Sagen aus Schwaben
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Der Hunnenfürst mit dem goldenen Kalb

Bei einem Einfall nach Deutschland kamen die Hunnen nach Schlatt, zerstörten das Frauenkloster bei dem Heilbrunnen und den größten Teil des Dorfes. Zwischen Schlatt und dem Rheine stießen sie aber auf das Heer der Deutschen und erlitten eine völlige Niederlage. Ihr oberster Anführer fiel in der Schlacht. Er wurde von den Hunnen in einen goldenen Sarg gelegt, den ein silberner und diesen wiederum ein hölzerner umschloß. Man hat den Leichnam dann mit seinen beigegebenen Schätzen und einem lebensgroßen goldenen Kalb drei Stunden von der Hochstraße entfernt beerdigt. Über dem Grabe errichteten die hunnischen Krieger einen mächtigen Hügel und rechts und links davon, in geringen Entfernungen, je einen kleineren, damit die Feinde nicht wissen sollten, wo der Fürst begraben sei. Noch immer hat man ihn samt seinen Schätzen nicht gefunden. Auf dem Schlachtfelde läßt sich in manchen Nächten Kampfgeschrei und Waffengetöse unsichtbarer Streiter hören.

 


 


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