Heinrich von Kleist
Gedichte und Fabeln
Heinrich von Kleist

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An Palafox.

Tritt mir entgegen nicht, soll ich zu Stein nicht starren,
Auf Märkten oder sonst, wo Menschen atmend gehn;
Dich will ich nur am Styx bei marmorweißen Scharen,
Leonidas, Armin und Tell, den Geistern, sehn.

Du Held, der gleich dem Fels, das Haupt erhöht zur Sonnen,
Den Fuß versenkt in Nacht, des Stromes Wut gewehrt,
Der, stinkend wie die Pest, der Hölle wie entronnen,
Den Bau sechs festlicher Jahrtausende zerstört!

Dir ließ' ich, heiß wie Glut, ein Lied zum Himmel dringen,
Erhabner, hättest du Geringeres getan;
Doch, was der Ebro sah, kann keine Leier singen,
Und in dem Tempel still häng' ich sie wieder an.


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