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9.

Es war am frühen Morgen, als mehrere Beamte mit Inspektor Torget und Sergeant Wade an der Spitze im »Hotel Royal« eintrafen. Der Geschäftsführer war über einen solchen polizeilichen Andrang nicht wenig erstaunt. Inspektor Torget wehrte alle Bitten um Diskretion schroff ab.

»Wo befinden sich die Zimmer von Miß Dane?«

Seine Stimme war laut genug, um von allen anwesenden Hotelgästen in der Halle gehört zu werden. Der Geschäftsführer rang die Hände. Ein Boy brachte die Schlüssel. Inspektor Torget betrat als erster die Räume, und Sergeant Wade ließ ihm lächelnd den Vortritt. »Nehmen Sie die Kleiderkoffer und den Schrank, Wade«, rief er, »ich will den Schreibtisch vornehmen!«

Der Geschäftsführer durfte nicht einmal zusehen. Zwei Beamte standen vor der Tür, zwei waren in der Halle geblieben.

»Verstehen Sie das, Wade: kein Schriftstück zu finden?« versetzte Torget nach einer Weile erstaunt.

»Oh, Miß Dane war doch keine Analphabetin«, erwiderte Wade und kramte in den Koffern weiter. Er bestaunte gerade – ein Lichtblick solcher Durchsuchungen – ein winziges Flitterkostüm der Akrobatin, als sich der Geschäftsführer trotz aller Proteste der beiden Torhüter ins Zimmer drängte.

»War es wirklich notwendig, einen solchen Apparat von Beamten in Bewegung zu setzen, nachdem der Herr gestern abend schon einmal alles durchsucht hat?« fragte er.

Inspektor Torget nahm die Brille von der Nase. »Was sagen Sie? Es ist schon jemand hiergewesen?«

»Ja, ein Herr von der Polizei, gestern abend!«

»Unmöglich! Oder, Sergeant Wade, haben Sie das veranlaßt?« wandte sich Torget an diesen.

»Keine Spur«, entgegnete Wade und roch genießerisch an einer Parfümflasche, die in einem Seitentäschchen des Koffers steckte. Torget fluchte wie ein Schiffer; so zornig hätte Wade ihn noch nie gesehen.

»Kommen Sie, Wade, dann hat der ganze Krempel hier keinen Zweck! – Sie sind einem Betrüger aufgesessen!« schrie er den Geschäftsführer an.

»Damit müssen wir Hoteliers immer rechnen«, erwiderte dieser schadenfroh. Inspektor Torget ging ohne Gruß. Er wollte sofort mit Staatsanwalt Kronberg sprechen.

»Wenn Sie nichts dagegen haben, besuche ich noch einmal das Södra-Theater«, bemerkte Wade.

»Schon gut, machen Sie, was Sie wollen«, versetzte Torget erbost und stieg mit seinen Beamten ins Auto. Er sah Wade wütend nach. Sicher hatte dieser alte Schleicher ihm den Streich gespielt, um sich bei Kronberg beliebt zu machen, dachte er.

Sergeant Wade ging nur bis zur nächsten Ecke. Hier nahm er sich eine Taxe und fuhr in die Klinik, in der Miß Dane Aufnahme gefunden hatte. Nach einer Stunde trat er mit dem Leiter der Klinik aus dessen Ordinationszimmer.

»Also, Herr Doktor, keinerlei Besuche, und im übrigen bleibt es bei unseren Abmachungen!« sagte Wade.

»Wir werden so handeln, wie Sie es wünschen«, erwiderte der Arzt und geleitete Wade höflich zur Tür.

Als Nathanel Wade auf dem Wege nach der Upsalagatan war, rieb er sich die Hände. »So, das hätten wir eingerichtet«, flüsterte er vor sich hin, »da werden sich gewisse Leute eines Tages höllisch wundern!«

 

Richard Degerby saß beim Frühstück. Er nahm sich heute morgen besonders viel Zeit dazu, denn eine frohe Stimmung pflegte seinen Appetit wirksam zu unterstützen.

»Für einen Verliebten essen Sie sehr reichlich«, bemerkte Jack Garden trocken.

»Süßigkeiten haben mir immer Appetit gemacht«, erwiderte Degerby lachend, »doch nun zur Arbeit. Ich bin neugierig wie ein Opossum darauf, was Sie mir mitgebracht haben, Garden! Es war sehr gefährlich für Sie, ins ›Royal‹ zu gehen. Wie leicht hätte man heraushören können, daß Sie kein Schwede sind!«

»Ich konnte allerdings nicht viele Worte machen, aber es fiel nicht weiter auf. Der kurze, präzise Ausdruck des Polizisten ist in jedem Lande gleich.«

Jack Garden räumte das Geschirr ab, während sich Degerby an die Sichtung des Materials machte. Stunden um Stunden prüfte er von den Papieren jedes Blatt. Endlich hatte er einen Stoß beisammen, den er zur Seite legte.

»Sie sind ein Glückspilz, Jack«, rief er aus, »hier sind alle Briefe, die Miß Dane an Järnvägen im Laufe der Zeit schrieb! Es ist mir nur nicht klar, wie sie wieder in ihre Hände gelangt sind. Hat Järnvägen nun diese Briefe der Amerikanerin freiwillig zurückgegeben, oder hat die Dane sie gestohlen? Dem sei, wie es wolle, ich habe sie, und sie geben mir interessante Aufschlüsse über Järnvägens Geschäfte. Doch noch eins – jeder Brief ist mit einer laufenden Nummer versehen. Alle Nummern sind da – bis auf eine!«

»Die wahrscheinlich einen anderen Interessenten gefunden hat«, versetzte Jack Garden gleichmütig.

Richard Degerby nickte. »Wir werden gleich sehen, warum.«

Nach eingehendem Studium erklärte Degerby: »Miß Dane fragt in einem vorhergehenden Briefe an, wann sie die bewußten Erklärungen erhalten könne!«

»Also wird der folgende Brief Näheres über diesen Fragenkomplex enthalten haben«, sagte Jack Garden, »um Järnvägen noch einmal zu erinnern.«

Degerby sprang auf. »Und wer hat den Brief? – Kein anderer als Raul Harper, der mit diesem Brief auf Erpressung ausgeht!«

Degerby ging im Zimmer auf und ab. »Nun kann ich mir auch denken, was er damals bei Järnvägen wollte, und was er mit der Dane vorhatte!«

»Ein niedlicher Knabe«, meinte Jack Garden gedehnt.

»Ein elender Dummkopf, der sich noch einmal böse in die Nesseln setzen wird«, pflichtete Degerby ungehalten bei. Eine Uhr schlug. »Donnerwetter, es ist Zeit. Jack, meine Sachen, ich muß fort!« rief Degerby und schloß Miß Danes Briefschaften in den Schreibtisch. »Jetzt aufgepaßt, Jack, es steht zu erwarten, daß wir Besuch bekommen. Nach Möglichkeit laß ihn nicht hier herein, und nachts – hätte ja ein Besuch auch in den anderen Räumen nichts zu suchen!«

 

Bei Oberst Humle in Nynäshamn war große Not. Oberst Humle hatte eine Vorladung von Staatsanwalt Kronberg erhalten. »Was mag er nur wieder von mir wollen«, ächzte Humle.

»Bei einiger Überlegung komme ich zu dem Schluß, daß es wegen Herrn Järnvägen sein könnte«, erwiderte Fred Hanssen.

»Ich weiß doch wirklich nichts darüber«, stöhnte Humle.

»Jede Polizei hält sich an die Tatsache einer schriftlichen Erklärung«, versetzte Hanssen langsam wie die teure Zeit, »ob Sie darin etwas Positives aussagen oder nicht. Die Akte muß wachsen, das ist Grundelement eines jeden amtlichen Büros.«

»Was redest du da wieder für einen Unsinn? Ich kann nichts aussagen, weil ich nichts weiß!«

»Bei einiger Überlegung komme ich zu dem Schluß, daß Ihre Unwissenheit in diesem Falle nichts mit der Dicke der Akten zu tun hat. Darf ich Ihnen jetzt Ihren Mantel bringen?«

»Ja, zum Teufel«, erwiderte Humle sehr leise.

Staatsanwalt Kronberg empfing den Obersten sehr freundlich.

»Es ist eigentlich nicht üblich, Zeugen über das Verhalten von Beamten auszufragen«, begann Kronberg, »dennoch hätte ich von Ihnen gern darüber Auskunft gehabt, ob sich Herr Inspektor Torget neulich bei Ihnen auch danach erkundigt hat, wen Sie damals vor dem Hause in der Brunnsgatan sahen.«

»Ich habe nichts und niemanden gesehen, und der Herr Inspektor fragte mich auch nicht danach«, erwiderte Humle nervös.

»Kannten Sie einen gewissen Raul Harper?« fragte Kronberg weiter.

»Sie meinen den jungen Mann, der Buchhalter bei Järnvägen war? – Ja, ich kam einmal näher mit ihm in Berührung, als ich Järnvägen wegen der Verzinsung des Kapitals meines Bruders Dirk besuchte. Ich weiß nicht, wie dieser Harper dazu kam, mir Intimitäten aus Järnvägens Privatleben gegen Geld anzubieten. Ich habe das abgelehnt, ich will mit Denunzianten nichts zu tun haben!«

Staatsanwalt Kronberg machte sich eifrig Notizen.

»Nun noch eine Frage, Herr Oberst – vorerst möchte ich Ihnen erklären, daß wir die Sache ›Atlanta‹ seit einiger Zeit wieder aufgenommen haben. Ich glaube, ich kann Ihnen schon jetzt sagen, daß alle Aussicht besteht, Frau Eri Humle voll zu rehabilitieren. Die Verhaftung der wahren Schuldigen wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.«

Oberst Humle sah ihn starr an, dann lachte er schallend auf. »Sie wollen rehabilitieren? – Hahaha, nach fünfundzwanzig Jahren der Schande, nachdem ich unter die Vergangenheit einen Schlußstrich zog? Bravo, Herr Kronberg! Benötigen Sie zu diesem Verfahren vielleicht meine, ach schon damals so beweiskräftige Aussage? Aber Sie haben recht, man kann einen Menschen in Abwesenheit verurteilen, man kann ihn aber auch in Abwesenheit freisprechen! Oder wollten Sie etwa auch Frau Eri Humle zu dieser Komödie der Auferstehung laden?«

Staatsanwalt Kronberg hatte eine schroffe Erwiderung bereit, aber er mäßigte sich. »Ich tat meine Pflicht, Herr Oberst, und ich bin auch heute bereit, meine Pflicht zu tun, sei es auch, ein damals begangenes Unrecht zu sühnen. Nicht Sie allein sind das Opfer einer raffiniert vorgehenden Gaunerbande geworden. Mit Ihnen und Frau Eri Humle gehöre auch ich zu den Betrogenen. Bitte, mißdeuten Sie es also nicht, wenn ich des Näheren auf die damalige Sache eingehe. Frau Eri Humle wollte ihre wertvollen Juwelen zu ihren Verwandten nach New York schicken, dort sollten das Gold und die Brillanten verkauft werden. Zu diesem Verkauf hatte sich Ihre Gattin entschlossen, weil Sie auf Realisierung ihres Vermögens drängten. Sie haben später mit Ihrer Frau darüber gesprochen. Hat Sie Ihnen nicht erzählt, daß es Järnvägen war, der ihr zu dem Verkauf in New York riet? – Vielleicht mit der Begründung, in Schweden würde sich für das große Objekt kein Käufer finden?«

Oberst Humle sah starr vor sich hin.

»Das ist es, was ich schon damals sehr bedauert habe: meine Frau hatte mich nicht in ihre Verkaufspläne eingeweiht. Ich erfuhr erst davon, als die Sache vor Gericht kam.«

»Und später hat Ihnen Ihre Frau auch nichts davon gesagt?«

»Später habe ich jede Aussprache darüber abgelehnt«, erklärte Humle schroff.

Staatsanwalt Kronberg hüstelte. »Frau Humle hatte ein Kind. Haben Sie nicht einmal den Versuch gemacht, Ihre Frau zur Rückkehr zu bewegen – eben dieses Kindes wegen?«

»Ich bat sie damals, mir das Kind zu lassen. Sie lehnte das ab. Dann habe ich mich nie wieder darum bekümmert.«

Staatsanwalt Kronberg erhob sich. »Sie hätten es dennoch tun sollen«, sagte er. »Sonst habe ich vorläufig keine weiteren Fragen an Sie zu richten.«

»Da Sie sich anscheinend besonders für meine Familienverhältnisse interessieren, können Sie mir vielleicht auch sagen, welche Schritte Ihre Behörde zu unternehmen gedenkt, um das rätselhafte Verschwinden meines Bruders Dirk aufzuklären?« Es klang etwas wie Hohn in dieser Frage des Obersten mit.

»Oh, das kann ich wohl tun«, erwiderte Kronberg freundlich, »wir haben bereits durch Rundfunk die Fahndung aufgenommen. Und ich kann Sie darüber beruhigen: wir befinden uns bereits auf Dirk Humles Spur!«

»In der Tat? Dirk wäre gefunden? – Sie sprechen von Fahndung – es ist doch nichts mit Dirk?«

Die Eröffnung, daß man seinem Bruder bereits auf der Spur sei, hatte den Obersten seinen Haß gegen die Polizei vergessen lassen. Jetzt bangte ihn nur um Dirk, der sicher wieder in schlechte Gesellschaft geraten war.

»Sie können versichert sein, daß Ihr Herr Bruder nicht im schlechten Sinne mit uns zu tun hat. Mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen, ich hoffe jedoch, Ihnen Dirk Humle bald vorstellen zu können.«

»Also ist er schon hier? Und warum kommt er nicht zu mir?« rief Oberst Humle erregt aus.

»Darüber kann ich Ihnen nichts sagen«, wich Staatsanwalt Kronberg aus. »Haben Sie Geduld, Herr Oberst.«

 

Als Robert Humle in der Eisenbahn saß, klangen ihm die Worte des Staatsanwaltes noch in den Ohren. Dirk war in Schweden, Dirk war in Stockholm! Warum kam er nicht nach Nynäshamn? Ach, es gab soviel Wichtiges zu besprechen, so viele Fragen zu beantworten, auf die man seit Jahr und Tag verzichtete, weil niemand da war, an den man sie richten konnte. Warum tat Kronberg so geheimnisvoll? War wirklich Hoffnung vorhanden, den Fall »Atlanta« aufklären zu können? Jetzt nach fünfundzwanzig Jahren sollte man den Mörder seines Glücks entlarven können? –

In Nynäshamn nahm sich Humle keine Droschke. Die Wege waren zwar von dem anhaltenden Regen aufgeweicht, aber er machte sich nichts daraus. Heute mußte er einfach laufen, weit, weit laufen. Nur noch ein Fahrgast hatte denselben Weg. Er blieb nicht lange hinter dem trippelnden Schritt des Obersten zurück. Humle sah die Krempe eines Schlapphutes neben sich auftauchen. Der Fremde sprang soeben über eine große Pfütze.

»Schauderhaft«, hörte Humle ihn knurren, »da zahlt man Steuern und Steuern, und die Wege werden nicht besser. Guten Abend, mein Herr, finden Sie nicht, daß ich recht habe?«

Humle sah in ein faltiges Gesicht, buschige Augenbrauen über kalten grauen Augen, wirres Grauhaar, das unter der Hutkrempe hervorquoll. Ein brauner Havelock verhüllte die Gestalt. Der Mann sah aus wie ein Schmierentheaterdirektor. Als der Fremde eine Hand aus der Tasche nahm, sah Humle Brillanten im Schein der Straßenlaterne blitzen.

»Wir scheinen den gleichen Weg zu haben«, fuhr der Fremde fort. »Wohnen Sie auch am Wasser?«

»Direkt gegenüber der Insel Torö«, erwiderte Humle und nannte seinen Namen.

»Ah, sehr erfreut, ich bin Birger Lost. Sie kennen mich nicht. Ich halte nichts von Nachbarschaft. Habe am Tage genug mit Menschen zu tun, die mich langweilen. Hähä – es wohnt sich schön in Nynäshamn. So ruhig und gesund!«

»Solange man allein ist«, knurrte Humle. »Müssen Sie oft in die Stadt?«

»Jeden Tag, jeden Tag, mein lieber Herr Humle! Das Geld will gepflegt sein. Die Zinsen wachsen nicht auf den Bäumen. Tja, ich hätte es noch nicht einmal nötig, aber mein Freund Järnvägen hatte es sich in den Kopf gesetzt, daß ich sein Erbe sein sollte!«

»Järnvägen?« Oberst Humle blieb überrascht stehen.

»Ja, kennen, oder vielmehr, kannten Sie ihn?«

»Leider nicht«, versetzte Humle doppelsinnig, »doch ich muß nun hier rechts abbiegen; guten Abend, Herr Lost!«

»Guten Abend, hähähä – vielleicht besuchen Sie mich mal? Ich unterhalte mich gern – wenn die Menschen interessant sind!«

Humle hörte noch sein häßliches Lachen aus dem Seitenweg. »Järnvägen?« murmelte er vor sich hin. »Dieser Herr Lost ist mir unheimlich.«

Er machte, daß er nach Hause kam. Fred Hanssen wartete schon mit dem Essen.

»Ein Brief von der Schwedischen Gesandtschaft in New York ist gekommen«, meldete er.

Oberst Humle sah den Umschlag auf dem Tisch liegen. Er öffnete ihn nicht. Es konnte nicht mehr darin stehen, als Staatsanwalt Kronberg bereits wußte.

»Kennst du einen Herrn Lost?« fragte Humle während des Essens. Fred Hanssen blickte seinen Herrn erstaunt an.

»Birger Lost? – Es wäre zuviel gesagt, wenn ich behaupten wollte, ihn zu kennen«, erwiderte er, »Birger Lost ist nicht der Mann, der einem Domestik seine Familienangelegenheiten auf die Nase hängt. Aber von ihm reden hörte ich schon oft!«

»Was spricht man von ihm?« fragte Humle ungeduldig.

»Daß er ein Sonderling ist, schauderhaft viel Geld besitzt und keinen Menschen in seine Bude – wollte sagen, sein Häuschen hinter den Erlen läßt. Bei einiger Überlegung komme ich zu dem Schluß, daß Sie etwas von dem Herrn gehört haben?«

»Angesprochen hat er mich, auf dem Wege hierher«, antwortete Oberst Humle, »ich kann nicht gerade behaupten, daß er mir sympathisch ist.«

»Bei einiger Überlegung komme ich zu dem Schluß, daß Herr Lost so eine Art von Antipathie ausstrahlt.«

»Ja, du hast es erfaßt. Der Mann ist mir widerwärtig.«

»Dann darf ich wohl jetzt mit aller Offenheit erklären, daß jeder Siedler in Nynäshamn diesen Herrn hinauszuwerfen beabsichtigt, falls er den Versuch machen sollte, sein Grundstück zu betreten«, versetzte Fred Hanssen.

»Ein schöner Ruf«, gab Humle zu, »nun, ich werde doch einmal mit Staatsanwalt Kronberg über diese Nachbarschaft reden müssen.«

Fred Hanssen räumte den Tisch ab, entgegnete aber nichts darauf, denn er war noch beim »Überlegen« und darüber hinaus zu keinem Schluß gekommen.


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