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Da starb Einer von des Henkers Hand, Blut stieß in langem und breitem Strahl aus seinem Nacken, das Leben spritzte hoch aus Einem, der tot gewesen schien vorher.
Unwirklich, blaß im gelben Gesicht, huschte er morgens aus dem Raum des Polizeiautos, seine Hände staken in Nickelspangen, sein fadendünner, fadenlanger Körper im grauen Chinesenmantel. Er wiegte sich in den Hüften, er schwebte dahin wie ein Gespenst im Kirchhofswind.
Ich hatte mir seine Physiognomie und seine Gestalt, während ich wartete, nicht vorgestellt, ich weiß, daß Mörder im allgemeinen keinen Stiernacken, kein vorgeschobenes Kinn, keine fliehende Stirn haben. Dieser aber sah doch allzusehr nach Nicht-Mörder aus, sah eher wie ein Ermordeter aus, nicht wie einer, der noch vom Leben zum Tode zu befördern ist.
Tsang Kja-Ying schlenkerte mit den Schultern, mit den Beinen und sogar mit den aneinandergefesselten Händen, als man ihn in die Zelle des Bagatellgerichts abführte zu den dreißig, vierzig Leuten, die heute zur Verhandlung kommen sollten und ungewiß ihres Schicksals harrten. Er allerdings, er brauchte nicht ungewiß 53 seines Schicksals zu harren, er war tot und konnte dem Totsein nicht entfliehen. Seine beiden polizistischen Begleiter waren draußen vor der ohnedies hinreichend bewächterten Eisentür geblieben. So konnte er sich als Gleicher unter Gleichen in die Schar der ihm Ungleichen ducken. Sie merkten nicht, daß einer von ihnen nur mehr ein Schemen war.
Plötzlich öffnete sich die Eisentür respektvoll weit. Großmächtig, breitspurig trat das Leben ein: eine Polizeifigur. Sie bewegte sich schlüsselklirrend auf Tsang Kja-Ying zu. Jetzt erst erfuhren die andern . . .
Behaupten die Europäer nicht, dem Chinesen bedeute der Tod nichts oder wenigstens weniger als uns? »Die Kerle lachen bei ihrer Hinrichtung,« hat mir draußen der Inspektor erzählt.
Hm, Tsang Kja-Ying, aus dessen Leichnam Leben verspritzen sollte, hatte einen halbgeöffneten Mund mit hochgezogenen Mundwinkeln, was im Verein mit stoßweiser Sprache und fortwährender Schwingung des ganzen Körpers so wirkte, als wäre er belustigt. Aber war Tsang Kja-Ying wahrhaftig belustigt? Oder bewegte die Angst seinen Mund und seinen Leib? – Wozu die Fragen, allzubald sollten wir sehen, ob er freudvoll oder leidvoll den Weg zwischen Tod und Leben beschritt.
Was seinen Zellengenossen der Tod bedeutet, sahen wir bereits: ihre Augen hatten sich wie Mündungen von Gewehrläufen aus allen Winkeln nach dem Gerichteten gerichtet, als das Leben, verkörpert in einer Polizeifigur, schlüsselklirrend auf ihn zutrat. Der Inspektor, ein Schotte, steht schon lange genug im Shanghaier Gerichtsdienst, um einen Häftling chinesisch fragen zu 54 können, was er vor dem Tode zu essen wünsche. Tsang Kja-Ying wünscht warme Pasteten mit gehacktem Fleisch, kalten Fisch, Reis und Suppe. Und Zigaretten.
Im Saal nimmt der Bagatellgerichtshof Platz. An sich ist eine Hinrichtung zwar keine Bagatellsache, aber dieses Gericht hat mit der Hinrichtung nichts anderes zu tun, als den Hinzurichtenden zu fragen, ob er noch eine Bekundung machen, eine Mitteilung an Verwandte oder Freunde durch das Gericht zustellen lassen wolle.
Tsang Kja-Ying wird zur Wand der Angeklagten geführt, er hat den Vortritt vor seinen Zellengenossen, er ist kein Angeklagter, er ist mehr als ein Angeklagter, mehr als ein Verurteilter, er ist ein Vollstreckter. Sein Oberkörper irrlichtert über der Holzwand. Auf der Bank der Detektive sieht Tsang Kja-Ying einen Bekannten sitzen und wendet sich mit stoßenden Worten bald an ihn, bald an den Richter.
Begrüßt er den Bekannten? Beschimpft er ihn? Bekennt er seine Schuld? Beteuert er seine Unschuld? Ich weiß es nicht. Die hochgezogenen Mundwinkel, die Schwingungen und Drehungen der Schulter sagen nichts aus, und der Assessor der Internationalen Niederlassung, der sonst mit Hilfe eines Übersetzers jedes Wort eines Angeklagten oder Zeugen, Polizisten oder Detektivs für die Akten der ausländischen Polizei niederschreibt, läßt sich diesmal nichts übersetzen. Tsang Kja-Ying interessiert nicht mehr. Ist erledigt.
Letztwillige Bekundungen hat Tsang Kja-Ying bei Gericht nicht zu deponieren und kann daher abgeführt werden in den Hof, wo ihm ein ungedeckter Tisch gedeckt ist. Ein Päckchen billiger Zigaretten wird ihm 55 hingeworfen, er reißt den Karton auf, bevor noch seine Hände entfesselt sind, und zündet sich eine an. Seit seiner Tat – Einbruch mit tödlichem Revolverschuß gegen den ihn überraschenden Wächter – hat er wohl nicht geraucht.
Und sich wohl nicht sattgegessen. Mundwärts fliegen die Holzstäbchen mit den Fisch- und Fleischstücken, mit dem Reis, über den er die Suppe gegossen. Ein chinesischer Aberglaube weiß, daß Pasteten den Weg ins Jenseits erleichtern. Noch eine Zigarette. Er streckt die Schachtel mit den übrigen einem Polizisten zu. Willst du sie? Du willst sie nicht, achselzuckend wirft Tsang Kja-Ying sie auf den Tisch, eine Zigarette fällt hinunter. Während er sich nach ihr bückt, erinnert er sich: es ist sinnlos, sie aufzuheben. Fünf Minuten vorher, wie gierig hätte er sie ergriffen, – rasch wandelt sich alles, wenn das Leben dem Ende zurast.
Man übergibt ihm in einem Säckchen die Habe, die man ihm bei seiner Verhaftung abgenommen hatte, 44 Kupfer, einen Pfandschein, einen Schlüssel. Tsang Kja-Ying zählt sein Geld, wie Chinesen zählen, je fünf Kupfer aus einer Hand in die andere schleudernd. Lange starrt er mit eingekniffenen Augen den Pfandschein an, dann zerreißt er ihn sorgfältig und legt das Geld auf den Tisch.
Gehen wir! Mit einem Ruck. steht Tsang Kja-Ying auf, schiebt die Ärmel hoch und streckt dem Polizisten die Hände gekreuzt hin, um sich wieder fesseln zu lassen. Der dünne Mann steigt in das große Polizeiauto. Ein zweites folgt, Maschinengewehr neben dem Führersitz. »Das ist Vorschrift,« erklärt mir mit Bezug auf das 56 Maschinengewehr der Sergeant, der neben mir im zweiten Wagen sitzt, »eigentlich hat es nur einen Sinn, wenn wir Politische befördern.«
Werden oft Politische hingerichtet?
»Oh, my goodness – du meine Güte, fast jede Woche! Nur Kommunisten natürlich. Vielleicht kommt bald ein Europäer dran, dieser Noulens, Sie wissen?«
Ja, ich hörte von diesem Noulens. Ruegg heißt er in den europäischen Zeitungen. Wann, glauben Sie, wird er hingerichtet?
»Der Teufel weiß es. Sollte schon ein halbes Jahr erledigt sein. Weil der Krieg gekommen ist und die Zeitungen soviel Krakeel gemacht haben, schieben es die verdammten Gelben immerfort hinaus. Jetzt machen sie sogar eine öffentliche Verhandlung.«
Ärgerlich gießt sich der Sergeant einen Whisky in den Mund. Sein Ärger ist verständlich. Das Internationale Polizeikorps verhaftet und händigt die Verhafteten den Chinesen ein, damit diese das Todesurteil fällen, das Internationale Polizeikorps hält nachher den zum Tod Verurteilten in Gewahrsam und übergibt ihn schließlich wieder den Chinesen zwecks Hinrichtung. Wie können sich die verdammten Gelben erlauben, den Vollzug ihres Auftrags zu verzögern!
Unsere Wagen fahren durch die Franzosenstadt, am Canidrom, dem Hunderennplatz vorbei, über den Soochow-Kanal. Vor einem Neubau, vor dem, wie bei Staatsgebäuden obligatorisch, zwei Steinlöwen Posten stehen, hält der Wagen. Der Sergeant geht hinein, um einen chinesischen Beamten zu holen, der die Amtshandlung leiten soll. Ist es doch eine »rein chinesische Hinrichtung«. 57
Da fährt ein toter Mann zum Tode, aber niemand weiß es, die Rikschakulis nicht, die unserer eiligen Autokolonne ausweichen, die Straßenhändler nicht, die mit langgezogenen Kehllauten ihre Waren anbieten, die Arbeiter nicht, die mit einem halb gestöhnten, halb gesungenen Duett Lasten auf Bambusstangen tragen, nicht die, die in den Garküchen hocken, nicht die, die vor dem Käfig des Geldwechslers stehen, nicht die, die sich vom Straßenbarbier den Kopf rasieren und die Ohren kitzeln lassen. Der Mann im Wagen vor uns schaut nicht aus dem Wagen. Für den, der tot zum Tode fährt, gibt es nichts mehr zu sehen.
Der Sergeant genehmigt wieder einen Schluck Whisky. »Dauert so eine Hinrichtung lange?« frage ich ihn.
»Haben Sie denn noch keine gesehen?« Er setzt die Taschenflasche vom Mund, erstaunt über meine Frage, denn er hat schon viele hundert Hinrichtungen mitgemacht: »Noch nicht eine einzige?«
Ich bekenne: noch nicht eine einzige.
»Nun, es kostet nicht viel Zeit. Im allgemeinen wenigstens. Wenn sich der Delinquent gleich taufen läßt, geht es schnell, aber . . .«
Was sagen Sie da? Ich verstehe Sie nicht . . . Sagten Sie »taufen«?
»Gewiß. Zu jeder Hinrichtung kommt ein katholischer Missionar. Manche Delinquenten wollen zuerst nichts davon hören, sich bekehren zu lassen, aber der Priester läßt nicht ab und so werden sie nervös (wörtlich: then they become nervous) und fügen sich drein. Nur die Politischen bleiben halsstarrig. Die andern lassen sich alle taufen.« 58
Unmöglich! Und warum gerade ein katholischer Geistlicher? In China machen alle Arten von Religionen und Sekten einander wütendste Konkurrenz. Adventisten und Christian Scientisten, Quaker und United Free Church of Scotland, Wesleyanische Methodisten und Heilsarmee kaufen Seelen, Grundstücke und militärische Geheimnisse, sie bauen Kirchen und Tankstellen, sie versprechen himmlische Seligkeit dem, der sich von ihnen taufen, und Unfallrenten dem, der sich von ihnen versichern läßt, sie vertreten das Reich Jesu Christi und dasjenige Henry Fords auf chinesischem Boden.
Sogar buddhistische Missionare kommen in diesen jahrtausendealten Religionsbezirk Buddhas, – japanische; Japan will sie die Rolle spielen lassen, die die christlichen Missionen für die europäisch-amerikanischen Staats- und Handelsinteressen spielen.
So viele Kirchen gibt es also, und jede führt den garantiert einzigen Weg ins Paradies, warum müssen die zum Tod Verurteilten gerade den katholischen gehen? Sagen Sie, Sergeant, warum gerade ein katholischer Missionar?
»Weiß nicht.«
Unsinn, denke ich mir, aus dem Sergeanten spricht der Whisky. Hat die Kirche ein Interesse daran, chinesische Verbrecher zwei Minuten vor der Hinrichtung für sich zu gewinnen? Unsinn.
Weiter die Fahrt, die Läden der Händler und Handwerker entlang. An einer Straßenkreuzung drehe ich mich nach rechts und lege wie zufällig die Hand vors Gesicht, ich möchte nicht erkannt werden. Links ist nämlich ein Antiquariat. Der Buchhändler weiß nicht – oder weiß er es? – was für Broschüren ihm seine chinesischen 59 Stammkunden antiquarisch verkaufen. Englische, deutsche, russische. Er weiß aber, daß er jede dieser Schriften noch am selben Tag an einen andern chinesischen Stammkunden weiterverkauft, der sie, nachdem er sie gelesen, wieder in diesem Buchladen veräußern wird. Neben der illegalen revolutionären Literatur hat er, wie alle Antiquare, chinesisch-englische und chinesisch-deutsche Wörterbücher, Lehrbücher und Grammatiken auf Lager.
Was würden meine Freunde im Buchladen sagen, wenn sie mich an der Seite eines uniformierten Sergeanten hinter einem Gefangenenwagen dahinfahren sehen? Was würde gar die Folge für sie sein, wenn der uniformierte Sergeant an meiner Seite merken würde, daß bücherlesende, bücherkaufende Chinesen mit einem Europäer befreundet sind? Bald würden dann sie den Weg fahren, den das Polizeiauto vor uns nimmt. Es ist wahr, Bücherlesen führt zum Schafott, aber keine Bücher zu lesen ist auch noch keine Rettung, der Tote, den wir mit uns führen, geht nicht als Bücherleser auf den Richtplatz.
Wir schlängeln uns zwischen sumpfigen Reisfeldern durch, vorbei an Särgen aus Stein. Auf dem Whangpoo-Fluß blähen sich die Segel der Dschunken im Maienwind. Ein breitgebogenes Tor öffnet sich. Nicht zum erstenmal öffnet es sich einem Toten, es führt zum Gefängnis und zum Richtplatz. Mein Begleiter zeigt mir ein Rasenbeet: Hier werde es geschehen. Hier wird der Tote sterben.
Vorläufig ist er noch im Polizeiwagen. Ein Tisch wird herausgebracht, Kinder spielen auf Sandkästen und klettern auf Bäume, sie haben, als unser Wagen nahte, andere Kinder herangewinkt. Umständlich und ungeschickt 60 schiebt ein Amtsphotograph sein Stativ auseinander und stellt es auf. »Jetzt muß jeder vor und nach dem Tod photographiert werden,« wird mir erklärt, »früher haben die Chinesen einfach einen Stellvertreter zur Hinrichtung geschickt, den Bruder oder den Sohn, oder auch nur einen Kuli, den sie dafür bezahlten, daß er sich umbringen ließ.«
Am Richtertisch hat der chinesische Beamte Platz genommen, Polizisten stehen umher, der Henker ist todsicher darunter. Auf dem Kiesweg zwischen den grünen, angenehm duftenden Rasenbeeten hält ein geschlossener Polizeiwagen und darin wartet ein Toter auf seinen Tod. Warum fängt man nicht an?
»Der Missionar ist noch nicht da.«
Der Sergeant, der Schnaps gefrühstückt hat, setzt also seinen Spaß mit mir fort, will mir, weil ich noch keine chinesische Hinrichtung mitgemacht habe, weismachen, es werde ein Missionar kommen.
Und da, bei Gott, rollt wirklich einer ein. Zu gleicher Zeit öffnet ein Mesner dem faßdicken Priester das Kleinauto, und ein Polizist dem spindeldürren Toten das Großauto, zu gleicher Zeit steigen der Priester und der Tote aus. Auf daß er sich frei fühle, wenn er das Christentum vernimmt, schnallt man Tsang Kja-Ying die Handschellen ab.
Der Pfarrer ist ein Chinese. Er spricht chinesisch, ich weiß nicht, wie er es anstellt, einem Neuling so schnell das Alte und das Neue Testament faßlich zu machen, ihn so schnell von Buddha zu Christum zu bekehren. Tsang Kja-Ying ist zuerst erstaunt, dann unwillig, dann wütend, will nichts davon hören. Unbeirrt spricht der dicke 61 Lebende auf den mageren Toten ein, bis dieser schließlich achselzuckend sich ein Medaillon mit der Jungfrau Maria umhängen und taufen läßt. Nun soll er ein Kreuz schlagen, aber er schüttelt den Kopf, und so schlägt der Pater über dem Neophyten das Große Kreuz. Inzwischen hat der Mesner die Salbenbüchse geöffnet, der Pfarrer nimmt eine Dosis, wiederum macht der Tote eine energisch abwehrende Geste, er will die letzte Ölung nicht empfangen. Na, gut. Auf Geheiß kniet er nieder und wiederholt hastig (he becomes nervous) ein Gebet, das ihm der Missionar vorspricht. Dann soll er aufstehen. Er steht nicht auf.
Er steht nicht auf, er schlägt den Kopf auf den Boden, als ob er ihn zertrümmern wollte und brüllt.
»Er schreit, man soll ihn nicht so lange quälen,« übersetzt mir der Sergeant spontan, »er schreit: erschießt mich doch endlich.«
Gleich, gleich, mein Sohn, fasse dich in christliche Geduld, alles ist bereit.
Siehe, da sitzen der Exekutionsleiter und seine Beamten unter freiem Himmel und warten schon.
Der Photograph, wenngleich ungeschickt, knipst dich, man führt dich zu dem Platz, wo das Gras besonders heil und besonders dicht wächst, die Kinder drängen sich ganz nah heran, Vierjährige, Sechsjährige, sie haben sicherlich oft zugeguckt, doch bleibt eine Erschießung für Kinderchen immer interessant, man heißt dich niederknien.
Der Mann neben dir knallt mit dem Revolver in deinen Hinterkopf und springt zurück, damit ihn das Blut nicht bespritze, das minutenlang in fingerdickem Strahl aus dir emporschießt, während du, Tsang Kja-Ying, wie 62 urplötzlich vom Leben erfaßt, dich zuckend aufbäumst und dich dann niederschleuderst, als wolltest du den Boden erwürgen. Fest hältst du deinen Widersacher, auf den du dich geworfen.
Du wehrst dich dagegen, daß man dich von ihm loszureißen versucht, dich umwendet, einen Stein unter deinen Kopf legt, um dich zu photographieren, zum letztenmal. Fürchterliche Augen, ein lebendiges, blutiges, unvergeßliches Gesicht gibst du der Linse.
So ist das also. Ich fahre nach Hause, das Ufer des Whangpoo entlang und durch den Stadtteil Nantao, an Dschunken mit geblähten Segeln, an den Kunden der revolutionären Buchhandlung vorüber, an Händlern und Handwerkern, an Rikschakulis und Bettlern vorüber, alle sehen tot aus. So wie sie sah Tsang Kja-Ying aus, als er noch tot war, sich wie ein Irrlicht bewegte, seine letzte Mahlzeit aß, vor Gericht redete und auf dem Richtplatz kniete, ein christliches Gebet nachsprach und in den Kopf geschossen wurde.
Jetzt fährt er lebendig vor mir her, läuft an mir vorbei, sitzt, immer der einzige Lebendige, an der Straßenecke, sein Blut steigt hoch, sein Körper ringt, seine Augen sind aufgerissen, sein Gesicht gerötet. 63