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Eh des metallnen Sommers weiße Glut ...

Eh des metallnen Sommers weiße Glut
Die hellsmaragdnen Blätter dörrt und tötet,
Entströmt in langem Wellenschlag mein Blut
In die Gefilde, die der Juni rötet.

Nun raste ich, das leichte Haupt geneigt
Im heißen Gleichmaß farbenloser Stunden,
Im Lichtgewölbe, das die Sonne schweigt,
Und fühle im Erkranken ein Gesunden.

Der Quell des Herzens und der Bäume Saft
Entrinnt zu stummen, abgestorbnen Gründen,
Wo Funken tanzen wirr und dämmerhaft
Gleich dem Gebilde fernerdachter Sünden.

Das weiße Leuchten, das im Äther kreist,
Sengt unsre Brust, die müden Wimpern streifend.
Schlafwandelnd hebt sich seltsam unser Geist,
Mit blassen Wurzeln weit und weiter greifend.

Und grell wie rings im Korn die Grille zirpt,
Durchbohrt der Strahl das Herz mir und ersticht es.
Und wie das letzte Fühlen langsam stirbt,
Bin selber ich ein Pfeil des ew'gen Lichtes.


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