Adam Karrillon
Bauerngeselchtes
Adam Karrillon

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Der Jubiläumswein

Was gibt's, Bauer? Was bringst du Dickhäuter zu nachtschlafender Zeit? Schneit's dir etwa ins Gehirn hinein? Hat dir einer ein Loch ins Schädeldach geschlagen, daß du für deinen Geist fürchten mußt? Warum tust du die Pelzkappe nicht von den Ohren, wenn du siehst, daß du vor einem anständigen Menschen stehst?«

»Vo – von den Ohren? Re – recht gern, da – das heißt, we – wenn noch we – welche da – da sind. Me – mehr wie zwei ha – hab' ich nicht gehabt, und vo – von diesem wenigen hat mir der Gro – Grobschmied Zuschlag noch dreiviertel herausgerissen. Da – das ist es ja g'rad', weshalb ich zu Euch komme. Daß Ihr einmal nachdenkt, wo – woran ich meine Ho – Hornbrille hängen soll, wenn ich künftig keine Ohren mehr hab'.«

Doktor Ebenich winkte sein Dienstmädchen heran, damit sie ihm die Petroleumlampe halte, und dann fing er an, den Kopf des Bauern aus seinen Zwiebelschalen herauszuwickeln. Im Anfang war dies 236 Geschäft noch leidlich reinlich. Je mehr sich aber der Doktor der behaarten Kopfhaut näherte, um so schmieriger und blutiger wurden die umgebenden Hüllen. Die Haare selber lagen glatt und schwer auf dem Schädel auf, und das Licht der Lampe spiegelte sich in ihnen mit einem matten Silberscheine. Jetzt drangen einige Blutstropfen unter dem verharzten Filze hervor und liefen dem Bauern hinter dem Ohre herunter nach dem Hemdenkragen zu, der im allgemeinen noch ziemlich frischgewaschen und geschont aussah.

›Er muß an irgendeiner Festlichkeit teilgenommen haben,‹ kalkulierte der Doktor, ›wie käme er sonst an einem Donnerstag zu einem reinen Hemde,‹ und neugierig, wie er war, redete er seinen Patienten folgendermaßen an:

»Ihr seid der Bauer Rucksäckel von Kirchbrombach. Euer Stottern macht Euch kenntlich. Habt Ihr ein kleines Familienfest oder sonst eine Feierlichkeit überstanden, wobei die Scherben der Schoppengläser Euch unter die Kopfhaut gekrochen sind?«

»Ni – nicht doch, nicht doch!« wehrte der Angeredete ab. »De – der Herr Pfarrer hat sein Ju – Ju – Jubiläum gefeiert.«

»Und da hat er Euch statt mit Weihwasser mit Wein traktiert?«

»E – er nicht, aber lumpiger, lausiger Wirt zu den dr – drei Wanzen hat He – Hefenschnaps für 237 Wein verzapft, und da sind die O – Ochsen stößig geworden wie auf den Oktoberwiesen die Geißen.«

»Und da seid ihr Bauernviehcher mit den Hörnern aufeinander los und habt Tische und Stühle, Gläser und Flaschen zu einem Scherbenhaufen umgewandelt. Und als das alles soweit war, hat einer Euren Schädel gepackt und hat ihn durch den Haufen hindurchgezogen, wie man den Hanf durch die Hechel zieht?«

»Eu – Euer Uhr ge – geht um e halbe Stu – Stund' zu früh. Er – erst auf dem Heimweg da ha – haben sie über meine Sto – Stoppeln geackert.«

»Das heißt, Ihr seid mit Eurer Begleitung in Streit geraten?«

»Mit m – meiner Be – Bekleidung? Ne – ne, Herr Do – Dokter. Mein Wa – Wams hat mir nichts getan und der Ma – Mantel auch net. Aber einer vo – von drei sakrische Spitzbuben, die das Dorf herunterkamen. Da war Zu – Zuschlag, der Hufschmied, der den Ha – Hammelsprozeß gegen mich verloren, zwischen Schlimm, dem blinden Ko – Korbmacher und Weißbrot, dem tauben Teigaff'. Die – diese dreizinkige Mistgabel fällt über mich her und dri – drischt auf mir he – herum, als wenn ich ein Bündel Maisstroh wär'!«

»Was Ihr auch sagen mögt, der blinde Korbflechter kann Euch wohl nicht allzu beschwerlich 238 geworden sein. Wenn er Euch nicht hörte und nicht roch, dann konnte er ja gar nicht wissen, wohin er schlagen sollte, um Euch zu treffen; gesehen hat er Euch doch nicht.«

»Da – daß ich's Euch nur auseinandersetze: Der Sche – Scheele und der Ta – Taube, die hielten mich fest, und der Gr – Grobe, der schlug zu. Er hat mich gehämmert wie einen A – Amboß, und die zwei U – Unmenschen, die ha – haben dazu gelacht. A – aber ich will ihnen tun fürs Lachen, denen zwei, und dem dritten fürs Du – Durchprügeln. Ich geh' ans Gericht.«

»Aber Ihr werdet doch den armen Blinden und den Tauben nicht verklagen wollen. Sie haben Euch doch höchstens ein wenig zärtlich an sich gedrückt. Ich kenne beide. Es sind doch harmlose Naturen,« sagte der Doktor.

»Vergeßt Eure Red' nit!« fiel der Bauer Rucksäckel ein. »Ha – Harmlose Naturen. Ga – ganz recht. So wie die zwei Fi – Fingernägel, die einen Floh knicken. Nur schlauer, nur schlauer. Und drum kann's sein, daß sie dem Ri – Richter was vormachen und den Weg ums Ki – Kittchen herum finden. Aber dann sind sie der Stra – Strafe nicht entgangen. Dann beiß' ich denen verwegenen, lumpigen, schurkischen Halunken die Gu – Gurgel ab.«

»Und alle diese schauervollen Bluttaten wären in letzter Instanz auf den vergifteten Wein des Wirtes 239 zu den drei Wanzen zurückzuführen; so meint Ihr doch, weil Ihr auch auf diesen eine Wut habt?«

»Er ist ein filziger, geiziger, hungriger Schu – Schurke, der die Welt bestiehlt, den lieben Gott belügt und die Me – Menschen vergiftet. Mit ihm wird später abgerechnet, aber ni – nicht vor Gericht. Er lü – lügt so hu – hurtig, wie ein Hund bellt, er lügt für drei Advokaten und einen Viehmakler, und er kann ein Gesicht machen so unschuldig wie ein A – Ablaßzettel.«

»Dann ist es allerdings nicht ratsam, daß Ihr den Wanzenwirt anders zur Verantwortung zieht als höchstens einmal so zwischen Tag und Dunkel vor dem Schöffengericht Eurer zwei Fäuste, wenn Euer Kopf wieder geheilt ist,« bemerkte Doktor Ebenich und fing nun an, die klaffenden Wunden seines Patienten mit einigen Seidenfäden zusammenzunähen.

Als der Doktor fertig und der Bauer kunstgerecht verbunden war, erhob sich letzterer und ging nach der Tür. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um, wie einer, der seinen Hut oder seinen Stock vergessen hat, und indem er den übel zugerichteten Fußboden musterte, sagte er zutraulich zu dem Arzte:

»Ihr habt mir geholfen, und ich will Euch zum Dank einen guten Rat geben. Ma – macht mir die Rechnung nit zu klein, und wenn Ihr doch denkt, 240 daß krummbeiniger Wirt zu den drei Wa – Wanzen an allem schuld sei, se – seht, dann mag er Euch auch Euern Lohn geben. Ver – verklagt ihn nur, er hat bis heutzutag' noch nicht ma – manifestiert.«

Während Herr Ebenich nun das Blut von seinen Händen wusch und daran dachte, nach diesem Geschäfte wieder in sein warmes Bett zu kriechen, kamen ihm wunderliche Gedanken. Man hatte ihn in kalter Winternacht herausgeschellt. Er hatte einige Kopfwunden vernäht. Ein Bauer hatte Schmerzen ausgehalten. Er wird vors Gericht gehen und den verklagen, der ihn tätlich mißhandelt hat. Richter mit schwarzen Roben und dummen Gesichtern werden bedeutungsvoll um einen grünen Tisch sitzen. Gendarmen führen einen Angeklagten herein. Zeugen, Sachverständige und das liebe Publikum reißen Mund und Augen auf, und warum? Bloß weil ein profitwütiger Gastwirt seinen Wein mit Sprit versetzt und die Sinnesart der Menschen verwirrt hat. – Nein – nein, weiter zurück mit den Gedanken. In letzter Instanz einzig darum, weil ein frommer Pfarrer den fünfundzwanzigsten Jahrestag seiner Primiz feierte. Hat der Gottesmann das Gezänke gewollt oder hat er die Folgen seines Tuns irgendwie voraussehen können? Ganz gewiß nicht. Aber so geht's in der Welt. Wer Weizen sät, hat oft den Acker voller Disteln, und wer das Gute will, leistet dem Bösen Vorschub. Ursache und Wirkung laufen oft 241 kunterbunt durcheinander, und wer den Vorwürfen entgehen und ein Gerechter werden will, soll der Vorsehung nicht ins Handwerk pfuschen. Er tut am besten gar nichts.

Indes, Herr Ebenich war des Philosophierens müde geworden. Er folgte schlürfenden Schrittes seiner Magd, die ihm mit der Lampe die Stiege aufwärts voranleuchtete, erreichte sein Bett und schlief ein.

Acht Tage nach obiger Begebenheit hielt vor des Doktors Hause ein Leiterwagen, und zwei unruhige Bauernpferde schlugen mit den Hufeisen auf dem Straßenpflaster Feuer, als ob sie die Absicht hätten, sich eine Pfeife anzustecken. Der Fuhrknecht zog die Glocke, und Herr Ebenich erschien zunächst am Fenster, dann in einen Staubmantel gehüllt auf der Schwelle seiner Haustür. Er bestieg mit Hilfe eines Stuhles den Leiterwagen, legte eine Pferdedecke über ein Bündel Wirrstroh, setzte sich darauf, und die Fahrt konnte beginnen. Die Peitsche knallte. Die Pferde sprangen ins Geschirr, und die Reise ging los in einen Sommermorgen hinein und hinein in jenes Tal, wo der Bauer Rucksäckel wohnte und seine Freunde Zuschlag, der Grobschmied, Weißbrot, der Bäcker, und Schlimm, der blinde Korbmacher.

Die Straße war glatt und schlüpfrig von einem vorausgegangenen Gewitterregen. Wer nicht gute Schuhe und starke Beine hatte, konnte müde werden und schmutzige Kleider bekommen.

242 Beides traf zu bei einem älteren Pfarrherrn, der in langer Soutane durch das Tal schritt, um in der Dorfschule den Religionsunterricht zu erteilen. Doktor Ebenich gebot dem Fuhrknecht, stillzuhalten, und lud den Hochwürdigen ein, heraufzukommen und mitzufahren. Der Greis nahm gerne an, stieg auf und hielt dem Arzt seine Dose unter die Augen. Die beiden schnupften miteinander, und die Sonne sah lustig zu, wie der Gläubige mit dem Zweifler in das grüne Tal hineinfuhr.

Plötzlich ein Ruck, ein Krach. Der Wagen hielt, und das rechte Vorderrad lief auf eigene Rechnung und Gefahr die Chausseeböschung hinunter und in den schäumenden Forellenbach hinein.

»Heuschnupfen und Sternschnupfen!« wetterte der Doktor, »Hochwürden, Ihr müßt kein reines Gewissen haben, daß uns der Himmel zu unserer Reise ein solches Malheur sendet.«

»Mag sein, daß ich vor dem Auge des Herrn nur schwer bestehen könnte,« entgegnete der Pfarrherr, »aber sehen Sie, unser Heiland ist ja auch zu Fuß gegangen. Machen wir's ihm nach, und nehmen wir den Weg energisch zwischen unsere Beine.«

Während die beiden abstiegen, hatte der Knecht das Rad aus dem Wasser geholt und hatte sich die Achse besehen. »Der Schaden am Fuhrwerk ist nicht groß, und die Schmiede ist nahe,« bemerkte er. »Eine 243 Ackerlänge weit mögen die Pferde das Gelump schleifen. Der Meister Zuschlag hilft uns dann mit einem frischen Lohnen aus, und unser Wagen rollt wieder wie die Erbsen über die Speichertreppe.«

Die Pferde zogen an. Die Achse sang und quietschte über die Schottersteine hin. Aber das Ding ging vorwärts, und die drei Männer hielten bald mit den Gäulen unter dem Vordach der Schmiede.

Meister Zuschlag kam pfeifend von der Esse her. Er schien in der rosigsten Laune zu sein und trommelte mit beiden Fäusten an seinem Lederschurzfell herum.

»War der Großherzog im Dorfe und hat Euch zum Gevatter gebeten, weil Ihr heute so lustig seid?« redete Doktor Ebenich den rußigen Gesellen an.

»Wär' nicht übel,« antwortete dieser, »ich hätte dann einen, der mir gutsprechen könnte bei der Vorschußkasse. Doch es gibt auch noch andere Gründe als die Gunst eines Fürsten, wegen derer man guter Laune sein kann. Wenn der Fuchs seinen Hals in der Falle hat und bringt ihn wieder heraus, ohne daß der Kopf fehlt, dann macht er Sätze in die Luft, als ob er Fliegen fangen wollte, auch wenn er keinen Hunger hat. Seht, ihr Herren, ich möchte wie der Fuchs in diesem Augenblick vier Beine haben, um Luftsprünge machen zu können. Gestern morgen noch stand ich mit einem Fuß im Zuchthaus, und zur Stunde bin ich so frei wie der Gabelweih, der über unseren Scheunengiebeln schwebt.«

244 »Hat Euch der Staat freie Kost und Logis geben wollen, weil Ihr wieder einmal gedengelt habt, wo keine Sense war?«

»Ganz recht, und zwar auf dem Hackklotz des Bauern Rucksäckel. Doch was soll ich Euch groß erzählen, was Ihr wißt! Habt Ihr doch die Löcher geflickt, die mein Hammer ins Holz geschlagen hat. Nun merkt, was das für ein Kerl ist. Anstatt mich anständig zu bezahlen dafür, daß ich ihn zur Ader gelassen habe, geht der Hammel hin und verklagt mich, wo ich ihm doch gar nichts weiter getan hatte.«

»Als daß Ihr ihm eben ein paar Löcher in den Schädel schlugt.«

»Das lügt er. Möglich auch, daß ihm von unten herauf irgend etwas – was weiß ich denn was – auf den Schädel gefallen ist. Hat mich das Gericht denn nicht freigesprochen, und hab' ich denn nicht meine Zeugen, daß ich unschuldig bin?«

»Ihr wollt uns doch wohl nicht glauben machen, daß die Löcher im Kopfe des Rucksäckel ohne Euer Zutun entstanden sind?« fragte Doktor Ebenich.

»Was denn anders,« entgegnete Zuschlag mit Lachen, »sprechen nicht zwei Eide für meine Unschuld? Kommt näher zur Schmiede heran, ihr Herren, und überzeugt euch. Hier beim Amboß steht Schlimm, der Korbmacher, und dort bei der Werkbank Weißbrot, der Bäcker. Der eine wird euch wohl gehört, 245 der andere euch gesehen haben. So braucht ihr euch nicht vorzustellen und könnt von ihnen selber hören, was sie vor den Schöffen auf ihren Eid genommen haben.«

Der Arzt trat in die Schmiede herein, der Pfarrer folgte ihm. Beide brannten darauf, zu erfahren, auf welchen moralischen Stelzen diese Leute sich über die Kleinigkeit eines Meineides hinwegzuschwingen vermöchten.

»Du warst doch dabei, als Zuschlag den Rucksäckel verprügelte,« redete Ebenich den blinden Korbmacher an.

»Ganz recht,« sagte dieser, »aber wenn mich einer fragt, ob ich gesehen hätte, daß Rucksäckel geschlagen worden sei, so kann ich nur sagen: Nein, und zwar so lange werde ich nein sagen, bis ein neuer Heiland kommt und mir das Licht meiner Augen wiedergibt.«

Der Pfarrer hatte sich indessen dem Blinden genähert, hatte ihn sanft bei der Hand genommen und fragte ihn in weichem, zärtlichem Tone:

»Sag', mein liebes Pfarrkind, du hast also wirklich in jener Nacht nicht gemerkt, daß der Zuschlag den Rucksäckel geprügelt hat, und du hast diese negative Tatsache eidlich bekräftigt?«

»Gemerkt, gemerkt,« sagte der Blinde verlegen, »von merken, da war keine Rede. Mich hat der Richter gefragt, ob ich es gesehen hätte. Ich sagte »nein« und sagte es mit besserem Gewissen als damals 246 Kain, der Brudermörder, als ihn Gott nach Abel fragte. Und dieses »Nein« habe ich denn auch beschworen.«

»Und ich das meine nicht anders,« fiel der taube Bäcker ein – der auch manchmal hören konnte, wenn er wollte – »als ich gefragt wurde, ob ich gehört hätte, wie der Rucksäckel unter den Schlägen des Schmiedes gebrüllt habe! Warum hat er nicht lauter geschrien? Muß ich wegen solch einem Galgenvogel das Gehör einer Spitzmaus haben? Mag ihn der Himmel hören, wenn er einmal um Vergebung seiner Sünden bittet. Ich habe ihm seine Prügel von Herzen gegönnt, und so gern ich wieder gesunde Ohren hätte, ich bin doch froh, daß ich das Gewinsel dieses Hundes nicht gehört habe. So konnt' ich mit meiner Taubheit einem ehrlichen Mann einen Gefallen erweisen und einem Halunken die Gerichtskosten auf den Buckel schwören. Seht, darüber freue ich mich, und weder Ratsdiener noch Kirchendiener sollen mir mit Vorwürfen diese Freude verderben.«

Der Bäcker hatte in ziemlicher Erregung und mit provozierendem Tone gesprochen, und der greise Pfarrer hütete sich, ihm zu antworten. Er schüttelte nur die grauen Locken, die ihm vom Hinterkopf auf die Soutane niederhingen, und verließ die Schmiede.

Doktor Ebenich war hinter ihm her. Als beide unter das Vordach traten, erhob sich der Grobschmied auf den Knieen und warf den Hammer weg. »Der Schaden ist ausgebessert,« sagte er, »ich wünsche den 247 Herren eine gute Reise, vorausgesetzt, daß Sie uns einen guten Appetit wünschen zu dem Frühstück, das ich nun mit meinen rechtschaffenen Eideshelfern einzunehmen verpflichtet bin.«

Der Pfarrer schwieg verlegen. Der Doktor aber klopfte dem Grobschmied kräftig auf die Schulter und flüsterte ihm zutraulich ins Ohr:

»Laßt den Wein zu Eurem Frühstück nicht bei dem Wirt zu den drei Wanzen holen. Ein alter Hecht sollte die Angel kennen. Hütet Eure Zunge wohl; Dinge, die aus einem Munde herausgehen, können so gefährlich werden wie solche, die hineingehen, und damit Gott befohlen, mein ›Knüppel aus dem Sack‹.«

Der Schmied lachte. Der Doktor setzte sich neben dem Pfarrer auf den Strohsitz des Wagens, und der Knecht fuhr los, weiter und immer weiter ins Tal hinauf.

Außer dem Gerassel des Wagens war lange Zeit nichts zu hören als wie ab und zu ein tiefer Seufzer, der aus der Brust des Pfarrherrn kam. Der Doktor ahnte wohl, was die Seele des Alten bedrängen mochte, aber er störte ihn nicht in seinem schmerzlichen Nachdenken, bis dieser endlich selber das Wort zu folgender Rede nahm:

»Glücklich der Sämann, der nur für diese Erde sät, und dessen Aussaat nicht in der Ewigkeit zu blühen braucht. Seht, Doktor, seit vielen, vielen 248 Jahren bemühe ich mich, aus meinen Bauern Christen zu machen. Ich habe aus den Elenden nicht einmal Menschen machen können. Ein Glas Fusel genügt, und sie sind wenig besser als das Vieh. Was sie von des Heilands Lehren angenommen haben, hängt an ihnen wie der Schnee an ihrem Mantel. Es weht der Wind ein wenig, die Sonne scheint, und alles fällt herunter. Haben Sie die zwei Schwerenöter in der Schmiede gesehen? Ich vermute, sie gehen nicht zu Bett, ohne daß sie sich Weihwasser in ihre Gaunergesichter gespritzt haben. Und nun beachten Sie, mit welchen Sophismen sich die Kerle um eine der heiligsten Institutionen, die Eidespflicht, zu drücken wissen. Und dabei bleibt ihr Gewissen still und unbewegt wie der Spiegel des toten Meeres, unter dem die sündigen Städte Sodom und Gomorrha schlafen.«

Dem Doktor kamen in diesem Augenblick Gedanken, die denen ähnlich waren, die ihn in jener Nacht verfolgten, als er den verwundeten Rucksäckel verbunden hatte, und er entgegnete deshalb seinem Reisegenossen:

»Im Grunde genommen, Hochwürden, sind alle diese beklagenswerten Vorkommnisse doch nur Folgen einer weiter zurückliegenden Ursache. Was brauchte der verfluchte Teufelswirt zu den drei Wanzen seinen Gästen gepanschten Wein vorzusetzen? Was brauchte – –«

249 An dieser Stelle fiel der betrübte Seelenhirte dem Arzt in die Rede hinein:

»Was brauchte ein eitler, alter Mann, der im Leben nichts geleistet hat, die Leute um einen Arbeitstag zu betrügen und sich feiern zu lassen. O, daß ich bestehen möchte, wann die Seelen dieser Unmündigen vom Herrn aus meiner Hand gefordert werden.«

In diesem Augenblick stand der Wagen still. Man hielt vor einem Hause, das einen Dachreiter mit einer kleinen Glocke trug.

»Seid bedankt, Doktor, daß Ihr mich mitnahmt. Ich bin durch Eure Hilfe weniger müde und um vieles gescheiter geworden. Der Himmel lohne Eure Güte damit, daß er Euch nicht zum Teilhaber werden lasse an fremder Schuld und Euch nicht zur Rechenschaft ziehe für anderer Missetat.«

Der Pfarrer hatte seine mageren Beine über die Heuleitern geschwungen und war übers Reihbrett vom Wagen gestiegen. Seelen- und Leibesarzt schnupften noch einmal miteinander, und dann war jeder wieder seine eigene Straße gezogen.

Der Doktor, nachdenklicher als gewöhnlich, machte sich im stillen Vorwürfe, daß er die Kinderseele des ehrwürdigen Greises dadurch gekränkt haben könne, daß er in seine Vorstellungen einen Zusammenhang zwischen seinem Erinnerungsfeste und dem Falscheid eingeschmuggelt hatte. Die Drohung mit der Strafe 250 für anderer Missetat nahm er dagegen keineswegs tragisch. Die Suppe, die einer sich einbrockte, hatte er selber auszuessen. Das war's, was ihn das Leben seither gelehrt hatte. Er hatte mit dem Jubiläum nichts zu tun und nichts mit dem Falscheid. Wenn er sich vor dem Wein des Wanzenwirtes hütete, so konnte ihm aus der Geschichte kein Schaden erwachsen. Mochte der Pfarrer sehen, wie er selber sich mit seinen Pflichten auseinandersetzte.

In diesen Gedanken war er über die Wasserscheide von Rhein und Neckar hinübergekommen und das Dorf, nach dem er gerufen war, lag im grünen, wasserreichen Wiesental langgestreckt mit moosbedeckten Strohdächern vor seinen Blicken. Bald war die Wohnung seines Patienten erreicht, und der Arzt war unter der oberen Hälfte einer gespaltenen Haustür auf die Diele gekrochen. Hühner flogen auf und gefährdeten die Brille des Eintretenden. Mit einem raschen Griff öffnete er, ohne anzuklopfen, die Zimmertür und stand in der großen, braungeräucherten Bauernstube.

»Gottsdonner, da ist er ja schon, und wir hätten doch vorher die Ferkel aus der Stube bringen sollen,« rief eine Magd und scheuchte mit gespreizten Armen und Beinen eine appetitliche Schweineherde in die Kammer hinein. Doktor Ebenich hatte derweilen seine Brillenstangen hinter den Ohren verankert und sah sich nun einigermaßen verwundert in der Stube 251 um. Annähernd ein Dutzend würdiger Männer stand da in geknickter Haltung herum, so etwa, wie man sie in der Karwoche vor den Beichtstühlen stehen sieht, während im Bette eine rotbäckige Bäuerin thronte, die nicht so aussah, als ob sie mit Latwergen und Apothekerpillen dem Sensenmann seine Rechte bestreiten wolle. Gleichwohl, die Erfahrung hatte den Doktor gelehrt, daß, wer im Sarge liegt, der Tote zu sein pflegt und, wer im Bette, der Kranke. Also hing er seinen Staubmantel an einen Fensterriegel, reinigte seine Fingernägel mit einem Zahnstocher und pirschte sich mit der demütigen Frage: »Darf ich nun wissen, gute Frau, was Euch veranlaßt hat, mich rufen zu lassen?« ans vermeintliche Krankenbett heran.

»Wegen mir seid Ihr gekommen? Schöne Sache, na, da hättet Ihr schon lieber gleich daheim bleiben können. Mir fehlt doch nichts. Ich hab' im Gegenteil zuviel. Guckt unter die Bettdecke 'runter! Zwilling' hab' ich, Kerls wie junge Hunde und fressen tun's schon beinah allein. Also für uns drei braucht's den Doktor nicht. Aber da schaut einmal das Lazaret da an. Stehen's nicht da herum wie die Jünger ums Abendmahl, und mit Gesichtern so schmal wie ein Vogelsgroschen? Und nu gar der da, der mit der grünen Pelzkapp'. 's ist mein Erbärmel. Sieht er nit aus, als wenn ihn ein Semmelbäcker aus einem Wasserweckteig in einer kalten Backstube getatscht 252 hätte? Der neben dran, 's ist der Schulmeister im Dorf. Hat er nicht einen Wuschelkopp, daß man ihn auf eine Stange stecken und als Spinnenfänger verkaufen möchte? Ach Gott, Doktor, ich versichere Euch, seit zehn Tagen ist das hier im Tal eine Jammernot mit den Mannsleuten. Gucken Sie sich die Känguruhs einmal an. Haben sie nicht Hohlbäuch' wie der Mond im ersten Viertel, wie die Sichel um Portiuncula? Alle heilige Nothelfer, steht uns bei in diesem Jammertal! Wenn's nit bald anders wird hier im Tal, so kann man vier von den Verrecklingen in einen Sarg legen und kann sie auf den Kirchhof hinausfahren ohne Vorspann und mit einem lahmen Esel an der Deichsel.«

Der Doktor hatte sich während dieses Redeschwalls den Inhalt seines Spitals einmal angesehen. In der Tat, Falstaffs Rekruten sahen nicht erbärmlicher aus als dieser Menschenhaufen. Die Bäuerin hatte kaum übertrieben; man hätte dieses Häuflein Unglück auf eine Dreckschippe kehren und auf den Mist werfen mögen. Woher dies Elend? Dieses gleichzeitige und gleichmäßige Erkranken so vieler Menschen mußte doch eine gemeinsame Ursache haben? Dem Doktor kam der Gedanke, die Kerle könnten ein trichinöses Schwein gefuttert haben. Er drehte sich deshalb um und fragte teilnahmsvoll in die Menge hinein:

»Sagt, Leute, habt ihr hier im Tale 253 vielleicht ein Fest gefeiert? War Schweineschlachten, Kindstaufe, Leichenschmaus oder sonst etwas dergleichen?«

Die eine Frage löste ein Dutzend Antworten aus. Alles gestikulierte und schwatzte und doch, Herr Ebenich vernahm nicht einen einzigen zusammenhängenden Satz.

»Daß euch die Mäuler mit Schusterpech versiegelt wären,« schrie die Wöchnerin aus dem Bett heraus. »Schweigt, ihr Saufeulen, und laßt mich dem Doktor erzählen, was ihr wahrscheinlich selber am wenigsten wißt. Seht, lieber Doktor, da ist unser Pfarrer. Gewiß, Ihr kennt ihn wohl vom Studium her, obwohl er zwanzig Rübenherbste älter sein mag als Ihr. Nun wohl, der Mann feiert sein Jubiläum. Das mag er tun, und er bleibt trotzdem ein frommer Mann. Daß er aber all' die Kirchenvorständ', die ihm zu gratulieren gekommen waren, zum Wanzenwirt geschickt hat, um ihnen einen Freitrunk zu schenken, das stempelt ihn zu einem Mietling von Schäfer, der die Herde zum Wolf treibt. Wußte er nicht, daß seine Lämmer saufen würden wie Abrahams Kamele beim Brunnen der Stadt Nahors? Kannte er seinen triefäugigen Nachbar nicht als den größten Weinschmierer, den es seit Noahs Tagen bis heute gegeben hat? Wollte er den Wolf füttern, daß er das Rosenkranzbeten lernen solle? Seht, solch einem Allesfresser hätte der Pfarrer nicht die Rindviehcher 254 vor die Krippe binden sollen. Der Gauner hat sie mit Glaubersalzbrühe getränkt. Der Himmel erhalte die Waschweiber bei Kräften, die jetzt im Kirchspiel die Hemden waschen müssen.«

Doktor Ebenich, der ein Freibillett zum Tannhäuser nicht eingetauscht hätte gegen das Schauspiel, das ihm hier urwüchsig genug vorgeführt wurde, suchte durch einigen Widerspruch das Theater zu verlängern.

»Vielleicht, daß Ihr dem Wirte unrecht tut,« warf er ein. »Er hat den Wein nicht selbst gebaut. Er hat ihn doch wohl von irgendwoher bezogen. Er hat sein gutes Geld hingelegt und schlechte Ware dafür bekommen.«

»Sein gutes Geld hat er hingelegt. Da habt Ihr recht, weil der andere sein schlechtes nicht genommen hätte. Bedenkt, daß zwei Spitzbuben selten einander anschmieren. Jener hat ihm gewiß auch einen guten Wein geliefert. Man munkelt, daß er drei Meilen hinterm Donnersberg gewachsen wäre und er kostete zwanzig Mark pro Hektoliter, aber der Schmierfink, der Wanzenwirt, der läßt Gottes Gabe nicht, wie sie ist.«

Doktor Ebenich rechnete in der Geschwindigkeit nach: Zwanzig Mark pro Hektoliter, macht zwanzig Pfennig pro Liter und fünf Pfennig das Viertel. Liebfrauenmilch wird es da wohl nicht gewesen sein, was man den Bauern vorsetzte. Wenn man aber eine solche Brühe noch verschlechtern will, wie fängt 255 man's an? Holzessig wird verdorben, wenn man ihn mischt mit derlei Rebensaft.

Das Rätsel beschäftigte den Arzt so lebhaft, daß er in sich gekehrt und schweigsam wurde, worüber sich die Wöchnerin ihrerseits aufregte, so daß sie herausplatzte:

»So, nun wißt Ihr, welcher Teufel in diese Schweineherde gefahren ist. Es bleibt Eure Sache, den bösen Geist wieder auszutreiben. Schont nicht die Schröpfköpf' und nicht das Haarseil. Gebt eßlöffelweise die Blutegel. Für Sünde soll Strafe sein. Macht Fasttage in den Kalender. Pharaos magere Kühe mögen die fetten auffressen. Braucht Sympathie und Homöopathie, nur macht, daß diese Holzfiguren allmählich wieder das Laufen lernen. Sonst bleibt im Feld die Arbeit liegen.«

Herr Ebenich versprach, den Ratschlägen der verständigen Wöchnerin getreulich nachzuhandeln. Er setzte sich auf die Ofenbank und kommandierte von seinen Patienten einen nach dem andern zu sich heran. Er ließ sich die Zunge zeigen und prüfte mit der Uhr in der Hand die Zahl der Pulsschläge. Er machte bald ein schlaues, bald ein dummes Gesicht. Da schienen seine Züge Hoffnung zu geben, und dort schienen sie eine gelinde Verzweiflung widerzuspiegeln. Im allgemeinen aber hatte es den Anschein, als ob über der Nacht des Jammers ein freundlicher Morgen blauen wollte.

256 Je länger übrigens der Gute schauspielerte, um so schlechter gelang ihm seine Rolle, und zwar deshalb, weil er Hunger hatte. Drei Stunden war er schon von Hause weg. Drei brauchte er noch, bis er wieder heimkam, und im Gasthaus zu den drei Wanzen wollte er nicht einkehren. Der Ruf des Hauses war nicht danach, die Gäste anzulocken. Da kam ihm ein erlösender Gedanke.

Mit den Sitten des Landvolkes seit Jahren vertraut, wußte er, daß die Bäuerin die Feierlichkeiten der Kindstaufe seit neun Monaten vorausgesehen und ihnen mit mütterlicher Fürsorge vorgearbeitet hatte. Wie ein beseligendes Traumbild senkte sich in seine Seele die Gewißheit nieder, daß an kühler Stätte in der Kellertiefe ein Topf mit reifenden Schüsselkäsen eingegraben sein müsse, die am Tage der Kindstaufe den Gaumen des Pfarrherrn und des Mesners ergötzen sollten. Welche Hofbäuerin strebte nicht nach dem Ruhm, daß sie die besten Käse hätte. Wer hätte Schiedsrichter von größerer Sachkenntnis finden wollen als die beiden geistlichen Funktionäre, die ihr heiliger Beruf hinter jeden Bauerntisch setzte! Herr Ebenich vermutete mit Grund, daß die Gutmütigkeit der Wöchnerin seinem hungrigen Magen wohl etwas von den Kostbarkeiten ihres Kellers gönnen möchte, wenn es nur gelang, das Gespräch in schicklicher Weise auf den Gegenstand hinzuführen. Er sann und sann und 257 wußte doch nicht, wie er den Karren ans Ziel drücken könne.

Als Retter in der Not trat jetzt ein Aufkäufer mit dem Korb auf dem Kopfe in die Wohnstube und fragte nach Schüsselkäsen. Die Bäuerin richtete sich auf in ihren Federn und sagte kurz:

»Geht für diesmal Euere Wege. Wir haben keine Käse.« Und der Mann ging. Herr Ebenich aber nahm das Wort und fragte im Tone staunender Verwunderung:

»Ihr hättet keine Käse, gute Frau? Wer Euch das glauben wollte, würde Eurer Ehre zu nahe treten. Stecken nicht Zwillinge neben Euch im Bett, die auf die Taufe warten? Werden nicht zwei Paten nebst ihren Frauen demnächst bei Euch zu Gaste sein, abgesehen von den Nachbarsleuten, dem Pfarrer und dem Mesner, die nicht fehlen dürfen, und Ihr hättet keine Käse im Keller? Hättet keine von jenen tellergroßen Klößen, die wie Bernstein durchscheinend sind, wie Schlagsahne zittern und lieblicher schmecken als Baumkuchen? Daß Ihr die nicht längst bereitgestellt hättet, nein, daß dürft Ihr nicht sagen. Kein Beichtvater, dem Ihr so was vormacht, absolviert Euch in der Osterbeichte. Denkt an Euer Seelenheil und nehmt dies Wort zurück, das in Euer ehrlich Gesicht so wenig hineinpaßt wie ein Fingerhut auf Eure Nase.«

Die Bäuerin setzte sich steil und verteidigte sich:

258 »Wenn ich sage, wir hätten keine Käse, so haben wir keine für den da und seine spitzmäulige Kundschaft, den Aktuar und den Referendar, den Oberschreiber und den Unterschreiber. Für Leute, die eine gute Bauernkost wert sind, hat unser Keller noch immer Vorrat gehabt.«

Während sie so noch sprach, trat sie mit dem Fuß dreimal an den linken Bettstollen. Eine Magd erschien aus der Küche und erhielt den Auftrag, den Tisch zu decken und vor dem Doktoronkel eine Holzstütze, mit Apfelwein gefüllt, nebst drei Schüsselkäsen aufzupflanzen.

So war denn Ebenich im Himmelreich seiner Wünsche angelangt. Er säbelte in das Schwarzbrot hinein wie Blücher in die Franzosen und schluckte den Schüsselkäs hinunter wie der Fischotter die Heringe, und als die Brocken nicht mehr recht rutschen wollten, spülte er aus der Kanne nach, daß man den Apfelmost in seinem Magen glucksen hörte.

Nach einer Stunde redlicher Arbeit verließ er das gastliche Haus, nachdem er all seinen Patienten die Hand geschüttelt und ihnen ein ewiges Leben versprochen hatte.

Zu Hause angekommen, mußte Doktor Ebenich ins Bett, und er blieb da volle acht Tage liegen. Sein Magen schien zu einem Gärkeller geworden zu sein. Most und fauler Schüsselkäse wurden eine lebensgefährliche Würze.

259 So ward der gute Mann das letzte indirekte Opfer des unseligen Jubiläumsweines und erfuhr an sich die alte Wahrheit, daß an den Disteln keine Feigen, wohl aber an den Feigen Disteln hangen können. 260

 


 


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