Muhammad Schams ad-Din Hafis
Gedichte
Muhammad Schams ad-Din Hafis

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Keiner kann sich aus den Banden
    Deines Haars befreien,
Ohne Furcht vor der Vergeltung
    schleppst du die Verliebten.

Bis nicht in des Elends Wüsten
    der Verliebte wandert,
Kann er in der Seele Inners,
    Heiligstes nicht dringen.

Deiner Wimpern Spitzen würden
    selbst Rustam besiegen,
Deiner Brauen Schütze würde
    selbst Waqqas beschämen.

Wie die Kerze brennt die Seele,
    hell an Liebesflammen;
Und mit reinem Sinne hab ich
    meinen Leib geopfert.

Bis du nicht wie Schmetterlinge
    aus Begier verbrennest,
Kannst du nimmer Rettung finden
    von dem Gram der Liebe.

Du hast in des Flatterhaften
    Seele Glut geworfen,
Ob sie gleich längst aus Begierde
    Dich zu schauen tanzte.

Sieh, der Chemiker der Liebe
    wird den Staub des Körpers,
Wenn er noch so bleiern wäre,
    doch in Gold verwandeln.

O Hafis! kennt wohl der Pöbel
    großer Perlen Zahlwert?
Gib die köstlichen Juwelen
    nur den Eingeweihten.

(Übersetzung:
Joseph von Hammer-Purgstall)

 


 


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