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Ueberblick des großen Oceans, seiner Inseln und Ufer.

An der Westseite des großen Oceans bildet eine Reihe von Inseln und Halbinseln einen Vorwall vor den vielfach eingerissenen Küsten des festen Landes. Neuholland erscheint hinter diesem Bollwerk als die SO Spitze der Ländermasse der alten Welt. Der Zusammenhang der Länder ist zwischen Neuholland und Asien durch verschiedene Durchfahrten unterbrochen, aber leicht im Gedanken wieder herzustellen, und so erscheint in natürlicher Verbindung die Insel Borneo, die man sonst als ein eigenes Continent betrachten müßte.

Der indische Ocean dringt vom südlichen freien Meer zwischen beide Vorgebirge unseres Welttheils, Afrika und Neuholland, als ein geräumiger Meerbusen, scheidend ein.

Wir kehren zu dem Becken des großen Oceans zurück, welches man mit gleich unpassenden Namen das stille Meer und die Südsee zu nennen pflegt.

Die Philippinen bilden sein Ufer in dessen äußerstem Westen zwischen dem Aequator und dem nördlichen Wendekreis; sie liegen vor den Landmassen, die wir als Fortsetzungen des festen Landes betrachten, und schließen sich an dieselben, und namentlich an Borneo, durch vermittelnde Inseln und Inselgruppen an.

Von Mindanao, der südlichsten der Philippinen, aus, erstreckt sich die Kette der Vorlande nach Südosten über die Molukken und Gilolo, Neuguinea und verschiedene sich daran anschließende Archipelagen bis nach Neucaledonien und den davor liegenden Neuen Hebriden unter dem südlichen Wendekreise. Die abgesonderte Ländermasse von Neuseeland kann als das südliche Ende dieses Vorwalles angesehen werden, und die Norfolk-Insel deutet auf deren Verbindung. Von Luçon, der nördlichsten der Philippinen, aus, erstreckt sich die Kette der Vorlande nach Nordosten über Formosa, kleinere Inselgruppen, Japan, die Kurilen, die Halbinsel Kamtschatka, die Aleutischen Inseln, die Amerikanische Halbinsel Alaschka, und verbindet sich mit dem festen Lande der neuen Welt unter dem 60º nördl. Breite.

Brennende Vulkane erheben sich überall längs diesem Ufer, wenigstens von den Neuen Hebriden an bis nach dem festen Lande Amerikas. Man hat auch auf Neuseeland vulkanische Produkte angetroffen und Erderschütterungen verspürt. Landwärts des beschriebenen Saumes kommt das vulkanische nur stellenweise und insularisch vor. Es ist zu bemerken, daß die Erdstöße, die die Philippinen-Inseln erschüttern, auf der Insel Paragua (Patavan der Englischen Karten), die im SW von Luçon, zwischen Mindoro und der Nordspitze von Borneo, liegt, keineswegs verspürt werden.

Die Westküste beider Amerika bildet das östliche Ufer des großen Oceans. Es läuft rein und ununterbrochen fort, nur im äußersten Norden und Süden zu etlichen Inseln eingerissen, und bildet nur einen Einlaß, den Californischen Meerbusen, gegen den nördlichen Wendekreis.

Ein brennender Vulkan erhebt sich im Neuen Californien am Meeresufer, und die Halbinsel verräth vulkanische Natur. Der dem großen Ocean zugekehrte hohe Rücken der neuen Welt bietet von Neu-Spanien an bis zu der Südspitze Amerikas eine Reihe brennender Vulkane dar.

Die Inseln des so begrenzten Meerbeckens sind in zwei Hauptprovinzen und eine abgesonderte Gruppe vertheilt.

Zu der ersten Provinz gehören die Inseln, die im Osten der Philippinen zwischen dem Aequator und dem nördlichen Wendekreis bis gegen die Mitternachtslinie von Greenwich liegen. Die zweite Provinz liegt im Süden der Linie gegen den Wendekreis, welchen sie auf einigen Punkten überschreitet, und erstreckt sich von Westen nach Osten, von den Vorlanden bis zur Osterinsel und dem Felsen de Sales y Gomez in einer Ausdehnung von mehr als 100 Längengraden. Abgesondert liegt die Gruppe der Sandwichinseln gegen den nördlichen Wendekreis. Die Inseln der zweiten Provinz, die Sandwichinseln und Neuseeland sind in Hinsicht der sie bewohnenden Völker zu vereinigen.

Diese Inseln gehören in geognostischer Hinsicht zweien verschiedenen Bildungen an. Die hohen Inseln, die im großen Ocean die Minderzahl ausmachen, obgleich sie die Hauptgruppen bilden, sind allgemein, wie in andern Meeren, und namentlich im Atlantischen Ocean, vulkanischer Natur. – Die Marianen bilden in der ersten Provinz eine mit den Philippinen parallel laufende Bergkette, die man mit den Vorlanden, die das Meerbecken begränzen, vergleichen möchte; sie enthält, wie diese, und besonders gegen Norden fortwährend wirksame Vulkane, während die Inseln, die abgesondert inmitten des Meeresbeckens liegen, zumeist erloschen scheinen. Im Westen der zweiten Provinz, brennt auf Tofua ein Vulkan; und Mauna Wororay auf O-Waihi, Sandwich-Inseln, hat noch im Jahre 1801 durch einen Seitenausbruch einen Lavastrom ergossen. Auf den Freundschafts- und Margucsos-Inseln kommen Urgebirgsarten vor, wir haben auf O-Wahu nur Porphyr und Mandelstein gesehen.

Die niedern Inseln, die sogenannten Koralleninseln und Riffe, stellen uns eine ganz eigenthümliche Bildung dar, die genau zu untersuchen, es uns nicht an erwünschter Gelegenheit gefehlt hat und die wir in unserm Aufsatz über Radack, nach unsern vorzüglich dort gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen genauer beschrieben. Es sind diese Inseln und kreisförmige Inselgruppen, Tafelberge die sich steil aus dem Abgrunde erheben und bei denen das Senkblei keinen Grund findet, die Oberfläche der Tafel ist unter Wasser; nur ein breiter Damm um den Umkreis derselben, (der Riff) erreicht bei niederem Wasserstande den Wasserspiegel, und trägt auf seinem Rücken, die Sandbänke (die Inseln) die das Meer besonders auf der Windseite und an den ausspringenden Winkeln des Umkreises aufwirft. Riffe und Inseln umschließen also ein inneres Becken, eine Lagune. Nur bei sehr geringem Umfang der Tafel, wird solche ausgefüllt, in welchem Falle dann eine einzelne Insel anstatt einer Inselgruppe gebildet wird. Was von dem Damm untersucht werden kann, besteht aus waagerechten Lagern eines aus Korallensand oder Madreporentrümmern gebildeten Kalksteins. Auf dem Damm ausgeworfene oft klaftergroße Felsenblöcke, (Geschiebe) sind von demselben Steine, der nur oft größere Madreporentrümmern einschließt als die oberen an dem Tage liegenden Lager, und wir halten dafür, daß der ganze Bau, der Tafelberg der die Grundfeste der Inselgruppe bildet, aus dieser selben Gebirgsart besteht. Es ist eine Gebirgsart neuerer Bildung und die noch fortwährend erzeugt wird. Dieser selbe Stein, diese selbe Gebirgsart lagert sich unter demselben Himmelsstriche am Fuße aller hohen Inseln, wenigstens stellenweise an und bildet die Korallenriffe von denen manche gänzlich umringt sind.

Die Ebenen, die um den Fuß solcher Berge, den Saum der Inseln bilden, scheinen gleiche Riffe zu seyn, die bei sonst höherem Wasserstand das Meer welches sie gebildet hat, überdeckte. Diese an hohem Land anliegenden Korallenriffe, senken sich abschüßig ins Meer, so daß die Welle auf einer schrägen Fläche sich entrollend, brandet, und nicht wie bei jenen gegen das obere Gesimms eines Felsenwalles anschlägt und bricht. Wir haben dieß vorzüglich genau auf O-Wahu zwischen Hana-ruru und Pearl river beobachtet, wo wir in einem Boote der Eingebornen, längs dem Risse und zu verschiedenen Malen hin und wieder durch die Brandung fuhren. Außerhalb derselben, waren etliche Boote mit dem Fischfang beschäftigt, in einer Tiefe von drei bis vier Faden. Es ist dieß derselbe Stein, worin man an der Küste von Guadeloupe Menschenscelette versteint eingeschlossen findet. Wir haben das berühmte Exemplar davon im brittischen Museum gesehen und die Steinart in der Berlinischen Mineralogischen Sammlung genau zu vergleichen Gelegenheit gehabt. Wir haben im Jahre 1817 zu O-Waihi am Fuße der Lava, die im Jahre 1801 vom Wororay geflossen, und wo kein eigentlicher Riss ist, diesen Riffstein angetroffen. Hier enthält er Fragmente von Lava, sonst ist er identisch mit dem auf den niedern Inseln gesammelten. Der Stein von Guadeloupe, ist mit den feinkörnigen Abänderungen desselben vollkommen eins und dasselbe. Wir haben auch diesen Riffstein und stellenweise Riffe auf Guajan und Manila angetroffen. In Hinsicht der aus größern Trümmerstücken zusammengesetzten Abänderungen, möchte aus der Verschiedenheit der Madreporenarten, aus welchen sie vorzüglich bestehen, eine örtliche Verschiedenheit sich ergeben. Wir meinen, daß die Arten, die am Orte selbst leben, die Elemente zu dem Steine der gebildet wird, darreichen.

Diese Korallenriffe, niedere Inselgruppen und Inseln, sind im großen Ocean zwischen den Wendekreisen und besonders innerhalb der oben, den beiden Inselprovinzen angewiesenen Grenzen, ausnehmend häufig. Man trifft sie bald einzeln an, bald in Reihen, die einen Bergrücken des Meeresgrundes anzudeuten scheinen, bald in der Nähe der hohen Inseln und den Gruppen die sie bilden, gleichsam beigesellt. Diese Bildung gehört aber nicht ausschließlich diesem Meerbecken an. Das berüchtigte Meer zwischen der Küste von Neuholland und der Reihe der Vorlande von Neucaledonien an, bis über die Torresstraße hinaus, (das Meer wo Laperouse untergegangen und Flinders kaum einem gleichen Schicksal entging) ist angefüllt mit Riffen und Bänken dieser Art. Im Indischen Ocean liegen manche meist unbewohnte Inseln und Riffe zerstreut, die derselben Bildung angehören. So sind die Chagos, Juan de Nova, Cosmoledo, Asumption, die Amirante, die Cocos-Inseln u. a. m. Die Maladiva und Laccadiva, insofern wir aus Nachrichten zu schließen wagen, die vieles zu wünschen lassen, möchten auch hieher zu rechnen seyn, und es zeigt uns endlich der Stein von Guadeloupe die Elemente dieser Bildung im Atlantischen Ocean, in welcher engen Meeresstraße sie sich jedoch nicht bis zur unabhängigen Ländererzeugung aufgeschwungen hat.

Im großen Ocean und im Indischen Meer, liegen die hohen und niedern Inseln gegen Westen, den begrenzenden Ostküsten der festen Landen gleichsam angelehnt, die alle von Osten gegen Westen mehrfach eingerissen sind und wir können im Atlantischen Ocean dieselbe Bemerkung nur auf beschränkterem Felde wiederholen. Der Mexicanische Meerbusen vergegenwärtigt uns das Chinesische Meer mit den Archipelagen die es begrenzen auf das treffendste; dem Jucatan ist das getrennte Land Borneo zu vergleichen und nur zwischen Timor und dem Cap van Diemen von Neuholland ist der Isthmus durchgerissen, der in Amerika den Isthmus von Darien bildet.

Auf der Westküste der alten Welt, macht Europa mit der Ostsee, dem Mittelländischen Meere und den daran liegenden Halbinseln und Inseln, die einzige namhafte Ausnahme zu dem Gesetz, das aus der Betrachtung der Erdkugel sich ergibt.

Ob wir gleich in den Korallenriffen und der Gebirgsart aus der sie bestehen, das Skelet der Lithophyten nirgends an ihrem ursprünglichen Standort und an der Stelle wo und wie sie lebten und fortwuchsen, erkennen, und darin von Flinders abweichen, dessen Beobachtungen uns sonst die größte Achtung einflößen In dessen Reisepossim. Er nimmt an, daß die Skelette der Madreporen, am Orte selbst wo sie gewachsen, durch Ausfüllung ihrer Zwischenräume, durch hinzugeführten Korallensand und anderer Madreporentrümmer in Riffstein übergehen, während ihre oberen Zweige fortwachsen und andere auf den so erhöhten Grund fortbauen. – Forster ist über diesen Gegenstand flüchtig und was er davon sagt, ist der Beachtung nicht werth. – Anzunehmen, daß die Kalkerzeugende Polypen blos an den Wänden der schon bestehenden Riffe und deren innern Lagunen leben, würde das erste Entstehen dieser Riffe nicht erklären, deren senkrechte Höhe man nicht unter 100 Fäden annehmen kann. so müssen wir doch glauben, daß in den Meerstrichen, wo die enormen Massen dieser Bildung sich erheben, selbst im kalten und lichtlosen Meeresgrund, Thiere fortwährend geschäftig sind, durch den Proceß ihres Lebens den Stoff zu deren nicht zu bezweifelnden fortwährenden Wachsthum und Vermehrung zu erzeugen, Capitain Roß, hat bei Rossession-Bay unter dem 73º 39' nördlicher Breite, lebendige Würmer in dem Schlamm des Grundes gefunden, den er aus einer Tiefe von 1000 Faden heraufgeholt und dessen Temperatur unter dem Gefrierpunkt stand. und der Ocean zwischen den Wendekreisen, scheint uns eine große chemische Werkstatt der Natur zu seyn, wo sie den Kalkerzeugenden, niedrig organisirten Thieren, ein in ihrer Oeconomie wichtiges Amt anvertraut. Die Nähe des Gesichtspunktes vergrößert freilich die Gegenstände, und es mag geneigt seyn, wer mitten unter diesen Inseln ihre Bildung betrachtet, dieser Bildung in der Geschichte der Erde ein größeres Moment beizumessen, als der Wirklichkeit entspricht. Die genaue Vergleichung des Zustandes eines dieser Riffe zu verschiedenen Zeiten, etwa nach dem Verlauf eines halben Jahrhunderts, müßte, falls sie möglich und wirklich unternommen würde, über manche Punkte der Naturwissenschaft Licht zu verbreiten, beitragen.

Es ist zu bemerken, daß die niedern und geringen Landpunkte, die dieser Bildung angehören, keine Einwirkung über die Atmosphäre äußern. Die beständigen Winde bestreichen sie unverändert wie den ununterbrochenen Wasserspiegel. Sie bewirken keinen Wasserniederschlag, keinen Thau und wir haben bei großer Aufmerksamkeit das Phänomen des Kimmings ( Mirage) welches dem Auge besonders auffallend zu machen, ihre flachen Profile sich vorzüglich eignen, an denselben nie wahrgenommen. Wir müssen als einer Ausnahme zu dieser Regel, des donnernden Gewitters erwähnen, welches sich über die großen und hoch mit Palmen bewachsenen Penrhyn-Inseln niedergelassen, zur Zeit wo wir sie sahen.

Die organische Natur auf den Sunda-Inseln, entspricht vollkommen durch Reichthum und Fülle, Großartigkeit und Mannigfaltigkeit ihrer Erzeugnisse, der Erwartung, die wir von einem unter dem Aequator gelegenen Continent hegen. Doch ist sie leider wenig bekannt. Seit Rumpf und Bontires, haben sie nur flüchtige Reisende mit wissenschaftlichem Auge angeblickt, und jetzt erst eilen Gelehrte und Sammler mehrerer Orten der reifen Ernte zu. Sie schließt sich der Natur des südlichen Asiens an, von der sie sich jedoch durch vieles eigene auszeichnet. Neu-Holland scheint uns eine eigenthümliche Schöpfung darzubieten, die sich weigert, sich von den nächst gelegenen Landen bereichern zu lassen. Die organische Natur hat sich anscheinlich von den festen Landen auf die Vorlande und Inseln, dieß ist gegen den Lauf der Winde, von Westen gegen Osten, über den aus dem großen Ocean hervorragenden Erdpunkten verbreitet.

Die Ansicht der Natur auf den östlichen Inseln der Südsee, erinnert an Süd-Asien zugleich und an Neu-Holland und ist von Amerika völlig entfremdet. Manche Pflanzengattungen breiten sich über den indischen und großen Ocean, von der Afrikanischen Küste bis auf diese Inseln aus, und man sucht umsonst nach ihnen auf der entgegenliegenden Küste Amerikas.

Auf der dieser Küste zunächst gelegenen und von den übrigen abgesonderten hohen Insel Pascha hat Forster, außer den angebauten nutzbaren Pflanzen, die dem Menschen von Westen her dahin gefolgt sind, nur noch neun wildwachsende Arten gezählt.

Forster hat auf Neu-Caledonien drei Amerikanische Pflanzen gefunden. Murucuia aurantia, Ximenesia encelioides und Waltheria americana. Wir könnten diesen etliche weitverbreitete Arten, meist Strandpflanzen beizählen: Ipomaea maritima, Dodonaea viscosa, Suriana maritima, Guilandina Bunduc, die wir sämmtlich unter andern auf Radack, Portulaca oleracea die wir auf Romanzoff gefunden und a. m.; doch was beweisen diese gegen das Zeugniß der gesammten Pflanzenwelt. Wir heben als Beispiel einige ausgezeichnete charakteristische Gattungen aus.

Die fünfzehn Arten der Gattung Dracaena die wir kennen ( Dracaena borealis ist Convalaria Pursch) sind von der Ostküste und Südspitze Afrikas an, über Indien und die Inseln des Indischen und großen Oceans zerstreut. Keine kommt auf Neu-Holland vor, zwei werden auf Neu-Seeland gefunden und D. Terminalis ist von Indien an bis auf die östlichen Inseln des großen Oceans allgemein verbreitet. Zwölf Amomumarten (außerdem kommt eine eigene auf Jamaica vor) und beide Curcuma sind über denselben Weltstrich verbreitet, und die Arten die auf den Bergen der Sandwich-Inseln wachsen, sind gleichfalls in Indien einheimisch. Diese Gattungen kommen in Neu-Holland nicht vor.

Man findet von der Gattung Pandanus eine Art in Africa, eine in Arabien, eine auf Mauritius. Brown hat deren zwei in Neu-Holland gezählt, wir auf Luçon vier bis fünf, auf Guajan zwei bis drei, und eine derselben ist auf allen Inseln des großen Oceans allgemein verbreitet. Eine dieser Gattung verwandte Pflanze kommt auf der Insel Norfolk (F. Bauer in Brown Podromus p. 341) und auf O-Wahu vor.

Eine Sagopalme wächst auf Madagascar, die andere Art auf den Inseln des malayischen Archipelagus und den Philippinen. Die Cocospalme überschreitet nicht die Torresstraße und kommt auf Neu-Holland nicht vor. Die Tacca pinnatifida ist in Süd-Asien, Neu-Holland und den Inseln des großen Oceans einheimisch. Das Phormium tenaxkömmt einzig auf Neu-Seeland und der Insel Norfolk vor. Die Baringtonia speciosa gehört den Küsten Asiens und den Inseln des großen Oceans an. Zwei Arten Aleurites, kommen auf den Molukken-Inseln vor, eine dritte Art macht auf den Südsee-Inseln einen Haupttheil der Vegetation aus. – Eine Art Casuarina kommt in Afrika, eine in Indien und auf den Inseln des großen Oceans; die übrigen sind auf Neu-Holland ausschließlich einheimisch.

Von den Neu-Holländischen zahlreichen Gattungen Metrofideros, Melaleuca und Leptospermum kommen nur eine Art in Indien, mehrere in Neu-Seeland, Neu-Caledonien, O-Taheiti und den Sandwich-Inseln vor, die Gattung Eucalyptus scheint auf Neu-Holland beschränkt. Von der Neu-Holländischen Form der blätterlosen Acacien, kommt eine Art auf Mauritius und eine in Cochinchina vor. Eine solche ist auf den Sandwich-Inseln der Stolz der Wälder und der vorzüglichste Baum. Das Santalum, (Sandelbaum) eine indische Gattung, zu der Brown fünf neue Arten auf Neu-Holland gefunden hat, kommt auf den Fidje- und Sandwich-Inseln vor.

Wir beschränken uns hier auf diese wenigen Züge:

Die Vorherrschenden Pflanzenfamilien sind auf Luçon, die Urticeae, die Leguminosae in vielfach wechselnden Gestalten, die Contortae und Rubiaceae . Wir haben an zwölf Arten Palmenbäume gezählt und es mögen deren mehrere vorkommen, sie sind indeß nur untergeordnet. Nipa bleibt in den Sümpfen, andere Zwergarten im Schatten der Feigenwälder verborgen, und nur der Cocosbaum wo er angepflanzt, schöne Wälder bildet, entspricht der Erwartung, die diese Pflanzenform in uns erweckt. Wir haben gleichfalls auf den schön begrünten Ufern der Caspar- und Sunda-Straße die Palmen nirgends vorherrschend gesehen. Das schönste der Gräser, das Bambusrohr, dessen es mehrere Arten gibt, die bereits Lourciro ( Flora cochinchinensis) unterscheiden, gibt der Landschaft einen eigenthümlichen und lieblichen Character.

Diese reiche Flora scheint auf den Inseln des großen Oceans, von Westen gegen Osten zu verarmen. Die Palmen verschwinden zuerst, bis auf den Cocos, der den niedern Inseln anzugehören scheint und namentlich die Penrhyn mit einem luftigen Baldachin überschattet, unter welchem das Auge zwischen den schlanken Stämmen, den Himmel durchscheinen sieht; der Bambus tritt zurück, die andern Elemente der Flora mischen sich anders. O-Taheiti hat manche Pflanzen, die den Sandwich-Inseln zu fehlen scheinen und diese andere die auf O-Taheiti nicht vorkommen Auf O-Taheiti die Baringtoma speciosa und Casuarina equi, setifolia, auf den Sandwich-Inseln das Santalum..

Die dem ewigen Schnee angrenzenden Höhen von O-Waihi, bleiben in ihrer Abgeschiedenheit die geheimnißreichste, reitzendste Aufgabe für die Botaniker, so lange die Ernte die Menzies darauf gesammelt, der gelehrten Welt vorenthalten wird.

Am dürftigsten begabt ist, am nächsten der Amerikanischen Küste, die Oster-Insel, die freilich über den Wendekreis hinaus liegt.

Assomption (ein unwirthbarer Vulkan im Norden der Ladronen, gegen den 20º nördlicher Breite gelegen) bot eine reichere Ernte den Gelehrten der Laperousischen Expedition dar.

Die Vegetation scheint nur spät und zögernd sich auf den niedern Inseln anzusetzen. Sandbänke von einer beträchtlichen Ausdehnung, schimmern häufig weiß und nackt über den Wellen. Einmal begonnen, mag sie schnelle Fortschritte machen, doch zeigt sie sich auf den verschiedenen Inseln und Inselgruppen auf sehr ungleicher Stufe.

Wo der Cocosbaum sich eingefunden, ist die Erde für den Empfang des Menschen bereit, und der Mensch fehlt in der Südsee selten wo er leben kann.

Die Fauna der Sunda-Inseln, bietet uns meist dieselben Familien und Gattungen dar, die im südlichen Asien einheimisch sind, aber viele der Arten sind eigenthümliche.

Unter einer reichen Mannigfaltigkeit von Affen, zeichnet sich der Orang-Utang, die dem Menschen ähnlichste Art aus, deren nächste Verwandte man in Afrika antrifft. Man findet den asiatischen Elephanten, eine eigene Art Rhinoceros, mehrere Hirsche, Schweine u. s. w.

Die Säugethiere, die auf Neu-Holland gefunden worden, haben fast durchgängig neue Arten und Gattungen, neue auffallende Formen gezeigt. Die größte der untersuchten Arten, ein Canguru, ist, mit den Thieren der übrigen Continente verglichen, nur klein, aber das Daseyn größerer noch unbekannter Arten, ist durch das Zeugniß mehrerer Reisenden beglaubigt. Die Vögel zeigen auf beiden Landen eine minder auffallende Verschiedenheit. Von zwei Arten Casuar, kommt die eine auf den Sunda-Inseln, die andere auf Neuholland vor.

Der größere Reichthum herrscht auf den Inseln; die Papagaien, Hühner und Tauben, die Gattung Buceros zeichnen sich aus.

Der Psittacus formosus und die Menura, machen zwei eigenthümliche neuholländische Gattungen aus. Die Paradiesvögel scheinen dem uns so unbekannten Lande Neuguinea ausschließlich anzugehören.

Die Inseln und das feste Land, sind nach Maaßgabe des Himmelstriches unter dem sie liegen, an größern Amphibien gleich reich und namentlich Crocodille kommen auf beiden vor.

Mehrere Thierarten haben sich von der Nordspitze von Borneo auf die nächst gelegenen Inseln verbreitet. Man findet auf Jolo (Sooloo der englischen Karte) noch den Elephant und auf Mindanao mehrere der größern Affenarten. Wenigere Säugethiere sind von der Nordspitze derselben Insel auf Paragua übergegangen, und die Zahl der Arten ist auf Luçon, der nördlichsten der Philippinen-Inseln, schon sehr beschränkt.

Auf den westlichsten der Inseln, in der nördlichen Provinz bis auf die Marianen, in der südlichen bis auf die Freundschafts-Inseln, hat sich die große Fledermaus ( Vespertilio Vampyrus) verbreitet. Eine kleine Art kommt noch auf den Sandwich-Inseln vor. Das am weitesten verbreitete Säugethier, ist eine Ratte, die sich überall und selbst auf der Oster-Insel gefunden hat.

Die Landvögel finden sich auf den hohen Inseln in ziemlicher Menge und Mannigfaltigkeit, und manche Arten derselben scheinen sogar kein anderes Vaterland anzuerkennen.

Eine Crocodillenart ist bis auf die Pelew-Inseln verbreitet. Nur einmal hat ein solches Thier auf Eap sich gezeigt, und in der südlichen Provinz auf den Fidje-Inseln ( Mariners Tonga 1. p. 327.) Ein Ignon wird weiter bis auf den Marianen-Inseln und Eap gefunden.

Alle Inseln sind an Insekten ausnehmend arm. Es ist merkwürdig, daß der Floh dem Hunde und Menschen auf die Inseln des großen Oceans nicht gefolgt war und erst von den Europäern dahin gebracht ist. Nach unserer Erfahrung gilt diese Bemerkung von den Inseln der ersten Provinz ebensowohl als von Neu-Seeland und den Sandwich-Inseln.

Der gemeine Erdwurm scheint ein allgemein verbreitetes Thier zu seyn, wir haben ihn auf den niedern Inseln gefunden, wo sich nur Humus gebildet hatte.

Wir erheben uns von der Ansicht der Natur zu der Betrachtung des Menschen.

Die erste Menschenrace die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist die der Papuas oder Australneger mit wolligen Haaren, vorspringenden Kinnladen, wulstigen Lippen und schwarzer Haut. Diese Neger erscheinen uns vor Einwanderung anderer Völker und Anbeginn der Geschichte als Eingeborne der ostindischen Inseln und eines Theils der nächsten Continente und Vorlande. Sie sind auf den meisten Punkten von eingewanderten Völkern verdrängt worden und haben sich vor ihnen in die Berge des Innern geflüchtet, die sie als vereinzelte wilde Stämme bewohnen.

Wir treffen zuerst im Westen auf der Insel Madagaskar, wie auf den ostindischen Inseln, zwei bestimmt verschiedene Menschenracen an. Die uns bekannteren Madagassen, die in verschiedene, einander feindliche Reiche getheilt, alle Küsten behaupten, sind Ein Volk und reden Eine Sprache. Drury nennt sie eben auch Neger. Ihr Haar ist lang und glatt; einzelne Fürstenfamilien zeichnen sich durch hellere Farbe aus. Ihre Aehnlichkeit mit dem Malayischen Menschenstamm, und in ihrer Sprache die Gemeinschaftlichkeit vieler Wurzeln mit den übrigen Dialekten, sind auffallend. Die Einwirkung des Islam auf ihre Sitten ist gleich unverkennbar. Von jeher standen die Araber in Handelsverkehr mit ihnen. Die Vinzimbers mit fast wolligem Haare, mit künstlich verbildetem Hirnschädel, mit eigenthümlichen Sitten und Sprachen, scheinen, jetzt zerstreut und unstät, die Urbewohner der Insel gewesen zu seyn.

Sollen wir die Madagassen von Ostindien, die Vinzimbers aber von Afrika herleiten, oder sollen wir sie mit den Papuas, denen sie zu vergleichen sind, vereinigen? Wir haben besonders benutzt: Madagascar or Robert Druys Journal, London 1729, dessen Vocabularium und das von Hieronimus Megisserus, Leipzig 1723.

Die kleinern Inseln des indischen Meeres waren vor den Europäern unbewohnt.

Wir erkennen die Australneger in den Urbewohnern von Cochinchina, den Moys oder Moyes, die gegen den Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts Ausgewanderte aus Tungquin von tatarischer Race, in die Berge zwischen Cochinchina und Cambogia, ihren jetzigen Aufenthalt, zurückscheuchten, Chapman im Asiatic Journal. und in den Bergbewohnern der malayischen Halbinsel, welche Samang Bila und im südlichen Theile Dayack genannt werden. Die Völker von den Andaman-Inseln, sind anscheinlich von gleicher Race. Die Papuas sind unter verschiedenen Namen im Innern mehrerer der malayischen Inseln noch vorhanden, und es scheint, daß sie sich sonst auf allen vorgefunden. In den frühern Reisebeschreibungen der Araber wird ihrer verschiedentlich erwähnt. J. Leyden Asiatic Researches. Vol. 10. p. 218.

Die Aetas oder Regritos del Monte, die Papuas des Innern der Philippinen-Inseln, sind gleichfalls die Urbewohner dieses Archipelagus, Los Indios der Spanier, die Weißeren sind fremde Eroberer, und die Ortsbenennungen, die längs der Küste noch in den Sprachen der Papuas bestehen, sind Monumente, die diese von ihrem Besitzrechte hinterlassen haben. Wir finden dieselbe Menschenrace unter ähnlichen Umständen auf Formosa wieder, und die Geschichte von Japan gedenkt schwarzer Einwohner, welche man auf den Inseln an der südlichen Küste von Niphon angetroffen. Mithridates, 1r Theil p. 569.

Wir finden die Australneger in meist ungestörtem, ungetheiltem Besitz von Neu-Guinea oder dem Lande der Papuas und den östlicher gelegenen Inseln, die mit den Neuen Hebriden und Neu-Caledonien, die Kette der Vorlande bilden, und erkennen sie in den Völkerschaften, die Forster zu seiner zweiten Hauptgattung der Südländer rechnet. J. R. Forster Observations p. 238.

Sie bestehen auf etlichen der östlichern dieser Inseln mit der andern Hauptrace zugleich, und erscheinen durch Vermischung mit ihr an manchen Orten sehr verändert.

Crozet im Nouveau voyage à la mer du Sud hat diese Neger unter den Bewohnern der Nordspitze von Neu-Seeland angetroffen, woselbst sie spätere Reisende nicht wieder gefunden haben.

Die Westküste von Neu-Holland und von Diemen's Land, sind von eigentlichen Papuas, von Negern mit wolligem Haar, bewohnt. Die übrigen Völkerschaften dieses Continents, scheinen zu einer eigenthümlichen Race zu gehören, die überall auf der untersten Stufe der Bildung steht. Sind auch hier die Neger die Ureinwohner und haben es jene Armseeligen dennoch vermocht, sie vor sich her in die äußersten Winkel ihres ehemaligen Landes zu treiben? Oder sind sie später und auf Schiffen eingewandert? – Wir erkennen in ihnen kein Schiffervolk.

Wir wissen fast nichts von den Haraforas, Alfurier oder Alföirs, die von vielen mit den Papuas verwechselt worden, von denen sie jedoch verschieden scheinen. Sie gehören nach Leyden L. o. p. 217 zu den wildesten und ältesten Bewohnern dieser Inseln, und sind eine eigenthümliche Menschenrace, von langem Haarwuchse und öfters von hellerer Farbe als die Malayen.

Wir finden in den Geschichtsschreibern von Manila keinen Grund, eine Dritte von den Negern und den gebildeten hellfarbigen Küstenbewohnern verschiedene Race auf diesen Inseln anzunehmen.

Die Sprache der Papuas, die mitten unter andern Völkern in vereinzelten Stämmen außer aller Gemeinschaft und Verbindung leben, müssen sich in viele ganz abweichende Mundarten gespalten haben; die Malayen der Halbinseln Malacca betrachten die Dialecte der Neger des Gebirges als bloßes Zwitschern, der Stimme größerer Vögel allein vergleichbar, und es herrscht auf manchen der Inseln keine günstigere Vorstellung davon. – Die Sprache der Haraforas gilt eben auch für eine ganz besondere, die mit den Sprachen der übrigen Völker nichts gemein hat. Leyden l. c. p. 218 u. 217. Marsden Grammar. Introduction p. 22. Von den Aetas der Philippinen behaupten dagegen die Spanier, daß in der Regel ihr Idiom eine große Uebereinstimmung mit dem der Küstenbewohner habe, ( Frajuan de la conception) und daß sie Dialekte derselben Sprache reden, als die Indianer ( Zuñiaa.)

Nach Forster sind die Sprachen der Völkerschaft seiner zweiten Menschenrace nicht nur von der gemeinsamen Sprache der Südländer gänzlich verschieden, sondern auch unter einander völlig fremd und unähnlich. Die von ihm mitgetheilten Proben enthalten jedoch, außer den Zahlwörtern, noch einige wenige Wurzeln, die gemeinschaftlich sind und dieselbe Bemerkung ist auch auf die Vokabularien anwendbar, die Lemaire und Schuten auf Neu-Guinea und der Isle de Moise gesammelt haben.

Die Sprachen auf Neu-Holland scheinen unter sich und von den Dialekten der andern Menschenrace abweichend, jedoch sind die Wörtersammlungen, die man davon hat, unzulänglich, ein Urtheil zu begründen. Sir Robert Brown hat uns versichert, daß die Völkerschaften mit denen er verkehrt nicht über Vier zu zählen vermögen und daß Fünf und Viel für sie zusammenfließen.

Wir kommen nun zu der vorherrschenden Menschenrace von schöner Gesichtsbildung, langem lockigem Haar und weißer, jedoch von Einwirkung des Klimas mehr oder weniger gebräunter Farbe, die von Madagaskar im Westen bis zu der Oster-Insel im Osten verbreitet ist.

Wir müssen mit Marsden die Identität des Sprachstammes anerkennen, zu dem alle Dialekte gehören, die die verschiedenen über so unermeßlichen Raum zerstreuten Völkerschaften reden. Die Uebereinstimmung der Zahlwörter in allen Mundarten von Madagaskar bis zu der Oster-Insel Siehe Hervas Arithmet. d. nat. und die vergleichende Tabelle in Cooks dritter Reise Appendix. 1. kann strenge genommen, nur gemeinschaftliche Berührung, nicht gleiche Abstammung, beweisen. Die Zahlen werden leichtlich von einer fremden Sprache angenommen, wir finden sie dieselben in manchen Mundarten der Papuas, deren Stammverwandtschaft zweifelhaft bleibt, und die Einwohner der Marianen, haben zuerst in ihrer Sprache zu zählen vergessen, indem sie sich die spanischen Zahlen angewöhnt.

Man findet in allen Mundarten, außer den gleichen Zahlwörtern, eine beträchtliche Anzahl gemeinschaftlicher Wurzeln, die meist die nächsten, einfachsten Dinge und Begriffe bezeichnen, und die von einem Urstamm ererbt, nicht aber von einem fremden Volk erlernt scheinen. Wir können diese Wurzeln in den Vokabularien von Madagaskar wie in den der Inseln des großen Oceans nachweisen.

Endlich ist die Sprachlehre in den mehr bekannten Dialekten Malaga, Tagalog, Tonga, mehr oder minder ausgebildet, im Wesentlichen dieselbe und nichts berechtigt uns anzunehmen, daß es sich in den minder bekannten anders verhalte. – Das sehr einfache Sprachsystem ist bei Mehrsilbigkeit der Wurzeln ungefähr dieselbe, als in den einsilbigen Sprachen. Es findet keine Wortbiegung statt, die Wurzeln stehen entweder wie im chinesischen schroff bei einander und erhalten von der Stellung ihren Werth oder werden in den ausgebildetern Dialekten durch verschiedentlich angehängte oder eingeschaltete Partikeln bedingt.

Es bewohnen viele verschiedene und verschiedenredende Völkerschaften dieser Menschenrace die Inseln des ostindischen Archipelagus. Leyden stellt uns die reinere im Innern der Insel gesprochene Mundart des Javanischen dar, als mit dem Sanscrit nahe und innig verwandt. Die einfachsten Gegenstände und Begriffe, werden durch Wörter ausgedrückt, die vom Sanscrit nur in der Aussprache abzuweichen scheinen, wie es der Gebrauch eines minder vollkommenen Alphabets notwendig bedingt Leyden L. c. p. 190.. Sprache, Monumente und Geschichte weisen auf Indien zurück.

Die Geschichte zeigt uns zuerst im zwölften Jahrhundert eine dieser Völkerschaften, die Malayen von der Gegend Manangkabau im Südwesten von Sumatra, ihrem ersten Wohnsitze aus, ihre Eroberungen und das Gesetz Mohamed, welches sie von handelnden Arabern empfangen, sowohl auf dem festen Lande der Halbinsel Malacca, als an den Küsten der übrigen Inseln ausbreitend. Die bekehrten Völker werden oft mit ihnen verwechselt und die Ausdrücke: Malayen, Mauren und Mohamedaner ohne Critik als gleichbedeutend gebraucht.

Wir finden im dritten Buch des Marco Polo ein Bild dessen, was dieser Archipelagus am Ende des 13ten Jahrhunderts war, und dieses Bild ist noch heute treffend; die Bemerkungen dieses Reisenden sind im Bereich seiner eigenen Erfahrungen immer treu, und die Fabeln, die er auf Autorität erzählt, sind an den Orten, wo er sie gesammelt hat, noch nicht verschollen. Pigafetta verdient ein gleiches Lob. Marco Polo fand, daß die Menschen, so im Reiche Felech auf der Insel Klein-Java am Meere wohnten, Mohamedaner waren, die das Gesetz Mohamed von den Kaufleuten gelernt, die dahin verkehrten. Pigafetta, der im Jahre 1521 auf Tidori war, berichtet, daß die Mauren seit etwa fünfzig Jahren die Molukken erobert und ihren Glauben dahin verpflanzt hätten. Die Wörtersammlung, die er dort machte, stimmt mit dem jetzigen Malayischen überein.

Das Malayische ist in diesem Theile der Welt zur allgemein vermittelnden Sprache geworden, zur Sprache alles Handels und Verkehrs, und es wird im Innern der Häuser der Europäer, bis am Vorgebirge der Guten Hoffnung, geredet. Diese Sprache ist uns vollkommen bekannt; Marsden Dictionary und Grammar, London 1812, lassen uns nichts in dieser Hinsicht zu wünschen. Man findet in der Introduction zur Grammar die Geschichte der Sprache und die Literatur der Quellen zu deren Erlernung.

Das Malayische ist ein später aufgeblüheter Zweig des gemeinsamen Sprachstammes. Es enthält zu einem Theile gemeinsamer Wurzeln einen beträchtlichen Theil indischer Wörter, und der Islam hat eine spätere Einwirkung gehabt, die oberflächlicher geblieben ist. Das Arabische Schriftsystem hat das Indische verdrängt, welchem die heidnischen Völker in eigenthümlicher Ausbildung noch anhängen. Die vier Arten des Styls und des Ausdrucks in der gemeinsamen Malayischen Sprache, die dem Range und den Verhältnissen derer, die sie reden, sich aneignen, die Sprache des Hofes, der Großen, des Landvolkes und des Marktes, sind nur von Unkundigen für Dialekte angesehen worden. In der Malayischen Grammatik ist uns ohne Wahl ein Vergleichungspunkt für die übrigen minder bekannten Zungen dieses Sprachstammes gegeben.

Wir verdanken dem Forschungssinn der Engländer unsere zunehmende Kenntniß der Völker und Sprachen der Ostindischen Inseln, und verweisen für deren Studium auf die bereits angeführten Schriften: Marsdens Sumatra, Raffles Java, die Asiatic Researches, das Asiatic Journal u. s. w. Es wird ihrer Gelehrsamkeit gelingen, die Monumente verschollener Geschichten auf Java zu entziffern, Sprachen und Sitten in ihrem Zusammenhange mit denen anderer Völker zu erhellen, das Stammvolk, das uns beschäftigt, von dem hohen Asien herzuleiten, und den Weg nachzuzeichnen, auf dem es zu seinen jetzigen Meerumspülten Wohnsitzen gewandert ist.

Die Philippinen bieten uns eine eigenthümliche Familie desselben Volkes und derselben Muttersprache dar. Wir finden hier die Sprache auf dem höchsten Standpunkt ihrer eigenthümlichen selbstständigen Ausbildung, und die Lehrbücher der verschiedenen Dialekte, die wir den Spanischen Missionaren verdanken, eröffnen uns einen linguistischen Schatz, in welchen wir einen Blick zu werfen versuchen werden Vocabulario de la lengua Tagala por el Padre Ivan de Noceda y el Padre Pedro de San Lucas de la Comp. de Jesus. Impresso en Manila en la Imprento de la Comp. de Jesus. Fol.
Vocabulario Tagalog por Fr. Pedro de Buenaventura. 1613.
Vocabulario de la lengua Tagala por nostro Hermano Fr. Domingo de los Santos de Religiosos minores descalzos. Impressa en la muy noble villa de Tabayos. A. D. 1703. Fol
Idem Reimpresso en la imprenta de N. S. de Loreto. Sampaloc 1794.
Arte Tagalog por el Padre Fr. Francisco de San Joseph. 1610.
Arte de la lengua Tagala por el Padre Augusto de la Magdalena. 1669. 8.
Arte y reglas de la lengua Tagala. Thom. Ortiz. 4.
Compendio de la Arte de la lengua Tagala por el Padre Fr. Gaspar de San Augustin, Religioso de el mismo Orden. 1703.
Idem Secunda Impression en la imprenta de N. S. de Loreto Sampaloc. 1787. 8.
Tagalismo elucidado y reducido (en lo possible) a la latinidad de Nebrija con su Syntaxis, tropos, prosodiae possiones etc. y con la alusion, que en su uso, y composition tiene con el Dialecto Chinico Mandarin, con las lenguas Hebrea y Griega. Por N. H. Fr. Melchos Oranguren de Santa Ynes, Religioso descalzo. Mexico en la imprenta de D. Fr. X. Sanchez. 1742. 4.
Arte de la lengua Tagala y Manual Tagalog por Fr. Sebastian de Totanes de Religiosos descalzos de San Francisco. Impresso en la imprenta de N. S. de Loreto Sampaloc extra muros de la Ciudad de Manila, 1745. 4.
Idem. Reimpresso en Sampaloc. 1796. 4.
Bocobulario de Pampango por el muy R. P. Lector Fr. Diego Bergaño de la Orden de los Hermitanos en Manila en el Conviente de N. S. de los Angeles. Fol.
Arte de la lengua Pampanga por Fr. Diego Bergaño en la imprenta de la Comp. de Jesus. Manila 1729. 4.
Idem. Sampaloc 1736. 4.
Vocabulario de la lengua Bisaya compuesto por el R. P. Matheo Sanchez de la Comp del Jesus. al Colegio de la S. C. de Jesus. Manila 1711. Fol.
Arte de la lengua Bisaya de la Provincia de Leyte, compuesta por el P. Domingo Ezguerra de la Comp. de Jesus. Tiene enxeridas algunas advertensias de la lengua de Zebu y Bool 1662,
Idem. Reimpressa en Manila en la imprenta de la Comp de Jesus 1747. 4.
Arte de la lengua Iloca por Fr. Lopez. Manila 1617. 4.
Vocabulario de las lenguas de Philippinas por Alonzo de Mentrida 1637. 4.
Arte de la Lengua Bisaya y Bocabulario Español Bisaya de lengua Sugbuana compuesto por Fr. Thomas de San Geronimo de los descalzos de San Augustino. Reducido a ma exacto orden etc. por uno individuo de la misma Provincia.
Manuscript in unserm Besitz.
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Die Küstenbewohner dieser Inseln, die man als ihre ersten Eroberer betrachten kann, los Indios der Spanier, reden nach ihren Völkerschaften sieben verschiedene Hauptdialekte, namentlich: im Norden von Luçon die Pampangos, Zambales, Pangasinanes, Ylocos und Cayayanes; in der Gegend von Manila die Tagalos und auf allen südlichern Inseln mit einigen Idiotismen die Bisayas Zu Marigondon, am Ufer der großen Bucht von Manila, wurden in alter Zeit Eingeborne der Molukken-Inseln versetzt, ihre Nachkommen reden bei dem Tagalog und Spanischen noch ihre Sprache, die sie mit Vorliebe bewahren. F. Juan de la concepcion, T. 7. p. 102..

Die Spanier sind Fremde auf den Philippinen-Inseln. Viele Stämme der Indianer haben im Innern selbst von Luçon ihre Unabhängigkeit behauptet, und die der Küsten, die mit dem Christenthum das fremde Joch übernommen, haben die fremde Sprache nicht erlernt. Die Mönchsorden, die die geistliche Eroberung der Völker vollbrachte und die politische Herrschaft sichern, haben sich deren Sprache angeeignet. Das Tagalog besonders, welches durch den Umstand, daß es um die Hauptstadt gesprochen wird, zur Hauptsprache geworden, hat durch sie nicht nur an Hülfsbüchern zu dessen Erlernung, sondern auch an erbaulichen Schriften aller Art, beides in Prosa und Versen, eine ansehnliche Literatur erhalten. Fr. Francisco de San Joseph wird el Ciceron, Fr. Pedro de Herrera, el Horacio Tagalo genannt, und es fehlt selbst an Tragöden nicht, die den Dionysius Areopagita übersetzt. Die Artes und Vocabularios der Pampango, Bisaya- und Yloco-Sprachen sind im Drucke erschienen. Die Hülfsbücher der übrigen Mundarten sind Manuskript, und die Abschriften, durch welche sie vervielfältigt werden, befinden sich meist nur in den Provinzen in den Händen der Padres.

Die sieben angeführten Mundarten kommen nach dem Zeugniß aller Tagalisten im Wesentlichen der grammatischen Formen, wie in den Wurzeln, überein. Wir haben selbst die Lehrbücher der Tagala, Pampango- und Bisaya-Sprache verglichen und nur unbedeutende Abweichungen bemerkt. Wenn die Verschiedenheit der Aussprache den Eingebornen einer Provinz, sich in einer andern gleich zu verständigen hindert, reicht eine kurze Frist doch hin, den Abstand auszugleichen, und er lernet bald die eigene Sprache erkennen. Was mithin von dem Tagalog gesagt wird, ist gleichfalls auf die übrigen Dialekte anwendbar.

Leyden hat in den Asiatic researches p. 207 die Tagalische, Malayische, Bugis und Javanische Sprache als Schwestersprachen aufgestellt, den künstlichem Bau der Tagalischen auf die Elemente der Malayischen zurückgeführt, und in beiden die Identität der Partikeln erwiesen, worauf in einem Sprachsystem, dem jede Wortbiegung fremd ist, alle Grammatik beruhet.

Leyden scheint uns den verdienstlichen Fleiß nicht genug zu würdigen, womit die Tagalisten das mit allen Partikeln, die es bedingen, verschiedentlich verbundene Zeitwort, bei einfacher, gedoppelter oder halbgedoppelter und außerdem euphonisch veränderter Wurzel, in eine Conjugationstabelle gebracht haben, die wenigstens einen leichten Ueberblick gewährt. Es ist unstreitig, daß bei diesem Vorzuge ihre Darstellung des Tagalischen Zeitwortes, der ursprünglichen Einfalt der Sprache nicht entspricht, und unser Sprachsystem da zu vergegenwärtigen strebt, wo wirklich ein anderes vorhanden ist.

Durch Artikel und Proposition werden an dem Hauptwort meist nicht mehr als ein direkter und indirekter Fall bezeichnet. Der Plural, und nicht, wie im Malayischen, der Singular, wird besonders durch eine getrennte Partikel bezeichnet. Die Pronomina sind dieselben, wie im Malayischen, nur vollständiger. Es gibt außer den zwei Pluralien der ersten Person, von denen der eine die angeredete Person mit inbegreift und der andere sie ausschließt Diese zwei Plurale der ersten Person finden sich, außer in gegenwärtigem Sprachstamme, noch in der Quitchua oder peruvianischen Sprache., noch einen Dual, jeder drei Personen. Die Pronomina haben im direkten und indirekten Fall verschiedene Formen. Der Wurzel, die die Handlung ausdrückt, werden Partikeln vor und nachgehängt und eingeschaltet, die den Präpositionen unserer Sprachen entsprechen, und an ihr die Zeit und die Beziehungen bezeichnen, welche wir an den Haupt- und Fürwörtern entweder durch Beugung derselben, oder durch sie begleitende Präpositionen auszudrücken pflegen; daher die drei Passiva, deren Sinn und Gebrauch zu lehren die schwierigste Aufgabe der Tagalisten ist. Wir können in einem Satze nur Subjekt oder Objekt der Handlung im Nominativ setzen, und die Beziehung an dem Zeitwort selbst bezeichnen. Activ und Passiv, amo et amor, dänisch Jeg elskir og elskes. Die Tagalen vermögen das Subjekt, das Objekt, den Zweck oder das Werkzeug und den Ort der Handlung im direkten Fall zu setzen, und die Beziehung am Zeitwort auszudrücken. Der Sinn entscheidet, was als Nominativ der Phrase hervorgehoben und vorangesetzt werden soll, und die Form des Zeitwortes richtet sich darnach. Man kann auf die Weise in dem Satze: » Petrus hieb dem Malchus das Ohr ab mit dem Schwerdt,« auf Petrus (das Subjekt) was schneidet (active Form), das Ohr (das Objekt) was geschnitten wird (erste Passivform mit y), das Schwerdt (das Werkzeug) womit geschnitten wird (zweite Passivform mit in) und auf Malchus (den Ort) woran geschnitten wird (dritte passive Form mit an) den Nachdruck beliebig legen. Die Feinheit und die Schwierigkeit der Sprache liegen in dem Gebrauch. Dieselben Partikeln, die die Wurzeln als Zeitwort bedingen, bedingen sie auch in ähnlichen Verbindungen als Haupt- und Eigenschaftswort. Das bereits zusammengesetzte Wort wird als einfaches behandelt förder zusammengesetzt, der Reichthum erwächst aus dem Reichthum, aber es findet keine eigentliche Wortbeugung statt.

Die Tagalen brauchen in ihrer Poesie Verse, die, obgleich eigenthümlich, durch die Zahl der Sylben und eine Art Reim oder Halbreim an Spanische Sylbenmaße erinnern. Sie haben jedoch die künstlichern Canzonen und Sonette, die ihnen der Padre Francisco de San Joseph zu geben versucht, aufzunehmen sich geweigert. Wir haben uns vergeblich bemüht, Proben von ihren ursprünglich heidnischen Liedern, deren es noch welche gibt, an uns zu bringen. Wer beachtet in dem Lande selbst Geschichte, Kunst und Alterthümer eines unterdrückten Volkes?

Wir theilten im Anfange, und zwar aus drei verschiedenen Quellen, das Tagalische Alphabet mit, welches dem älteren Schriftsystem der Völker der Ostindischen Inseln sich anschließt, und verweisen auf die Bemerkungen, womit wir dasselbe begleiten.

Die Küstenbewohner der Insel Formosa, im Norden der Philippinen, scheinen uns zu demselben Volksstamm, ihre Sprache zu derselben Stammsprache zu gehören.

Wir kommen zu den im Osten der Philippinen gelegenen Inseln, die wir als die erste Provinz von Polynesien betrachtet haben. Wir finden in ihren Bewohnern eine Völkerfamilie, die dieselben Sitten und Künste, eine mit großer Kunst ausgebildete Schifffahrt und Handel vielfach verbinden. Ein friedliches, anmuthiges Volk, betet keine Bilder an, lebt, ohne Hausthiere zu besitzen, von den Gaben der Erde, und opfert unsichtbaren Göttern nur die Erstlinge der Früchte, wovon es sich nähret. Es baut die kunstreichsten Fahrzeuge, und vollbringt bei großer Kenntniß der Monsoons, der Ströme und der Sterne weite Seereisen. – Auf den westlichen Inseln, den Pelew-Inseln, Eap, den Marianen, finden sich Brauche der ostindischen Insulaner, wie das Käuen des Betels, eingeführt.

Bei einer großen Aehnlichkeit der mehrsten Völkerschaften (andere, wie die der Pelew-Inseln, die durch Schamlosigkeit der Sitten und mindere Kunde der Schifffahrt sich auszeichnen, möchten fremd in die Familie getreten seyn), und bei dem vielfachen Verkehr, der sie unter sich verbindet, herrscht unter ihnen eine große Verschiedenheit der Zungen. Wir waren berufen, Sprachproben ihrer Mundarten zu sammeln, indem wir mit ihnen selbst in näherer Verbindung gestanden, als andere wissenschaftliche Reisende vor uns, und wir theilen im Anhang ein vergleichendes Wortverzeichniß von den Marianen, Eap, Ulea und Radack mit.

Die Völker der Marianen gleichen nach Fra Juan de la Concepcion den Bisayas, wie an Ansehen, so auch an Sprache, welche letztere jedoch in einigen Dingen abweicht ( in algunas cosas alterado). Diese Chamori- oder Mariana-Sprache ist aber fast mit dem Volke, das sie sprach, verschwunden, und die neue Generation redet die Sprache der Eroberer, und die eigene nur noch durch deren Einmischung entstellt. Es ist zu bemerken, daß nur noch Spanisch gezählt wird, und es uns Mühe gekostet hat, die Zahlwörter der Mariana-Sprache zu erhalten. – Es scheinen anderer Seits Benennungen aus den Philippinen-Sprachen für manche der eingeführten fremden Thiere und Gegenstände obgesiegt zu haben. – So haben auch auf den Pelew-Inseln Thiere, die die Engländer eingeführt, Malayische Namen erhalten. (Die Ziege Gaming, Malayisch Kambing.)

Ein Vocabulario de la lengua Mariana, in der Form der Vocabularien, die wir von den Sprachen der Philippinen haben, und namentlich des Vocabulario Tagalog von Fr. Domingo de los Santos befindet sich noch, von den Jesuiten herrührend, in Agaña; eine Arte scheint zu fehlen. Es vermodert dieses Manuscript unbenutzt, da die Spanische Sprache den jetzigen Seelsorgern zu ihrem Amte genügt. Wir haben uns bemüht, dem grammatischen Bau der Chamori-Sprache nachzuforschen, und haben in Manila die Padres aufgesucht, die den Missionen auf Guajan vorgestanden. Etliche hatten die Sprache eigentlich nicht erlernt, und ein Greis war unvermögend, Rechenschaft davon zu geben. Die Ortsbenennungen endigen auf den Marianen, wie auf den Philippinen, meist in an, Partikel, die in den Sprachen der Philippinen die örtliche Beziehung bezeichnet und das dritte Passivum bedingt, und wir finden noch andere Merkmale der Analogie, welche alle in den Mundarten der Carolinen-Inseln wegfallen. Don Luis de Torres hat uns versichert, daß in der Marianen-Sprache und in der von Ulea keine Wortbeugung statt findet. Wir bemerken, daß wir die Wörter der Marianen-Sprache, welche wir zur Vergleichung mittheilen, nicht aus dem Vocabulario ausgezogen, wozu wir keine Zeit gehabt, sondern mit eigener Orthographie nach der Aussprache von Don Luis aufgeschrieben haben.

Ein Vocabularium des auf den Pelew-Inseln gesprochenen Dialekts wird uns in Wilson mitgetheilt An account of the Pelew-Islands from the journals of Captain Henry Wilson by George Keate the fifte edition. London 1803. Supplement p. 63., welches uns nur zu wünschen läßt, man hatte, die Sprachlehre zu beleuchten, denselben Fleiß angewandt, oder uns nur etliche Proben, etliche Lieder mitgetheilt, die uns einen Blick darin zu werfen gegönnt hätten.

Diese Arbeit hat für uns mehr Autorität, als eine geringe, flüchtig hingeworfene Wörtersammlung, die uns ein Spanier in Manila mitgetheilt, und die wir aus diesem Grunde unterdrücken. Sie würde nur darthun, wie derselbe Laut von verschiedenen Nationen anders aufgefaßt und anders aufgezeichnet werden kann.

Wir müssen uns selbst über die Unzugänglichkeit der Wörtersammlungen von Eap, Ulea und Radack, die wir gleichfalls, ohne in den Bau der Sprache einzugehen, mittheilen, entschuldigen. Man erwäge, wie unverhofft und plötzlich unser Freund und Lehrer Kadu von uns schied. Es hatte sich unter uns, indem diese Sammlungen entstanden, ein Mittel der Verständigung eingestellt, welches sich nach und nach vervollkommnete, und wir hatten unsere Arbeit wieder durchzugehen, sie zu berichtigen, vervollständigen, uns über abstrakte Begriffe zu unterhalten und die Sprachlehre zu berühren, auf Zeiten aufgespart, die wir nicht mehr zusammen erlebt haben.

Die Eingebornen von Radack haben, den Engländern gleich, bei einer schwer zu treffenden Aussprache kein Geschick, Fremde leicht zu verstehen und sich ihnen wiederum verständlich zu machen. Wir glauben diese Dialekte minder einfach in ihrem Bau, als die Mundart des östlichen Polynesien. Man erkennt in verschiedenen Sätzen die Wurzeln nicht wieder, die man in ihnen erwartet, und die Schwierigkeit des wechselseitigen Verstehens scheint auf dasselbe zu deuten. Die Mundart der Pelew-Inseln scheint uns die abweichendere zu seyn, die von Radack sich am nächsten der gemeinschaftlichen Sprache der östlichern Südländer anzuschließen, und wir finden auch zuerst da das Rechnungssystem auf die Skale von Zwanzig begründet, wie auf Neu-Seeland und den Sandwich-Inseln, indeß die westlichern Caroliner, die Malayen und die Tagalen die reine Decimalskale brauchen, die auch auf Tonga üblich ist.

Wir finden schon innerhalb der diesen Provinzen angewiesenen Grenzen, und zwar im Südwesten am nächsten den Wohnsitzen der Papuas und den Molukken etliche Inseln, deren Bewohner von Eingebornen der Sandwich-Inseln verstanden wurden, und deren Boote den O-Waihischen gleich waren, nämlich die Mavils-Islands Siehe Arrowsmith Chart of the Pacific Ocean 1798 und Meares Voy. p. 293.. Eine Erscheinung, die uns Aufmerksamkeit zu verdienen scheint.

Auf Neu-Seeland, den Inseln der zweiten Provinz, bis fern im Osten auf der entlegenen Oster-Insel und auf der abgesonderten Gruppe der Sandwich-Inseln finden sich bekanntlich nur Ein Volk, das überall fast auf gleicher Stufe der Bildung steht, ähnliche Sitten und Bräuche hat, und eine gemeinsame Sprache redet, deren Mundarten fast nur durch örtliche Abweichungen der Aussprache bedingt sind, so daß oft Reisende mit Wörtern, die, auf einer Insel gesammelt, sich auf andern weit entlegenen verständigen, die Eingebornen der Sandwich-Inseln mit denen der Freundschafts-Inseln, und Tupeia, ein Insulaner dieser letzten Gruppe, sich mit den Neu-Seeländern unterreden konnten.

Wir verdanken den Herren Mariner und T. Martin eine vollständige Grammatik der Mundart von Tonga An account of the Natives of the Tonga Islands from the communications of M. W. Mariner, by T. Martin. MD. London 1818., die uns in den Stand setzt, die Sprache des östlichen Polynesiens näher zu beleuchten. Wir erkennen darin das Malaische Sprachsystem in möglichster Einfalt, und, nach unserer Ansicht, auf dem Standpunkt unentwickelter Kindheit. Es ist ein liebliches Kinderlallen, das kaum erst eine Sprache zu nennen ist.

Die Tonga-Sprache schließt sich dem unendlich künstlichern Tagalog unmittelbarer an, als dem Malayu, sie hat den häufigern Gebrauch des Artikels und zeichnet vorzugsweise den Plural durch Partikeln aus. Die Fürwörter sind unverkennbar dieselben, und sie hat bei den zwei Pluralen der ersten Person noch den Dual. Die Wurzeln werden ohne Unterschied für das Hauptwort, die Eigenschaft oder die Handlung gebraucht. Bei der Handlung werden, wie im Malayischen, die drei Zeiten durch bloße getrennte Partikeln ( adverbia) bezeichnet. Von zwei bei einander stehenden Wurzeln ist, wie in andern Mundarten, die erste Hauptwort und die andere Eigenschaft.

Bei dieser Einfalt möchte dennoch die Mundart von Tonga, wie eine der abweichenderen, so auch eine der ausgebildeteren des östlichen Polynesiens seyn. Tonga liegt an der westlichen Grenze zunächst an den Vorlanden und das Zahlensystem, wie wir bereits bemerkt haben, ist nicht das von Neu-Seeland und den Sandwich-Inseln.

Es hat uns wirklich die Sprache der Sandwich-Inseln viel kinderhafter noch geschienen, als uns die Mundart von Tonga in deren Sprachlehre erscheint. Wir haben in derselben nur zwei Pronomina entdeckt, Wau für die erste Person, Hoe für die zweite und nur zwei Adverbien zur Bestimmung der Zeit der Handlung. Mamure für die Zukünftige, Mamoa für die vergangene Zeit. Die fragende oder zweifelnde Partikel Paha, die nachgesetzt wird, ist von häufigem Gebrauch. – Nue u. Nue Nue sehr und groß, bilden den Comporativ und Superlativ. Etliche Partikeln, bezeichnen als Praepositionen die Beziehungen der Hauptwörter. Wir können zwar nicht die Grenzen unserer erlangten Kenntniß der Sprache der Sandwich-Inseln für die der Sprache selbst ausgeben, finden aber in sonstigen Sprachproben Polynesiens und namentlich in Nicolas Voyage to new Seeland. London 1817 keine Andeutung eines weiteren Berichts, wir finden da auch nur zwei Pronomina. Pronomen 1te Person O-Waihi Wau, Neu-Seeland, Aou, Tonga Au, vielleicht das Tagalog Aco, Malayu, Ku. (Tonga hat außerdem und unter Andern auch Gita; Tagalog, Quita, Malayu Kita. Pronomen 2te Person. O-Waihi Hoe, Neu-Seeland Eakoe oder Acquoi, Tagalog Ycao, Malayu Ankau. Was uns beim Studium dieser Sprachen am mehrsten verwirrt, ist die Verschiedenheit der Rechtschreibung bei den verschiedenen Wortsammlern und Linguisten. Man muß oft das Wort kennen, um es zu erkennen.

Die nach Art der Kinder aus der Wiederholung eines Lautes gebildeten Wörter, bei welchen die Wurzel bald denselben bald einen andern, und bald gar keinen Sinn hat, die in der gemeinsamen Sprache der östlichern Inseln viel häufiger vorkommen, als in den westlichern ausgebildeteren Dialecten, denen sie jedoch nicht fehlen, ertheilen ihr einen ganz eigenen lieblichen Charakter. Moku-moku Krieg. Moku Insel und Europäisches Schiff.
Make-make lieben, mögen. Make oder Mate tödten, schlagen.
Mire-mire schauen, sehen.
Moe-moe und moe schlafen.
Nome-nome sprechen, sagen.
Hane-hane machen.
Para-para zeichnen.
Mi-mi mingere.
Wite-wite schnell, rasch.
Rike-rike gleichwie, ebenso.

Die O-Waihier haben bereits von den fremden Nationen, mit denen sie verkehren, viele Wörter angenommen, die nach ihrer Aussprache, bei dem Mangel etlicher Buchstaben und der Gleichgültigkeit anderer schwer zu erkennen sind. Die Zahl derselben wächst täglich an und sie verdrängen die Eigenthümlichen. Gleichen Werthes sind die Buchstaben R, L und N, K und T. Beispiele solcher Wörter sind: Kau-kau, chinesisch, Tschau-tschau, für Païni essen. Pane-pane, chinesisch für Aïni, Coïtus, welches fremde Wort noch euphemisch zu seyn scheint, da bei der allgemeinen Entblödung züchtigere Matronen das andere doch vermeiden. Pihi, englisch. Fish, für Haiïna Fisch.
Neipa, englisch Knife Messer.
Picenenc spanisch pequeño für Käea klein. Wir wundern uns nicht nur auf Neu-Seeland ( Nicolas) dasselbe Wort wieder zu finden, sondern auch noch unter den angeblich grönländischen die Bernard O'reilly ( Greenland the adjacent seas and the Nordwest passage. London 1818.) mittheilt.

Die Sprache der Liturgie, ist auf den Sandwich-Inseln eine eigene, von der jetzt gesprochenen abweichende, die der gemeine Mann nicht versteht, wahrscheinlich die ältere unveränderte Sprache des Volkes, die eines der ersten Gegenstände der wissenschaftlichen Forschungen des Gelehrten seyn müßte, dem das Schicksal einen längeren Aufenthalt auf diesen Inseln vergönnte. Mit dem stimmen die Nachrichten aus O-Taheiti überein Wir berufen uns auf das Zeugniß des Herrn Marin, von dem wir weiter unten reden werden. und es mag wohl vermöge dieser älteren liturgischen Sprache gewesen seyn, daß sich der Gelehrte Tupeia mit den Neuseeländern verständigte, da es anderen gemeinen Menschen seines Volkes nicht wie ihm gelang.

Es ist bekannt wie auf O-Taheiti beim Antritt eines neuen Regenten und ähnlichen Gelegenheiten Wörter aus der gemeinen Sprache gänzlich verbannt und durch neue ersetzt werden. Solche willkührliche Veränderungen haben in neuerer Zeit die Sprache dieser Insel, die sonst von der von O-Waihi wenig abwich, sehr von ihr entfremdet und die Eingebornen beider Inseln, verstehen einander nicht mehr.

Folgende Thatsache aus der Geschichte von O-Waihi, die wir der Mittheilung eines glaubwürdigen Zeugen, eines denkenden und unterrichteten Mannes, des Herren Marin, eines dort angesiedelten Spaniers verdanken, und welche uns die Eingebornen bestätigt haben, läßt uns unerwartet, diese befremdende Sitte auch auf den Sandwich-Inseln wiederfinden, und zwar auf die auffallendste Weise.

Gegen das Jahr 1800 ersann Tammeamea bei Gelegenheit der Geburt eines Sohnes, eine ganz neue Sprache und fing an selbige einzuführen. Die neuersonnenen Wörter, waren mit keinen Wurzeln der gangbaren Sprache verwandt, von keinen hergeleitet, selbst die Partikeln, welche die Formen der Sprachlehre ersetzen, und das Bindungsmittel der Rede sind, waren auf gleicher Weise umgeschaffen. Es heißt, daß mächtige Häupter, denen diese Umwälzung mißfiel, das Kind welches dazu Veranlassung gegeben, mit Gift aus dem Wege räumten. Bei dessen Tode ward dann aufgegeben, was bei dessen Geburt unternommen worden war. Die alte Sprache ward wieder angenommen und die neue vergessen. Die Neuerung ging von Hanna-ruru auf O-Waihu aus, wo sich Tammeamea zur Zeit aufhielt. Herr Marin befand sich auf O-Waihi, wo sie kaum einzudringen begann. Als wir Herrn Marin fragten, wie das eine oder das andere Wort in der neuen Sprache geheißen habe, besprach er sich deßhalb mit anwesenden Eingebornen von Hanna-ruru, denen allen die Sache wohlbekannt, die neu eingeführten Wörter aber meist entfallen waren. So können wir auch nur unzugängliche Belege dieser gänzlichen Spracherschaffung beibringen, die obgleich für uns hinlänglich beglaubigt, das Maaß unserer Einbildungskraft dergestalt übersteigt, daß wir Glauben zu begehren uns nicht vermessen.

Gangbare Sprache. Neue Sprache.
Kanaka Auna Mann.
Waheini Kararu Weib.
Kokine Amid gehen.
Irio Japapa Hund.
Herr Marin spricht Irio aus, man hört sonst Lio.
Herr Marin wußte kein anderes Beispiel willkührlicher Sprachveränderung auf diesen Inseln; Kadu hatte auf den Carolinen-Inseln keinen Begriff von deren Möglichkeit geschöpft.

Der Mensch ist von den großen, zwischen Asien und Neu-Holland liegenden Ländermassen aus, von Westen gegen Osten, gegen den Lauf der Winde gewandert und hat von allen Erdpunkten, die aus dem großen Ocean auftauchen, bis zu der entlegenen einzeln im Osten abgesonderten Insel Pascha Besitz genommen. Seine Sprache zeugt von seiner Herkunft. Seine Sitten, Bräuche und Künste deuten darauf, seine Hausthiere und nutzbaren Gewächse die ihm überall gefolgt sind und die sämmtlich der alten Welt angehören, sagen uns aus die Küste von der er sie mitgebracht. Es ist unentschieden ob das Schwein und der Hund nicht in Chili vorgefunden worden, und Humboldt hat bewiesen, daß die Musa (der Pisang) in Mexico einheimisch war, bevor die Afrikanische von den Canarischen Inseln (im Jahre 1516) nach Westindien überbracht wurde. Der Brodfruchtbaum und der Papier-Maulbeerbaum, gehören entschieden ausschließlich Ostasien an, wo die verwandten Arten noch allein vorkommen. Das indische Zuckerrohr ist von den Alten nach Sicilien, von uns nach Amerika verpflanzt worden. Verschiedene Arten Arum Dioscorea Convulvulus und Ipomoea (Taro, Jams und Pataten) kommen in beiden Welttheilen vor und erfordern eine schärfere Untersuchung, in die sich einzulassen, der Raum hier verbietet.

Es finden sich das Zuckerrohr, der Pisang, der Papier-Maulbeerbaum, der Hibiscus populneus, die Gilbwurz, der Flaschenkürbiß, die Arumarten, Jamswurzeln und süßen Batatten, unter den Thieren endlich das Huhn auf der Oster-Insel, der Brodfruchtbaum und andere Gewächse, das Schwein und der Hund bis auf den Gesellschafts-, Marquesas- und Sandwich-Inseln. Das Schwein scheint nicht auf den niedern Inseln sich erhalten zu können. Neu-Seeland hatte nur den Hund, die Freundschafts-Inseln nur das Schwein, aber der Hund war dem Namen nach (Ghuri nach Forster, Gooli nach Mariner) daselbst bekannt, und wir glauben indem Worte Giru auf Radack denselben Namen und eine ähnliche überlieferte Kenntniß desselben Thieres gefunden zu haben. Das Schwein und der Hund fehlen auf allen Inseln der ersten Provinz.

Die Bereitung des auf allen Inseln üblichen Bastzeug, hat zuerst Pigasetta auf Fidor (Molucken-Inseln) beschrieben und derselbe zeigt uns die Bisaya's seiner Zeit mit den durchbohrten und erweiterten Ohrlappen, wie Forster die Bewohner der Oster-Insel gefunden, eine Mode, die diese zu unserer Zeit bereits verlassen und die wir auf Radack und den Carolinen-Inseln noch herrschend gefunden haben.

Man wird wohl vergeblich versuchen, die heiligen vielfach verwehrenden Sitte und Gesetze des Tabu, die die Geschlechter absondern, zwischen den Klassen des Volks unumstößliche Scheidemauern erheben und bei den verschiedenen Völkerschaften verschieden, bei allen in demselben Geist die Grundfesten der geselligen Ordnung sind, zu einem Princip und einer Quelle zurückzuführen, und diese Menschen-Satzungen in ihrem Zusammenhang zu verstehen oder sie von dem Religiösen- und Civilsystem anderer bekannten Nationen herzuleiten. – Hier fehlt die Schrift und wer vermöchte, hätten wir nicht das geschriebene Document zur Hand, aus den ähnlichen Verboten und Bräuchen der Juden, den milden Geist der mosaischen Gesetzgebung wieder zu finden, die auch dem Thier ein wohl abgemessenes Recht anerkennt, und worin uns übrigens noch die Idee von rein und unrein unbegründet erscheint. Wir erinnern beiläufig, ohne etwas daraus zu folgern, daß das Wort Tabu mit gleichem Sinn als auf den Südsee-Inseln in den mosaischen Büchern vorkömmt, welches von den Gelehrten nicht unbeachtet geblieben ist. Wir sind außerdem weit entfernt anzunehmen, daß jede civil oder religiöse Ordnung als ein vollendetes Ganze aus einem Geist hervorgegangen sei, solchen Bau führt öfters die Geschichte aus, die vom Zufall die Steine zu demselben empfängt. Und sehen wir nicht selbst den blöden Menschen aus einer rein geistigen Religion zum Polytheismus zurückkehren, und sein eitles irdisches Vertrauen, dem materiellen Gegenstande, dem Stein, dem Holze zuwenden? Wird es uns nicht selbst, wie andern Völkern der Welt, leichter an der Zauberei, der Lüge und dem Wort zu glauben, als dem Geiste anzuhängen?

Die unter den Insulanern der Südsee so tief eingewurzelte Ungleichheit der Volksklassen, die besondere Heiligkeit etlicher Familien und Personen, die von Vermögen und Civilmacht unabhängig sind, erinnern unwillkürlich an Indien. Der Einwurf ist unzulässig, daß die besonderen Kasten Indiens besonderen Gewerben, Lebensweise u. s. w. ergeben sind. Solche Ausscheidung kann auf diesen Insel nicht statt finden.

Der freiwillige Tod der Gattin bei der Bestattung des Gatten auf den Fije-Inseln und die ähnliche Sitte in der Familie des Tocitonga zu Tonga, deutet eben auch auf Indien. Mariner's Tonga 1. p. 530.

Bringt man nun die Frage in Anregung, wie und zu welcher Zeit ein ursprünglich asiatisches Volk sich gegen den Lauf der Winde, seine Hausthiere und nützlichen Gewächse mit sich bringend, auf die entlegensten Inseln des großen Oceans verstreut hat, wie da in ihrer Abgeschiedenheit die verschiedenes Völkerschaften noch ähnliche Sitten und gleiche Künste bewahren, und bei dem Mangel der Schrift, die allein die Sprache in ihrer Wandelbarkeit festzuhalten im Stande scheint, und dem Brauche willkürlicher Sprachneuerungen, dennoch nur eine gemeinsame Mundart reden, so stehen wir in unserer Unwissenheit bloß. Die erwähnten Umstände beweisen eine gleichzeitige Auswanderung, von einem Punkte aus, und scheinen auf eine neuere Epoche zu deuten, die Kindheit aber der Sprache und in mancher Hinsicht des Volkes selbst, scheinen den Zeitpunkt in ein graues Alterthum zu tauchen. Unsere ersten Seefahrer haben die Völker der Südsee in dem Zustande gefunden, worin sie noch sind.

Monsoons und Stürme verschlagen die Seefahrer der Carolinen wie nach Westen, so nach Osten und häufig bis nach Radack gegen den 180º der Länge von Greenwich. Wir können uns leicht von der Bevölkerung dieser Insel Rechenschaft geben. Aber wir finden in dieser Provinz verschieden redende Völkerschaften, die eine ausgebildetere Schifffahrt auszeichnet und die keine Hausthiere besitzen. Es ist nur auf Radack der Name des Hundes in dem östlichen Dialecte bekannt. Giru und Churi lassen sich nicht bestimmt von Kuyuk Malayu, Iro, Bisaya, Aso oder Ayam Tagolog ableiten. Irio oder Lio der Sandwich-Inseln sind dem Bisaya näher. Diese Völkerschaften scheinen bei sonstiger Aehnlichkeit und vielleicht bezeichnetem Uebergang der Sprachen, die östlichern Inseln des großen Oceans von den westlichen Landen eher abzusondern, als zu verbinden.

Die Meinung Zuñiga Im zweiten Kapitel der Historia de la Philipinas. und derer, die die Bevölkerung der Inseln des großen Oceans nach dem Laufe der Passatwinde von Osten gegen Westen, von Amerika gegen Asien herzuleiten und zu erklären versucht haben, ist widerlegt.

Falls es sich aus der Untersuchung ergeben sollte, daß hinreichende Gründe wirklich vorhanden sind, in den Bewohnern von Süd-Amerika und den Insulanern des großen Oceans oder den Völkern von Ost-Asien, dasselbe Urvolk und in ihren Sprachen dieselbe Stammsprache zu erkennen, so würden vielmehr nach Molinas Meinung die Bewohner der Neuen Welt von der Alten Welt über das Meer herzuleiten seyn – sey es über die Inselkette der zweiten Provinz und gegen den Lauf der Passat, sey es über Neu-Seeland und unter dem Reiche der wechselnden Winde.

Wir beseitigen zuvörderst die Vergleichung die man anzustellen versucht hat, zwischen den kolossalen Statuen der Insel Pascha und den Monumenten der peruvianischen Baukunst. Wir erkennen in jenen Figuren, die aus einem leichten vulkanischen Stein gebildet sind, nur die gewöhnlichen Idole die auf den Morai der mehrsten Inseln zu finden sind und die auf den Sandwich-Inseln Akua-Götter, und auf den Gesellschafts-Inseln Tighi-Geister Seelen, genannt werden.

Wir bemerken, daß die zunächst an der Amerikanischen Küste gelegenen Inseln, die Galepagos, Juan Fernandez u. a. m., wie alle im atlantischen und indischen Ocean gelegenen, weit von dem festen Lande zerstreuten Landpunkte, ohne Bewohner waren, kein Amerikanisches Volk war ein Schiffervolk.

Zuñiga stellt die Vermuthung auf, daß die Sprache der Araucaner und Patagonier Die Patagonier, die Puelci oder Puelchi, die Morgenländer, wie sie die Araucaner nennen, gehören bekanntlich zu dem Chilesischen Volk und reden dieselbe Sprache. mit der Sprache der Philippinen-Inseln im Wesentlichen übereinkommen müße und bauet, aller Mittel der Untersuchung entblößt, auf diese Voraussetzung fort. Dem ist es aber nicht also. Wir haben über die Araucanische Sprache benutzt: Bern. Havestadt. Chilidugu. Monast. 1777. Molina Saggio sulla storia civile del Chili. Bologna 1787. Mithridates 3. p. 403. und über die Quichua-Sprache. Mithridates 5. p. 519.

Wir haben zwischen den Wurzeln der Araucanischen Sprache und denen der Stammsprache die uns beschäftigt hat, keine Uebereinstimmung gefunden. Die Zahlwörter, die Pronomina sind andere. Man könnte wohl die Conjugation des Zeitwortes und die Deklination des Hauptwortes auf die Wurzel zurückführen, die stets unverändert bleibt und welcher nur Partikel angehängt werden, diese werden aber stets nachgesetzt und in der Art wie in dem Sinn der Zusammensetzung, waltet ein ganz eigenthümlicher Geist, der mit dem malayischen und tagalischen nichts gemeinschaftliches hat. Die Person wird an dem Zeitwort und zwar an dessen Endung bezeichnet, die Personalendungen bleiben sich durch alle Zeiten vollkommen, und durch alle Moden im Wesentlichen gleich. Es entstehen durch Einschaltung verschiedener Partikeln nach der Wurzel (nur wenige Präpositionen werden vor dieselbe gesetzt) eine Menge Conjugationen, worin die Bedeutung verschiedentlich bedingt erscheint. So negativ, frequentativ u. s. w. Es wird auch verschiedentlich in den transitiv Conjugationen ( Transiciones der spanischen Grammatiker) das Object der Handlung, das Pronomen accusativi, in das Zeitwort aufgenommen. Es wird gern ein Satz als Wurzel eines Zeitwortes behandelt, und mit der Partikel der Zeit, der Endung, der Person u. s. w. versehen, so daß sich der Sinn in einem einzigen Worte drängt. Aus so zusammengesetzten Zeitwörtern werden wie aus einfachen durch verschiedene Endungen abgeleitete Wörter gebildet. Das Araucanische hat in der Deklination und Conjugation einen Dual, aber es hat den doppelten Plural der ersten Person nicht, welchen die Quichua-Sprache in Peru mit den Sprachen Ostindiens gemein hat. Dieses Zusammentreffen ist aber auch in dem Quichua blos zufällig und auf keine innere Verwandtschaft gegründet. Das Quichua ist dem Sprachstamme der uns beschäftigt hat, eben so fremd als das Chilidugu mit dem es bei auffallender Verschiedenheit der Wurzeln, wesentlich in der Grammatik übereinkommt, und unverkennbar zu demselben Sprachsystem gehört.

Die vollkommene Regelmäßigkeit der Araucanischen Sprache die ohne alle Anomalia dem Gesetz wie der Notwendigkeit folgt, zeugt von einer ruhigen, ungestörten, selbständigen Entwickelung, der keine fremde Beimischung oder Einwirkung Gewalt gethan hat. Die Endung an, die in der Araucanischen Sprache öfters gehört wird und Zuñiga zu täuschen beigetragen hat, ist von dergleichen Endung im tagalischen völlig verschieden.

Völlig verschieden scheinen uns, wie die Sprachen so die Völker, und wir halten dafür, daß diese mit Recht zu verschiedenen Menschenracen zu zählen sind. Gemeinsame Züge vereinigen die Araucaner mit den übrigen Amerikanischen Völkern, wie die Insulaner des großen Oceans mit den übrigen Völkern der ostindischen Inseln, und es bleiben bei der Verschiedenheit der geselligen Ordnung, Sitten und Bräuche nur zwei Punkte zu berücksichtigen, die allerdings die Aufmerksamkeit anzuregen geeignet sind, und worüber wir, um den Standpunkt der Frage nicht zu verrücken, was uns überliefert ist, mittheilen.

Das Schwein und der Hund haben in der araucanischen Sprache eigene Namen, da die übrigen von den Spaniern eingeführten Thiere, mit fremden Wörtern auch bezeichnet werden. Das Schwein heißt nach spanischer Rechtschreibung Chancho, nach italiänischer Ciancio zwei verschiedene Arten Hunde Quiltho und Thega und Molina ist anzunehmen geneigt, daß sie vor dem Einfall der Spanier einheimisch gewesen, und von den Urbewohnern von Westen her über das Meer gebracht worden. Der P. Acosta der bald nach der Eroberung schrieb, wagt nicht zu entscheiden, ob das Schwein sich in Peru vorgefunden oder von den Europäern dahin gebracht worden sey; wir bemerken nur, daß die angeführten Namen den Sprachen der Südsee und Ostindiens völlig fremd sind. Das Schwein heißt Malayu Babi, Tagalog und Bisaya Babui, in den Sprachen der Südsee Bua, Buacea, Buaha und Pua. Für den Namen des Hundes vergleiche eine vorhergehende Note. –

Burney in seiner Cronological History of discoveries in the Sudsea V 3. ch. 5. p. 187 bringt eine Stelle von Hendrick Brouwer's voyagie Custen van Chili p. 72. in Anregung, wo eines Trankes der Chileser bei Valdivia erwähnt wird, Cawau auch Schitie, und von andern mir italienischer Orthographie Cici genannt, welcher wie der Kava oder Ava der Südsee bereitet wird und nur einer längeren Gährung bedarf. Die Wurzel aus der man ihn bereitet wird Inilie geheißen. Das Trinken des Kava ist eine den Bewohnern der östlichen Inseln eigenthümliche Sitte, die auf den Inseln der ersten Provinz wie auf den ostindischen Inseln völlig unbekannt ist, obgleich die Pflanze daselbst vorkömmt. Wir haben Piper Methysticum aus Guajan, und das sehr ähnliche Piper latifolium auf Luçon gesammelt. Es ist nicht anzunehmen, daß dieß verderbliche Kraut in Chili wachsen könne, und möchten es jedoch andere ersetzen, und wir gestehen, daß die Uebereinstimmung des Namens auffallend ist. Wir finden übrigens in Molina nichts über diesen Trank.

Burney am angeführten Ort, sucht zwischen dem Araucauischen Poncho und der Kleidertracht der Insulaner des großen Oceans eine Aehnlichkeit, die wir nicht finden, und wir können kein größeres Gewicht auf eine schwankende Sage der Araucaner legen, nach der sie vom Westen herstammen, indem sie eine andere vom Norden herwandern läßt, und wieder eine andere, sie als Eingeborne der Erde schildert, die sie bewohnen.

Das Resultat unseres Studiums, sowohl der Geschichte als der Natur ist, uns den Menschen sehr jung auf dieser alten Erde vorzustellen. In den Schichten der Berge liegen die Trümmer einer ältern Welt wie Hyarophyphen begraben, die Gewässer ziehen sich zurück, Thier und Pflanzen verbreiten sich von verschiedenen Punkten aus, in verschiedene Richtungen über die Oberfläche der Erde, die Berge werden die Länder scheiden. Der Mensch steigt von seiner Wiege, dem Rücken von Asien herab, und nimmt nach allen Seiten vorschreitend, das feste Land in Besitz; er verbreitet sich im Westen über Afrika, wo die Sonne den Neger färbt, und über Europa, wo später eingewanderte Stämme in dreifacher Zunge unverkennbar die Sprache Indiens reden. Autochtonen kann man in Europa nur die Cantabrer und Kelten nennen, und nur in sofern sich ihre Einwanderung und Abstammung nicht nachweisen läßt. – Der Tschudische Volksstamm läßt sich auf andere asiatische zurückführen. Der Papua auf den östlichen unter der Linie gelegenen Ländern erleidet unter gleicher Einwirkung dieselbe Veränderung, als der Afrikaner, oder gehört vielleicht mit ihm zu einem Stamm. Der Chinese bleibt in Ost-Asien unwandelbar. Andere Stämme verbreiten sich im Norden von Asien, die NO Spitze der Alten Welt bahnet zu der Neuen die Straße, – hier zerstreuen und entfremden sich die Völkerschaften, eine gewisse Aehnlichkeit läßt uns einen gemeinsamen Menschenstamm annehmen, aber die Sprachen haben sich völlig von einander getrennt. Die Geschichte zeigt uns noch in frischem Andenken einen Völkerstrom, der über die Ebene von Mexiko, von Norden gegen Süden sich fortergießt, andere Stämme vor sich her verscheucht, Monumente seines Ueberganges hinter sich läßt, und Erinnerungen seines Geburtslandes, des hohen Asiens, treulich bewahrt Humboldt Vues de Cordilleres p. 152. etc. . – Ein anderer Stamm, die Esquimaux, deren Gesichtsbildung uns die Mongolische und Chinesische Menschenrace verräth, ergießt sich von Nord-Asien über den nördlichen Saum von Amerika bis Grönland hin, und bewahrt in beiden Welttheilen eine gleiche Sprache, gleiche Lebensweise und gleiche Künste. Endlich ergießt sich von der SO Spitze Asiens ein kühnes Schiffervolk, die Malayische Race, über die Wohnsitze der Papuas hin, bis über die östlichsten, abgelegensten Inseln des großen Oceans, und die Frage wird in Anregung gebracht: ob auch im Süden der Linie der Mensch sich auf Schiffen von der Alten nach der Neuen Welt den Uebergang gebahnt?

Wir ahnen, daß, wer mit gehörigen Kenntnissen gerüstet, alle Sprachen des redenden Menschen überschauen und vergleichen könnte, in ihnen nur verschiedene, aus Einer Quelle abgeleitete Mundarten erkennen würde, und Wurzel und Formen zu Einem Stamme zurückzuführen vermöchte.


Das Tagalische Alphabet.

Das Erste ist entlehnt aus dem Compendio de la Arte de la lengua Tagala por el padre Fr. Gaspar de San Augustin. Segunda impression. Sampaloc 1787.

Das Zweite aus der Arte de la lengua Bisaya de la provincia de Leyte por el P. Domingo Ezguerra de la comp. de Jesus, reimpressa en Manila 1747.

Das Dritte aus einer Arte de la lengua Bisaya. Manuscrpt. Die Tagalisten stimmen darin überein, diese Schriftzüge seyen von den Malayen erborgt. Die Malayen haben mit dem Islamismus die Arabische Schrift angenommen, aber die unbelehrten Völker vom Innern von Sumatra und Java bedienen sich noch der Alphabete, die auf den Grundsätzen des Sanscrit oder Deva-nagri beruhen, und nach Marsden Grammar of the malayan Language by W. Marsden, London 1812. 4. p. 2. gleich dem Sanscrit und den europäischen Sprachen von der linken Hand zu der rechten geschrieben werden. Dem widerspricht Leyden; das Alphabet von Java wird nach ihm von der Rechten zur Linken geschrieben, und das Batta-Alphabet auf Sumatra von unten nach oben, in einer der der Chinesen völlig entgegengesetzten Ordnung. Die Battaschrift wird auf Bäume oder Stäbe mit dem Criß eingeschnitten; das Lampung und Rajang sind Abänderungen davon, die auf andere Materialien in anderer Ordnung geschrieben werden. Das Bugis auf Celebes scheint im Betreff der Ordnung, in der es geschrieben wird, mit dem Javanischen überein zu kommen Asiatic researches Vol. 10. Lond. Editt. p. 153. on the Languages and literature of the Indio-Chinese Nations by T. Leyden p. 190. p. 193. p. 205. .

Wir haben uns nichts von dem verschaffen können, oder auch nur zur Ansicht bekommen, was mit Tagalischen Charakteren gedruckt worden ist, und nichts geschriebenes. Obgleich diese Schrift in entlegenen Provinzen noch nicht außer Brauch ist, hat uns niemand in Manila darüber Auskunft geben können, und die Tagalisten lassen uns in Zweifel über die Ordnung, in der sie geschrieben wird. El modo de escribir era formando los renglones de alto adajo empexando por la isquierda, y acabando por la derecha al modo de los Hebreos y Chinos sus caracteres eran enteramente diversos de los nuestros, no tenian vocales etc. Historia de Philippinas por Fr. J. Martinez de Zuñiga. Sampaloc 1803. p. 30. »Die Art zu schreiben war bildend, die Zeilen von oben nach unten, anfangend von der Linken und endigend zur Rechten, nach Art der Hebräer und Chineser; ihre Charactere waren von den unsern ganz verschieden, sie hatten keine Vocale u. s. w.« (ohne Punktuation.) – Solian antes de agora (y aun muchos oy dia) escrivir de abajo hazia arriba, poniendo el primer renglon hazia la mano izquierda. Ezguerra l. c. p. 1. »Sie pflegten in vorigen Zeiten (wie viele jetzt noch thun) von unten nach oben zu schreiben, setzend die erste Zeile zur linken Hand.« »Sie schreiben auf Bambus, Palmen- oder Pisangblatter« Poblacion de Manila.

In welcher Ordnung auch die erwähnten Alphabete geschrieben werden, ist das Indianische Schriftsystem in ihnen nicht zu verkennen. Die Schrift der Tagalen scheint, in Hinsicht auf Vocale, die einfachste und unvollkommenste zu seyn. Siehe Vergleichungstafeln der Schriftarten verschiedener Volker von C. W. Büttner. 2te Aufl. Göttingen 1779, wo das Tagalische auf den fünf ersten Tafeln die 43ste Säule, auf der 6ten die 23ste, und auf der 7ten die 21ste einnimmt. Der darauf Bezug habende Text fehlt.


Vocabularium der Dialekte Chamori (Marianen-Inseln) und von Eap, Ulea und Radack.

Anmerkung.

Wir haben den Laut mit unsern deutschen Buchstaben, so weit sie hinreichten, zu malen versucht. Einen Mittellaut zwischen A und O haben wir Å, ein sehr offenes e (das französische ai-j'aimais) Ä, eine den französischen Nasen-Lauten sehr nah kommende Endung – ng geschrieben. Wir haben für das Deutsche W das einfache V gebraucht, und aus dem Englischen Alphabet das W und das th für verwandte Laute entlehnt. Das j oder g der Franzosen, Symbol der Russen, kommt bloß in dem Worte Nagen vor.

Der Accent fällt meist auf die letzte Sylbe. Wo sonst Mitlauter sich begegnen oder häufen würden, scheint ein gleitender Selbstlauter auphonisch eingeschaltet zu werden.

Daß übrigens keiner der Fehler, denen wir in ähnlichen Arbeiten mit Nachsicht begegnen, umgangen werden konnte, brauchen wir wohl nicht erst zu erinnern. Unvermeidlicher Mißverständnisse nicht zu gedenken, ist unsere Rechtschreibung schwankend, wie selbst die Aussprache unseres Lehrers in ihm fremder Sprachen unzuverlässig war. Wir hörten auf Radack, Medid, Irud, Dilé, – Kadu sprach Mesid, Irus, Thilé aus. Wir waren stets zwischen D, th und s, zwischen ch, k und g u. s. w. zweifelhaft. Von letzteren Buchstaben scheinen ck oder k am Ende eines Wortes hart zu klingen, und in der Verbindung in ein weicheres g überzugehen. Ingach. – Ingaga, Gamelate Rossa. Ich verstehe nicht. – Ich verstehe nicht die Sprache Rußland.


Vocabularium der Dialekte Chamori (Marianen-Inseln), und von Eap, Ulea und Radack.

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