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1. Die drei »E«

Heiß schien die Sonne zur Mittagszeit über dem Städtchen Bergen. Still und leer war's auf den Straßen. Nicht als ob sonst viel Leben darin herrschte, aber die wenigen Leute, die ihren Handel und Wandel darinnen hatten, waren unsichtbar. Die Bewohner der kleinen, bescheidenen Häuser aßen ihr Mittagsbrot oder hielten in der Schwüle des Tages ihr Schläfchen. Man konnte ungesehen auf den Markt gelangen, der größere Häuser aufzuweisen hatte, ja einige hatten ein vornehmes Aussehen und zeugten von der Wohlhabenheit ihrer Besitzer.

Wir betreten keines dieser kleinen Häuser, sondern wenden uns nach rechts in das sogen. Pfarrgäßchen, das einen freien Blick auf den Kirchplatz und auf die hübsche, mit gotischem Turm versehene Kirche eröffnet. Der Kirche gegenüber steht ein altes, ehrwürdiges Haus mit dunkelgrünem Ölanstrich. Es schaut düster und mürrisch drein, und wollte man nach seinem Aussehen die Insassen beurteilen, so müßte eine melancholisch angelegte Familie darin hausen. Dem ist aber nicht so. Betreten wir das Haus. Tiefe Stille umgibt uns. Möglicherweise halten Superintendents Mittagsruhe. Aus der Ferne aber, vom Garten her, vernehmen wir fröhliche Stimmen, und da die offene Hintertür des Hauses den Blick auf einen mit schattigen Nußbäumen versehenen Hof gewährt, so dringen mir weiter in das einmal betretene Gebiet und gelangen über den Hof in den großen, schön angelegten Garten, in welchem gleich am Eingang eine schattige Lindenlaube als willkommener Rastort in der schwülen Mittagshitze zum Ausruhen einladet. Drei junge Mädchen mußten nicht von der Hitze leiden, denn sie saßen in malerischer Stellung auf dem Rasen unter einem jungen Apfelbaum, der zwar etwas Schatten entsandte, aber doch nicht so viel, daß man sich das Sitzen darunter behaglich vorstellen konnte. Junge Mädchen sind aber nun einmal anders als andere Leute. Wenn sie sich etwas poetisch und hübsch denken, dann halten sie gern etwas Hitze oder Kälte aus, je nachdem's die Jahreszeit gibt. »Seht,« rief eine von den drei Freundinnen, »so ist's schön! Wir drei unter meinem Apfelbaum an meinem zwanzigsten Geburtstag, eine jede mit ihrer Lieblingsrose geschmückt, das ist poetisch.« »Wie gut, daß es nicht regnet, Lorchen,« meinte die zweite. »Es wäre doch zu schade gewesen, wenn wir den heute geplanten Waldausflug nicht hätten machen können, ich habe mich schon so lange darauf gefreut.«

»Ein Tänzchen wäre schöner,« warf die dritte ein, wohl die hübscheste unter ihnen und die geputzteste; aber ein feiner Beobachter würde sie bald als die oberflächlichste erkannt haben.

»Seit du tanzen gelernt hast und Bälle besuchst, bist du anders geworden, Elise. Ich möchte nicht meinen schönen Schlaf hergeben, um mich müde zu tanzen und am andern Tage matt und blaß umherzuschleichen, ohne Frische und Arbeitslust,« versetzte das hübsche Lorchen, die Tochter des Hauses, die mit ihren nußbraunen Zöpfen und den klugen Augen fröhlich in die Welt hineinschaute.

»O,« rief Elfriede, die blonde unter den dreien, ein kräftiges, blühendes Mädchen von neunzehn Jahren, »mich freuen und fröhlich sein will ich, und tanzen mag ich gern. Aber weshalb man sich deswegen herausputzen muß und auf einen Saal gehen, und weshalb man dazu Herren gebraucht, das sehe ich nicht ein. Man kann es ja allein, wenn man Lust hat.« Kaum hatte sie das gesagt, so stemmte sie die Arme in die Seite und drehte sich anmutig und gewandt wie eine kleine Elfe auf dem Rasen herum.

»Kind, Kind, was machen Sie denn! Dieser Unverstand! Wie können Sie bei solcher Hitze auf dem Rasen tanzen,« ertönte plötzlich eine Stimme von der Gartenpforte her, und eine würdige Matrone trat rüstigen Schrittes auf die Mädchengruppe zu.

»Großmama,« rief Lorchen, »Elfriede wollte uns nur zeigen, daß das Tanzen im Freien besser gehe als im Saal.«

»Ach was, tanzen hin, tanzen her. Mir wär's lieber, ihr rührtet die Hände als die Füße. Ich sehe es nicht gern, wenn junge Mädchen müßig sind. Der Strickstrumpf muß immer zur Hand sein, ich sehe aber drei junge Mädchen und keinen Strickstrumpf.«

»Frau Bürgermeister,« begann Elfriede munter, »heute ist Lorchens Geburtstag, und an Festtagen ist die Arbeit verboten.« »Kleiner Naseweis,« sagte die strenge Frau, »wirst schon noch die Hände rühren lernen: das Leben bringt nicht immer Festtage. Lorchen, wo sind die Schwestern? Haben sie schon die Vorratskörbe gepackt für heute nachmittag?«

Lorchen errötete. »Die Schwestern – ich weiß nicht – ich glaube, ich hörte sie im Hofe lachen.«

»Ich werde sie mir suchen,« versetzte Großmutter und verließ eiligen Schrittes den Garten. In einer Ecke des geräumigen Hofes, da, wo ein großer Nußbaum kühlen Schatten gewährte, standen vier junge Mädchen und steckten die Köpfe zusammen. Sie schienen Poesiealbums in Händen zu haben, die sie sich gegenseitig zeigten. Sie flüsterten und kicherten, und eine sagte zur andern: »Was hat er dir hineingeschrieben, und dir?« »Bitte, zeige mir dein Buch, hier hast du das meine –«

»Was geht denn hier vor?« tönte auf einmal Großmutters Stimme. Die jungen Mädchen erschraken. Großmutter hatte helle Augen und hielt die Enkelinnen in strenger Zucht.

»O Großmama,« riefen fast alle zugleich, »Herr Vikar hat uns zum Abschied etwas ins Album geschrieben. Eben hat er uns die Bücher gebracht. Willst du es lesen?«

»Jetzt ist keine Zeit für Poesiealbums,« rief die alte Dame, »sputet euch, kommt in die Küche; es gibt noch viel zu tun, wenn wir um drei Uhr am See sein wollen.«

Die jungen Mädchen schienen sich ungern von den Albums zu trennen, doch wenn Großmutter rief, gab es keinen Aufschub. Sie ließ sich die Erziehung ihrer Enkelinnen nach altem Brauch angelegen sein und übte das Erzieheramt mit Strenge. Ihre Tochter, die Mutter der Mädchen, war's zufrieden. Sie, mit ihrem hohen Geist, zog es vor, in der Studierstube ihres Eheherrn zu sitzen, ihn bei seinen Arbeiten zu unterstützen, Abschriften für ihn zu machen, mit ihm zu politisieren. Sie verstand es wohl auch, die Wirtschaft zu führen, doch jetzt, da die Mutter mit im Hause lebte und sie wußte, daß es ihr Freude machte, die Zügel der Wirtschaft in Händen zu haben, überließ sie ihr die Sorgen für das leibliche Wohl, ebenso die häusliche Erziehung ihrer sechs Töchter.

Die Mädchen gingen mit ihren Büchern dem Hause zu. Wer konnte es ihnen aber verargen, daß sie mehr an das dachten, was Herr Rost, der Vikar im väterlichen Hause, ihnen ins Album geschrieben, als an das, was in der Küche vorging! Sie erörterten noch untereinander die Frage: wo wohl Lorchens Buch sei? Herr Rost habe alle in der Hand gehabt, nur dieses habe gefehlt. Ob er es wohl schon zurückgegeben und was er wohl für sie gewählt?

Die alte Dame war ihren Enkelinnen vorausgeeilt und betrat nun die geräumige Küche, in welcher Kathrine, die alte Köchin, das letzte Geschirr vom Mittag wegräumte. »Wo ist Fräulein Philippine?« »In der Speisekammer, Frau Bürgermeister.« Die Großmutter nickte befriedigt und betrat den kühlen Raum. Hier war ein junges Mädchen, die älteste von den Schwestern, mit Brotschneiden beschäftigt. Philippine war der Großmutter am ähnlichsten, sie wirtschaftete mit Leidenschaft, ein neues Rezept war ihr wichtiger als ein neues Kleid. Konnte man sich wundern, daß Philippine der Großmutter Herzblatt war, daß sie von ihr hoffte, sie werde einst ihrer Erziehung am meisten Ehre machen?

Sie lobte Philippine ihres Fleißes wegen und meinte, es sei genug des Butterbrotes, nun müsse der Kuchen geschnitten werden und der Kaffee abgemessen. »Kathrine,« rief sie in die Küche hinaus, »ist der Kessel gescheuert und die Zinnkanne blank?«

»Spiegelblank, wie der See selber. Sie kochen doch den Kaffee draußen, Frau Bürgermeister?«

»Natürlich, das gehört zum Waldvergnügen.«

Während nun Großmutter und Philippine einpackten und die andern jungen Mädchen auch herzukamen und halfen, saßen die drei Freundinnen immer noch in guter Ruhe unter dem Apfelbaum. Lorchen wußte, daß sie heute das Recht dazu hatte. Geburtstagskinder waren ein für allemal befreit von den gewöhnlichen Pflichten, und da obenein zwei Freundinnen zum Besuch waren, konnte sogar Großmutter keine Einwendungen machen.

»Deine Großmutter ist streng,« sagte Elise. »Ist es wahr, daß ihr immer stricken müßt und euch die Löcher in den Strümpfen selber zustopfen? Mutter sagt: das habe ich nicht nötig, es gibt Leute, die das für mich tun können.«

»Großmutter sagt, wir sollen zu tüchtigen Hausfrauen erzogen werden, und eine gute Hausfrau müsse alles selbst angreifen können und alles selbst verstehen.«

»Ich will einmal eine gute Hausfrau werden,« sagte Elfriede. »Muß ich doch jetzt schon, seit Mütterchen tot ist, für alles sorgen. Ich wünsche mir einen großen Hausstand, viele Kinder, viel Gesinde und viel Arbeit. Dann will ich von früh bis Abend auf den Füßen sein und tüchtig herumlaufen. Das ist meine Lust und Freude.« Bei diesen Worten hüpfte sie wieder auf dem Rasen und drehte sich im Kreise herum voll Jugendlust und Übermut. Elise aber sagte spöttisch: »Eine Hausfrau will ich auch werden, aber ich werde nur gebieten, das schickt sich nicht anders für die Herrin. Hoffentlich werde ich einmal sehr reich, und habe das Arbeiten nicht nötig.«

Elfriede und Lorchen sahen sich an. Es ging das Gerücht, Elise, die reiche Kaufmannstochter, werde sich mit einem Amerikaner, den sie in der Residenz kennen gelernt hatte, verloben. Sie selbst hatte noch nicht davon gesprochen. »Ist Herr Brown noch in der Stadt?« fragte Elfriede, sie scharf ansehend.

Elise errötete und sagte: »Ja, er wird auch noch nicht so bald abreisen.«

»Elise, ist es wahr, daß du dem Fremdling in die weite, unbekannte Welt folgen willst?«

»Der eine wird hierhin verschlagen, der andere dorthin,« versetzte Elise ausweichend. »Wir können doch unmöglich alle beisammen bleiben.«

»An eine Trennung habe ich bis jetzt noch nicht gedacht,« sagte Lorchen nachdenklich. »Ich meine aber, wir bleiben uns immer treu und vergessen nie unsere gemeinsam verlebte Kindheits- und Jugendzeit. Wollen wir uns nicht das Versprechen geben, uns in zehn Jahren hier wieder zu treffen und meinen Geburtstag miteinander zu feiern?«

»Doch lieber in fünfzig Jahren, wenn wir alle Großmamas sind,« rief Elfriede übermütig.

»Wer weiß, was wir bis dahin durchmachen,« sagte Elise mit einem Gesicht, das zu sagen schien: »Ich werde doch am meisten erleben.«

»Also unter diesem Apfelbaum in fünfzig Jahren!

Das wäre – – heute haben wir den 12. Juli 1830 – – den 12. Juli 1880,« rief Lorchen.

»Und wißt ihr, was wir machen,« jubelte Elfriede. »Wir ritzen die Anfangsbuchstaben unserer Namen und die Jahreszahl in den Baum. Eleonore, Elise, Elfriede, das gibt ein dreifach verschlungenes ›E‹. Damit setzen wir unserer Freundschaft einen Denkstein.«

»Das Bäumchen ist im Wachsen,« meinte Lorchen. »In fünfzig Jahren werden wir wohl kaum noch eine Spur des ›E‹ entdecken. Wir wollen lieber in die Lindenlaube gehen und in den dicken Stamm der mittleren Linde den Buchstaben einschneiden. Kommt!«

Als die drei Freundinnen eben in die Laube schreiten wollten, erschien der schon im Hof besprochene Vikar, Herr Rost, im Garten, begleitet von Lorchens beiden Brüdern.

»Lorchen!« rief der eine der Brüder, »heute ist keine Schule, erstens, weil Herr Rost morgen fortgeht, und zweitens, weil dein Geburtstag ist.«

Lorchen errötete, während Herr Rost die jungen Mädchen höflich begrüßte. Er war ein langer Mann mit ausgeprägten Gesichtszügen. Hübsch konnte man ihn nicht nennen, dennoch lag in dem Gesicht etwas Anziehendes. Wer ihn näher kannte, mußte ihn hochschätzen, er war ein tüchtiger Gelehrter und ein gläubiger Christ. Er war zwei Jahre im Kunzeschen Hause gewesen, teils zur Unterstützung des Superintendenten, teils um die Knaben und auch die jüngeren Mädchen zu unterrichten. Nun, da er das Haus verließ, war Martha, die vierzehnjährige, mit einem halben Dutzend Albums bei ihm erschienen und hatte für sich und die Schwestern um ein Abschiedsverschen gebeten. Lächelnd hatte er die Bücher in Empfang genommen. Mit fünfen war er schnell fertig geworden, als er aber das eine zur Hand nahm, das in goldenen Buchstaben den Namen Lorchens trug, da hatte sein Antlitz einen bewegten Ausdruck angenommen. Er saß lange sinnend vor dem Buch, dann blätterte er und suchte, schien aber nichts Passendes finden zu können. »Was soll ich nur schreiben! Es heißt wohl: ›Wessen das Herz voll ist, des geht der Mund über.‹ Kann, darf es einen Anklang haben an das, was mich tief bewegt?« Endlich schien er mit sich einig zu werden. »Es muß ja doch einmal heraus, bei mir behalt' ich's nimmer.« Mit diesen Worten tauchte er die Feder ein und schrieb. Was aber dies für ein Verschen gewesen, werden wir später erfahren. Weiß es doch Lorchen selbst noch nicht.

Die drei Freundinnen waren vorderhand ganz eingenommen von ihrem sich gegebenen Versprechen und standen vor der Linde, um eine Stelle zum Einschneiden der Buchstaben ausfindig zu machen.

Herr Rost hatte noch mit den Knaben gesprochen. Als sie davongelaufen waren, trat er zu den jungen Mädchen in die Laube.

»Sie wollen wohl Ihrer Freundschaft einen Denkstein setzen?« sagte er lächelnd, als er Lorchen mit ihrem Messerchen am Baum ritzen sah.

Sie wandte sich nach dem Sprecher um mit lieblichem Erröten. »Ach ja, Herr Rost, wir möchten gerne, aber das Messerchen ist so schwach. Schneiden Sie uns doch ein dreifach verschlungenes ›E‹ in die Linde nebst Datum und Jahreszahl. Bitte! Wir haben uns das Versprechen gegeben, uns ewig treu zu bleiben und uns in fünfzig Jahren, wenn wir noch leben, hier vor dieser Linde wieder zu treffen, um meinen siebzigsten Geburtstag zu feiern.«

Herr Rost lächelte wieder, holte sein eigenes, handfesteres Messer heraus, trat an den Baum, ließ seine Blicke prüfend darübergleiten und begann, nachdem er eine passende Stelle gefunden hatte, die ihm übertragene Arbeit. Die drei jungen Mädchen standen hinter ihm, aufmerksam seinen Bewegungen folgend.

»Sie denken sich wohl das Leben in den fünfzig Jahren wunderschön?« sagte der Vikar, indem er, die Augen aus den Baum gerichtet, mit dem Messer die ersten Linien einritzte.

»Ja, sehr schön,« sagte die immer mundfertige Elfriede. »So schön, wie es heute ist und bis jetzt immer war. Sie wünschen hoffentlich auch, daß es uns ferner gut geht?«

»Gewiß,« sagte Herr Rost. »Aber ich möchte Ihnen, meine jungen Damen, vor allem wünschen, daß Sie Den mit ins Leben hineinnehmen, der das Leben in Wahrheit schön macht, ich meine unsern Heiland. Alle irdischen Freuden vergehen, wer aber seine Freude am Herrn hat, kann allezeit fröhlich sein, auch wenn ihn Not, Sorge und Kummer anficht.«

»Not und Kummer werden Sie uns hoffentlich nicht wünschen,« fiel Elise ein. »Wir möchten alle drei glückliche Tage und Jahre haben.«

»Gott gebe sie Ihnen so voll und reichlich, als ich sie Ihnen wünsche!« war Herrn Rosts Antwort. »Aber Freude und Leid wechseln im Leben, Gottes Wege sind oft anders als die unsrigen und seine Gedanken höher denn die unsern.«

»Wie ernst!« flüsterte Elise Elfrieden ins Ohr, während Lorchen andächtig auf die Worte des Herrn Vikars lauschte. Was er sagte, fand stets in ihrem Herzen Widerklang.

Nun war das ›E‹ fertig. Herr Rost trat einige Schritte vom Baum und sah sich sein Werk an.

»Fräulein Eleonore. Elfriede, Elise, bleiben Sie sich einander treu, halten Sie fest zusammen, wie die ineinander verschlungenen Buchstaben, und gedenken Sie bei Betrachtung derselben eines vierten ›E‹. Reifen Sie in den fünfzig Jahren der Ewigkeit entgegen.«

Mit diesen Worten steckte er das Messer ein und verließ den Garten.

»Ein sonderbarer Mann,« sagte Elise kopfschüttelnd, »der verdirbt uns die fröhliche Laune.«

»Er sieht das Leben von einer sehr düstern Seite an,« meinte Elfriede.

»Er kann trotzdem sehr fröhlich sein. Es ist aber seine Art, alles auf Gott und die Ewigkeit zu beziehen, was ich sehr schön finde. Ihr mögt ihn nun einmal nicht, ich finde nichts Tadelnswertes an ihm.«

»An wem findet meine Tochter nichts zu tadeln?« fragte ein würdiger Herr im Sammetkäppchen und guckte in die Laube.

»An Herrn Rost, Herr Superintendent,« sagte Elfriede schelmisch und begrüßte den Vater der Freundin mit einem Knix.

»Ei, sieh an! Ich wollte es mir auch ausgebeten haben, an dem etwas auszusetzen.«

War der Herr des Hauses sichtbar, so war die Gattin auch nicht weit. Da kam sie mit Buch und Brille, mit Hut und Stock ihres Eheherrn, auch war ein großes, rotseidenes Taschentuch in ihren Händen. Sie begrüßte die jungen Mädchen und lud sie ein, sich mit ihnen in die nahe Grotte zu setzen.

Lorchen erzählte dem Vater eifrig, während die Mutter sich freundlichst mit Elise und Elfriede unterhielt.

Herr Rost war unterdes in sein Zimmer gegangen, nachdem er sich vorher überzeugt hatte, daß das Wohnzimmer leer sei. Er nahm Lorchens Album, kehrte in das letztere Zimmer zurück und schob das Buch behutsam unter ein Tuch, das nebst andern Sachen den Geburtstagstisch zierte. Er glaube bestimmt, die jungen Mädchen würden vor der Bootfahrt nicht ins Haus zurückkehren, und Lorchen sollte abends beim Abräumen des Tisches das Buch finden. Dann begab er sich wieder in die Lindenlaube, um dem eingeschnittenen Buchstaben Datum und Jahreszahl hinzuzufügen.

Jetzt öffnete sich die Gartenpforte, und ein seltsamer Zug erschien. Voran schritt Kathrine, die Köchin, mit einem großen blankgescheuerten Kessel und etlichem andern Küchengerät. Dann folgten Philippine und Johanna, welche einen schweren Korb trugen, der, zugedeckt, dem neugierigen Beschauer keinen Einblick in sein Inneres gewährte. Jetzt kamen die Jungen. Karl trug vorsichtig eine funkelnde Zinnkanne, ein Familienerbstück, das sein Alter stolz zur Schau trug, denn die Jahreszahl 1740 prangte auf der vorderen Seite. Rosa, Berta und Martha folgten in luftigen Sommerkleidern, sie trugen Körbe und Pakete aller Art. Den Beschluß machte die rüstige Großmutter.

»Habt ihr auch an Tücher für den kühlen Abend gedacht?« rief die besorgte Mutter.

»Gewiß,« war Philippinens Antwort, »nur für Lorchen fanden wir keins, sie muß sich das neue vom Geburtstagstisch holen.«

Lorchen flog schon davon. Im Nu stand sie im stillen Wohnzimmer. Hier lagen unter Rosen und Vergißmeinnicht die Geschenke des jungen Mädchens. Eilig nahm sie das schöne buntfarbige Tuch vom Tisch und wollte wieder davonstürmen – da entdeckte sie ihr Album. Sie griff danach, um schnell zu sehen, welches Verschen wohl Herr Rost ihr zum Abschied geschrieben. Nun hatte sie das Buch geöffnet und las. Eine rote Glut zog sich über Gesicht und Hals des Mädchens, sie zitterte leise und blieb wie angewurzelt stehen. Dann, als folgte sie einer plötzlichen Eingebung, schlug sie das Buch zu und rannte damit in ihr Stübchen. Sie wollte es in einen verborgenen Winkel legen, damit kein menschliches Auge es erspähen konnte. Aber noch einmal mußte sie aufschlagen, noch einmal sich überzeugen, ob sie recht gelesen. Ja, da stand es, von seiner Hand geschrieben, seine kleinen, kräftigen Buchstaben waren ihr so wohlbekannt: »Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was man hat, muß scheiden.« – Das Datum und die Jahreszahl war beigefügt, aber kein Name.

Also doch! Sie war von sechs Schwestern die Auserkorene. Nun war ihr auf einmal vieles klar. Der feste Händedruck heute morgen, als er ihr gratulierte, die zarten Aufmerksamkeiten, die er ihr seit kurzem erwiesen. War es denn möglich, daß dieser Mann, den sie hoch verehrte, sie lieb hatte? Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte leise, alles um sie her war vergessen. Da ertönte Elisens Stimme durchs Haus. »Lorchen, liebstes Lorchen, wo bist du? Alles wartet auf dich.« Lorchen schob schnell das Buch in die Kommode und trocknete ihre Tränen. Nun war Elise oben und stand in der Stubentür. »Das ganze Haus habe ich nach dir durchsucht. Wie, du hast geweint? An deinem Geburtstag? Mein liebstes Lorchen, es hat wohl Schelte gegeben von der Großmutter?«

»Die Großmutter hat nicht gescholten, aber frage mich nichts, ich komme ja schon. Bitte, lauf voran, ich folge dir.« Sie fuhr sich mit einem feuchten Schwamm über das Gesicht und folgte Elise, die kopfschüttelnd von dannen ging. Zu langen Erklärungen war keine Zeit, sie mußten eilen; die Gesellschaft hatte schon die an den Garten grenzende Wiese durchschritten und war am See, an dessen jenseitigem Ufer das schöne Buchenholz lag, in welchem Kunzes fast alle Familienfeste, die der Sommer brachte, zu feiern pflegten.

Unter lauten Ausrufen, wie es komme, daß das Geburtstagskind sich verstecke, wo Lorchen gewesen, empfing sie die Gesellschaft, welche nun das Boot bestiegen hatte, nachdem die Körbe vorsichtig unter die Bänke geschoben waren. Lorchen, die sich den runden Strohhut etwas tiefer ins Gesicht zog, sprang, da sie Herrn Rost am Steuer sitzen sah, an die entgegengesetzte Seite des Bootes, um jetzt nicht seinem Blick zu begegnen. Das Boot wurde gelöst, sanft glitt es auf der Oberfläche des Sees dahin. Herr Rost hatte längst gesehen, daß Lorchen geweint. Er wußte es nun, daß sie im Hause gewesen und das Buch gefunden hatte, das sie, seiner Berechnung nach, erst am Abend haben sollte. Wie unangenehm! Nun konnte möglicherweise das Waldvergnügen dadurch gestört werden. Hätte er doch das Album behalten – hätte er lieber seine Gefühle nicht schwarz auf weiß zu verstehen gegeben – es hätte ja alles Zeit gehabt!

»Mein Herr Vikar, Sie steuern falsch,« rief der Hausherr munter. »Ihre Gedanken sind nicht bei der Sache.« Herr Rost fuhr aus seinem Sinnen und machte fortan seinem Ruhm als Steuermann doppelte Ehre.

Man landete glücklich. Nachdem ein freier und doch schattiger Platz im Walde erreicht war, entbot die Großmutter ihre Vasallen zum Sammeln trockener Reiser.

»Nehmt Holz vom Fichtenstamme, doch recht trocken laßt es sein,« zitierte Berta, ein unpraktisches, schwärmerisch angelegtes Mädchen.

»Daß du mir Holz liest und nichts anderes, Mamsell Schwärmerin,« sagte Großmutter, mit dem Finger drohend. »Hab' wohl gesehen, wie du Schillers Gedichte verstohlen in die Tasche stecktest.«

Berta fuhr errötend auf die vor ihr liegenden dürren Äste zu und begann zu sammeln, ebenso die andern, die sich bald im Walde zerstreuten.

Nachdem Herr Rost auf Bitten der alten Dame zwei Stangen im Boden befestigt hatte und eine Querstange darüber, um den Kaffeekessel daran zu hängen, wenn das Feuer angezündet sein würde, ließ er sich mit dem Hausherrn auf das weiche Moos im Schatten einer Eiche nieder; vor ihnen entrollte sich ein buntfarbiges Bild.

Da kamen sie alle, die jugendlichen Holzleser, die lichten Gestalten mit großen Bündeln trockener Reiser, sogar Elise, die feine Dame, brachte ihren Holzanteil. Alles wurde am Feuerplatz niedergelegt. Großmutter aber schaffte zutage, was die weitbäuchigen Körbe an Schätzen bargen; die Mutter unterstützte sie dabei. Karl und Heinrich wurden an den sprudelnden Quell entsandt, um die leeren Krüge zu füllen. Philippine, als die geschickteste, hatte das Feuer anzuzünden.

Jetzt knickte und knisterte es in dem trockenen Reisig, bald loderte die Flamme empor; der Kessel wurde gefüllt und an die Stange gehängt, und wenn es auch etwas Rauch und Qualm zu schlucken gab, so tat es im Freien nicht so viel, das Vergnügen war doch köstlich. Die Großmutter schüttete den duftenden Kaffee in das siedende Wasser, die jüngeren Töchter des Hauses ordneten die Tassen und verteilten den Kuchen auf die Teller.

Lorchen vermied sichtlich, in die Nähe des Herrn Rost zu kommen, sie konnte und mochte ihn jetzt nicht anblicken.

Nun erschien Philippine mit der großen, zinnernen Familienkanne und schenkte ein.

»Eine prächtige Kanne,« bemerkte Herr Rost. »Die muß Fräulein Philippine einmal erben, denn sie handhabt sie am meisten!«

»Karl bekommt sie,« sagte die Großmutter bestimmt. »Sie bekommen alle etwas, aber diese Kanne ist für Karl bestimmt, er ist mein Pate. Hörst du, Karl, daß du mir die Kanne einmal in Ehren hältst.«

»Die Kanne?« sagte Karl zerstreut. Er schien vorläufig den Inhalt der Kanne höher zu schätzen, als das Gefäß selber. Ob er das Familienerbstück einmal treu hüten wird, muß die Zeit lehren. Nach dem Kaffee zerstreuten die jungen Mädchen sich im Walde, während die Eltern und Herr Rost plaudernd beisammen saßen.

Rosa, Elfriede und Elise pflückten Waldblumen und wanden Kränze. Mit dem schönsten schmückten sie Lorchen, das Geburtstagskind, das sie am Bach sitzend fanden, in Träumereien versunken. »Lorchen,« rief Elfriede, »was ist dir nur auf einmal in den Sinn gekommen, du bist ganz anders als sonst.«

»Sie sinnt schon über alles nach, was ihr in den fünfzig Jahren begegnen wird,« meinte Elise. »Kommt, laßt uns etwas Gemeinsames spielen, es ist alles so zerstreut heute!«

Ja, wo waren sie alle? Martha jagte einem Eichhörnchen nach, Berta hatte sich mit Johanna an ein einsames Plätzchen zurückgezogen, sie wollte dichten. Nur die verständige Philippine saß eifrig strickend neben der Großmutter, und diese sah wohlgefällig auf sie herab.

»Großmutter,« begann der Superintendent, »Philippine ist doch eine Lieblingsenkelin, in ihr wirst du verjüngt wieder auferstehen.«

»Sollte mir recht sein, wenn sie meine Lehren allezeit beherzigte und die alte Zeit zu Ehren brächte. Es will mir so manches nicht recht behagen in der gegenwärtigen Zeit.«

»Es kommt noch anders, Frau Bürgermeister,« wandte Herr Rost ein. »Wie, wenn das Stricken aus der Mode käme?«

»Vielleicht erfinden sie dazu auch Maschinen,« setzte der Hausherr lächelnd hinzu.

»Gott gebe, daß ich so etwas nicht erlebe,« rief die alte Dame erregt. »Berta würde es ganz recht sein, wenn sie nicht zu stricken nötig hätte. Sie, mit ihrem unpraktischen Wesen und ihren schwärmerischen Anlagen, wird immer mehr ein Mondscheinleben führen. Sie muß froh sein, wenn sie im Leben immer Menschen findet, die sich ihrer annehmen.«

Jetzt kam die Jugend aus dem Walde zurück. Die Mädchen schienen erregt. »Mit dem Lorchen ist heut gar nichts anzufangen,« riefen sie durcheinander. »Wenn man denkt, man hat sie, ist sie wieder entschlüpft, wenn man sie etwas fragt, gibt sie verkehrte Antworten, und immer sitzt ihr das Weinen näher als das Lachen.«

»Sie weinte ja schon, als ich sie im Hause suchte,« rief Elise kopfschüttelnd dazwischen.

»Unser Geburtstagskind?« fragte der Hausherr ungläubig. »Unser fröhliches Lorchen? Wie soll ich das verstehen?«

Herr Rost aber bohrte seinen Stock immer tiefer vor sich in den weichen Waldboden und suchte seine Verlegenheit zu verbergen. Es gelang ihm auch, denn niemand achtete auf ihn.

»Und nun, da wir spielen wollen, ist sie wieder weg, es ist gar kein Zusammenhalten heute,« rief Elfriede.

»Fangt ihr eure Spiele an, ich möchte mich ein wenig im Walde ergehen und werde mir mein Töchterchen selbst suchen,« sagte der Superintendent und erhob sich. »Großmutter und Mutter müssen mitspielen. Es ist an Geburtstagen immer so,« rief Martha.

»Ich spiele auch mit, will nur erst mein entflohenes Vögelchen fangen.«

Mit diesen Worten ging der Hausherr tiefer in den Wald hinein. Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und die Stimme des Vikars sagte: »Darf ich Ihnen suchen helfen, Herr Superintendent?«

»Gern, mein lieber Herr Rost, wenn Sie nicht lieber mit der Jugend spielen.«

Nun war ja die Gelegenheit so günstig wie möglich. Nun konnte Herr Rost dem Vater sagen, was er längst auf dem Herzen hatte. Und er tat es mit frohem Mut, in der frischen, schönen Waldeslust kam es besser heraus, was ihm sonst das Herz zuschnürte. Er offenbarte dem erstaunten Vater, daß er das Lorchen liebe und es gewagt habe, ihr eine kleine Andeutung zu machen. Er habe Gewißheit haben müssen vor seinem Scheiden, und wenn nun das Lorchen »Ja« sage, ob er auf den Segen der Eltern rechnen dürfe.

Der Hausherr konnte ihm denselben nicht verweigern; er kannte und schätzte den jungen Mann lange, er wußte sein Lorchen wohlgeborgen.

Jetzt kamen die Knaben Karl und Heinrich. »Vater,« riefen sie, »Lorchen sitzt ganz versteckt im Waldesdickicht, da wo der Bach über die Steine rauscht. Sie sagt, sie will noch ein wenig sitzen und dem Rauschen zuhören.«

»Lauft ihr zur Gesellschaft, so schnell ihr könnt, ich hole sie,« war die Antwort.

Karl und Heinrich stürmten davon. Der Superintendent reichte dem Vikar die Hand und sagte bewegt: »Meinen Segen sollen Sie haben. Suchen Sie sich mein Töchterchen und klopfen Sie bei ihr an. Ist sie geneigt, so wollen wir die Hauptsache unter des Hauses schützendem Dach am morgenden Tage vollziehen. Kehren Sie nicht zusammen zur Gesellschaft zurück, bis morgen bleibt die Sache Geheimnis.« Er drohte lächelnd mit dem Finger und kehrte langsam um.

Es war ungefähr eine halbe Stunde vergangen. Die Gesellschaft spielte: »Dieser Taler, der muß wandern, von dem einen zu dem andern« und merkte es gar nicht, daß Lorchen sich leise zwischen Karl und Martha in den Kreis schob und tapfer mitsang. Elfriede war die erste, welche die Freundin entdeckte. Als das Spiel zu Ende war, fand sich auch Herr Rost dazu. Wäre die Gesellschaft nicht mit allen Gedanken beim Spiel gewesen, so würde einer oder der andere bemerkt haben, daß beider Angesicht ein besonders glückliches Gepräge trug.

Als die Schatten der Bäume länger wurden und die Sonne sich neigte, mahnte die Mutter zum Aufbruch. Der Hausherr nahm seine Gattin an den Arm und überließ seine Töchter der Großmutter, welche mit Eifer und Scharfsicht das Einpacken des Geschirrs überwachte. Nach vielfachem Drängen und Schieben war die Gesellschaft im Boot untergebracht. Dasselbe glitt über den klaren See. Abschiedsgrüße wurden entsandt an den in stiller Majestät daliegenden Wald. Seine Sänger waren verstummt, aber vom See her ertönte erst leise, dann in immer stärker anschwellenden Akkorden das Lied: »Nun ruhen alle Wälder.« Wir sehen der glücklichen Familie nach, wie sie über den See fährt. Möge Gott alle behüten und sie lichte Wege führen! –

Am späten Abend, als der Mond sein mildes Licht über See, Wiese und Garten ergoß, standen Lorchen und Elise Hand in Hand vor der Linde. Elfriede fehlte, ihr Vater, der Amtmann des Städtchens, hatte sie schon nach Hause geholt. Die Freundinnen betrachteten noch einmal das künstlich verschlungene ›E‹, das Datum und die Jahreszahl.

»Wenn wir noch leben sollten,« sagte Elise, Lorchen bewegt ansehend, »dann werde ich wohl schwerlich in fünfzig Jahren hier sein; denn Lorchen, – dir will ich's anvertrauen – ich folge dem fremden Mann über das weite Meer.«

Lorchen drückte der Freundin stumm die Hand. Wie gern hätte sie ihr gesagt, was ihr Herz bewegte, doch erst am morgenden Tage sollte alles klar werden.

Aber dann vollzog sich »unter des Hauses schützendem Dach«, wie der Vater gestern gesagt, und unter dem Segen der Eltern die Verlobung Lorchens mit Herrn Rost. Als dieser seine gestrige Frage: »Ob sie zusammen den Lebensweg gehen wollten, der Ewigkeit entgegen,« wiederholte, da hatte sie zur Antwort: »Wer könnte mir wohl besser den Weg zum Himmel zeigen, als Sie.«

Unter den Schwestern aber war ein Flüstern und Durcheinanderschwirren. »Lorchen und Herr Rost! Kannst du dir Lorchen als Braut denken und Herrn Rost als Bräutigam? Und unser Schwager wird er! Wie einzigartig!«

»Bist du denn glücklich, Lorchen?« ruft Elfriede, und umschlingt die Freundin. »Bist du glücklich mit dem ernsten Mann?«

»So glücklich, wie nur jemand auf Erden sein kann,« ist Lorchens Antwort. Elfriede schüttelt den Kopf. Sie hat die Freundin sehr lieb, aber in diesem Punkt versteht sie sie nicht. Sie will sich ihres Lebens freuen in voller Jugendlust und Kraft, sie mag nicht gern an ernste Dinge erinnert werden. Herr Rost »mit seinen düstern« Anschauungen vom Leben ist ihr unverständlich.


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