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Zur Zeit des Wiener Kongresses im Jahre 1815 befand sich der König Friedrich Wilhelm III. von Preußen mit dem Kronprinzen in der Kaiserstadt Wien an der blauen Donau.
Eines abends belustigte sich die hohe Gesellschaft damit, Rätsel zu lösen. Es ging die Reihe um. Der Kaiser Franz von Österreich aber konnte sich nicht gleich auf ein Rätsel besinnen. »Mir fällt nichts ein«, sagte er.
Als der preußische Kronprinz an die Reihe kam, fragte er: »Wer ist der größte jetzt lebende Baumeister?« Niemand konnte das Rätsel lösen; man riet hin und her, traf aber nicht das Richtige.
Ungeduldig rief König Friedrich Wilhelm in seiner kurzen Weile: »Endlich sagen!« – »Es ist unser allergnädigster Kaiser Franz«, entgegnete darauf der Kronprinz. »Warum denn aber?«, rief man von allen Seiten. »Nun«, antwortete der Kronprinz schlagfertig, »Seiner Majestät fällt ja halt nichts ein!«
Der Kaiser machte ein schiefes Gesicht – und der Kronprinz erhielt von seinem königlichen Vater für diesen kleinen Scherz drei Tage Stubenarrest.