem besten Manne, daß das Gefühl der Unterordnung unter den, der für mich der Rechte war, diese Entwicklung meines Wesens möglich machte. Sie aber waren nicht der Rechte für Auguste!«

»Nicht der Rechte? und weswegen nicht?«

»Weil Sie in Ihrem Weibe Ihres Gleichen finden wollten. Sie unterdrückten, Sie unterschätzten die guten, häuslichen Eigenschaften, in denen Augustens Kraft beruhte, weil sie nicht jenes Höhere waren, das Sie brauchten, jenes Höchste, das Sie wünschten. Dadurch haben Sie die Anlagen des Argwohns, der Mißgunst, des Neides, der Unzufriedenheit, die in ihr liegen mochten, sehr entwickelt.«

»Sie waren also doch in ihr!« bemerkte Friedrich.

»Ja! aber Stillberg, dem Auguste zu genügen, der ihre Eigenschaften anzuerkennen scheint, wird ihre Fehler überwinden. Er hat ihr das Zutrauen zu sich selbst, und damit Zufriedenheit und Strebsamkeit, mit der Strebsamkeit Demuth, und wie Sie sehen, auch Gerechtigkeit für Andere wiedergegeben. Sie selbst aber wird auch noch eine Andere werden, nun sie den Rechten gefunden hat!«

Friedrich schwieg eine Weile, dann sagte er, als ob er eine Gedankenreihe damit schließe: »Die Abneigung, welche Auguste seit dem Beginne unserer Ehe gegen Helene hegte, obschon ich damals außer allem Zusammenhange mit Ihrer Schwester stand, war mir stets ein Schmerz. Sie schadete Augusten sehr in meinem Herzen. Und auch jetzt noch liegt eine Art von Selbstgenügen in dem Bedauern, das sie für Ihre Schwester ausspricht!«

»Ach nein!« bedeutete Cornelie, »es ist nur Geringschätzung. Die Menschen betrachten ihr Glück leicht als ein Privilegium, das sie über den Minderglücklichen erhebt. Der Abstand von Augustens ruhiger Zukunft zu Helenens Lage ist so groß!« Sie hatte die Worte mit scheinbarer Ruhe gesprochen, Friedrich aber kannte das leise Zucken ihrer Lippen, das in den seltenen Fällen, in denen es erschien, stets die unterdrückte Bitterkeit ihrer Empfindungen verrieth.

»Haben Sie neue Nachrichten von Helene?« fragte Friedrich endlich mit einem Tone, in dem seine ganze Liebe und Sorge erklangen.

»Nur einmal und nur wenig Zeilen hat sie mir geschrieben. Sie muß zum Tode müde sein, um in solcher Weise zu verzichten.«

»Wird sie Ihren Vater besuchen, wie Erich hoffte?«

»Nein! der Graf hat die Einladung nicht angenommen. Sein Dienst feßle ihn an seinen Wohnort und Helene könne sein Haus nicht ohne Repräsentantin lassen, da man viel Fremde zu erwarten habe,« antwortete sie ihm.

Friedrich fragte Nichts weiter, auch Cornelie verstummte. So saßen sie, jeder in seine Gedanken versunken, beisammen, bis die Dämmerung einbrach. Als man Licht in's Zimmer brachte, erhob sich Friedrich. »Nur einmal sehen möchte ich sie!« sagte er wie im Selbstgespräche, und Cornelie erwiderte Nichts darauf, da Regina und mit ihr Larssen erschienen war.


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