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Die Wiese.

Ein Waldstrom dieses Namens, der an dem Feldberg im Breisgau entspringt, bei Gündenhausen einen andern Strom gleiches Namens aufnimmt, und bei Kleinhüningen im Kanton Basel in den Rhein ausströmt.

Wo der Dengle-Geist Gespenst auf dem Feldberg. in mitternächtige Stunde
Uffeme silberne Gschirr si goldeni Sägese denglet,
(Todtnau's Chnabe wüsse's wohl) am waldige Feldberg,
Wo mit liebligem Gsicht us tief verborgene Chlüfte
d'Wiese luegt und check go Todtnau aben ins Thal springt,
Schwebt mi muntere Blick, und schwebe mini Gedanke.
Feldbergs liebligi Tochter, o Wiese, bis mer Gottwilche!
Los, i will di jez mit mine Liederen ehre,
Und mit Gsang bigleiten auf dine freudige Wege!

Im verschwiegene Schoos der Felse heimli gibohre,
An de Wulke gsäugt, mit Duft und himmlischem Rege,
Schlofsch e Bütscheli-Chind in di'm verborgene Stübli
Heimli, wohlverwahrt. No nie hen menschligi Auge
Güggele dörfen und seh, wie schön mi Meiddeli do lit
Im christalene G'halt und in der silberne Wagle,
Und 's het no kei menschlig Ohr si Othmen erlustert,
Oder si Stimmli g'hört, si heimli Lächle und Briegge.
Numme stilli Geister, si göhn uf verborgene Pfade
Us und i, sie ziehn di uf, und lehre di laufe,
Gen der e freudige Sinn, und zeige der nützligi Sache,
Und 's isch au kei Wort verlohre, was si der sage.
Denn so bald de chaschst uf eigene Füeßlene furtcho,
Schliefsch mit stillem Tritt us di'm christalene Stübli
Barfis usen, und luegsch mit stillem Lächlen an Himmel.
O, wie bisch so nett, wie hesch so heiteri Aeugli!
Gell, do ussen isch's hübsch, und gell, so hesch der's nit vorgstellt?
Hörsch, wie's Läubli ruuscht, und hörsch, wie d'Vögeli pfife?
Jo, de seisch: »I hörs, doch gangi witers und blib nit.
»Freudig isch mi Weg, und alliwil schöner, wie witer!«

Nei so lueg me doch, wie cha mi Meiddeli springe!
»Chunnsch mi über,« seits und lacht, und »witt mi, so hol mi!«
All'wil en andere Weg, und alliwil anderi Sprüngli!
Fall mer nit sel Reinli ab! – Do hemmers, i sags jo, –
Hani's denn nit gseit? – Doch gauckelet's witers und witers,
Groblet uf alle Vieren, und stellt si wieder uf d'Beinli,
Schlieft in d'Hürst, – jez such mers eis! – dört güggelets use.
Wart, i chumm! Druf rüefts mer wieder hinter de Bäume:
»Roth, wo bin i jez!« – und het si urige Phatest.
Aber wie de gohsch, wirsch sichtli größer und schöner.

Wo di liebligen Othem weiht, se färbt si der Rase
Grüner rechts und links, es stöhn in saftige Triebe
Gras und Chrüter uf, es stöhn in frischere Gstalte
Farbigi Blümli do, und d'Immli chömmen und suge.
's Wasserstelzli chunnt, und lueg doch, 's Wuli vo Todtnau.
Alles will di bschauen, und alles will di bigrüße,
Und di fründlig Herz git alle fründligi Rede:
»Chömmet ihr ordlige Thierli, do hender, esset und trinket!
»Witers goht mi Weg, Gsegott, ihr ordlige Thierli!«

Rothet jez ihr Lüt, wo üser Töchterli hi goht!
Hender gmeint an Tanz, und zu de lustige Bube?
z'Uzefeld verbei gohts mit biweglige Schritte
Zu de schöne Buchen Eine Kapelle dieses Namens an der Wiese., und hört e heiligi Meß a.
Gut erzogen ischs, und anderst cha me nit sage.

No der heilige Meß se seits: »Jez will i mi schicke,
»Aß i witers chumm.« – Jez simmer schon vorne an Schönau,
Jez am Chastel verbei, und alliwil witers und witers
Zwische Berge und Berge im chüele duftige Schatte,
Und an mengem Chrütz verbei, an menger Kapelle.

Aber wie de gohsch, wirsch alliwil größer und schöner.
Wo di liebligen Othem weiht, wie färbt si der Rase
Grüner rechts und links, wie stöhn in chräftige Triebe
Neui Chrüter do, wie schießen in prächtige G'stalte
Bluemen an Bluemen uf, und geli saftigi Wide!
Vo di'm Othem gwürzt, stöhn rothi Erdberi-Chöpfli
Millione do, und warten am schattige Thalweg.
Vo di'm Othem g'nährt, stigt rechts an sunnige Halde
Goldene Lewat uf in Feldere Riemen an Rieme.
Vo di'm Othem g'chüelt, singt hinter de Hürste verborge
Freudig der Hirte Bueb, und d'Holz-Ax tönet im Buechwald.
's Mambecher Hätteli chunnt, und wulligi Häli vo Zell her.
Alles lebt und webt, und tönt in freudige Wiise;
Alles grünt und blüeiht in tusigfältige Farbe;
Alles isch im Staat, und will mi Meiddeli grüße.
Doch de bisch ke Meiddeli meh, jez sag i der Meidli.

Aber an der Bruckwoog, nit wit vom steinene Chrützli,
Chresme d'Büebli vo Zell hoch an de felsige Halde,
Suechen Engelsüß, und luegen aben und stune.
»Toneli, seit der Sepli, was het echt d'Wiesen im Chöpfli?
»Lueg doch, wie sie stoht, und wie sie nieder an d'Stroß sitzt
»Mit vertieftem Blick, und wie sie wieder in d'Höchi
»Schießt, und in d' Matte lauft, und mittere selber im Champf isch!«

Feldbergs Tochter, los, de g'falsch mer numme no halber!
's goht mer, wie dem Sepli. Was hesch für Jesten im Chöpfli?
Fehlt der näumis, so schwetz, und hättsch gern näumis, so sag mers!
Aber wer nüt seit, bisch du! Mit schwankige Schritte
Laufsch mer d'Matten ab in dine tiefe Gidanke
Furt ins Wiesethal, furt gegenem Husemer Bergwerch,

Und schangschiersch der Glauben und wirsch e luthrische Chetzer!
Hani's denn nit gseit, und hani mers echter nit vorgstellt?
Aber jez isch 's so, was hilft jez balgen und schmähle!
Aendere chani's nit, se willi der lieber gar helfe;
Oebbe bringsch mer doch no Freud und heiteri Stunde!
Halt mer e wenig still, i will di jez lutherisch chleide.
Do sin wißi Bauwele-Strümpf mit chünstlige Zwickle,
(Leg si a, wenn d' chasch!) und Schuh und silberni Rinkli;
Do ne grüene Rock! Vom breit verbendlete Liibli
Fallt bis zu de Chnödlenen abe Fältli an Fältli.
Sitzt er recht? Thu d'Häftli i, und nimm do das Brusttuch,
Sammet und roseroth. Jez flichti der künstligi Zupfe
Us de schöne, sufer g'strehlte, flächsene Hoore.
Obe vom wiißen Aecken und biegsem in d' Zupfe verschlunge,
Fallt mit beiden Ende ne schwarze sidene Bendel
Bis zum tiefe Rock-Saum abe. – G'fallt der die Chappe,
Wasserblaue Damast und gstickt mit goldene Blueme?
Zieh der Bendel a, wo in de Ricklene durgoht,
Unter de Zupfe dure, du Dotsch, und über den Ohre
Fürsi mittem Letsch, und abe gegenem Gsicht zu!
Jez e side Fürtuch her, und endli der Hauptstaat,
Zwenzig Ehle lang und breit e Mailänder Halstuch!
Wie ne lustig Gwülch am Morgehimmel im Früehlig
Schwebts der uf der Brust, stigt mittem Othem und senkt si,
Wahlet der über d'Achslen, und fallt in prächtige Zipfle
Uebere Rucken abe, sie ruusche, wenn den im Wind gohsch!
Het me's lang, se loßt me's henke, hör i mi Lebtig.
D'Ermel, denk wol, henksch an Arm, wils Wetter so schön isch,
Aß me's Hemd au sieht, und dini gattigen Aermli,
Und der Schie-Hut nimmsch in d'Hand am sidene Bendel.
D' Sunne git eim wärmer, und schint eim besser in d'Auge,
Wer en in de Hände treit, und 's stoht der au hübscher!
Jez wärsch usstaffirt, as wenn de hofertig stoh wottsch,
Und de g'falsch mer selber wieder, chani der sage.

Wienes si jez freut, und wie's in zimpfere Schritte
Tänzelet, und meint, es seig d'Frau Vögtene selber,
Wie's si Chöpfli hebt, und jeden Augeblick z'ruck schielt,
Oeb me's echt au bschaut und öb men em ordeli noluegt!
Jo, de bisch jo hübsch, und jo du Närli, mer luege,
Du Marggröver-Meidli, mit diner goldige Chappe,
Mit de lange Zupfen und mit der längere Hoorschnuer,
Mittem vierfach z'semmegsetzte flattrige Halstuech!

Aber rothet jez, wo's hofertig Jümpferli hi goht!
Denk wol uffe Platz, denk wol zuer schattige Linde,
Oder in d' Weserei, und zu de Husemer Chnabe?
Hender gmeint? jo wol! Am Bergwerch visperlets abe,
Lengt e wenig duren, und trüllt e wengeli d'Räder,
Was der Blosbalg schnufe mag, aß d' Füürer nit usgöhn.
Aber 's isch si Blibes nit. In d'Husemer Matte
Schießt's und über d'Legi mit große Schritte go Farnau,
Laufsch mer nit, se gilts mer nit, dur's Schopfemer Chilspel.

Aber z'Gündehuse, wer stoht echt an der Stroße,
Wartet, bis de chunnsch, und goht mit freudige Schritte

Uf di dar, und git der d' Hand, und fallt der an Buese?
Chennsch di Schwesterli nit? 's chunnt hinte füre vo Wisleth.
Uf und nieder hets di Gang und dine Gibehrde.
Jo de chennschs! Worum denn nit? Mit freudigem Brusche
Nimmschs in d' Arm, und losch's nit goh, gib Achtig, verdrucks nit!
Jez gohts wieder witers, und alliwil aben und abe!
Siehsch dört vorne 's Röttler Schloß – verfalleni Mure?
In vertäflete Stube, mit goldene Liiste verbendlet,
Hen sust Fürste gwohnt, und schöni fürstlichi Fraue,
Heren und Here-Gsind, und d'Freud isch z'Röttle deheim gsi.
Aber jez isch alles still. Undenkligi Zite
Brenne keini Liechter in sine verrissene Stube,
Flackeret kei Füür uf siner versunkene Füürstet;
Goht kei Chrueg in Cheller, ke Züber aben an Brunne.
Wildi Tube niste dört uf moosige Bäume.
Lueg, dört ehnen isch Mulberg, und do im Schatte verborge
's Föhris Hüsli, und am Berg dört d'Hellstemer Chilche.
Steine lömmer liegen, und fahre duren in d'Matte,
Guete Weg isch au nit um, und weidli chasch laufe.
Wenn 's nit nidsi gieng, ich weiß nit, öbbi der nochäm.
Unter Steine chunnsch mit dine biweglige Schritte
Wider über d'Stroß. Jez wandle mer füre ins Rebland
Nebe Hauigen aben und neben an Hagen und Röttle.
Lueg mer e wenig ufe, wer stoht dört oben am Fenster
In si'm neue Chäppli, mit sine fründligen Auge?
Neig di fin, zeig wie, und sag: »Gott grüßich, Her Pfarer!«
Jez gohts Thuemrige zu, jez witer in d'Lörecher Matte.
Siehsch das ordelig Städtli mit sine Fenstern und Gieble,
Und die Basler Here dört uf der staubige Stroße,
Wie sie riten und fahren? Und siehsch dört 's Stettener Wirthshus?
Worum wirsch so still und magsch nit dure go luege?
Gell, de siehsch sel heilig Chrütz vo witem und trausch nit,
Möchtisch lieber z'ruck, as fürsi! Loß der nit gruse!
's währt nit lang, se stöhn mer frei uf schwizrischem Bode.

Aber wie de gohsch vom Bergwerch abe go Schopfe,
Bis an Stetten aben uf diner steinige Landstroß,
Bald am linke Bord, bald wieder ehnen am rechte
Zwischenem Faschinat, wirsch alliwil größer und schöner,
Freudiger alliwil, und schaffig, was me cha sage.
Wo di liebligen Othem weiht, wie färbt si der Rase
Grüener rechts und links, wie stöhn mit chräftige Triebe
Neui Chrüter uf, wie prangen in höhere Farbe
Bluemen ohni Zahl! De Summer-Vögle thuet d' Wahl weh.
Wechslet nit der Chlee mit goldene Chetteneblueme,
Frauemänteli, Hasebrödli, würzige Chümmi,
Sunneblume, Habermark und Dolden und Ruchgras?
Glitzeret nit der Thau uf alle Spitze und Halme?
Wattet nit der Storch uf hohe Stelze derzwische?
Ziehn si nit vo Berg zue Berg in lange Reviere
Feisti Matte Stunde wiit und Tauen an Taue?
Und derzwische stöhn scharmanti Dörfer und Chilchthürn.
's Brombecher Mummeli chunnt, es chömmi Lörecher Rößli,
Freße der us der Hand, und springe und tanze vor Freude,
Und vo Baum zue Baum, vo Zell bis füre go Rieche
Halte d' Vögeli Jude-Schuel, und orglen und pfife.
D' Brombecher Linde liit, der Sturmwind het si ins Grab gleit.
Aber rechts und links, wie schwanken an flachere Reine
Rocken und Weizehalm! Wie stöhn an sunnige Halde
Reben an Reben uf! Wie woget uf höchere Berge
Rechts und links der Buechwald und dunkleri Eiche!
O 's isch alles so schön, und überal anderst und schöner!
Feldbergs Tochter, wo de bisch, isch Nahrig und Lebe!

Neben an der ufen und neben an der abe
Gigs't der Wage, d'Geisle chlöpft, und d'Sägese ruschet,
Und de grüeßisch alli Lüt, und schwätzisch mit alle.
Stoht e Mühli näumen, en Oehli oder e Ribi,
Drohtzug oder Gerste-Stampfi, Sägen und Schmidte,
Lengsch mit biegsemen Arme, mit glenkseme Fingere dure,
Hilfsch de Müllere mahlen und hilfsch de Meidlene ribe,
Spinnsch mer's Husemer Ise, wie Hanf in gschmeidigi Fäde,
Eicheni Plütschi versägsch, und wandlet 's Ise vom Füürherd
Uffen Ambos, lüpfsch de Schmiede freudig der Hammer,
Singsch derzu, und gersch ke Dank, »Gott grueßich, Gott bhuetich!«
Und isch näume ne Bleichi, se losch di das au nit verdrieße,
Chuuchisch e bizzeli duren, und hilfsch der Sunne no bleiche,
Aß sie fertig wird, sie isch gar grüselich langsem!

Aber solli eis, o Wiese, sage, wie 's ander,
Nu se seig's bikennt! Du hesch au bsunderi Jeste,
's chlage's alli Lüt, und sagen, es sei der nit z'traue,
Und wie schön de seisch, wie lieblich dine Gibehrde,
Stand der d'Bosget in den Augen, sage si alli.
Eb men umluegt, chresmisch näumen über d'Faschine,
Oder rupfsch si us, und bahnsch der bsunderi Fueßweg,
Bohlsch de Lüte Stei uf d'Matte, Jaspis und Feldspat.
Hen si näume gmeiht, und hen si gwarbet und g'schöchlet,
Holsch's und treisch's de Nochbere duren Arfel um Arfel.
's sagen au e Theil, de seigisch glücklich im Finde
Uf de Bänke, wo nit g'wüscht sin, aber i glaubs nit.
Mengmol haseliersch, und 's muß der alles us Weg goh!
Oebbe rennsch e Hüsli nieder, wenns der im Weg stoht.
Wo de gohsch, und wo de stohsch, isch Balgen und Balge.

Feldbergs Tochter, los, de bisch an Tuged und Fehler
Zitig, chunnts mer halber vor, zum Manne, wie wär's echt?
Zeig, was machsch für Aeugli? Was zupfsch am sidene Bendel?
Stell di nit so närrsch, du Dingli! 's meint no, me wüß nit,
Aß es versprochen isch, und aß sie enander scho bstellt hen?
Meinsch, i chenn di Holderstock, di chräftige Burst nit?

Ueber hochi Felsen, und über Stuuden und Hecke
Eis Gangs us de Schwizerberge gumpet er z'Rhineck
Aben in Bodesee, und schwimmt bis füre go Chostanz,
Seit: »I mueß mi Meidli ha, do helft nüt und batt nüt!«
Aber oben an Stei, se stigt er in langseme Schritte
Wieder usem See mit sufer gwäschene Füße;
Tiesehofe gfallt em nit und 's Chloster dernebe;
Furt Schaffhuse zu, furt an die zackige Felse.
An de Felse seit er: »Und 's Meidli mueß mer werde!
»Lib und Lebe wogi dra und Chretzen und Brusttuech.«
Seits, und nimmt e Sprung. Jez bruttlet er abe go Rhinau;
Trümmlig isch em worde, doch chunnt er witer und witers.
Eglisau und Chaiserstuhl und Zurzi und Waldshut
Het er scho im Aecke, vo Waldstadt lauft er zu Waldstadt,
Jez an Chrenzech abe in schöne breite Reviere,
Basel zu. Dört wird der Hochzit-Zedel geschriebe.
Gell, i weiß es! Bisch im Stand und läugnisch, was wohr isch?

Hätti z'rothe gha, 's wär z'Wil e schickliche Platz gsi;
's het scho menge Briggem si gattig Brütli go Wil gführt,
Usem Züri-Biet, vo Liestel aben und Basel,
Und isch jez si Ma, und 's chocht em d'Suppen und pflegt em
Ohni Widerred vo mine gnädige Here.
Aber di Vertraue stoht zum Chlei-Hüniger Pfarer.
Wie de meinsch, se göhn mer denn dur d'Riechemer Matte!
Lueg, isch sel nit d' Chlübi, und chunnt er nit ebe dört abe?
Jo er ischs, er ischs, i hörs am freudige Bruusche!
Jo er ischs, er ischs mit sine blauen Auge,
Mit de Schwizerhosen und mit der sammete Chretze,
Mit de christalene Chnöpfen am perlefarbige Brusttuch,
Mit der breite Brust, und mit de chräftige Stotze,
's Gotthards große Bueb, doch wie ne Rothsher vo Basel,
Stolz in sine Schritten und schön in sine Gibehrde.

O wie chlopft der di Herz, wie lüpft si di flatterig Halstuch,
Und wie stigt der d' Röthi jez in die lieblige Backe,
Wie am Himmel 's Morgeroth am duftige Maitag!
Gell, de bischem hold, und gell, de hesch ders nit vorgstellt,
Und es wird der wohr, was im verborgene Stübli
d' Geister gsunge hen, und an der silberne Wagle!
Halt di numme wohl! – I möcht der no allerlei sage,
Aber 's wird der windeweh! Di Kerli, Di Kerli!
Förchsch, er lauf der furt, se gang! Mit Thränen im Aeugli
Rüefts mer: »Bhütdi Gott!« und fallt em freudig an Buse.
Bhüetdi Gott der Her, und folgmer, was i der gseit ha!


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