Edward Bulwer
Die letzten Tage von Pompeji
Edward Bulwer

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7.

In jenem Teile von Pompeji, wo die ärmere Bevölkerung hauste, wo sich die Herbergen der Gladiatoren und die Schlupfwinkel des Lasters befanden, standen in einer Straße vor einem kleinen Hause mehrere Männer, deren gedrungene und herkulische Gestalten, deren kräftige und abgehärtete Muskeln sowie ihr kühnes und verwegenes Aussehen sie als Helden der Arena bezeichneten. Auf einem Vorsprung außerhalb des Ladens waren Gefäße, mit Wein und Öl gefüllt, aufgestellt, und an der Mauer sah man trinkende Gladiatoren gemalt. Es war ein Wirtshaus, in dessen Stube an kleinen Tischen Männer saßen, die teils tranken, teils Würfel oder Brett spielten. Es war noch frühmorgens, und nichts konnte besser die gewöhnliche Lebensweise dieser Art Menschen darlegen, als jene Beschäftigungen zu dieser Tageszeit. Trotz der Lage des Hauses und des Charakters derer, die es besuchten, war jedoch dessen Inneres nicht rauchig oder schmutzig, denn der Schönheitssinn der Pompejaner duldete nicht, daß irgendwo das Äußere vernachlässigt wurde, und zeigte sich auch hier in den lebhaftesten Farben an den Wänden, und den zwar phantastischen, aber keineswegs häßlichen Formen, in denen die Lampen, die Trinkgefäße und das gewöhnlichste Hausgerät gearbeitet waren.

»Beim Pollux«, sagte einer der Gladiatoren, welcher sich gegen einen Türpfosten lehnte. »Der Wein, den du uns verkaufst, alter Silenus« – und indem er dies sprach, puffte er den dicken Wirt in den Nacken, »ist so schwach, daß er uns das beste Blut in den Adern verdünnt.«

Der Wirt, dem diese derbe Liebkosung widerfuhr, war bereits in dem Herbst seiner Jahre, doch sein Äußeres war noch so kräftig und athletisch, daß es selbst die herkulischen Gestalten der Gladiatoren fast beschämen konnte. Nur waren seine Muskeln wie versteckt in dem Fette, seine Backen dick und gerötet, der Bauch stand weit hervor.

»Ich verbitte mir deine dummen Späße«, sagte der Wirt, mit der brüllenden Stimme eines aufgereizten Tigers. »Mein Wein ist gut genug für dich, der ohnedem nicht mehr weit vom Friedhof entfernt ist.«

»Krächzest du so, alter Rabe!« erwiderte ein Gladiator mit rohem Gelächter. »Du sollst dich noch vor Ärger hängen, wenn du mich die Palme gewinnen siehst. Und fällt mir der Geldgewinn im Amphitheater zu, so wird mein erstes Gelübde zum Herkules sein, daß ich dich und dein schlechtes Getränk für immer verschwöre.«

»Hört doch diesen Prahlhans!« schrie der Wirt. »Sporus, Niger, Tetraides! Er sagt, er wolle euch überwinden. Jede eurer Muskeln ist aber, bei den Göttern, kräftig genug, um es mit dem ganzen Kerl aufzunehmen, oder ich verstehe nichts von der Arena!«

»Ha!« sagte der Gladiator, vor Zorn errötend. »Unser Canista kann euch ganz andere Dinge von mir erzählen.«

»Sprichst du von mir, du prahlerischer Lydon?« entgegnete Tetraides mit grimmiger Stimme.

»Oder von mir, der ich in fünfzehn Kämpfen gesiegt habe?« sagte der riesenhafte Niger, indem er dem Gladiator gegenübertrat.

»Oder von mir?« rief Sporus mit blitzenden Augen.

»Ruhig!« sprach Lydon, indem er die Arme übereinander legte und seine Gegner trotzig ansah. »Die Zeit des Kampfes wird bald kommen; spart bis dahin eure Herausforderungen.«

»Ja, tut es!« sagte der Wirt. »Und wenn ich nicht für dich meinen Daumen niederdrücke, so möge die Parze meinen Lebensfaden abschneiden.«

»Deinen Strick willst du sagen,« erwiderte Lydon höhnisch – »da hast du eine Sesterze, um dir einen zu kaufen.«

Der Wirt ergriff plötzlich die ihm dargereichte Hand und packte und drückte sie so fest, daß das Blut aus den Fingerspitzen hervor auf die Kleider der Umstehenden spritzte.

Diese brachen in ein wildes Gelächter aus.

»Ich will dich lehren, junger Prahlhans, den Makedonier mit mir zu spielen. Ich bin kein entnervter Perser; das versichere ich dich! Was! Habe ich nicht zwanzig Jahre mit in dem Ringe gekämpft, und ließ ich jemals die Arme sinken? Und erhielt ich nicht den Stab aus des Editors eigener Hand, und als Beweis, daß ich auf meinen Lorbeeren ruhen darf? Und soll mich jetzt ein Knabe in die Schule nehmen?« – Indem er dies sprach, stieß er zornig die Hand zurück.

Der Gladiator ertrug, ohne einen Muskel zu verziehen, und mit demselben höhnischen Lächeln, durch das er den Wirt aufgebracht hatte, den wilden Händedruck desselben. Kaum fühlte er jedoch die Hand wieder frei, so hob er sie zum Angriff empor wie eine wilde Katze, das Haar sträubte sich in die Höhe, und mit einem lauten, durchdringenden Schrei sprang er mit einer Gewalt auf seinen Gegner los, die diesen, so herkulisch er auch dastand, zu Boden warf, und mit dem Geräusch stürzender Felsenstücke fielen beide zugleich nieder.

Der Wirt würde vielleicht des Strickes haben entbehren können, den Lydon ihm so freundschaftlich empfohlen hatte, wenn er noch drei Minuten länger in dieser Lage geblieben wäre. Doch auf den Lärm, der durch seinen Fall verursacht wurde, sprang aus einem anderen Zimmer ein Weib auf den Kampfplatz. Sie war mit Fäusten und Armen begabt, die andere als sanfte Umarmungen konnten erwarten lassen. Auch hatte in der Tat die liebenswürdige Gehilfin von Burbo, dem Weinschenken, sowie er selbst, in den Schranken ja selbst unter den Augen des Kaisers mitgefochten. Und Burbo selbst, Burbo, der Unbesiegte auf dem Kampfplatz, mußte oft, wie böse Zungen behaupten wollten, die Palme seiner sanften Stratonice überlassen. Dieses süße Geschöpf sah kaum, in welcher dringenden Gefahr ihre schlechtere Hälfte sich befand, als ohne andere Waffen, wie die, welche sie der Natur selbst verdankte, sie auf den Gladiator stürzte und, mit ihren mageren Schlangenarmen ihn umschlingend, durch eine schnelle Bewegung ihn von dem Körper ihres Mannes zog, so daß bloß seine Hände noch die Kehle des Feindes gefaßt hielten. Er war wie ein Hund, der sich mit seinem gefallenen Nebenbuhler verbissen hat. Man mag ihn an den Hinterbeinen in die Höhe heben, ohne daß er mit seinen Zähnen und Krallen den am Boden liegenden Feind losläßt. Die an den Anblick des Blutes gewöhnten und durch denselben begeisterten Gladiatoren standen ruhig umher – mit grinsendem Lächeln, die wilden Blicke auf die blutige Kehle des Wirtes gerichtet.

»Er hat genug!« schrien sie und rieben sich frohlockend die Hände.

»Ihr Lügner, ich habe noch lange nicht genug«, brüllte der Wirt, als er mit kräftiger Anstrengung sich den unbarmherzigen Fäusten seines Feindes entwunden hatte – atemlos, stöhnend und blutend aufsprang und mit rollenden Augen den blutdürstigen Blicken und knirschenden Zähnen seines Feindes begegnete, der, halb verächtlich, sich gegen die tapfere Amazone wehrte.

»Das gilt nicht,« brüllten die Gladiatoren, »einer gegen einen«, und indem sie den Lydon und die Frau umgaben, trennten sie die Wirtin von ihrem liebenswürdigen Gaste.

Doch Lydon, der sich beschämt fühlte und vergebens sich dem wilden Weibe zu entziehen suchte, fuhr mit der Hand in den Gürtel und zog ein kurzes Messer hervor. Sein Blick war so drohend und die Klinge glänzte so furchtbar, daß Stratonice, die nur auf die Methode des Faustkampfes eingeübt war, erschrocken zurückwich.

»0 Götter!« kreischte sie. »Der Bösewicht! – Er führt verborgene Waffen! – Ist das erlaubt? Heißt das wie ein rechtlicher Mann und wie ein Gladiator handeln? – Nein, wahrhaftig! Ich verachte solche Burschen!« Mit diesen Worten kehrte sie dem Gladiator den Rücken und sah sich nach ihrem Manne um.

Aber dieser, der auf jene gymnastischen Übungen so eingelernt war wie eine englische Dogge auf den Kampf mit seinesgleichen, hatte sich bereits erholt. Seine Wangen nahmen wieder ihre gewöhnliche Farbe an, die Adern der Stirn waren zurückgetreten. Er schüttelte sich mit einer gewissen Behaglichkeit, zufrieden, daß er noch am Leben war, und indem er jetzt seinen Feind von Kopf bis zu den Füßen, mit einem Ausdruck größerer Achtung als je zuvor, betrachtete, sagte er: »Beim Kastor, ich hielt dich nicht für einen so starken Burschen! Ich sehe, du bist ein Mann von Verdiensten und Anlagen, gib mir deine Hand, mein junger Held!«

»Ehrlicher, alter Burbo!« riefen die Gladiatoren beifällig. »Du hast noch Mark in den Knochen – gib ihm deine Hand, Lydon!«

»Oh, recht gern,« sagte der Gladiator, »doch da ich einmal Blut gesehen habe, möchte ich recht gern –«

»Beim Herkules!« erwiderte der Wirt ganz ruhig. »Das ist echter Gladiatorsinn! O Pollux! Wenn man bedenkt, was aus einem Mann werden kann; ein Löwe könnte nicht wilder sein!« – »Ein Löwe, o du Tropf! Wir nehmen es selbst mit dem Löwen auf!« sprach Tetraides.

»Genug, genug!« sagte Stratonice, indem sie ihre Haare ordnete. »Wenn ihr wieder gute Freunde seid, so betragt euch auch ruhig und ordentlich; denn einige junge Herren, eure Patrone und Gönner, haben sagen lassen, sie würden herkommen. Sie wollen euch hier mit mehr Muße in Augenschein nehmen, als es in den Schulen möglich ist, damit sie danach ihre Wetten in dem großen Kampf im Amphitheater einrichten können. Aus diesem Grunde kommen sie immer in unser Haus; sie wissen, daß die besten Gladiatoren aus Pompeji bei uns zu finden sind. Unsere Gesellschaft ist, den Göttern sei Dank, sehr ausgesucht.«

»Ja,« fuhr Burbo fort, indem er aus einem mit Wein gefüllten Eimer trank, »ein Mann, der so viele Lorbeeren gewonnen hat wie ich, kann nur die Tapferen an sich ziehen. Lydon, trink, mein guter Bursche! Möge dein Alter so ehrenwert sein wie das meinige, das heißt, wenn du es erreichst.«

»Komm her«, sagte Stratonice, indem sie ihren Mann an den Ohren zärtlich zu sich zog. »Komm her!«

»Nicht so hart, du Wölfin, du bist schlimmer als ein Gladiator!« murrte Burbo zwischen den Zähnen.

»Pst!« sagte sie ihm zuflüsternd. »Kalenus ist soeben verkleidet in die Hintertür eingetreten. Ich hoffe, er hat das Geld mitgebracht.«

»Ho, ho! Ich will zu ihm«, sagte Burbo. »Habe du derweil ein wachsames Auge auf die Becher, und gib auf die Zeche acht. Laß dich nicht betrügen, Weib! Es sind tüchtige Gesellen auf dem Kampfplatz, aber sonst muß man sich vor ihnen hüten.«

»Sei ohne Sorgen, du Narr«, erwiderte sie, und Burbo begab sich, beruhigt mit dieser zärtlichen Zusage, aus dem Zimmer nach dem Innern seines Hauses.

»Also diese süßen Herren wollen unsere Muskeln in Augenschein nehmen,« sagte Niger, »wer hat dir das erzählt?«

»Lepidus«, erwiderte die Wirtin. »Er bringt den Klodius, der am sichersten in ganz Pompeji wettet, und den jungen Griechen Glaukus mit.«

»Eine Wette gegen eine Wette!« sagte Tetraides. »Ich wette zwanzig Sesterzen, daß Klodius auf mich wettet! Was meinst du, Lydon?«

»Er wettet auf mich!« entgegnete Lydon.

»Nein, auf mich«, fiel Sporus ein.

»Glaubt ihr Tölpel, er wird dem Niger irgendeinen anderen vorziehen?« sagte der Athlet dieses Namens, indem er sich bescheiden selbst nannte.

»Gut, gut,« sagte Stratonice, indem sie ihren Gästen, die sich jetzt alle an einen der Tische gesetzt hatten, aus einer großen Amphora einschenkte, »ihr dünkt euch alle tapfere und heldenmütige Männer, aber wer von euch will es mit dem numidischen Löwen aufnehmen, in dem Falle, daß man keinen Verbrecher findet, der ihm vorgeworfen wird?«

»Ich, der ich deinen Armen entgangen bin, kühne Stratonice,« sagte Lydon, »könnte sicher auch den Kampf mit dem Löwen wagen.«

»Aber sagt mir,« fragte Tetraides, »wo ist denn die schöne junge Sklavin hier aus dem Hause, das blinde Mädchen?

Ich habe sie seit langer Zeit nicht gesehen.«

»Oh! Sie ist zu gut für dich, du Sohn des Neptun,« sagte die Wirtin, »und ich glaube, selbst für uns. Wir schicken sie in die Stadt, um Blumen zu verkaufen und den Damen etwas vorzusingen; sie verdient uns dadurch mehr Geld, als wenn sie euch aufwartete. Außerdem hat sie oft andere Beschäftigungen.«

»Andere Beschäftigungen!« sagte Niger. »Dazu ist sie wohl noch zu jung.«

»Still, du wilder Mensch!« erwiderte Stratonice. »Du glaubst, es gibt kein anders Spiel als das korinthische. Wäre auch Nydia noch einmal so alt als jetzt, so würde das arme Mädchen doch keusch wie Vesta bleiben.«

»Doch höre, Stratonice,« sagte Lydon, »wie bist du an eine so zarte und liebliche Sklavin gekommen? Sie würde sich besser zum Kammermädchen für ein reiche, römische Matrone eignen als für dich.«

»Das ist wahr,« entgegnete Stratonice, »und ich hoffe, durch ihren Verkauf noch einst mein Glück zu machen. – Wie ich zu der Nydia kam, fragst du?«

»Jawohl!«

»Ja, siehst du, meine Sklavin Staphyla – du erinnerst dich der Staphyla, Niger?«

»Allerdings, es war ein derbes Frauenzimmer, mit einem Gesicht wie eine komische Maske. Wie sollte ich sie vergessen haben, beim Pluto!, dessen Dienerin sie ohne Zweifel jetzt ist.«

»Ruhig, du Tölpel! – Nun, Staphyla starb eines Tages. Es war mir ein großer Verlust, und ich ging auf den Markt, um mir eine andere Sklavin zu kaufen. Aber sie waren, bei den Göttern, seitdem ich die arme Staphyla gekauft hatte, so teuer geworden und das Geld war so selten, daß ich schon zurückkehren wollte, als ein Kaufmann mich am Kleide zog. ›Willst du billig eine Sklavin kaufen?‹ fragte er. ›Ich habe eine. Sie ist nur klein und fast noch ein Kind, aber still und gelehrig, sie singt gut und stickt, und ist, wie ich dich versichern kann, von guter Herkunft.‹ – ›Wo stammt sie her?‹ fragte ich. – ›Aus Thessalien.‹ – Nun ist ja bekannt, daß die Thessalierinnen sanft und klug sind. Ich bat ihn, mir das Mädchen zu zeigen, und fand sie gerade, wie sie jetzt noch ist, kaum kleiner und scheinbar nicht jünger. Sie sah geduldig und traurig genug aus, mit niedergeschlagenen Blicken und vor der Brust gekreuzten Händen. Ich fragte nach dem Preise, er war mäßig, und ich kaufte sie sogleich. Der Kaufmann brachte sie in mein Haus und entfernte sich schnell. Denkt euch aber, meine Freunde, wie ich erschrak, als ich bemerkte, daß das Mädchen blind war. Ja, das war ein schöner Lump, dieser Kaufmann! Ich beschwerte mich bei der Obrigkeit, aber der Schurke war schon nicht mehr in Pompeji. Ich mußte daher in übler Laune, das kann ich euch versichern, zurückkehren, und auch das arme Mädchen fühlte deren Folgen. Aber sie konnte nichts dafür, daß sie blind war, auch wurden wir nach und nach immer weniger unzufrieden mit unserem Kaufe. Nydia ist allerdings nicht so stark als Staphyla, und sie konnte im Hause uns nicht viel nützen. Aber bald wußte sie sich in der Stadt zurechtzufinden, als sei sie mit den Augen des Argus begabt, und als sie eines Tages eine Handvoll Sesterzien nach Hause brachte, die sie aus dem Verkauf einiger, in unserem kleinen Garten gepflückter Blumen gelöst hatte, mußten wir glauben, sie sei uns von den Göttern selbst gesandt worden. Seit jener Zeit lassen wir sie ausgehen, wie es ihr beliebt. Sie füllt ihr Körbchen mit Blumen und windet sie in Kränze, so wie es in Thessalien gebräuchlich ist, was den jungen Herren hier sehr gefällt. Auch scheinen ihr die vornehmen Leute besonders gewogen zu sein, denn sie zahlen ihr immer mehr als den anderen Blumenmädchen, und sie bringt gewissenhaft alles Geld, das sie eingenommen hat, nach Hause, was schwerlich eine andere Sklavin tun würde. Aus diesem Grunde verrichte ich alle häuslichen Geschäfte selbst, doch werden mich ihre Einnahmen bald in den Stand setzen, mir eine zweite Staphyla zu kaufen. Ich bin überzeugt, daß der Schurke von Sklavenhändler das blinde Mädchen gestohlen hatte, und vielleicht ist sie von guter Familie. Außer ihrer Geschicklichkeit im Kränzeflechten singt sie und spielt die Zither, was auch Geld einbringt; und vor kurzem – doch das ist ein Geheimnis –«

»Wieso ein Geheimnis?« fragte Lydon. »Du willst dich wohl als eine Sphinx aufspielen?«

»Nun hört auf mit eurem albernen Geschwätz«, unterbrach sie Sporus ungeduldig. »Ich bin hungrig. Wirtin, bring uns unser Essen.«

»Ich habe auch Hunger«, fügte Niger hinzu, indem er sein Messer hervorzog.

Die Amazone verfügte sich in die Küche und kehrte bald darauf mit einer großen Schüssel voll halb roher Fleischstücke zurück, denn die Helden des Wettkampfes glaubten damals, so wie noch jetzt, durch solche Nahrung am besten ihren Anstrengungen gewachsen zu sein und ihre Wildheit behaupten zu können. Sie setzten sich mit den gierigen Blicken hungriger Wölfe um den Tisch – die Speisen waren schnell verschwunden, und der Wein floß reichlich.


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