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Die Dänen und ihr König.

Am 11. Februar 1659.

Der Winter spannt sein weißes Zelt
Und Eis deckt groß und kleinen Belt,
Doch Dänemark baut auf den Herrn.

Der Schwed' vor Kopenhagen liegt,
Traut seiner Macht und wähnt, er siegt;
Doch Dänemark baut auf den Herrn.

In der Hauptstadt herrscht die bittre Noth
Und dräuet schon mit Hungertod:
Doch Dänemark baut auf den Herrn.

Die ganze Vorstadt in Schutt und Graus,
Die Flammen schlagen zur Kirche heraus;
Doch Dänemark baut auf den Herrn.

Der Dänen König steht auf dem Wall,
Die glühenden Kugeln umkreisen ihn all';
Doch Dänemark baut auf den Herrn!

Der Feind hält schon die Insel fest,
Doch Frederik schwur, »zu sterben im Nest«;
Und Dänemark baut auf den Herrn.

Ein Jegliches kämpfet, wo es kann:
Jeder Mann ist ein Held, jedes Weib ein Mann,
Und Dänemark baut auf den Herrn.

Sein Todtenhemd zieht der Schwede an;
Sie kommen wie Leichen im Schnee sodann,
Doch Dänemark baut auf den Herrn.

Die lebend'gen Schneemänner stürmen voll Haß,
Da schmelzt sie der Frauen siedendes Naß;
Fest Dänemark baut auf den Herrn.

Die Schweden stürmen mit Wuth und Weh,
Doch liegen sie blutig bald todt im Schnee,
Denn Dänemark baut auf den Herrn.

– Nun tönt ein Tedeum aus voller Brust,
Es knien König und Volk in Lust
Und danken als Sieger dem Herrn.


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