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Einundzwanzigstes Kapitel

Wechselnde Produktionskosten

Ein uraltes Sprichwort zur Illustrierung des Überflusses lautet: »Kohlen nach Newcastle tragen.« Sowjetkohlen nach Pennsylvanien tragen ist eine moderne Tatsache, die ein neues Beispiel von Sowjetdumping bietet, falls unter Dumping ein Auslandsverkauf zu Preisen unter den Gestehungskosten verstanden wird.

Südlich im Donbecken, wo 80 Prozent sämtlicher Kohlen der Sowjetunion in einer winzigen Bergwerksiedlung gefördert werden, gibt es 14 Anthrazitwerke. Auf den Verladehöfen neben dem Steinbrechwerk türmen sich Stapel glänzender Kohle, Haufen von erbsen-, nuß- und eiergroßen Kohlen. Am Ende der Laderampe erhebt sich ein Berg aus etwas größeren Klumpen als jene, die bei uns als Eierkohlen bezeichnet werden. Jeder Klumpen hat die Größe einer Faust, jeder ist vollkommen gleichförmig, jeder schimmert in dem trüben Licht in dem hellen Glanze erstrangigen Anthrazits.

»Dies«, sagte der Bergwerksdirektor, »ist unsere beste Kohle zum Export – nach Amerika.«

»Wie hoch belaufen sich die Gestehungskosten?« fragte ich.

»Diese Sorte ist sehr kostspielig«, sagte er. »Sie kommt uns auf 17 Rubel pro Tonne zu stehen.«

 

Ausschließlich für Amerika bestimmt

Der Direktor bezeichnete die fragliche Kohle als »Gasgeneratorkohle«. Man darf das nicht mit bituminöser Kohle verwechseln, die gewöhnlich zur Gaserzeugung verwendet wird. Die fragliche Anthrazitkohle entspricht der Größe Nummer 1 auf dem Kontinent. Sie wird sowohl für Hausbrand verwandt wie zur Erzeugung einer besonders reinen Qualität Gas für Gasmaschinen. Die gesamte Förderung des fraglichen Bergwerks war für Amerika bestimmt.

Die Produktionskosten, 17 Rubel zu Pari (8,76 Dollar) pro Tonne, halten sich ungefähr auf dem gleichen Niveau wie die Gestehungskosten entsprechender Kohle im Ruhrgebiet, wo diese Qualität auf der Halde für etwa 9,50 Dollar verkauft wird. Aber die Tatsache, daß das Donbecken ein Drittel des Weges um die Erde von Amerika entfernt liegt, schließt es aus, die Anthrazitkohle des Donbeckens in Amerika anders als mit Verlust zu verkaufen.

Auf Grund des offiziellen, von dem Kommissariat für die Eisenbahnen veröffentlichten Tarifs betragen die Frachtkosten für eine Tonne Kohle von dem Anthrazit-Distrikt nach Mariupol am Asowschen Meer, einer Strecke von etwa 100 Meilen, 1,45 Dollar. Die Frachtraten für Kohle von dem Asowschen Meer nach amerikanischen Häfen belaufen sich nach Angaben der Sowjet-Schiffsagentur durchschnittlich auf 13 Schillinge pro Tonne und nach Angabe der Deutsch-Hanseatischen Gesellschaft auf 15 Schillinge. Nehmen wir die niedrige Zahl, also 3,25 Dollar pro Tonne und rechnen wir dazu 8,76 Dollar plus 1,45 Dollar, so gelangt man für die in Frage stehende Kohle c. i. f. amerikanischer Häfen zu einer Gesamtsumme von 13,46 Dollar pro Tonne.

Die aus allen Quellen von dem amerikanischen Büro für Arbeitsstatistik zusammengetragenen Einzelhandelspreise für amerikanischen Anthrazit ergeben folgende Durchschnittsziffern: Für Nußkohle 12,50 Dollar pro Tonne, für Eierkohle 12,21 Dollar pro Tonne und für Gruskohle 8,96 Dollar pro Tonne. Kleinhandelspreise für »Gasgeneratorkohle« werden nicht angegeben, aber der Preis für »Gasgeneratorkohle« auf der Halde beträgt in Amerika nach Angabe New Yorker Sachverständiger 8,50 Dollar, gegen 8,65 Dollar für Eieranthrazit, so daß also der Kleinhandelspreis für Gasgeneratorkohle« bestimmt nicht höher sein würde als für Eierkohle. Aus Gerechtigkeitsgründen wollen wir die teuerste Anthrazitkohle in Amerika zum Vergleich heranziehen.

 

Verlust von 96 Cent pro Tonne

Auf Grund der Zahlen des amerikanischen Büros für Arbeiterstatistik beträgt der höchste Kleinhandelspreis 12,50 Dollar pro Tonne. Daraus scheint hervorzugehen, daß, falls die fragliche Sowjetanthrazitkohle, die pro Tonne c. i. f. amerikanischen Häfen 13,46 Dollar kostet, für den höchsten Preis verkauft wird, den Anthrazit in Amerika erzielen kann, sie pro Tonne 0,96 Dollar unter den Kosten für Förderung und Transport verkauft werden würde.

Aber das Sowjet-Informationsbüro in Washington erklärt, daß auf Grund des zwischen dem Donezkohlentrust und der George W. Warren Corporation abgeschlossenen Vertrages Sowjet-Anthrazit in Boston für 12,10 Dollar pro Tonne verkauft wird. Wenn man die gleichen Produktions- und Transportkosten einsetzt, würde das einen Verlust von 1,36 Dollar pro Tonne ergeben. Merkwürdigerweise kosten amerikanische Kohlen von dem gleichen Typ 11,39 Dollar pro Tonne, und die Sowjets erzielen wahrscheinlich nur wegen der besseren Qualität ihrer Kohle einen so hohen Preis. Sowjetverkäufe von Anthrazit unter den Gestehungskosten erschienen auf Grund dieser Berechnung, die ausschließlich sich auf Sowjeterklärung über Produktions- und Lieferungskosten stützt, durchaus gerechtfertigt. Auf die Beschuldigung eines Dumpings in Anthrazit werden drei Sowjetantworten erteilt.

 

Wie Rußland das erklärt

Erstens bedeutet Dumping nicht nur ausländische Verkäufe zu Preisen unter den Gestehungskosten, sondern in genügend großen Mengen, um für die Erzeuger des Importlandes einen Unterschied zu bedingen. Tatsache ist, daß 1928 die Sowjetunion in Amerika 113 000 Tonnen Anthrazit verkaufte; in den ersten sieben Monaten des Jahres 1930 aber 129 332 Tonnen. 1928 betrug Amerikas Gesamtproduktion an Anthrazit 74 552 312 Tonnen und 1929 nicht viel weniger. Die Sowjetverkäufe beliefen sich auf kaum den siebenhundertsten Teil der amerikanischen Gesamterzeugung des verflossenen Jahres. Falls sich die Sowjetexporte an Anthrazit nach Amerika 1930 verdoppelten, würde sich das Verhältnis auf 1 zu 350 in diesem Jahre steigern.

Dies sind in Wahrheit geringfügige Bruchteile, aber man darf nicht außer acht lassen, daß die Vereinigten Staaten der größte Importeur von Sowjet-Anthrazit geworden sind, daß Frankreich bis dahin einer der größten Abnehmer von Sowjet-Anthrazit war, und daß, seit Frankreich jüngst aus den Reihen der Sowjet-Kunden ausgeschieden ist, der amerikanische Anthrazitmarkt für die Sowjets an Bedeutung entsprechend zugenommen hat.

Wie riesig die Sowjets ihren Kohlenexport seit Beginn des Fünfjahresplans forcieren, kann man aus der Tatsache ersehen, daß ihr gesamter Kohlenexport 1926/27: 272 218 Tonnen betrug, 1927/28: 219 288 Tonnen, aber in den ersten elf Monaten des Planjahres 1928/29 1 005 735 Tonnen, also die vorhergehenden zwölf Monate um das Fünffache überstieg, während der Export im April 1930 in einem Monat 167 270 Tonnen erreicht hatte, was auf das Jahr berechnet, fast 2 000 000 Tonnen ergeben würde.

 

Verdächtige Rote Preise

Gegen die Beschuldigung eines Dumpings in Amerika führen die Sowjet-Wortführer weiter ins Treffen, daß zu der Definition des Dumpings die Tatsache gehöre, daß Verkäufe in dem Importlande unter dem heimischen Verkaufspreise getätigt werden. Sie betonen weiter, daß, falls die Sowjet verkaufe in Amerika tatsächlich zu den vertraglichen Preisen des Donez-Warren-Vertrages bewirkt werden, die amerikanischen Produzenten kein Recht zur Beschwerde hätten, da man bei einem Verkauf über den Marktpreisen offensichtlich nicht von unlauterem Wettbewerb reden könnte. Der Sowjet-Listenpreis liegt rund 1 Dollar über dem amerikanischen Marktpreis, aber amerikanische Kohlensachverständige haben den Verdacht, daß ein Teil des Sowjet-Anthrazits unter diesem Listenpreis verkauft wird.

Endlich erklären die Sowjetvertreter, es sei unfair, ein einzelnes Industrieprodukt herauszugreifen, um festzustellen, daß es unter den Gestehungskosten verkauft wird und daraus Dumping zu konstruieren. Dumping, so meinen sie, könnte man ihnen nur vorwerfen, wenn die russische Gesamtindustrie Geld an dem Auslandsexport verlöre. Dies, so erklären sie, träfe für die Sowjet-Kohlenindustrie nicht zu.

Diese letzte Behauptung zu widerlegen, ist schlechterdings unmöglich. Niemand, außer den Leitern des Donez-Kohlentrusts, des Obersten Wirtschaftsrats und des Politbüro kennt die genauen Verhältnisse. Es wäre jedoch eine durchaus faire Probe, eine bestimmte Menge und eine bestimmte Qualität Kohle herauszugreifen, deren Produktionskosten festzustellen, den Transport bis nach Amerika zu verfolgen und die Verkaufspreise zu vergleichen. Tut man das, dann gewinnt man die Überzeugung, daß diese bestimmte Menge und Qualität Anthrazit unter den Gestehungskosten verkauft worden ist.

 

Kein bedeutender Kohlenexport

Im allgemeinen kann man zunächst einwenden, daß den Sowjet-Exporten an Anthrazit und bituminöser Kohle und Koks bisher der Menge nach keine sehr große Bedeutung zukam. An der gesamten Weltproduktion von 1 470 000 000 Tonnen Kohle aller Art im Jahre 1927 war die Sowjetunion nur mit 35 400 000 Tonnen, hauptsächlich bituminöser Kohle, beteiligt und selbst nach 100prozentiger Durchführung des Fünfjahresplans für die Kohlenförderung im Jahre 1933 wird die Sowjetunion nur eine Gesamtproduktion von 75 000 000 Tonnen besitzen, gegenüber den Vereinigten Staaten mit einer Förderung von 508 471 300 Tonnen im Jahre 1928.

Zweitens: Um überhaupt Anthrazit exportieren und mit ausländischen Bergwerken in Wettbewerb treten zu können, muß die Sowjetunion die beste Qualität exportieren, und diese beste Qualität ist, nach dem angeführten Beispiel zu urteilen, zumindest heute so kostspielig, daß sie nur mit Verlust exportiert werden kann.

Die Hauptgründe für die hohen Kosten des Sowjet-Anthrazits liegen in den hohen Arbeitskosten und in der geringen Produktivität. Der Arbeiter erhält im Monat ein Maximum von 90 Rubel oder 45 Dollar, verglichen mit dem amerikanischen Durchschnittslohn von 7,77 Dollar pro Tag. Aber der verheerende Arbeiterwechsel in dem Donbecken setzt praktisch die Arbeitsleistung des Bergmanns auf die Hälfte herab. Im Verlauf des verflossenen Jahres wechselte das gesamte Personal des Donbeckens fast zweimal. Der kurze Arbeitstag, sechs Stunden unter Tag, verringert sich auf fünf Stunden durch die Tatsache, daß fast kein einziges Bergwerk über mechanische Transportmittel von und zu der Arbeitsstätte verfügt und die Schicht eine volle Stunde gebraucht, um den Arbeitsplatz zu erreichen und wieder zu verlassen. Nur die Hälfte der Bergwerke ist mechanisiert und auch diese ungenügend.

Der gleiche Mangel an maschineller Ausrüstung behindert auch die Mangangewinnung in Chiaturi, woher das gesamte russische, nach den Vereinigten Staaten exportierte Mangan stammt. Man sollte eigentlich annehmen, daß auch Mangan unter den Gestehungskosten verkauft werden müßte, besonders da die Produktionskosten der Harriman Konzession in Chiaturi so hoch waren, daß es unmöglich gewesen wäre bei den gegenwärtigen Marktpreisen das Mangan mit Gewinn zu verkaufen. Harrimans Konzession umfaßte die gleichen Bergwerke, die sich heute im Besitz des georgischen Mangantrusts befinden.

 

Profit bei Mangan

Trotzdem führt die gleiche Methode der Nachforschung und der Überlegung, die zu der Schlußfolgerung leitet, daß die Sowjetregierung Weizen, Anthrazit und, wie später nachgewiesen werden soll, auch bestimmte Ölprodukte unter den Gestehungskosten verkauft, zu dem Schluß, daß Mangan nicht mit Verlust, sondern sogar mit Gewinn verkauft wird.

Der georgische Mangantrust, in dessen Händen sich jetzt die 27 Minen in Chiaturi befinden, produzierte in diesem Jahre gereinigtes Manganerz zu einem Gestehungspreis von 12 Rubeln 21 Kopeken, gleich 6,50 Dollar pro Tonne im Bergwerk und zu einem Preise von 19 Rubel 94 Kopeken, gleich 10 Dollar pro Tonne in Poti, dem Exporthafen. Dies sind die Ziffern, die mir, unabhängig voneinander, von Karpe Modebadre, dem Präsidenten des Trusts, und von Kaiistrat Kamazadashvili, dem Vizepräsidenten des Trusts, angegeben wurden. Es sind die gleichen Ziffern, die sich in ihren eigenen Büchern finden.

Die Transportkosten von Poti nach Baltimore beliefen sich während der letzten neun Monate auf Grund der Frachtverträge des Trusts auf durchschnittlich 3,50 Dollar für die Tonne Mangan. Das ergibt c. i. f. Baltimore Nettokosten von 13,50 Dollar.

Das gesamte nach Amerika verschickte Manganerz soll bei der Verladung in Poti mindestens 52 Prozent Mangan enthalten. Bei Ankunft in Amerika hat es gewöhnlich an Gewicht verloren, aber die Minimalnorm am Lieferungshafen beträgt 48 Prozent Mangan. Der Preis berechnet sich per Manganeinheit, wobei eine Einheit 1 Prozent einer Tonne von 2000 Pfund, gleich 20 Pfund entspricht.

Der Marktpreis für Mangan schwankt in Amerika, aber kaukasisches Mangan erzielt wegen besserer Qualität höhere Preise. Der jüngste New Yorker Kurs zeigte einen Preis von 26 bis 28 Gent pro Einheit amerikanischen Mangans, von 30 Gent für kaukasisches, indisches, brasilianisches und afrikanisches Mangan. Bei 30 Gent pro Einheit beträgt der Verkaufspreis einer Tonne 48prozentigen kaukasischen Mangans 14,40 Dollar und bei einem Gestehungspreis c. i. f. Baltimore von 13,50 Dollar ergäbe sich ein Profit von 90 Cent pro Tonne.

30 Cent pro Einheit ist aber tatsächlich der Preis, den der georgische Mangantrust auf Grund der Verträge, die er mit den größten Konsumenten in Amerika, der United States Steel Corporation und der Bethlehem Steel abgeschlossen hat, erhält. Davon hat sich der Verfasser selbst überzeugt, indem er Einblick in die englischen Verträge genommen hat, die aus dem Safe hervorgeholt wurden, wo sie bestimmt nicht hingelegt waren, um auf einen neugierigen Besucher Eindruck zu machen.

 

Harrimans Kosten höher

Es bleibt nur noch die Frage, wie es der Sowjet Verwaltung möglich gewesen ist, Mangan zu 19 Rubel 94 Kopeken die Tonne zu fördern und nach Poti zu verfrachten, während das gleiche Mangan der Harriman-Konzession 27 Rubel pro Tonne oder 7 Rubel höher zu stehen kam. Das erscheint zunächst unglaublich, aber wer das Schicksal der Harriman-Konzession von ihrem Beginn in Moskau bis zum Schluß verfolgt hat, ist geneigt, die Sowjetzahlen als richtig hinzunehmen.

Die von gutunterrichteten Leuten für die hohen Unkosten Harrimans angegebenen Gründe lauten verschieden. Seine Konzession war von Anfang an durch einen passiven Widerstand seitens des russischen Personals behindert. Streit mit Arbeitern und wilde Streiks waren häufig. Während seine Konzession lief, waren die Bergwerke nur in Betrieb, wenn der Markt für Mangan günstig war; sobald die Marktlage sank, wurden die Bergwerke geschlossen. Dies steigerte die Lohnliste enorm, da die Arbeitergesetzgebung der Sowjets nach Entlassung noch für eine bestimmte Zeitdauer eine Lohnzahlung vorschreibt.

Harrimans Übertagbetrieb muß sehr kostspielig gewesen sein, bestand doch nicht nur das Personal aus einem großen Stab hochbezahlter amerikanischer Ingenieure und Direktoren, sondern es wurden auch noch Büros in London und in Paris und New York unterhalten. Endlich machten es auch die Bedingungen des zwischen Harriman und der Sowjetregierung geschlossenen Vertrages in bestimmter Hinsicht vorteilhaft, möglichst hohe Produktionskosten auszuweisen.

Tatsächlich konnten, während die Konzession lief, andere ausländische Besitzer, die ein paar Bergwerke in dem Chiaturi-Bezirk betrieben, ihr Mangan zu 24 Rubel pro Tonne, also um 3 Rubel billiger als die Harriman Company, nach Poti liefern. Es muß jedoch betont werden, daß diese Gründe nicht ausschlaggebend waren für die Liquidation der Gesellschaft. Wie vielmehr eine Nachprüfung zeigt, wurde Harriman die Fortführung des Betriebes unmöglich gemacht, weil die Sowjetregierung die Manganförderung in Nikopol selber weiter ausbaute.

 

Fallende Manganpreise

Mangan ist einer der wichtigsten Sowjet-Exportartikel nach Amerika. Fast die ganze Produktion wird an United States Steel und Bethlehem Steel verkauft. Die Gesamtverkäufe in Amerika betrugen in dem am 1. Oktober 1929 abgeschlossenen Jahre 338 500 Tonnen und in den neun am 1. Juli endenden Monaten des Jahres 1930: 210 000 Tonnen. Bis zum Ende dieses Jahres sichern die Verträge mit United States Steel und Bethlehem Steel den Sowjets einen Gewinn von rund 7 Prozent über ihren Gestehungskosten. Es ist richtig, daß der Manganpreis gesunken ist. Ob der Gewinnüberschuß bei einem Preise von 26 Cent aufrechterhalten werden kann, ist eine zweite Frage, eine Frage, die der georgische Mangantrust hoffnungsvoll mit der Versicherung beantwortet, daß auch seine Kosten sich senken würden.

Sowjet-Weizen und -Kohle mußten als Verkäufe unter den Erzeugungskosten gebucht werden, Mangan steht auf der Gewinnseite. Es dürfte instruktiv sein, den Fall des Öls, des kostbarsten Produkts Rußlands, nachzuprüfen.


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