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SONETT
Mit Flammenschrift war innigst eingeschrieben Petrarcas Brust, vor allen andern Tagen, Charfreitag. Ebenso, ich darf's wohl sagen, Ist mir Advent von Achtzehnhundertsieben. Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben Petrarcas Liebe, die unendlich hohe, Doch stets erscheine, fort und fort, die frohe |
An Goethe.
Kassel, den 15. Mai 1807.
»Liebe, liebe Tochter! Nenne mich für alle Tage, für alle Zukunft mit dem einen Namen, der mein Glück umfaßt; mein Sohn sei Dein Freund, Dein Bruder, der Dich gewiß liebt usw.«
Solche Worte schreibt mir Goethes Mutter; zu was berechtigen mich diese? – Auch brach es los wie ein Damm in meinem Herzen; – ein Menschenkind, einsam auf einem Fels, von Stürmen umbraust, seiner selbst ungewiß hin- und herschwankend, wie Dornen und Disteln um es her – so bin ich; so war ich, da ich meinen Herrn noch nicht erkannt hatte. Nun wend' ich mich wie die Sonnenblume nach meinem Gott und kann ihm mit dem von seinen Strahlen glühenden Angesicht beweisen, daß er mich durchdringt. O Gott! Darf ich auch! – Und bin ich nicht allzu kühn?
Und was will ich denn? – Erzählen, wie die herrliche Freundlichkeit, mit der Sie mir entgegenkamen, jetzt in meinem Herzen wuchert? – alles andre Leben mit Gewalt erstickt? Wie ich immer muß hinverlangen, wo mir's zum erstenmal wohl war? – Das hilft alles nichts; die Worte Ihrer Mutter! – Ich bin weit entfernt, Ansprüche an das zu machen, was ihre Güte mir zudenkt, – aber diese haben mich geblendet; und ich mußte zum wenigsten den Wunsch befriedigen, daß Sie wissen möchten, wie mächtig mich die Liebe in jedem Augenblick zu Ihnen hinwendet.
Auch darf ich mich nicht scheuen, einem Gefühl mich hinzugeben, das sich aus meinem Herzen hervordrängt wie die junge Saat im Frühling; – es mußte so sein, und der Same war in mich gelegt; es ist nicht mein vorsätzlicher Wille, wenn ich oft aus dem augenblicklichen Gespräch zu Ihren Füßen getragen bin; dann setze ich mich an die Erde und lege den Kopf auf Ihren Schoß oder ich drücke Ihre Hand an meinen Mund, oder ich stehe an Ihrer Seite und umfasse Ihren Hals; und es währt lange, bis ich eine Stellung finde, in der ich beharre. Dann plaudre ich, wie es mir behagt; die Antwort aber, die ich mir in Ihrem Namen gebe, spreche ich mit Bedacht aus: »Mein Kind! Mein artig gut Mädchen! Liebes Herz!« Ja, so klingt's aus jener wunderbaren Stunde herüber, in der ich glaubte von Geistern in eine andre Welt getragen zu sein; und wenn ich dann bedenke, daß es von Ihren Lippen so widerhallen könnte, wenn ich wirklich vor Ihnen stände, dann schaudre ich vor Freude und Sehnsucht zusammen. O, wieviel hundertmal träumt man und träumt besser, als einem je wird. – Mutwillig und übermütig bin ich auch zuweilen und preise den Mann glücklich, der so sehr geliebt wird; dann lächeln Sie und bejahen es in freundlicher Großmut.
Weh mir! Wenn dies alles nie zur Wahrheit wird, dann werd' ich im Leben das Herrlichste vermissen. Ach, ist der Wein denn nicht die süßeste und begehrlichste unter allen himmlischen Gaben? Daß, wer ihn einmal gekostet hat, trunkner Begeistrung nimmer abschwören möchte. – Diesen Wein werd' ich vermissen, und alles andre wird mir sein wie hartes geistloses Wasser, dessen man keinen Tropfen mehr verlangt, als man bedarf.
Wie werd' ich mich alsdann trösten können! – Mit dem Lied etwa: »Im Arm der Liebe ruht sich's wohl, wohl auch im Schoß der Erde?« – Oder: »Ich wollt', ich läg' und schlief' zehntausend Klafter tief.« –
Ich wollt', ich könnte meinen Brief mit einem Blick in Ihre Augen schließen; schnell würde ich Vergebung der Kühnheit herauslesen und diese noch mit einsiegeln; ich würde dann nicht ängstlich sein über das kindische Geschwätz, das mir doch so ernst ist. Da wird es hingetragen in rascher Eile viele Meilen; der Postillon schmettert mit vollem Enthusiasmus seine Ankunft in die Lüfte, als wolle er frohlockend fragen: »Was bring' ich?« – Und nun bricht Goethe seinen Brief auf und findet das unmündige Stammeln eines unbedeutenden Kindes. Soll ich noch Verzeihung fordern? – O, Sie wissen wohl, wie übermächtig, wie voll süßen Gefühls das Herz oft ist, und die kindische Lippe kann das Wort nicht treffen, den Ton kaum, der es widerklingen macht.
Bettine Brentano.
An Bettine, im Brief an seine Mutter eingelegt von Goethe.
Solcher Früchte, reif und süß, würde man gern an jedem Tag genießen, den man zu den schönsten zu zählen berechtigt sein dürfte.
Wolfgang Goethe.
Liebe Mutter, geben Sie dies eingesiegelte Blättchen an Bettine und fordern Sie sie auf, mir noch ferner zu schreiben.
An Goethe.
Am 25. Mai.
Wenn die Sonne am heißesten scheint, wird der blaue Himmel oft trübe; man fürchtet Sturm und Gewitter, beklemmende Luft drückt die Brust, aber endlich siegt die Sonne; ruhig und golden sinkt sie dem Abend in den Schoß.
So war mir's, da ich Ihnen geschrieben hatte; ich war beklemmt, wie wenn ein Gewitter sich spüren läßt, und ward oft rot über den Gedanken, daß Sie es unrecht finden möchten, und endlich ward mein Mißtrauen nur durch wenig Worte, aber so lieb gelöst. Wenn Sie wüßten, wie schnelle Fortschritte mein Zutrauen in demselben Augenblick machte, da ich erkannte, daß Sie es gern wollen! – Gütiger, freundlich gesinnter Mann! Ich bin so unbewandert in Auslegung solcher köstlichen Worte, daß ich schwankte über ihren Sinn; die Mutter aber sagte: »Sei nicht so dumm, er mag geschrieben haben, was er will, so heißt es, Du sollst ihm schreiben, so oft Du kannst, und was Du willst.« – Ach, ich kann Ihnen nichts anders mitteilen als bloß, was in meinem Herzen vorgeht. O dürft' ich jetzt bei ihm sein, dacht' ich, so glühend hell sollte meine Freudensonne ihm leuchten, wie sein Auge freundlich dem meinigen begegnet. Jawohl, herrlich! Ein Purpurhimmel mein Gemüt, ein warmer Liebestau meine Rede, die Seele müßte wie eine Braut aus ihrer Kammer treten ohne Schleier und sich bekennen: »O Herr, in Zukunft will ich Dich oft sehen und lang am Tage, und oft soll ihn ein solcher Abend schließen.«
Ich gelobe es, dasjenige, was von der äußeren Welt unberührt in mir vorgeht, heimlich und gewissenhaft demjenigen darzulegen, der so gern teil an mir nimmt, und dessen allumfassende Kraft den jungen Keimen meiner Brust Fülle befruchtender Nahrung verspricht.
Das Gemüt hat ohne Vertrauen ein hartes Los; es wächst langsam und dürftig wie eine heiße Pflanze zwischen Felsen; so bin ich, – so war ich bis heute, – und diese Herzensquelle, die nirgend wo ausströmen konnte, findet plötzlich den Weg ans Licht, und paradiesische Ufer im Balsamduft blühender Gefilde, begleiten ihren Weg.
O Goethe! – Meine Sehnsucht, mein Gefühl sind Melodien, die sich ein Lied suchen, dem sie sich anschmiegen möchten. Darf ich mich anschmiegen? – Dann sollen diese Melodien so hoch steigen, daß sie Ihre Lieder begleiten können.
Ihre Mutter schrieb wie von mir: daß ich keinen Anspruch an Antworten mache; daß ich keine Zeit rauben wolle, die Ewiges hervorbringen kann; so ist es aber nicht: meine Seele schreit wie ein durstiges Kindchen; alle Zeiten, zukünftige und verflossene, möchte ich in mich trinken und mein Gewissen würde mir wenig Bedenken machen, wenn die Welt von nun an weniger von Ihnen zu erfahren bekäme und ich mehr. Bedenken Sie indes, daß nur wenig Worte von Ihnen ein größeres Maß von Freude ausfüllen werden, als ich von aller späteren Zeit erwarte.
Bettine.
Die Mutter ist sehr heiter und gesund, sie trinkt noch einmal soviel Wein wie vor'm Jahr, geht bei Wind und Wetter ins Theater; singt in ihrem Übermut mir vor: »Zärtliche getreue Seele, deren Schwur kein Schicksal bricht.«
Extrablatt.
Wir führen Krieg, ich und die Mutter, und nun ist's so weit gekommen, daß ich kapitulieren muß; die harte Bedingung ist, daß ich selbst Ihnen alles erzählen soll, womit ich's verschuldet habe, und was die gute Mutter so heiter und launig ertragen hat; sie hat eine Geschichte daraus zusammengesponnen, die sie mit tausend Pläsier erzählt; sie könnte es also selbst viel besser schreiben, das will sie nicht, ich soll's zu meiner Strafe erzählen, und da fühl' ich mich ganz beschämt.
Ich sollte ihr den Gall bringen und führte ihr unter seinem Namen den Tieck zu; sie warf gleich ihre Kopfbedeckung ab, setzte sich und verlangte, Gall soll ihren Schädel untersuchen, ob die großen Eigenschaften ihres Sohnes nicht durch sie auf ihn übergegangen sein möchten; Tieck war in großer Verlegenheit, denn ich ließ ihm keinen Moment, um der Mutter den Irrtum zu benehmen; sie war gleich in heftigem Streit mit mir und verlangte, ich solle ganz stillschweigen und dem Gall nicht auf die Sprünge helfen; da kam Gall selbst und nannte sich; die Mutter wußte nicht, zu welchem sie sich bekehren solle, besonders da ich stark gegen den rechten protestierte, jedoch hat er endlich den Sieg davongetragen, indem er ihr eine sehr schöne Abhandlung über die großen Eigenschaften ihres Kopfes hielt; und ich hab' Verzeihung erhalten und mußte versprechen, sie nicht wieder zu betrügen. Ein paar Tage später kam eine gar zu schöne Gelegenheit, mich zu rächen. Ich führte ihr einen jungen Mann aus Straßburg zu, der kurz vorher bei Ihnen gewesen war; sie fragte höflich nach seinem Namen; noch eh' er sich nennen konnte, sagte ich: der Herr heißt Schneegans, hat Ihren Herrn Sohn in Weimar besucht und bringt Ihr viele Grüße von ihm. Sie sah mich verächtlich an und fragte: »Darf ich um Ihren werten Namen bitten?« Aber noch ehe er sich legitimieren konnte, hatte ich schon wieder den famösen Namen Schneegans ausgesprochen; ganz ergrimmt über mein grobes Verfahren, den fremden Herrn eine Schneegans zu schimpfen, bat sie ihn um Verzeihung, und daß mein Mutwill' keine Grenzen habe und manchmal sogar ins Alberne spiele; ich sagte: »Der Herr heißt aber doch Schneegans.« »O schweig«, rief sie, »wo kann ein vernünftiger Mensch Schneegans heißen!«Wie nun der Herr endlich zu Wort kam und bekannte, daß er wirklich die Fatalität habe, so zu heißen, da war es sehr ergötzlich, die Entschuldigungen und Beteuerungen von Hochachtung gegenseitig anzuhören; sie amüsierten sich vortrefflich miteinander, als hätten sie sich jahrelang gekannt, und beim Abschied sagte die Mutter mit einem heroischen Anlauf: »Leben Sie recht wohl, Herr von Schneegans, hätte ich doch nimmermehr geglaubt, daß ich's über die Zunge bringen könne!« –
Nun, da ich's geschrieben habe, erkenne ich erst, wie schwer die Strafe ist; denn ich hab' einen großen Teil des Papiers beschrieben, ohne auch nur ein Wörtchen von meinen Angelegenheiten, die mir so sehr am Herzen liegen, anzubringen. Ja, ich schäme mich, Ihnen heute noch was anders zu sagen, als nur meinen Brief mit Hochachtung und Liebe abzuschließen. Aber morgen, da fange ich einen neuen Brief an, und der hier soll nichts gelten.
Bettine.
An Goethe.
3. Juni.
Ich habe heut' bei der Mutter einliegenden Brief an Sie abgeholt, um doch eher schreiben zu dürfen, ohne unbescheiden zu sein. Ich möchte gar zu gern recht vertraulich kindisch und selbst ungereimt an Sie schreiben dürfen, wie mir's im Kopf käme – Darf ich? Z. B., daß ich verliebt war fünf Tage lang, ist das ungereimt? – Nun, was spiegelt sich denn in Ihrer Jugendquelle? – Nur hineingeschaut; Himmel und Erde malen sich drin; in schöner Ordnung stehen die Berge und die Regenbogen und die blitzdurchriss'nen Gewitterwolken, und ein liebend Herz schreitet durch, höherem Glück entgegen; und den sonnedurchleuchteten Tag kränzet der heimliche Abend in Liebchens Arm.
Drum sei mir's nicht verargt, daß ich fünf Tage lang verliebt war.
Bettine.
Goethe an B.
10. Juni.
Der Dichter ist manchmal so glücklich, das Ungereimte zu reimen, und so wär' es Ihnen zu gestatten, liebes Kind, daß Sie ohne Rückhalt, alles was Sie der Art mitzuteilen haben ihm zukommen ließen.
Gönnen Sie mir aber auch eine nähere Beschreibung dessen, der in fünftägigem Besitz Ihres Herzens war, und ob Sie auch sicher sind, daß der Feind nicht noch im Versteck lauert. Wir haben auch Nachrichten von einem jungen Mann, der, in eine große Bärenmütze gehüllt, in Ihrer Nähe weilt und vorgibt, seine Wunden heilen zu müssen, während er vielleicht im Sinne hat, die gefährlichsten zu schlagen.
Erinnern Sie sich jedoch bei so gefahrvollen Zeiten des Freundes, der es angemessener findet, Ihren Herzenslaunen jetzt nicht in den Weg zu kommen.
G.
*
14. Juni.
Lieber Goethe! Lieber Freund!
Heute hab' ich mit der Mutter Wahl gehalten, was ich Ihnen für einen Titel geben darf; da hat sie mir die beiden freigelassen – ich hab' sie beide hingeschrieben; ich seh' der Zeit entgegen, wo meine Feder anders dahintanzen wird, – unbekümmert, wo die Flammen hinausschlagen; wo ich Ihnen mein verborgenes Herz entdecke, das so ungestüm schlägt und doch zittert. Werden Sie mir solche Ungereimtheiten auch auflösen? – Wenn ich in derselben Natur mich weiß, deren inneres Leben durch Ihren Geist mir verständlich wird; dann kann ich oft beide nicht mehr voneinander unterscheiden; ich leg' mich an grünen Rasen nieder mit umfassenden Armen und fühle mich Ihnen so nah wie damals, wo Sie, den Aufruhr in meinem Herzen zu beschwichtigen, zu dem einfachen Zaubermittel griffen, von meinen Armen umfaßt, so lange mich ruhig anzusehen, bis ich von der Gewißheit meines Glückes mich durchdrungen fühlte.
Lieber Freund! Wer dürfte zweifeln, daß das, was einmal so erkannt und so ergriffen war, wieder verloren gehen könne? – Nein! Sie sind mir nimmer fern. Ihr Geist lächelt mich an und berührt mich zärtlich vom ersten Frühlingsmorgen bis zum letzten Winterabend.
So kann ich Ihnen auch das Liebesgeheimnis mit der Bärenmütze für Ihren leisen Spott über meine ernste Treue auf das beschämendste erklären. – Nichts ist reizender als die junge Pflanze in voller Blüte stehend, auf der der Finger Gottes jeden frischen Morgen den zarten Tau in Perlen reihet und ihre Blätter mit Duft bemalt. – So blüheten im vorigen Jahr ein paar schöne blaue Augen unter der Bärenmütze hervor, so lächelten und schwätzten die anmutigen Lippen, so wogten die schwanken Glieder, und so schmiegte sich zärtliche Neigung in jede Frage und Antwort und hauchten in Seufzern den Duft des tieferen Herzens aus, wie jene junge Pflanze. – Ich sah's mit an und verstand die Schönheit, und doch war ich nicht verliebt; ich führte den jungen Husaren zur Günderode, die traurig war; wir waren jeden Abend zusammen, der Geist spielte mit dem Herzen, tausend Äußerungen und schöne Modulationen hörte und fühlte ich, und doch war ich nicht verliebt. Er ging – man sah, daß der Abschied sein Herz bedrängte. »Wenn ich nicht wiederkehre«, sagte er, »so glauben Sie, daß die köstlichste Zeit meines Lebens diese letzte war.« – Ich sah ihn die Stiegen hinabspringen, ich sah seine reizende Gestalt, in der Würde und Stolz seiner schwanken Jugend gleichsam einen Verweis geben, sich aufs Pferd schwingen und fort in den Kugelregen reiten, – und ich seufzte ihm nicht nach.
Dies Jahr kam er wieder mit einer kaum vernarbten Wunde auf der Brust; er war blaß und matt und blieb fünf Tage bei uns. Abends, wenn alles um den Teetisch versammelt war, saß ich im dunkeln Hintergrund des Zimmers, um ihn zu betrachten, er spielte auf der Gitarre; – da hielt ich eine Blume vors Licht und ließ ihren Schatten auf seinen Fingern spielen, das war mein Wagstück, – mir klopfte das Herz vor Angst, er möchte es bemerken; da ging ich ins Dunkel zurück und behielt meine Blume, und die Nacht legte ich sie unters Kopfkissen. – Das war die letzte Hauptbegebenheit in diesem Liebesspiel von fünf Tagen.
Dieser Jüngling, dessen Mutter stolz sein mag auf seine Schönheit, von dem die Mutter mir erzählte, er sei der Sohn der ersten Heißgeliebten meines geliebten Freundes, hat mich gerührt.
Und nun mag der Freund sich's auslegen, wie es kam, daß ich dies Jahr Herz und Aug' für ihn offen hatte und im vorigen Jahre nicht.
Du hast mich geweckt mitten in lauen Sommerlüften, und da ich die Augen aufschlug, sah ich die reifen Äpfel an goldnen Zweigen über mir schweben, und da langt' ich nach ihnen.
Adieu! In der Mutter Brief steht viel von Gall und dem Gehirn; in dem meinigen viel vom Herzen.
Ich bitte, grüßen Sie den Doktor Schlosser in Ihren Briefen an die Mutter nicht mehr mit mir in einer Rubrik; es tut meinem armen Hochmut gar zu weh.
Bettine.
Dein Kind, dein Herz, dein gut Mädchen, das den Goethe über alles lieb hat und sich mit seinem An- denken über alles trösten kann. |