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Beschreibung neuer ausländischer Schmetterlinge nebst Abbildungen von Friedrich Eschscholtz.

Ehe ich die Beschreibung der einzelnen Arten beginne, muß ich vorher noch erinnern, daß ihre Zahl nicht groß ist, wovon der Grund in dem Umstande zu suchen ist, daß der Expedition vorzüglichstes Augenmerk einen Theils der Norden, andern Theils die kleinen Koralleninseln der Südsee waren. Ferner besuchten wir die südlichen Länder nur in den Wintermonaten, also in den für Insecten aller ungünstigsten. Daher kam es denn, daß Chili und Californien, jedes nur zwei Schmetterlinge lieferte; auf Unalaschka habe ich in den drei verschiedenen Jahreszeiten, in welchen wir es besuchten und ziemlich lange daselbst verweilten, nicht Einen Schmetterling gesehen. Der reichste Fang in dieser Hinsicht war in Manilla, obgleich uns die Einwohner versicherten, daß es grade die schlechteste Zeit für Insecten sey.

Dann muß ich noch anmerken, daß ich bei Benennung der Arten in einer Hinsicht dem Beispiele Latreille's (indem derselbe die von Humboldt und Bompland mitgebrachten südamerikanischen Schmetterlinge beschreibt) gefolgt bin, nämlich indem ich den Schmetterlingen die Namen von Menschen aus der neuern Zeit beilege, indem die aus der alten Geschichte und Mythologie keinen Werth haben, da z. B. doch auch andere Völker unter die Trojanischen Ritter gerathen sind (wie Remus.) Uebrigens war Latreille nicht der erste in dieser Rücksicht, da schon Fabrizins die Namen Portlandia, Huntera, Allionia, Blomfieldia, Banksia, Solandra etc. angenommen hat. Latreille setzte die Namen unverändert hin, ich gebe aber nach Fabrizius Beispiel eine schickliche Endigung, gerade um die neuern von den alten zu unterscheiden.

1. Papilio Rurik.

Fig. 1. a. b.

I. E. A. alis caudatis, fuscis: anticis macula alba quadrata ad marginem posticum; posticis maculis bifidis marginalibus in utraque pagina miniatis.

Aus Brasilien, vom festen Lande gegenüber der Insel St. Catharina.

Die Länge von der äußern Spitze des einen der ausgebreiteten Vorderflügel bis zur andern Spitze beträgt drei Zoll und vier Linien. Die Farbe der Flügel ist ein dunkles Braun mit einem schwachen grünlichen Schimmer; die Hinterflügel sind oben etwas dunkler, als die obern. Am hintern Rande der Vorderflügel steht in der Mitte ein fast viereckiger weißgelblicher Fleck, welcher vom hintern Rande bis zur zweiten Flügelrippe reicht, und von der ersten breiten schwarzen Rippe nahe am Rande getheilt wird. Jeder der Hinterflügel hat vier zinnoberrothe Flecken: der erste ist ein breiter fast halbmondförmiger am Afterwinkel, die drei übrigen bestehen jeder aus zwei kegelförmigen an der Basis vereinten Flecken, deren Spitzen nach dem Rande gewichtet sind; sie nehmen die drei nach dem Afterwinkel folgenden Zacken ein und liegen immer zwischen zwei Rippen. Bei den drei übrigen Zacken bemerkt man einige rothe Punkte als Andeutungen dieser Flecken. In den Ausschnitten der Zacken sieht man, wie gewöhnlich, noch weiße Schuppen. Der Flügelschwanz ist einen halben Zoll lang. – Unten haben die Flügel einen braunen seidenartigen Schimmer; die Vorderflügel sind daselbst ganz an der Wurzel mit einem Fleck und einem kurzen Striche unter jenem, von zinnoberrother Farbe begabt. Der viereckige weiße Fleck ist auch hier. An der Wurzel der Hinterflügel trifft man unten ebenfalls drei rothe Flecken an; vom untersten derselben reicht ein langer rother Strich fast bis zum Afterwinkel hin, er ist eine Linie weit vom innern Rande entfernt. Die an der Oberfläche der Hinterflügel beschriebenen vier rothen Flecken, trifft man auch unten von derselben Gestalt an, aber von fast rosenrother Farbe; auch die drei übrigen Zacken sind hier mit zweitheiligen rothen Flecken versehen, die jedoch etwas undeutlicher, als die vier andern sind. Der Schwanz hat an der Unterseite auch einen rothen Strich. Die Fühler, Beine und obere Seite des Körpers haben eine schwarze Farbe, unten ist der Körper braun. An den Fühlern sind die Ränder der einzelnen Glieder so hervorstehend, daß sie geringelt erscheinen. – Mein Exemplar ist ein Weibchen.

2. Papilio Kotzebuea.

Fig. 2. a. b.

P. E. T. alis caudatis atris: posticis subtus maculis senis marginalibus, fasciaque transversa abbreviate anguli ani purpureis; fronte, colli thoracis abdominisque lateribus coccineis.

Aus Manilla.

Einige sind kleiner, als der vorhergehende, andere größer. Die Farbe der Flügel ist schwarz, besonders dunkel an den Hinterflügeln. An den Vorderflügeln sind bei einem kleinern Individuum ( Fig. 2. a.) gegen den Hinterwinkel zu vier ziemlich undeutliche graugelbe Striche zu bemerken, welche dem Hinterrande parallel laufen. Bei den größern ( Fig. 2. b.) ist fast gar keine Spur davon vorhanden. Die Hinterflügel sind durch ihre Schmalheit und durch den breiten am Ende zugerundeten einen halben Zoll langen Fortsatz ausgezeichnet. Auf der Oberseite bemerkt man am Hinterwinkel einen länglichen etwas undeutlichen rothen Fleck; in den übrigen Zacken stehen nur einzelne rothe Pünktchen zusammen. An der Unterseite aber sind die sechs mehr oder weniger nierenförmigen purpurfarbenen Flecken sehr rein; sie stehen am ganzen äußern Rande herum, immer zwischen zwei Rippen gelagert. Von derselben Farbe geht eine breite Binde vom Afterwinkel bis zur Mitte des Flügels, bis zur dritten Rippe und wird durch die zwei schwarzen durchlaufenden Rippen unterbrochen. Die Oberflügel haben auf der Unterseite viele graugelbe Streifen, deren immer zwei zwischen zwei Rippen von der Mittelrippe nach dem äußern Rande hin verlaufen. – Die sehr kleinen Taster und die wollige Stirn sind bleichroth. Die Seiten des Halses und der Brust, so wie die Einschnitte des Hinterleibes an den Seiten sind zinnoberroth; die beiden letzten Bauchglieder ganz roth. – Ich habe blos drei Weibchen gesehen.

3. Papilio Chamissonia.

Fig 3.

P. E. T. alis caudatis fuscis, omnibus utrinque fascia angusta alba transversa, posticis utrinque maculis octo marginalibus coccineis.

Aus Brasilien.

Die Länge bei ausgebreiteten Vorderflügeln beträgt drei Zolle und 4 Linien. Die Farbe der Flügel und des Leibes ist ein dunkelgrün schimmerndes Braun, die Hinterflügel werden nach dem Rande zu ganz schwarz. Drei Linien vom äußern Rande der Vorderflügel entfernt, läuft demselben parallel eine kaum eine halbe Linie breite gelblich weiße ganz gerade Binde, die gegen den hintern Rand des Flügels etwas an Breite zunimmt und auf beiden Flügelflächen ganz deutlich sichtbar ist. Auch über die Hinterflügel erstreckt sich eine eben so gefärbte Binde, gleichfalls dem äußern Rande parallel verlaufend, aber gegen sechs Linien von ihm entfernt; sie wird in der Mitte breiter und endigt so erweitert an der innersten Rippe. Auch diese Binde ist auf beiden Seiten gleich stark ausgedrückt. Jedem Ausschnitte der Hinterflügel gegenüber steht ein (einem Weinglase nicht unähnlicher) zinnoberrother Querfleck; noch ein ähnlicher befindet sich am Afterwinkel, so daß es überhaupt acht Flecken sind. Diese rothen Flecken sind auf der Unterseite des Flügels vorzüglich deutlich; auf der Oberseite verlieren sich die beiden obersten fast gänzlich. Der Flügelschwanz ist ziemlich schmal und nur drei Linien lang. – Die Haare auf der Stirn, dem Rücken und der Brust, so wie Fühler und Beine sind ganz schwarz. Die Taster, viele Flecken der Brust, der Schenkel und der Seiten des Bauchs, haben eine zinnoberrothe Farbe.

Als eine Merkwürdigkeit an diesem Schmetterlinge sind die eingerollten innern Ränder der Hinterflügel zu bemerken, indem diese inwendig mit kleinen aber breiten abstehenden grauen Schuppen bedeckt sind, zwischen welchen der ganzen Länge des Flügels nach eine weiße Wolle hervorwächst, deren Fäden eine Linie an Länge messen. Dasselbe trifft man auch bei Pap. Vertumnus F. und P. Sesostris Cram. an. – Mit zweien schon beschriebenen Schmetterlingen, die noch dazu gleiches Vaterland mit ihm theilen, hat er große Aehnlichkeit, weßhalb ich deren Unterschiede anmerken muß. Der eine ist Pap. Agavus, Drury Illustr. of exot. Ins. Vol. III. Tab. IX. Fig. 4. Er hat durch seine weißen Binden und rothen Flecken der Hinterflügel große Aehnlichkeit mit unserem, unterscheidet sich aber wesentlich durch die zwei geschwänzten Flügel; dann finden sich auch nicht seine großen eckigen Flecken bei dem unsrigen. – Weniger mit ihm zu verwechseln ist der andere, Pap. Thyastes (Fabr. E. S. n. 77.) indem er auf der Oberfläche der Hinterflügel mehrere weiße Flecken hat. – Mein Exemplar ist ein Männchen.

4. Papilio Rumanzovia.

Fig. 4. a. b.

P. E. A. alis ecaudatis atris: anticis utrinque posticisque subtus basi rubris; posticis medio albis, margine praesertim subtus rubro maculatis.

Aus Manilla.

Seine Länge beträgt bei ausgebreiteten Vorderflügeln 5 Zolle und 4 Linien. Die Hauptfarbe ist ein dunkles reines Schwarz. Die Vorderflügel haben die gewöhnlichen weißgrauen Strahlen, die hier besonders hell sind; auch in dem länglichen von den beiden Hauptadern gebildeten Raume finden sich drei bis vier weiße Längsstreifen. Fast an der Wurzel der Flügel ist ein zinnoberrother Querfleck, welcher gegen vier Linien Länge und anderthalb Breite hat. Auf der Unterfläche dieser Flügel verdrängen die weißen Streifen in der Mitte fast den schwarzen Grund, indem sie so sehr an Breite gewinnen. Auch hier befindet sich ein rother Fleck an der Wurzel, aber er liegt fast nach der Länge des Flügels; er breitet sich nämlich blos zwischen den beiden Hauptrippen aus und endigt in der Mitte mit einem rundlichen Fortsatze. Die Hinterflügel sind sehr dunkel schwarz, haben in der Mitte einen großen einförmigen weißen Fleck, der durch schwarze Adern in fünf Felder getheilt wird. Im Afterwinkel steht ein langer zinnoberrother Fleck, der einen andern schwarzen einförmigen einschließt; ein fast viereckiger Fleck befindet sich am untern Winkel, und ist ebenfalls zinnoberroth. Im dritten Zwischenraum ist der dritte kleine rothe Fleck befindlich. Gegen den obern Rand zu, an der äußern Ecke bemerkt man noch mehrere kleine himmelblaue Schuppen, welche so gelagert sind, daß sie drei kurze Streifen bilden.

Auf der Unterseite sind die Hinterflügel schön geziert. Der große weiße Mittelfleck hat auch hier fast dieselbe Gestalt, mit dem Unterschiede, daß das fünfte innerste Feld desselben durch einen rothen vom Afterwinkelfleck hinaufreichenden Strich abgetrennt ist, dagegen sich im fünften Zwischenraume ein runder weißer Fleck eingefunden hat. Die rothe Farbe ist hier reichlich vertheilt. Ein kleiner Theil der Flügelbasis ist ganz zinnoberroth gefärbt und wird nur durch die schwarzen Adern in fünf Felder getheilt. Der an der Oberfläche beschriebene Afterfleck reicht hier fast bis zu denen an der Basis, so füllt auch der Fleck im hintersten Winkel fast den ganzen Zwischenraum aus; ein ähnlicher steht im dritten Raum am Rande. Die Flecken der drei folgenden Zacken sind geringer, der letzte hat eine hakenförmige Gestalt. In dem obersten Zwischenraume erscheint ein großer, anfangs ziemlich schmal, längs einer großen Strecke des Randes verlaufender Fleck, der sich dann aber nach innen wendet und beträchtlich an Breite zunimmt, so daß er die nächste Ader erreicht. In diesem breitern Theile bemerkt man eine große Anzahl himmelblauer Schuppen. Noch befindet sich fast in der Mitte des Flügels dem breitern Ende des zuletzt beschriebenen gegenüber ein zackiger nicht großer Fleck, der halb weiß, halb roth ist. Der Körper, die Fühler und Beine sind schwarz, die Brust hat drei Querreihen weißer Punkte. Dieser letzte Umstand, so wie die an der Basis rothgefärbten Flügel und die weißstrahligen Vorderflügel möchten mich fast bereden, diesen Schmetterling für einen Trojanischen Ritter zu halten. – Mein Exemplar ist ein Weibchen.

5. Papilio Krusensternia.

Fig. 5. a. b.

P. E. A. alis ecaudatis atris: posticis supra medio einereis, subtus margine annulis rubris; omnibus subtus basi rubris.

Aus Manilla.

Seine ausgebreiteten Vorderflügel messen 4 Zolle und 9 Linien. Die Hauptfarbe ist schwarz. Die Vorderflügel haben gegen den äußern Rand zu nur schwache Streifen von grünlich grauen Schuppen, welche jedoch an der Unterseite wieder stärker ausgedrückt sind. Die hintere Hälfte der Hinterflügel, mit Ausnahme des Randes, ist mit grünlich grauen Schuppen dicht besetzt; sie wird durch die breiten schwarzen Adern in mehrere Felder getheilt. Im Afterwinkel bemerkt man einen sehr undeutlichen schmalen rothen Halbkreis. Sowohl Vorder- als Hinterflügel sind an der Unterfläche an der Wurzel gerade eben so viel roth gefärbt, als am vorherbeschriebenen Schmetterlinge. Die Hinterflügel sind mit vielen verschiedentlich gestalteten rothen Flecken versehen, von denen mehrere vollkommne Ringe darstellen, andere diese Form aus einzelnen Flecken noch erkennen lassen. Im Afterwinkel steht ein langer Fleck, der an der ersten Ader nach oben und unten in eine Spitze ausläuft und in der Mitte einen herzförmigen schwarzen Fleck einschließt. Ueber diesem Flecken schimmern einige himmelblaue Schuppen im rothen Felde. Der zweite Zwischenraum ist von der Mitte bis ganz unten roth gefärbt, läßt aber zwei über einanderliegende schwarze Flecke übrig, von denen der obere größer und eckig, der untere fast rund ist. Der Fleck des dritten Zwischenraums bildet einen vollkommenen Ring; fast ebenso der vierte, ist nur nach außen etwas offen. In den drei übrigen Zwischenräumen steht immer ein halbmondförmiger Fleck am Rande, ein anderer aber nach der Mitte zu, mit den Spitzen nach dem Rande gekehrt. Der innere Halbbogen des letzten Flecks zeigt einige himmelblaue Schuppen. – Der Körper, die Fühler und Beine sind schwarz; einige Punkte im Nacken, drei Querpunktreihen der Brust auf jeder Seite, so wie Striche auf den Schenkeln und Schienen sind weiß. – Sowohl diese weißen Flecken auf der Brust, als auch die mit dem vorhergehenden Schmetterlinge gleiche Färbung der Hinterflügel an der Wurzel, lassen mich vermuthen, daß beide nur eine Art ausmachen könnten. – Mein Exemplar ist ein Männchen.

6. Papilio Astenous F.

Fig. 6. a. b. c.

Aus Manilla.

Von diesem schönen großen Schmetterlinge war bisher nur das Weibchen bekannt; das um vieles kleinere Männchen unterscheidet sich aber auffallend durch die Zeichnung der Hinterflügel, welche ebenfalls schwefelgelb sind, aber der äußere Rand ist nur mit schmalen Zacken schwarz gefärbt. In der Nähe der Zacken bemerkt man noch auf dem gelben Grunde eine Menge schwarzer Schuppen, welche wieder eine Zackenreihe bilden, wodurch dieser Theil mit einem schwarzen Flore überzogen zu seyn scheint. Die Strahlen auf den Vorderflügeln sind beim Männchen weißlich, da sie doch beim andern Geschlechte gelblich gefärbt sind. Merkwürdig sind beim Männchen die schmalen starknervigen Flügel, von denen die Vorderflügel meist halb entschuppt angetroffen werden. Derselbe hat auch einen purpurfarbenen schmalen Halsring. Das letzte große hornartige Glied des Leibes, woran die Männchen unter den Rittern immer sehr genau zu erkennen sind, ist weißlich gefärbt, dagegen das sehr kleine Afterglied des Weibchens schwarz behaart erscheint. Keins von den vielen Männchen und Weibchen, die ich gesehen habe, hatte auch auf der Oberfläche des Körpers (an den Flügelwurzeln) solche rothe Flecken, wie Jablonsky beschreibt und abbildet.

Auch eine Varietät von einem Weibchen fing ich, die sich außer ihrer geringen Größe auch durch die Zeichnung der Hinterflügel auszeichnet, wo nämlich die schwefelgelbe Farbe nur noch auf einem grossen Flecke in der Mitte beschränkt ist, so wie bei Pap. Helena L. die orangene Farbe. An der Unterseite steht im breiten schwarzen Rande an jeder Rippe ein gelber Punkt. Der rothe Halsring ist auch bei dieser ausgezeichnet breit.

7. Papilio Ledebouria.

Fig. 7.

P. E. A. alis ecaudatis atris: anticis punctis marginalibus, posticis fascia transversa maculari albis; posticis subtus ad angulum ani lullula lutea.

Aus Manilla.

Dieser Schmetterling hat in Hinsicht der Größe und Zeichnung die größte Aehnlichkeit mit Pap. Pammon F., so daß ich anfangs anstand, ihn für eine eigene Art zu halten, besonders da von dem letztem auch eine Varietät mit ungeschwänzten Flügeln angeführt wird. Ich habe von diesem Schmetterlinge sieben Exemplare gesehen, die aber alle ungeschwänzt waren. Die gelblichen, länglichen Flecken, welche die Querbinde auf beiden Seiten der Hinterflügel bilden, sind dreimal so lang, als breit; sie füllen also auch den bei P. Pammon (in der Jablonskyschen Figur Tab. XIX. Fig. 4.) durch blaue Schuppen bedeckten Raum aus. An der Unterseite der Hinterflügel ist im Afterwinkel ein halbmondförmiger bräunlichgelber Fleck zu bemerken, der mit der Ausbucht gegen den innern Rand schaut. Von diesem Fleck ist in einigen Exemplaren auch auf der Oberfläche ein kleiner rothbrauner Fleck übrig. Außer den gewöhnlichen weißen Flecken des äußern Randes der Hinterflügel zwischen den Zacken, trifft man noch an der Unterfläche jedem derselben gegenüber einen andern kleinen, zuweilen halbmondförmigen weißen Querfleck an. – Der Umstand, daß ich einmal diesen Schmetterling mit Pap. Polytes F. in fester Begattung antraf, machte, daß ich meine Exemplare untersuchte, und ich fand, daß alle drei von gegenwärtigem Männchen, so wie meine beiden Polytes Weibchen waren. Beide Schmetterlinge weichen nun ganz auffallend von einander ab, doch haben sie, wenn man sie genauer betrachtet, einiges gemeinschaftliche und zwar nur an der Unterfläche. Hier haben beide sowohl die feinen weißen Längsstreifen an der Wurzel aller Flügel, so wie die drei Bauchlinien und die weißen Punkte der Brust gemeinschaftlich.

8. Vanessa Tameamea.

Fig. 8. a. b.

V. alis basi fuscis, apice atris: anticis fascia media, posticis antemarginali fulva, nigro punctata; posticis subtus obscure viridibus, vitta lata rosacea.

Von Wahu, einer der Sandwichsinseln.

Dieser Schmetterling hat große Aehnlichkeit mit Van. Atalanta L., besonders aber mit der sogenannten Atalanta indica (welche sich sehr als eigene Art auszeichnet). Dieser von den Sandwichsinseln aber übertrifft beide um ein Beträchtliches (um den vierten Theil) an Größe; die Flügel sind an der Oberseite von der Wurzel bis zu den ziegelrothen Binden braun gefärbt. Die Binde der Vorderflügel ist drei Linien breit, enthält nahe am Vorderrande einen länglichen schwarzen Fleck, gegen den hintern Rand des Flügels zu am innern Rande der Binde steht ein großer runder schwarzer Fleck; auch ist die Stelle zwischen beiden Flecken, wo der erste Ast von der großen Mittelrippe abgeht, schwarz gefärbt. In dem schwarzen Raum zwischen Binde und Spitze des Flügels, trifft man drei weiße Flecken an, von denen der größte lange am Vorderrande der Binde näher, der kleinste ebenfalls am Vorderrande, aber der Spitze näher und der dritte mittlere nierenförmige Fleck ziemlich in der Mitte steht. Die Binde der Hinterflügel liegt anderthalb Linien vom äußern schwarzen Rande entfernt und erstreckt sich über vier Rippenzwischenräume, nämlich über den dritten bis sechsten. Die Flecken der dem innern Rande am nächsten gelegenen Zwischenräume sind nur halb so lang, als die beiden übrigen und sind jeder mit einem großen schwarzen Punkte bezeichnet; der dritte längste Fleck hat auch noch einen aber sehr kleinen Punkt. Am Rande des zweiten Zwischenraums, steht ein kleiner blauer mit einem schwarzen Ringe umgebener Fleck auf braunem Grunde. An der Unterseite tritt bei den Vorderflügeln zu dem obern Flecke in der rothen Binde noch ein schwarzer Punkt hinzu, welcher in dem nach der Wurzel des Flügels zu erweiterten dreieckigen Raume der Binde steht. Zwischen dem großen weißen Flecke und der Binde erscheint hier ein bläulicher Strich. Der Raum von den beiden größern weißen Flecken bis zur Spitze, ist schmutzig grün beschuppt. Die Hinterflügel im Ganzen betrachtet sind an der Unterseite schmutzig grün mit dunklern zackigen Binden. Von der Mitte des vordern Randes bis gegen die Mitte des Flügels reicht ein weißgrünlicher zackiger Fleck. Die Stelle, wo an der Oberseite die rothe Binde befindlich ist, ist hier von blasser Rosenfarbe, die aber durch viele über sie zerstreute grüne Schuppen schmutzig erscheint. – Der Körper ist an der Oberseite braun, unten grünlichgrau behaart, so wie Taster und Beine; die Fühler schwarz mit weißer Keulenspitze, Augen braun. – Tameamea, der große Held und erste König aller Sandwichsinseln.

9. Cynthia Roeselia.

Fig. 9

C. alis ferrugineis, fascia lata rubra communi, anticis fascia altera alba.

Aus Brasilien.

Von der Größe des Pap. urticae L., nur sind die Hinterflügel schmal, verlängert, und die Ecke des äußern Randes so vorgestreckt, daß man die Flügel beinahe geschwänzt nennen könnte. Die Grundfarbe der Flügel an der Oberfläche ist schwärzlichbraun, eine ziegelrothe, zwei bis drei Linien breite Binde läuft quer über die Vorderflügel, und setzt sich über die Hinterflügel ihrer Länge nach fort und hört mit einer Spitze vor dem Hinterrande auf. In der Binde der Vorderflügel bemerkt man vorn zwei zackige schwarze Streifen; eine eben solche läuft auch der Länge der Binde nach auf den Hinterflügeln. Dicht an die Binde der Vorderflügel, nach einem schmalen braunen Zwischenraume, gränzt eine bläulich weiße Querbinde, welche aus fünf länglichen Flecken besteht, von denen die beiden hintern nach außen einen Einschnitt haben. Außer diesen gibt es noch in einiger Entfernung von dem äußern Rande aller Flügel eine Reihe von kleinen weißen Flecken, die bei den Hinterflügeln allmählig schmäler und undeutlicher werden. Von der Unterseite der Flügel ist nur zu bemerken, daß alle dunkle Farben der Oberseite, hier sehr viel blässer sind, besonders ist die rothe Binde der Hinterflügel hier mit dem ganzen Flügel fast einfarbig; es hat sich aber in ihrer Mitte ein kleiner bräunlicher Fleck eingefunden. Der Körper ist oben braun, unten grau; die Fühler sind braun mit gelber Keule.

10. Apatura Rarik.

Fig. 10.

Ap. alis ferrugineis: anticis fascia abbreviata, posticis disco albis, anticis macula magna lutea ad marginem posticum

Von den Koralleninseln Radack, im nördlichen stillen Meere.

Von der Größe der Ap. Bolina. Die Grundfarbe ist dunkelbraun. Die Vorderflügel haben eine weiße aus vier länglichen Flecken bestehende kurze Binde, die ihre Richtung von der Mitte des Vorderrandes nach dem äußern Rande hin nimmt; sie erstreckt sich über vier Zwischenräume, vom zweiten bis zum vierten. In einiger Entfernung vom äußern Rande sieht man noch sechs Punkte, von denen der oberste sehr groß ist. Fast von der Mitte des Flügels bis zum hintern Rande in die Nähe des hintern Winkels erstreckt sich ein breiter krummer bräunlichgelber Fleck. Die obere Hälfte der Hinterflügel schimmert etwas bräunlichviolett. In der Mitte der Flügel steht ein großer länglichter Fleck, dessen unterer und äußerer Rand schmutziggelb eingefaßt ist. An der Unterseite der Flügel bemerkt man dieselbe Farbenvertheilung, nur daß die dunklern Farben hier blässer und undeutlicher erscheinen; eigenthümlich haben die Vorderflügel am Vorderrande zwischen Wurzel und weißer Binde drei kleine weiße schwarz eingefaßte Flecken. Ausserdem sind hier alle Flügel am äußern Rande mit einer doppelten Reihe von graulichen länglichen Flecken umringt. – Der Körper ist oben schwarzbraun, unten weiß gefleckt; die Fühler schwarz mit gelber Spitze, Taster und Füße weißlich grau.

Rarick ist einer der Anführer auf der Rumanzoffs-Gruppe, der uns zuerst freundschaftlich entgegen kam.

11. Apatura Kraimoku

Fig. 11.

Ap. alis fuscis, marginibus duplici serie punctorum alborum.

Von Guaham, der südlichsten Insel der Marianen.

Von der Größe der Ap. Bolina, einfarbig dunkelbraun mit einem olivengrünen Schimmer. Ganz dicht am äußern Rande aller Flügel läuft eine Reihe von kleinen weißlichgrauen Punkten, von denen immer zwei in einem Zwischenraume stehen. In einer Entfernung von zwei Linien vom Rande, befindet sich eine zweite Reihe von größern weißen Punkten, von denen immer einer in einem Zwischenraume steht. – An der Unterseite haben die Flügel außer der Zeichnung auf der Oberseite noch zwei weiße Punkte am Vorderrande der Vorderflügel in der Nähe der Wurzel. Körper und Füße braun, Fühler schwarz.

Kraimoku Befehlshaber der Insel Wahu, einer der Sandwichsinseln.

12. Idea Abigar

Fig. 12. a. b.

J. alis albis nigro cinetis, margine punctis albis duplici serie, anticis fascia spicali transversa alba, medio posticisque subtus striis ferrugineis.

Aus Manilla.

Diese Art hat die Größe der Pontia Crataegi, nur sind die Flügel schmäler. Die Hauptfarbe ist weiß. Die Vorderflügel sind aber mit so vieler schwarzbrauner Farbe gezeichnet, daß nur ein dreieckiger Raum, der durch eine schwarze Rippe in zwei über einanderliegende Flecken getheilt wird, am hintern Rande übrig bleibt. Noch bemerkt man eine weiße breite Querbinde gegen die Spitze der Flügel zu, an welche sich ein großer eckiger Fleck, dem äußern Rande näher, anschließt. Der äußere schwarze Rand ist mit einer doppelten Reihe weißer Punkte bezeichnet, die aber in der Nähe der Spitze verschwinden. An der Flügelwurzel sieht man zwei gerade und am äußern Rande des großen weißen Flecks einen dritten krummen gelbbraunen Strich. Die Hinterflügel sind ebenfalls weiß, ihr vorderer Rand mit einer schmälern, der hintere Rand aber mit einer breitern braunen Binde eingefaßt. Nahe am Rande in der Binde sieht man eine doppelte Reihe weißer Punkte, von denen immer vier in einem Zwischenraume stehen. Im dritten Zwischenraume trifft man eine harte schwarze länglichte Masse an, welche dem an dieser Stelle befindlichen Sacke der verwandten Arten entspricht. An der Unterseite haben die Vorderflügel dieselbe Zeichnung, wie an der Oberseite, nur ist das dunkle Braun hier mehr röthlich braun. Die Hinterflügel haben hier in dem breiten braunen Rande viele länglichte hellbraune Flecken, die am Hinterrande mit ihren Spitzen in das weiße Feld hineinragen. Rückenschild, Fühler und Beine sind schwarz, der Hinterleib oben braun, unten gelb. Weiße Punkte stehen auf der Stirn, dem Kopfe, an der Wurzel der Vorderflügel oben und unten, und der Beine, und auf der Basis der Hinterflügel selbst auf der Unterseite; auch sind die Striche der Schenkel und die Taster weiß. –

Abigar, Befehlshaber einer kleinen Insel der Rumanzoffs-Gruppe.

13. Idea Manuja

Fig. 13. a. b.

J. alis rufo ferrugineis, nigro cinctis, punctis duplici serie marginis, maculisque utrinque lacteis, posticis subtus nigro venosis.

Aus Brasilien.

Dieser Schmetterling hat in Hinsicht der Größe und Zeichnung große Aehnlichkeit mit J. Eresimus; in letzterer Rücksicht auch mit J. Berenice. Seine Farbe ist röthlich braun; der vordere und äußere Rand aller Flügel ist schwarz gerandet; vorzüglich breit an den Hinterflügeln. In demselben trifft man die gewöhnliche doppelte Reihe weißer Punkte an, von welchen die der äußern Reihe an der Spitze der Vorderflügel verschwindet; auch gegen die hintere Ecke zu bleibt ein Punkt in jeder Reihe aus. Im vordern Rande der Vorderflügel stehen drei, an demselben wieder drei, daran gleich neben diesen zwei, und längs dem äußern Rande endlich vier größere milchweiße Flecken. Im vordern Theile der Hinterflügel bemerkt man vier weiße Flecken. Auf der untern Seite sind die Flügel fast eben so gezeichnet, wie auf der obern, nur ist die aus größern Punkten bestehende doppelte Reihe hier ununterbrochen. Die Hinterflügel haben hier eine etwas hellere Farbe, alle Adern sind schwarz, einige von ihnen sind mit einer schmalen weißen Kante eingefaßt, so wie die mittlern Flecken der Oberseite hier länger werden und die Adern eine Strecke entlang begleiten. Kopf, Rückenschild, Brust, Fühler und Taster sind schwarz; Kopf, Hals und Brust haben weiße Flecken. Die Farbe des Hinterleibes ist dunkelbraun, unten mit einer weißen Längslinie. – Manuja, ein Vornehmer der Sandwichsinseln, der die Reise von O Waihi nach Wahu auf dem Rurik machte.

14. Idea Plexippus L.

Fig. 14. a. b.

var. alis pasticis margine nigro supra punctis albis duplici serie.

Von diesem in Amerika und China zugleich vorkommen sollenden Schmetterlinge habe ich eine Varietät in Californien gefangen, welche die doppelte Reihe weißer Punkte auch auf dem schwarzen Rande der Hinterflügel an der Oberseite besitzt; dann ist ebenfalls die doppelte Punktreihe auf der Oberfläche der Vorderflügel gegen den Hinterwinkel nicht unterbrochen, wie in der Herbstischen Abbildung. Von dem von Herbst auf der zweiten Rippe (von innen) der Hinterflügel angegebenen schwarzen Flecke sehe ich so wenig auf meinem Exemplare eine Spur, als auf der Herbstischen Abbildung selbst.

15. Euploea Kadu.

Fig. 15. a. b.

E. alis supra atro coeruleis: anticis macula albo vittata puctisque marginis cyaneis; posticis macula flavescente.

Aus Guaham, der südlichen Insel der Marianen.

Dieser Schmetterling hat ganz die Gestalt und fast die Zeichnung des Pap. Phaenareta ( Schaller, Naturforsch. 21. St., S. 177. Tab. V.) Seine Vorderflügel zeichnen sich vorzüglich durch den in der Mitte stark nach hinten ausgebogenen Hinterrand, so daß diese in einer natürlichen Ausbreitung doch immer die Hälfte der Hinterflügel bedecken. Die Farbe der Vorderflügel ist oben schwarzblau; in der Mitte zwischen der ersten und zweiten Rippe vom hintern Rande steht ein großer herzförmiger Fleck von schöner Ultramarinfarbe, dessen Spitze der Flügelwurzel zugekehrt ist. In dem obern Theile dieses Flecks bemerkt man einen bläulich weißen langen Querfleck. Ueber dem großen herzförmigen Flecke ist einer, am obern Rande ein anderer, und am äußern Rande noch 5 himmelblaue Punkte; nahe an der Spitze des Flügels stehen zwei weiße Punkte. Die Hinterflügel haben zwei Hauptfarben, die durch eine von der Wurzel bis zur Mitte des äußern Randes verlaufende Linie von einander geschieden werden. Die vordere Hälfte sieht verblichen aus, indem sie von einer gelblich grauen glänzenden Farbe ist, welche gegen die Mitte dunkelgrau wird. Die hintere Hälfte dagegen schillert blau von einem dunkelbraunen Grunde. In der vordern Hälfte trifft man in der Mitte einen großen länglichen Fleck von gelblich brauner Farbe an, welcher mehlig aussieht und an die dunkelbraune Farbe anstößt. In der Mitte des äußern Randes bemerkt man noch 3 himmelblaue Punkte, von denen der vorderste der größte ist. – Die Unterseite der Flügel zeigt eine dunkelbraune Farbe. Ganz dicht am äußern Rande der Vorderflügel steht eine Reihe milchweißer Punkte; eine zweite gleichfalls milchweiße Reihe entspricht der an der Oberseite beschriebenen, nur sind die der Flügelspitze nähern hier kleiner. Zwischen der zweiten und dritten Rippe vom hintern Rande befindet sich ein querovaler milchweißer Fleck in der Mitte. Der Raum von der zweiten Rippe bis zum hintern Rande ist von derselben Farbe, wie der vordere Theil der Hinterflügel an der Oberseite; auch hier bemerkt man in der Mitte einen solchen mehlstaubartigen gelblich braunen Fleck. Noch trifft man an dem obern Rande des zuletzt beschriebenen Flecks einen schwarzbraunen länglichen Ring an, welcher dem weißen Streifen im großen herzförmigen Flecke der Oberseite entspricht. Die dunkelbraune Farbe der Hinterflügel schimmert an der Unterseite etwas röthlich. Ganz dicht am hintern Rande stehen acht weiße Punkte; eine andere etwas weiter vom vordern und hintern Rande entferntere Reihe besteht aus neun bläulichen Punkten. Körper, Fühler und Beine sind dunkelbraun. Auf dem Kopfe, Halse, der Brust und den Wurzeln der Flügel an der Unterseite findet man die gewöhnlichen weißen Punkte. – Kadu, ein Einwohner der Karolinen, reiste acht Monate lang auf dem Rurik.

16. Paphia Boebera.

Fig. 16. a. b.

P. alis glaucescentibus supra late nigro cinctis, atroque venosis, posticis subtus margaritaceis.

Aus Manilla.

Von der Größe des P. Crataegi L. Der größte Theil der Flügel an der Oberseite ist blaß meergrün. Der vordere Rand der Vorderflügel ist mit einer anderthalb Linien breiten schwarzen, der äußere Rand derselben mit einer 3 Linien breiten und endlich der äußere Rand der Hinterflügel mit einer 4 Lin. breiten schwarzbraunen Binde umgeben. Alle Rippen sind überdies breit schwarz gefärbt. Der dunkle Rand der Hinterflügel glänzt an den Seiten, ist aber am Afterwinkel matt. An der Unterseite haben die Vorderflügel eine grünlich perlmutterartige Farbe, die mittlern Rippen sind dunkelbraun eingefaßt, die Spitze und der äußere Rand des Flügels aber grau. Die Hinterflügel glänzen hier ganz perlmutterartig; die Rippen und einige Stellen des äußern Randes sind sehr blaß graubraun gefärbt. Die Farbe des obern Theils des Körpers ist eigentlich schwarz, aber mit meergrünen Schuppen und Haaren bedeckt, unten dagegen, weiß gefärbt. Fühler schwarz, Augen braun, Füße weiß.

17. Neptis Illigera.

Fig. 17. a. b.

N. alis atris: acticis stria longitudinali maculaque rotunda, posticisque fascia transversa albis.

Aus Manilla.

Der N. Melicerta und Agathe an Größe gleich und der Zeichnung nach ähnlich. Die Farbe der Flügel ist schwarzbraun; von der Wurzel der Vorderflügel bis zur Mitte derselben erstreckt sich ein weißgrauer Streifen; zwischen seinem innern Ende und dem hintern Flügelwinkel steht ein großer rundlicher weißer Fleck; drei ausgezeichnete aber sehr kleine weiße Fleckchen befinden sich zwischen dem großen Flecke und der Flügelspitze über einander gereiht. Vor und hinter diesen dreien bemerkt man noch zwei weiße Punkte. Am äußern Rande laufen noch zwei sehr undeutliche hellbraune Linien, von denen die innere abgekürzt ist. Dicht am hintern Rande in der Mitte ist ein länglichter weißer Fleck zu unterscheiden, welcher bei natürlich ausgebreiteten Vorderflügeln mit der breiten weißen Querbinde der Hinterflügel zusammentrifft. Diese Binde nimmt die Mitte der Flügel ein und reicht vom innern Rande bis nahe an den vordern; den äußern Rand umgibt in einiger Entfernung von demselben eine hellbraune Linie. An der Unterseite der Flügel trifft man mehr weiß an: der Längsstrich der Vorderflügel ist breiter geworden und hat noch einen schmalen gleich langen über sich erhalten. Der äußere Rand ist fast mit einer dreifachen Reihe von Linien umgeben, die aber oft unterbrochen werden. An den Hinterflügeln findet man hier über der breiten Binde noch eine schmale gleichlange etwas gekrümmte. Der äußere Rand ist mit einer dreifachen weißen Einfassung geziert, von welcher die mittlere Linie die breiteste ist. Der Körper hat oben eine schwarzbraune Farbe mit den Fühlern gemeinschaftlich, unten ist er nebst Tastern und Schenkeln weiß; der übrige Theil der Beine erscheint braun. Noch bemerkt man am vordern Rande des Rückens einen hufeisenförmigen Fleck, welcher mit grünen und rothen Goldfarben prangt.

Wenn man diese Art mit der Melicerta vergleicht, so wird man leicht sehen, daß die gegenwärtige der runde Fleck und schmale Strich der Vorderflügel und die fehlenden weißen Einfassungen der Hinterflügel an der Oberseite unterscheiden.

18. Acraea Claudina.

Fig. 18. a. b.

Acr. alis flavis, supra extus nigro cinctis, anticisque fascia nigra transversa anteapicali, subtus fusco irroratis.

Aus Brasilien.

Die Farbe der Flügel an der Oberseite ist okergelb. Die Größe ist etwas geringer, als die ihr am nächsten stehende Ac. Sirena; auch ist der Hinterwinkel der Vorderflügel bei gegenwärtiger sehr eckig, wodurch sie von den übrigen dieser Gattung abweicht. Ein breiter Theil der Spitze und der äußere Rand der Vorderflügel sind schwarz; eben so eine von der Mitte des Vorderrandes bis gegen den Hinterwinkel zum äußern Rande sich erstreckende schmale Binde, die jedoch vorn recht breit ist. Die Mitte dieser Querbinde verbindet mit der schwarzen Flügelspitze eine schwarze Linie in schiefer Richtung. Zwischen der Flügelwurzel und der Querbinde bemerkt man noch am Vorderrande vier kleine zackige Querstriche, die einige Aehnlichkeit mit denen bei der Gattung Argynnis F. vorkommenden haben. An den Hinterflügeln ist der schwarze äußere Rand, der gegen den Afterwinkel zu noch durch zwei feine zackige schwarze Linien verstärkt wird, und einige zackige schwarze Striche an der Wurzel anzumerken. An der Unterseite ist die Hauptfarbe hellgelb. Die Querbinde der Vorderflügel ist hier braun und undeutlich. Den äußern Rand aller Flügel umgeben zwei feine zackige braune Linien; solche Linien sieht man die Wurzel der vordern und die vordere Hälfte der hintern Flügel in querer Richtung überziehen und sich auf letztern zu einzelnen Binden reihen. Noch ist in der Mitte der Hinterflügel ein größerer und an der zackigen Randlinie gränzend eine Reihe kleinerer brauner Punkte zu bemerken. Körper und Fühler oben dunkelbraun, unten beide weiß; die Keule der Fühler und die Beine hellbraun.

19. Mechanitis Meriana.

Fig. 19. a. b.

M. alis atris: macula baseos (posticorum antica) fasciaque externa fulvis, supra medio, subtus undique albo punctatis.

Aus Brasilien ( Rio Ianeiro.)

Die Größe und der Bau stimmen mit der ihr sehr ähnlichen M. Euterpe überein, aber der bloßen Beschreibung nach ist sie schwer von Susanna zu unterscheiden. Als die Hauptfarbe der Flügel muß man die schwarze annehmen; an den Vorderflügeln bemerkt man zuerst einen dreieckigen röthlich gelben Fleck, welcher von der Wurzel bis in die Mitte des Flügels reicht, hier abgerundet ist und am vordern und hintern Flügelrande einen schmalen schwarzen Rand zurückläßt. Zwischen der Flügelspitze und dem großen Flecke läuft eine zackige röthlich gelbe breite Querbinde, an der man an ihrer innern Seite einen tiefen Einschnitt bemerkt. Sie kömmt dem vordern Rande sehr nahe, aber vom äußern bleibt sie sehr entfernt. Zwischen beiden Flecken trifft man noch vier zerstreute weiße Punkte an. Von der Wurzel der Hinterflügel bis zur Mitte derselben erstreckt sich dicht am vordern Rande ein länglicht viereckiger röthlich gelber Fleck, welcher gegen den innern Rand zu zwei Einschnitte und nach dem äußern Rande hin zwei Ausschnitte zeigt. Von derselben Farbe trifft man auch anderthalb Linien vom äußern Rande eine breite zackige Querbinde an, welche weder vordern noch innern Rand erreicht; nach innen hat sie Ausschnitte, nach außen hervorstehende Zacken. Am innern Rande des Flügels zwischen Wurzel und Binde stehen fünf weiße Punkte, von denen vier eine Reihe bilden; andere undeutlichere stehen zwischen beiden Flecken. An der Unterseite ist die größere Zahl und Deutlichkeit der weißen Punkte in der Mitte und einer Punktreihe des Randes aller Flügel zu bemerken. Außer diesen ist der röthliche Wurzelfleck der Hinterflügel hier in einen kleinen ganz an der Wurzel und in einen größern kreutzförmigen Fleck geschieden. Von den Theilen des Körpers kann ich nur von dem Rücken, der Brust und den Beinen anmerken, daß sie weiße Punkte haben; das übrige fehlt meinem Exemplare.

20. Pontia Henningia.

Fig. 20. a. b.

P. alis atris: anticis fascia lata transversa alba, posticis supra medio maculisque subtus lateralibus sulphureis, basique coccincis.

Aus Manilla.

Ist etwas kleiner, als (die Herbstische Abbildung der) Pasithoe, mit der sie große Aehnlichkeit hat. Die Hauptfarbe ist rein schwarz, glanzlos. Vom Vorderrande der Vorderflügel nicht weit von der Wurzel fängt eine drei Linien breite weiße Binde an und erstreckt sich bis zum hintern Winkel, den sie aber nicht erreicht. Die Wurzel der Flügel ist durch einzelne weiße Schuppen grau; außerhalb der Binde dicht an ihr steht ein weißer Punkt. Gegen den äußern Rand und die Spitze hin bemerkt man noch einige undeutliche graue Flecken. Die Hinterflügel sind ganz an der Wurzel schwarz grau, dann schimmern sie ein wenig weißgrau und darauf folgt die schwefelgelbe Farbe, welche durch eine breite den größten Theil des vordern und den ganzen äußern Rand einnehmende schwarze Binde halb eingeschlossen wird, auch die mittlern Adern sind schwarz. An der Unterseite sind die grauen Flecken der Spitze der Vorderflügel in fünf weiße verwandelt. Bei den Hinterflügeln kommen zu der gelben Farbe noch 3 länglichte Flecken am äußern Rande und ein runder in der Mitte hinzu. Die Wurzel der Flügel ist hier scharlachroth. Der Hinterleib weiß, die übrigen Körpertheile schwarzgrau.

21. Pontia Olga.

Fig. 21. a. b.

P. alis anticis albis, venis margineque nigris, subtus apice flaco maculatis, posticis aurantiacis, margine nigris.

Aus Manilla.

Diese Art hat die Größe der P. Rapae und die größte Aehnlichkeit mit Iudith. Die Vorderflügel sind weiß, das letzte Ende des Vorderrandes, der ganze äußere Rand und die vordern Rippen sind schwarz. Die Hinterflügel haben eine goldgelbe Farbe, ihr vorderer und äußerer Rand sind schwarz eingefaßt. An der Unterseite ist die schwarze Farbe der Oberseite braun geworden, die beiden mittlern Rippen sind breiter gefärbt und an der Spitze bemerkt man drei hellgelbe Flecken. Die Hinterflügel sind hier schwefelgelb, nur der äußere Rand ist braun gefärbt, sowie die drei vordersten Rippen. Fühler schwarzbraun, kaum sichtbar an der innern Seite bis zur Hälfte weiß punktirt. Rücken braun, weiß behaart, Brust weiß, Hinterleib oben gelb, unten weiß, Füße braun.

P. Iudith F. unterscheidet sich durch den röthlich gefleckten schwarzen Rand der Hinterflügel und durch den Mangel der 3. gelben Flecken an der Unterseite der Vorderflügelspitze.

22. Pontia Mercedis.

Fig. 22. a. b.

P. alis albis, macula antica triangulisque duplici serie marginis nigris, posticis subtus flavis, albo venosis, antice fulvo cinctis.

Aus Talcaguano in Chili.

Fast so groß wie das Männchen von P. Brassicae. Die Farbe der Flügel an der Oberseite ist weiß, mit einem starken Perlmutterglanze an der Wurzel. Ein langer viereckiger Fleck reicht von der Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel bis auf den dritten Theil der Flügelbreite hinab. Ungefähr drei Linien vom äußern Rande bemerkt man eine Reihe dreieckiger Flecke, die mit ihren Spitzen nach dem äußern Rande gekehrt und deren Ecken der Basis in Haken ausgezogen sind. Der dem Hinterrande nächste ist nur ein länglichter Fleck. Alle diese Flecken stehen in den Zwischenräumen der Rippen. Vom äußern Rande selbst fangen lange keulförmige Flecken, die aber auf den Rippen befindlich sind, mit ihrer Basis an und laufen fast bis zur andern Reihe. An den Hinterflügeln bemerkt man ebenfalls diese doppelte Reihe Flecken, doch sind sie schwächer und die des Randes durch die weiße Rippe getheilt. Unten sind die Vorderflügel ebenfalls weiß, doch ist ein breiter Raum der Spitze hellgelb gefärbt. Der große Fleck ist hier, wie die doppelte Reihe der kleinern viel schwächer und reicht nicht bis zum vordern Rande. Die Hinterflügel sind hier hellgelb, der vordere Rand schmal goldgelb gefärbt, die weißen Rippen mit einer schmalen schwärzlichen Linie eingefaßt. Die doppelte Reihe der dreieckigen Flecken ist fast dieselbe, wie an der Oberseite; in der Mitte der Flügel bemerkt man noch einen eiförmigen weißen Fleck. Der Leib ist oben schwärzlich, unten mit den Beinen weiß. Die Fühler schwarz mit weißen Ringen.

23. Colias Andrea.

Fig. 23. a. b.

C. alis albis, margine antico externoque late nigro cinctis, posticis subtus sulphureis.

Aus Manilla.

Von der Größe des C. Rhamni, der Phryne und dem Weibchen der Drusilla (Herbst Taf.) sehr ähnlich. Flügel oben weiß; der breite vordere und der zackige äußere Rand der Vorderflügel schwarzbraun gefärbt; doch bleibt die Spitze weiß und hat nur schwarze Rippen. Der äußere Rand der Hinterflügel ist breit schwarzbraun. Unten sind die Vorderflügel ebenfalls weiß, die Spitze ist aber auch breit braun und schließt einen länglichen weißen Fleck ein. Die Farbe der Hinterflügel ist unten schwefelgelb, der hier noch breitere äußere Rand braun. Körper schwärzlich, mit weißen Haaren und Schuppen bedeckt, Fühler schwarzbraun, Schienen und Füße gelbbraun.

24. Hipparchia Stellera.

Fig. 24. a. b.

H. alis supra fuscis, subtus albicantibus, fasciis duabus communibus fuscis, anticis, ocello magno utrinque bipupillato, posticis supra duobus, subtus sex.

Aus Manilla.

Diese Art hat ganz die Größe der H. Lisander (Herbst Taf. 195. Fig. 4. 5.) mit welcher und mit Baldus F. sie große Aehnlichkeit hat. Die Farbe der Flügel ist oben braun mit einem schwachen olivengrünen Schimmer; die vordern haben an der gewöhnlichen Stelle ein großes schwarzes Auge mit gelber Iris und zwei kleinen stahlblauen Pupillen. Die Hinterflügel zeigen in der Mitte des äußern Randes zwei halb so große Augen, ebenso gefärbt, nur mit einfacher Pupille. Der äußere Rand ist bei beiden Flügeln dunkler. Unten ist die Farbe der Flügel weißlich; der äußere Rand aber, zwei schmale Querbinden, unzählige kleine Strichlein, so wie die Ringe um die gelbe Iris und der Vorderrand der Vorderflügel sind braun. Der Körper braun, unten weißlich; Fühler schwarz und weiß geringelt, am Ende braunroth. Noch sind an diesem Schmetterlinge zwei länglichte durchscheinende Blasen an der Wurzel der Vorderflügel, besonders an der Unterseite zu bemerken, welche erweiterte Tracheen sind und den Schmetterling zum Fluge leichter machen.

25. Lycaena Schaeffera.

Fig. 26. a. b.

L. alis nigris, anticis utrinque medio albis; omnibus subtus basi argenteo maculatis, posticis fasciis duabus albis: postica atro maculata.

Aus Manilla.

Ungefähr von der Größe der L. Damis und Aesopus, mit welchen diese Art auch im Baue und einigermaßen in der Zeichnung übereinstimmt. Oben sind die Flügel schwarzbraun, schillern in gewissem Lichte kupfergrün; die Vorderflügel haben hier einen länglichen weißen Fleck in der Mitte, der gegen die Wurzel hin spitz zuläuft; unten erstreckt sich dieser Fleck bis zum hintern Rande. Hierselbst trifft man auch an der Wurzel nahe dem Vorderrande einen breiten kurzen Streifen von silbergrüner Farbe. Oben sind die Hinterflügel einfarbig schwarzbraun, unten haben sie an der Basis einen großen und zwei kleine silbergrüne Flecken. Dann trifft man zwei über einander liegende breite weiße Querbinden an, von denen die hintere acht länglichte schwarze Flecken in einer Reihe enthält. Die braune Farbe ist an der Unterseite heller. Der obere Theil des Körpers nebst den weißgeringelten Fühlern hat eine schwarzbraune Farbe, unten ist der Körper und die Füße weiß.

26. Lycaena Cramera.

Fig. 26. a. b.

L. alis supra brunneis, subtus griseis, fascia communi marginali utrinque fulva, subtus punctis nigris, albe cinctis.

Aus Teneriffa.

Größe und Gestalt des L. Icarus. Die Farbe der Flügel an der Oberseite ist dunkelbraun mit einem grünen Seidenglanze. Kaum eine halbe Linie vom äußern Rande läuft eine mehr als eine halbe Linie breite gelblich rothe etwas zackige Binde über beide Flügel auf beiden Flächen. Unten ist die gemeinschaftliche Farbe der Flügel grau. Die Vorderflügel haben gegen die rothe Binde hin acht nahe beisammenstehende große schwarze Punkte, die mit weissen Ringen eingefaßt sind; nur einer dieser Punkte steht allein, die andern bilden fast eine Reihe. Auf den Hinterflügeln bemerkt man unten auch auf jedem zwölf sehr kleine weiß eingefaßte schwarze Punkte in drei Querreihen: die oberste zu vier, die mittlere zu drei und die hintere zu fünf Punkten. Der Rand außerhalb der rothen Binde, ist auf der Unterseite weiß und hat eine Reihe schwarzer Punkte. Weißgeringelt Fühler und Körper oben schwarz, unten grau.

Diese beschriebene Art ist vermuthlich ein Weibchen; das Männchen könnte ganz verschieden aussehen.

27. Castnia Pallasia.

Fig. 27.

C. alis anticis fusea virentibus, griseo fasciatis, posticis atris, fascia baseos punctisque marginis albis, fascia media maculari rubra.

Aus Brasilien.

In Hinsicht der Größe und Zeichnung hat sie große Aehnlichkeit mit C. Licus. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist dunkel olivengrün; auf ihr bemerkt man zwei Flecken und eine zackige Längsbinde von bräunlichgrauer Farbe. Der kleinste dreieckige Fleck liegt am Vorderrande über die Mitte desselben hinaus, der zweite dreimal so große am Hinterrande dem Hinterwinkel nahe; die Binde zwischen beiden, indem sie vom Hinterrande, der Wurzel näher, gegen die Spitze hin sich erstreckt, und von ihrer obern Hälfte einen breiten Ast nach dem äußern Rande hin schickt. Die Hinterflügel sind an der Basis bräunlichviolett, dann folgt gegen die Mitte zu eine breite weiße mit braunen Rippen durchzogene Querbinde. Die Grundfarbe des übrigen hinteren Flügeltheils ist schwarz. In diesem steht eine aus acht ziegelrothen Flecken bestehende Querbinde, an welchem die dem Vorderrande näheren Flecken die kleinsten sind. Ganz am äußern Rande stehen fünf größere und zwei ganz kleine weiße Punkte. An der Unterseite der Vorderflügel schimmert die Grundfarbe blau; die mit dem großen Fleck zusammengelaufene Binde und der kleine Fleck sind hier gelblich weiß; am äußern Rande hat sich noch eine Reihe von sieben viereckigen weißlichgrauen Flecken eingefunden. An der Flügelwurzel am Vorderrande bemerkt man einen rothen Streifen. Die Zeichnung der Hinterflügel auf der Unterseite, unterscheidet sich nur dadurch von der Oberseite, daß die Binde und Flecken hier größer und eckiger geworden sind. Der Leib ist braun, oben grünschimmernd; das letzte Glied des Leibes gelblichroth; Fühler schwarz, Beine mit rothen Streifen.

28. Sphinx pungens.

Sph. alis anticis griseis, nigro fasciatis, annulo medio striisque duabus longitudinalibus atris, posticis basi rufis, nigro trifasciatis, abdomine maculis lateralibus rufis atrisque alternis. Sphinx Convolvuli var. Drury Ins. I. Tab. 25. Fig. 4.

Aus Port Jackson in Neu-Holland.

Diese mit Sph. Convolvuli auch von Fabrizius verbundene Art hat eigentlich mehr Aehnlichkeit mit Sph. Ligustri, als mit jener. Die Hauptfarbe der Vorderflügel ist weißgrau auf braunem Grunde mit vielen zackigen schwarzbraunen Querbinden, von denen eine in der Mitte die größte und dunkelste. Ausgezeichnet sind ein kleiner Ring und zwei kurze Streifen in der Mitte und ein anderer Strich mit zackigem Ende an der Spitze der Flügel. Die Hinterflügel sind an der Wurzel roth, gegen die Mitte blaßroth, der breite äußere Rand grau. Drei schwarze Binden bezeichnen sie vorzüglich: eine fast ringförmige, die rothe Farbe einschließende an der Wurzel, eine mittlere schmale am innern Rande zackige und eine dritte breite Binde am grauen Rande. Unten haben die Vorderflügel eine bräunlich graue Farbe; zwei bis drei Linien vom äußern Rande läuft eine schmale geschlängelte schwarzbraune Querlinie. Die Hinterflügel sind hier hellgrau, welches gegen den innern Rand zu immer weißer wird. Eine schwarze, besonders am innern Rande breite Querbinde läuft über die Mitte des Flügels, hinter ihr folgt eine weißliche Binde, und endlich wird der Flügel durch einen graubraunen breiten Rand begränzt. Der Körper ist oben und an den Seiten grau; auf dem Rücken läuft auf jeder Seite nahe an den Flügelwurzeln ein breiter schwarzer Strich, der sich nahe am Anfange des Hinterleibes erst etwas nach der Mitte, dann aber plötzlich quer nach der Seite umbiegt. Auf jeder Seite des Hinterleibes stehen fünf viereckige rosenrothe Flecken, welche gegen das Ende des Leibes kleiner und zuletzt undeutlich werden. Zwischen den beiden obersten Flecken befindet sich ein schwarzer kurzer Strich, zwischen den übrigen ein breiter viereckiger schwarzer Fleck. Unten ist die Mitte des Körpers weiß, auf dem Bauche stehen der Länge nach drei schwarze Punkte, auch die drei letzten Tracheemündungen auf jeder Seite sind schwarz. Die kurzen Fühler sind vorn dunkelbraun, hinten weiß, Beine grau.

Sph. Convolvuli übertrifft diese Art an Größe, ihr fehlt der kleine Ring und die Längsstriche der Vorderflügel, ihre Hinterflügel sind grau u. dgl.

Viel leichter könnte man gegenwärtige Art für Sph. cingulata F. halten, die sich durch den weißen Punkt der Vorderflügel und die fünf schwarzen Punkte des Bauchs unterscheiden läßt.

Unsere Art soll mit dem Rüssel sehr empfindlich stechen.

29. Zeuzera viridicans.

Fig. 29.

Z. alis flavis, maculis duabus magnis punctisque viridibus.

Aus Manilla.

Ganz von der Größe und Gestalt des Hepialus Humuli F. Die Grundfarbe der Flügel ist hellgelb, welche mit vielen großen und kleinen grünen glänzenden Flecken überstreut sind. Von dieser Farbe sind an den Vorderflügeln die Wurzel, dann ein großer runder Fleck, und auf diesen folgt ein langer Fleck; außer diesen sind noch zehn kleinere Flecken zu bemerken. An den Hinterflügeln trifft man eine aus einem innern runden und einem großen langen Flecke bestehende Querbinde am hintern Rande an; am Vorderrande und in der Mitte stehen noch einige kleinere Flecken. Die Unterseite der Flügel unterscheidet sich gar nicht von der Oberseite. Noch ist an den Hinterflügeln eine gegen vier Linien lange gekrümmte braune Borste an der Basis zu bemerken. Die schwarzen Fühler bis zur Mitte breit gekämmt, dann schmal sägeförmig. Die Haare auf dem Halse, Kopfe und der Brust sind braun; das übrige ist bei meinem Exemplare abgerieben.

30. Noctua bambucina.

Fig. 30.

N. alis atris, anticis chalibeo strigosis, apice annuloque collari, posticis margine lato externo anoque aurantiacis.

Aus Manilla, auf den Bambusbäumen.

Sie hat die Größe der N. libatrix. Die Vorderflügel sind dunkelschwarz, nahe am vordern und am hintern Rande ein langer Strich von stahlblauer Farbe; von derselben Farbe zwei Punkte und ein Haken in der Mitte und endlich in einiger Entfernung vom äußern Rande acht kurze Striche übereinander, die gleichsam eine Querbinde bilden. Von röthlich gelber Farbe ist die Spitze der Vorderflügel, der breite äußere Rand der Hinterflügel, ein ebenso breiter Theil des Körperendes und endlich ein Halsring, welcher sich auf der Brust kegelförmig verbreitet. Der übrige Theil der Hinterflügel und der obere des Körpers ist schwärzlich veilchenblau. Unten ist die Zeichnung der Flügel fast dieselbe; an den Vorderflügeln fehlen die stahlblauen Striche, die Flügel selbst schimmern aber in der Mitte blau. Alle Rippen sind unten heller, als die Grundfarbe. Die schwarzen fadenförmigen (durchaus nicht gesägten) Fühler sind am Ende spitz, und vor dem Ende ist eine Stelle weiß. Die letzten Glieder der großen schwarzen Taster nackt, walzenförmig, Füße schwarzgrau.

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